Reifenwechsel - wer traut sich?

  • Also kurz, ich bin auch der Meinung, dass der gute und spezialisierte Winterreifen seine Berechtigung hat. Bei den Einschränkungen, dass es unter gewissen Bedingungen, insbesondere trocken, auch mal mit dem Sommerreifen geht, gehe ich aber mit.

    In die Richtung zielte mein Post eigentlich auch - kam evtl. etwas falsch rüber? Winterreifen sind definitiv sinnvoll und entsprechenden Alternativen bei winterlichen Bedingungen vorzuziehen.


    Die Bridgestone gehören zu den wenigen (schlechten) Sommerreifen, die extrem temperaturempfindlich sind. Bereits im Bereich 10-15° lässt die Performance nach und so richtig wohl fühlen sie sich nur, bei Temperaturen über 20° bzw. wenn der Reifen selber seine 30-40° erreicht.


    Ich kann Deine Aussage da überhaupt nicht nachvollziehen.

    Ich bin nun kein Reifenspezialist. Aber liegen wir beim durchschnittlichen Sommer (~25°C bei Sonne) denn nicht bei Nässe oder auch Trockenheit im Berufsverkehr früh morgens/ spät abends gerne schon wieder in einem Reifentemperaturbereich, in dem der Bridgestone schon wieder nachlässt? So war zumindest mein Empfinden, wenn es mal ein paar Grade kühler wurde und man auch nicht gerade 50km zum warmfahren der Reifen hat...
    Mein "PS:..."-Statement zielte genau auf den Vergleich mit solchen "Sommer"-Bedingungen ab, die im Alltag doch recht häufig auftreten und in denen ich selbst - und viele andere hier - bereits schlechte Erfahrungen mit besagtem Reifen machten.


    Natürlich hat der Sommerreifen bei passender(er) Temperatur im Hochsommer deutlich mehr Grip, als an unseren üblichen Wintertagen. Nichtsdestotrotz empfinde ich den Sommer-Bridgestone (v.a.) bei Nässe im Sommer deutlich unsicherer, als im Winter bei Trockenheit. Bei kalten Temperaturen UND Nässe im Winter war die Performance der Reifen ebenfalls noch in einem Rahmen, den ich selbst als sicher und in Ordnung einstufen würde. Wäre es nicht so, würde ich den Wagen im Leben nicht bewegen. Dafür kenne ich mit meinen jungen Jahren bereits zu viele Verkehrstote persönlich.


    Ich weiß nun nicht welche Rennen ihr im Winter fahrt - aber auf max. Performance im Sinne von hohen (Kurven-)Geschwindigkeiten kommt es mir im Winter überhaupt nicht an. Bei genügend Abstand zum Vordermann und vorausschauender Fahrweise - und das bedeutet auch in engen Siedlungen mal nicht mit 60 zu fahren, um Kinder und Tiere frühzeitig sehen zu können - hatte ich bisher keine Situation, in der mir die Reifenperformance negativ aufgefallen wäre. Unplanmäßige Zwischenfälle gibt es bei uns auf dem Land immer mal - Hase, Kaninchen und Fasane lassen grüßen - auch hier war die Bremsperformance auch bei Vollbremsungen durchweg ausreichend (=gut).


    Wer natürlich im Winter ebenso um die Kurven heizen möchte, wie im Sommer, der sollte dazu bitte gute Winterreifen nutzen und diese angemessen fahren.


    Das alles lebte bei mir aber eben auch nur durch die Bedingung: Alternative Fortbewegungsmittel jederzeit und überall zugänglich. Notwendige Fahrten konnten an jedem Ziel&Park-Ort jederzeit mit einem Kollegen oder Bus weitergeführt werden, falls es mal schneite / Schnee gemeldet war / Straßenglätte möglich war.



