• Ich mache es jetzt noch mal ein wenig komplizierter ;) .


    Die Wärme wird in erster Linie durch die Scheibe abgeführt. Daher sind die innenbelüftet und haben in der Regel eine hohe Wärmekapazität. Wenn die Wärme nicht abgeführt werden kann, stirbt in der Regel zuerst der Belag und dann die Scheibe.
    Die Mischung aus einem temperaturfesten Belag und einer Scheibe mit gutem Wärmetransport ist dann die optimale Lösung. Es ist sehr schwer, das isoliert zu betrachten.

    Kann ich das jetzt so verstehen das der Belag i. d. R. mehr zum Fading beiträgt weil er die Wärme nicht so gut abführen kann wie die Scheibe und daher früher zum Verlust von Reibung führt als die kühlere Scheibe?


    Oder weil das Material nicht so Wärme resistent ist wie der Stahl der Scheibe?


    Oder gibt es eine anderen Grund wieso der Belag hier als der hauptsächlichere Teil genannt wird?

  • Ich mache es jetzt noch mal ein wenig komplizierter ;) .


    Die Wärme wird in erster Linie durch die Scheibe abgeführt. Daher sind die innenbelüftet und haben in der Regel eine hohe Wärmekapazität. Wenn die Wärme nicht abgeführt werden kann, stirbt in der Regel zuerst der Belag und dann die Scheibe.
    Die Mischung aus einem temperaturfesten Belag und einer Scheibe mit gutem Wärmetransport ist dann die optimale Lösung. Es ist sehr schwer, das isoliert zu betrachten.

    Sehe ich genau so. Stichwort: Masse.
    Abhilfe: Rennbeläge, zumindest nannte man die früher so :huh:

  • Oder weil das Material nicht so Wärme resistent ist wie der Stahl der Scheibe?

    Genau das ist der Grund.


    Bei den Belägen kommt noch die Konditionierung dazu. Wenn man ganz neue Beläge zu früh zu stark belastet überhitzen sie sehr schnell. Wenn man sie sanft einfahrt und ausgasen lässt, halten sie dann später viel mehr aus.
    Es ist also keine gute Idee direkt vor der Pass- oder Alpentour nochmal neue Beläge aufzuziehen.

  • @Watashi wa Sven desu,


    eine Frage zum Konditionieren:


    Ist es nicht so, daß die Beläge schon am Ende des Herstellungsprozesses so konditioniert werden, daß sie ausgegast sind, wenn sie in den Handel kommen? (Im Gegensatz zu z.B. Belägen für MTB Disks, die man tatsächlich erst selber einfahren muss)


    Danke für Deine Erklärung!

    --- meiner: MX-5 1.8 NC RC Sendo Bj. 04/14 mit SPS Street Fahrwerk ---

  • Nach meiner Erfahrung nicht. Auch unsere Bremsen-Entwickler raten ausdrücklich dazu vor einem scharfen Test, oder Fahrten am Ring die Bremse einzufahren. Mag sein, dass sie schon vorkonditioniert werden, aber der Prozess ist damit definitiv nicht abgeschlossen.
    Für den normalen Fahrzeugbetrieb reicht das auch, wenn man 100-200 km ein wenig schonend fährt. Für Track und Test muss man etwas mehr machen.


    Die gasen auch definitiv nicht von alleine aus, weil das erst bei sehr hohen Temperaturen passiert. Der Trick ist die Beläge nach und nach sich steigernd an diese Temperaturen heran zu führen und ihnen immer wieder Zeit zum Abkühlen zu geben.

  • Mein Wissensstand lag(liegt) sogar Richtung 300 und mehr Kilometern.
    So wie man auch neue Reifen etwa in diesem Bereich einfahren soll-im ganz normalen Fahrbetrieb, ohne Quietschorgien.
    Die für die eher gemütlicheren MX5er hier ohnehin weniger Bedeutung haben als für die sportliche Fraktion, völlig wertfrei erwähnt.
    Gruß Armin

  • Das kommt sicher auf die Fahrweise an.


    Wenn man normal fährt reichen 100-200 km, weil man die Bremse danach nicht überlasten und quasi weiter einfahren wird.
    Wenn ich die Bremse danach richtig hart belasten will, sollte ich ihr vielleicht mehr Zeit geben.


    Es kommt aber auch immer aufs Fahrprofil an. Ich habe auch schon Bremsen durch starke zyklische Belastung in 50-100 km eingefahren. Das war aber im Prüfgelände und wäre „draußen“ schwierig geworden mit ständigem beschleunigen, bremsen, abkühlen, usw.


    Bei Reifen muss man das differenzierter sehen. Das Trennmittel ist nach einigen zehn km runter und viel mehr passiert da nicht. Bis sich die Reifen aber richtig auf die Geometrie eingelaufen haben, kann mehrere 100-1.000 km dauern.

  • Sowohl Reifen als auch Bremsen müssen eingefahren werden.
    Ich hatte mal ein Erlebnis auf der Teststrecke. Bei Bremswegmessungen hat ein Kollege das Einfahren der Bremse nicht gemacht. War gerade hinter ihm (genug Abstand natürlich) als er bei High Speed eine Vollbremsung machte. Die Bremse ging in einer riesigen Qualmwolke hinüber.
    Beim Ausbauen waren das Belagmaterial eine Symbiose mit der Scheibe eingegangen.
    Wir wir haben uns dann die Schriebe angesehen. Grauslig.
    Normal konditionieren wir die Bremsen.
    Und fahren immer schön Kühlrunden.
    300grad ist schon zuviel für optimale Verzögerung.
    Aber bei Fadingtests hast auch mal 700 grad und mehr.
    Hängt aber alles von Bremsengrösse Fahrzeuggewicht Bremsbalance vorne hinten undKühlung ab.