    Zusammenfassend:
    Das ganze soll hier definitiv keine Empfehlung dazu sein, zukünftig gänzlich auf Winterreifen zu verzichten! Ich wollte nur einmal meine Erfahrungen dazu teilen und anmerken, dass es bei genügend Spontaneität und Planung möglich ist.
    Mein Empfinden: Der Sommer-Bridgestone IST im allgemeinen wirklich schlecht, verlor im Winter aber kaum an weiterer Performance.
    Meine Erfahrung mit den Sommer-Hankooks auf dem alten NB: auch hier kein >deutlicher< Performanceverlust im Winter. (Da liefen die Ganzjahresreifen auf meinem alten Yaris deutlich schlechter, im Bereich mangelhaft bis ungenügend...) [Wir brauchen hier nun aber keine Diskussion zu GJ-Reifen starten, damals war ich jung und brauchte das Geld. :rolleyes: ]


    Natürlich werden die Reifen mit geringerer Außentemperatur "schlechter"; dies hält sich aber soweit im Rahmen, dass es durch ein wenig Mitdenken und allgemein angepasster Fahrweise keine Probleme gibt. Da könnte man genauso gut starten und eine Regenreifen-Pflicht bei Nässe einführen, weil hier die Top-Performance des Reifens nicht mehr gewährleistet ist. Die Notwendigkeit zur Anpassung der Fahrweise ist für mich in beiden Fällen (Winter wie Nässe) gleichermaßen gegeben.


    Zum Thema Versicherung: Ich schätze die meisten von uns werden im Falle eines Winterunfalls eher Probleme hinsichtlich angeblich nicht angepasster Geschwindigkeit bekommen, als wegen falscher Reifenwahl. :whistling:

  • Nun ja, der You-Tuber behauptet ja nicht einfach irgendetwas. Hast du es dir angesehen? Das Setting ist doch absolut okay, oder? Gleiche Strasse, gleiches Fahrzeug, (fast) gleiche Temperatur. 10 Meter Differenz beim Bremsweg liegen auch klar ausserhalb eines Messfehlers. Der Winterreifen ist für den Einsatz auf Schnee optimiert, bewegliche Lamellen und gröbere Profilblöcke. Da ist er klar im Vorteil. Du merkst doch auch, gerade nach dem Wechsel Sommer - Winter, wie die Blöcke beim Einlenken nachgeben. Das tum sie auch beim Bremsen.
    Aber ich schaue mir gerne die professionellen Tests an. Wo sind deine Quellen? Aber bitte nicht die Reifenhersteller :D

    Es ist nicht meine Aufgabe, meine Zeit dafür zu nutzen deine unseröse Quelle zu widerlegen. Die Informationen kannst du sicher selber finden.


    Nur mal so als Denkansatz zum Video:
    - es wird nirgends erwähnt welche Winterreifen eingesetzt wurden. Auch das Reifenalter ist nicht bekannt.
    - Das Resultat, dass Sommerreifen besser sein sollen bezieht sich alleine auf jeweils 3 Bremsvorgänge im Trockenen. Das ist natürlich sehr praxisnah
    - Das heißt Messungen auf feuchter Straße gibt es gar nicht? Geschweige denn winterähnliche Straßenbedingungen.
    - Im Video-Vorschaubild wird eine Schneesituation gezeigt obwohl nirgends auf Schnee verglichen wird (reine Effekthascherei um Klicks zu generieren).

  • Also da brauchste keine Angst haben, die 7 Grad sind ein Märchen der Reifenindustrie, das haben diverse Tests gezeigt. Aber dieses 7 Gerücht ist nicht tot zukriegen.
    Ein Sommerreifen ob bei Regen oder Trockenheit ist auch unter 7 Grad einen Winterreifen überlegen, wobei ich mich da bei den serienmäßigen Bridgestones nicht so weit aus dem Fenster lehnen möchte ;)

    Hast Du, oder irgendwer einen Link zu einem Test einer Zeitschrift oder ADAC, wo mal Sommer und Winterreifen im Winter bei gleichen Bedingungen getestet werden? Oder wie kommst Du darauf? (Jetzt bitte nicht sagen ‚eigene Erfahrung‘, das sollte schon Beleg und nachvollziehbar sein, wenn man sowas behauptet.


    Zu dem Video: ich mag den Typen an sich recht gerne, aber hier fehlt mir doch vieles. Zum Teil sagt er am Ende sogar selbst, dass das uU nicht wirklich ein sinnvoller Vergleich ist, da er andere Reifengrößen verglichen hat, und darüber hinaus das ABS evtl. gar nicht darauf ausgelegt sein könnte.
    Aber das mal außen vor.
    Er spricht von High perf sommerreifen, aber ob das evtl, billigste Winterreifen sind, weiß man nicht... und schon innerhalb eines sommerreifenreifentests hat es ja leicht solche Unterschiede.


    Die Reifenhersteller geben ja werte an. Die muss man erstmal so hinnehmen, zumindest bis jemand anderes einen wie oben beschriebene Test gemacht hat. Zumindest mal die zwei/drei besten Reifen des jeweiligen Jahres aus Sommer und Winter sollte man so testen. Gerne dann auch die Winterreifen im sommer.

    TSchau


    ___________________
    (____________
    ______________) t e f a n

  • Wenn sich niemand die Mühe machen möchte - hier sind ein paar Links:
    https://www.meinauto.de/lp-bremsweg-autosicherheit
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-42736577.html
    http://www.unfallanalyse.de/un…rschung/winterreifen.html


    Aus meiner eigenen Erfahrung im professionellen Reifentest:
    Die Mischungen von Sommerreifen verhärten tatsächlich abhängig von tiefen Temperaturen irgendwann. Diese Grenze hängt individuell vom Typ und der Mischung ab und ist umso eher erreicht, je mehr der Reifen auf Performance und Höchstgeschwindigkeit ausgelegt ist. Mit genau 7°C hat das aber definitiv nichts zu tun.
    Meine extremsten Beispiel für trockene Witterungsbedingungen:
    - Ein SUV-Reifen mit Y-Kennzeichnung, der bereits bei unter 10° C deutlich abgebaut hat und bei -15° allein durch Rollen zerstört wurde (Glasbruch des Gummis).
    - Ein komfortorientierter Sommerreifen mit eher weicher Mischung, der auch unter 0° C noch genauso funktioniert hat, wie im Sommer.


    Bei Nässe, Schnee, oder Matsch ist der Winterreifen in der Regel ab Temperaturen in Richtung des Gefrierpunktes deutlich besser.
    Sommerreifen sind umso kritischer bei tiefen Temperaturen, je mehr sie auf Höchstgeschwindigkeit, hohe Tragfähigkeit und Performance ausgelegt sind. Die MX-5 Reifen sind da eher im weniger kritischen Bereich, Ausnahmen bestätigen die Regel.

  • Es ist nicht meine Aufgabe, meine Zeit dafür zu nutzen deine unseröse Quelle zu widerlegen. Die Informationen kannst du sicher selber finden.

    :D:D:D Ich soll die von dir genannten professionellen Test suchen?!?!?!? :D:D:D Wow, den Trick merk ich mir. Erst etwas behaupten und auf Nachfrage passen! Statt dessen ich soll die Belege für deine Argumentation suchen! Damit ist die Zeit mit der ich mich mit deiner Argumentation beschäftigte auch verbraucht. Sorry.

  • Nun ja, so viel Mühe hatte ich mir auch schon gemacht, aber zum Video des You-Tubers passt es nicht so recht. Ist natürlich in der Nähe, aber die Situation aus dem Video wird nicht richtig getroffen.

  • Nun ja, so viel Mühe hatte ich mir auch schon gemacht, aber zum Video des You-Tubers passt es nicht so recht. Ist natürlich in der Nähe, aber die Situation aus dem Video wird nicht richtig getroffen.

    @Tomiro
    Warum sollte Sven einen ähnlichen Test mit einem unrealistischen und unwissenschaftlichen Vorgehen wie in dem Video heraussuchen? Der Test ist einfach aufgrund der praxisfernen Situation sowie der Tatsache, dass womöglich bewusst (?) der Hersteller der WR verschwiegen wurde, Mumpitz.


    Schau dir dagegen doch mal den Link von der Unfallanalyse Berlin an. Da wird gemessen, dass Sommerreifen bei knapp über 0 Grad noch etwas besser Bremsen als die Winterreifen. Bei dem Messwert mit dem SEAT Toledo kann man erahnen, dass bei spätestens -5 Grad dann der WR besser ist.


    Das wichtisgte zum Schluss: ab bereits unter 6 Grad und Feuchtigkeit sind fast alle Messungen der Winterreifen besser und das zum Teil deutlich. Und so sehen die Winter in Deutschland meistens aus.


    Und allein schon deshalb kann man den YT Video Test knicken. Zumal der Youtuber auch gar kein Interesse an einem objektiven Ergebnis hat, denn desto mehr das Ergebnis gegen das erwartete ausfällt, desto mehr Klicks und Reichweite gibt es. Und genau deshalb habe ich auch auf eine weitere Quellenrecherche verzichtet, denn wenn man jeden Quatsch im Internet mit seriösen Quellen widerlegen möchte, dann hätte man eine neue Lebensaufgabe - das war nicht aus Boshaftigkeit.


    @Watashi wa Sven desu
    Danke für die Links. Insb. Der Unflalanalyse Berlin Artikel ist mir in der Vergangenheit positiv aufgefallen und die Ergebnisse sind die wissenschaftlichsten und objektivsten Messwerte die ich bisher finden konnte.

  • Naja, den ersten Link hatte ich auch schon gefunden, das basiert mMn vermutlich auf den Angaben der Hersteller.
    Das zweite ist eine 14Jahre alte Aussage, und so richtig belegen tut da auch niemand was. So oder so, dass die 7C kein fixer Wert sind, ist doch eh jedem klar, das ist ein fließender Übergang. Würde jemand sagen 0C, wäre es doch die gleiche Diskussion, da gibts immernoch Sommerreifen, die evtl. Funktionieren.
    Und wenn ich mal schaue, wie es neulich in der Fränkischen aussah... 15C und strahlende Sonne, dann geht es irgendwo um die Kurve in ein Tal und plötzlich sind es nur noch 5C und dazu klatschnasse Straße, weil die restlichen Schneeberge am Straßenrand tauen.
    Und wenn man nachts dann die letzten 40km bei -5C nach Hause fährt, ebenfalls bei (gestreuten) nassen Straßen... ich weiß, dass ich da keine Sommerreifen haben mag.


    Davon ab, dass das bei einem Unfall blöd ausgehen kann bzgl. Schuldfrage. Da ist ja die Versicherung nur eins... wenn man da einen Menschen erwischt, und Sommerreifen hatte... könnte ein Richter mit hoher Wahrscheinlichkeit als schuldverstärkend ansehen.

    TSchau


    ___________________
    (____________
    ______________) t e f a n

  • Back to topic ;)


    Ich werde das je nach Wetterlage und Zeit die Sommerschlappen ab Mitte März montieren denke ich.
    Auf jeden Fall noch vor dem Inspektions- und TÜV-Termin Mitte April, denn da sollen vom Freundlichen noch die vorderen Innenradhausverkleidungen etwas mehr auf JR11 Felgen in 8,25 x 17 mit ET35 angepasst werden. Schleifen halt doch etwas zu sehr in Kurven :whistling:

    Fahrzeug: MX-5 Selection, EZ:09/21, G184, ca. 8.300km, Grau Metallic, i-active Sense Paket, Sportpaket mit Recaros, Fahrwerk, Auspuff, Diffusor, Glas-Windschott und Spurplatten von ATH, Stubby.