Erfahrungsbericht Blackbird Fabworx - Aurora Auto Design Adjustable Low Profile Seat Base

  • Ende August 2019 habe ich bei auroraautodesign.com/ für die Fahrerseite eine niedrigere Sitzkonsole bestellt.


    Durch ein Einführungsangebot hatte ich statt 445,- USD 395 USD plus Steuern, Transport und Zoll gezahlt. Geliefert in Deutschland durch UPS per Airfreight voll verzollt (war im übrigen total komfortabel, alles wurde von UPS erledigt) hat mich das 554,98 EUR gekostet. Lieferzeit waren ungefähr drei Wochen, wobei Blackbird offenbar nicht direkt nach Bestellung versendet hatte. Vielleicht mussten die ersten Konsolen erst noch fertiggestellt werden.


    Der Lieferumfang wird auf den Fotos auf dem Link gut wiedergegeben. Der Qualitätseindruck ist rundherum positiv.


    Leider musste ich für rund zwei Monate auf einen Termin bei meinem äußerst begehrtem Mechaniker warten. Qualitätsarbeit gibt es nicht an jeder Ecke. In diesem Zusammenhang ein großes Dankeschön an Dich, Jan! :):thumbsup:


    Seit heute ist die Konsole endlich montiert. So sieht der Innenraum jetzt aus:


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    Jetzt kommt die Frage der Fragen: Um wie viel niedriger sitzt Du jetzt? ?(
    Und das ist schwierig zu beantworten, da nicht leicht zu messen. Sagen wir es so - deutlich niedriger. Genau das Stück, was bisher fehlte. Bei der Fahrt von der Werkstatt nach Hause war ich sehr positiv gestimmt. Ich musste den Innenspiegel korrigieren, da ich nur noch einen schmalen Schlitz an der Oberkante der Heckscheibe sehen konnte. Außerdem mussten auch die Außenspiegel neu eingestellt werden. Auch das Lenkrad konnte ich etwas nach unten stellen, was die Oberseite des Lenkkranzes erfreulicherweise etwas Richtung Fahrer verschiebt. Eigentlich wäre ein Frisörbesuch von mir schon überfällig gewesen, aber ich wollte warten um die Kopffreiheit auf die Probe zu stellen.
    In meiner üblichen, fahraktiven Fahrposition in der drittletzten Raste und sehr aufrecht gestellter Sitzlehne bei den Recaro-Sitzen war ich regelmäßig mit den Haarspitzen an dem Innenverdeck angestossen, was ein konstantes Ärgernis war. Speziell morgens, wenn die Bandscheiben noch voll aufgepumpt waren, war meine übliche Fahrposition wahlweise mit schräg gehaltenem Kopf oder mit offenem Verdeck. Wie die Sitzposition am Morgen ist, werde ich erst noch ausprobieren. :) Jetzt sitze ich in der vorletzten Raste und hatte selbst mit Kopf ausstrecken fast keine Chance, mit den Haarspitzen das Dach zu berühren. Einfach klasse :love:


    Noch in der Werkstatt haben wir zum Vergleich den Beifahrersitz zum Fahrersitz auf die vergleichbare Längeneinstellung justiert, die Winkel der Lehne ebenfalls gleich eingestellt und aus fixer Position mich einmal auf dem Fahrer und einmal auf dem Beifahrersitz fotografiert. Ihr seht deutlich, dass ich auf dem Beifahrersitz über den Scheibenrahmen hinausrage, auf dem Fahrersitz ist es schön bündig.


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    Wer jetzt schon den Mauszeiger auf dem Bestellbutton hat, nicht ganz so schnell.

    • Neben den durchaus ambitionierten Preis müssen auch ein paar andere Kröten geschluckt werden.
    • Die Konsole und die englische Einbauanleitung sind für den Seriensitz konzipiert. Das Sitzuntergestell des Recarositzes weicht davon ab, was zu unklaren Momenten bei der Montage führt.
    • Der Umbau ist irreversibel, da ein Stück des Sitzgestells abgeflext werden muss.
    • Für einen optimalen Verlauf der Kabelbaums unterhalb des Sitzes, welcher Verschleiß oder Kabelbruch ausschließt, müssen auch die Steckerposition und die Kabelführung modifiziert werden.
    • Die Längsverstellung des Sitzes ist schwergängiger als bei der Serie, außerdem ist der Entriegelungshebel ergonomisch ungünstig/kurz unterhalb der Sitzfläche montiert. Ein ein oder zwei Zentimeter längerer Hebel wäre schöner gewesen. Vielleicht würde der dann aber mit dem Teppich im Fußraum oder der Sitzunterkante kollidieren.
    • Die Kunststoffverkleidungsleiste unterhalb des Sitzes kann durch veränderte Befestigungspunkte nicht mehr wie bei der Serie montiert werden und hat einen kleinen Spalt zum Sitz. Das muss ich mir noch mal ansehen, wahrscheinlich mit einem kleinen Loch und Kabelbinder von Innen/unterhalb des Sitzes befestigen.
    • Die vorangegangen Punkte zusammengefasst: Das ist keine Bolt-on Lösung! Wer handwerklich nicht sehr geschickt ist oder eine tolle Werkstatt hat, die Lust auf Basteln hat, wird sich alleine schwer tun.
    • Durch die niedrigere Sitzposition verkürzt sich der Platz für die Beine. Eigentlich logisch, da der Hintern auf einer großen Kreisbahn mit den Pedalen als Mittelpunkt zum Heck hin abgesenkt wird. Bei mir egal, aber der Unterschied wird bei der Sitzeinstellung deutlich. Vorher war für mich die optimale Position die drittletzte Raste, nach dem Umbau die vorletzte Raste.

    Zur Verdeutlichung des Umfangs habe ich die Teile, welche entfallen bzw. demontiert wurden, fotografiert.


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    Fazit: Es ist keine 100% Lösung. Für mich überwiegen die Vorteile die Nachteile deutlich. Ich kann mit den Punkten leben und bin froh, dass ich es gemacht habe. Endlich entspannt mit korrekter Sitzposition bei geschlossenem Verdeck sitzen können :thumbsup:

  • Suuuper, vielen Dank.

    ND RF 160 - I.L.Domstreben vorne und hinten, I.L.Unterbodenstreben, Armlehnenerhöhung, Motorhaubenlifter, LED-Seitenblinker, LED-Heckblinker, vorne Chromblinker von BMW, Stahlflexbremsleitungen, Hawk-Bremsbeläge, Stubby, 18mm Spurverbreiterung Hinterachse, große Drosselklappe, BBR-Nockenwellen, Gruppe-A-Abgasanlage, SPS-Street-Fahrwerk, tieferer Fahrersitz, kurze Hinterachse, Whiteline-Stabis, Ölkühler, SPS-Wasserkühler

  • Ausgezeichneter, umfassender und faktenbasierter Bericht. Hut ab!


    Ich stand trotz meiner Kürze von 0,00177 km auch vor dem Problem, dass ich besonders morgens mit den Haaren am Dach (in meinem Fall an dem festen Teil vorn) anstieß. Die Fabworx/Aurora Auto Design Sitzschienen waren die ersten, die für mich im Betrieb als Daily in Frage gekommen wären. Allerdings hätte ich wenn, dann lieber beide Sitze tiefergelegt, was die Kosteneffizienz weiter reduziert hätte.


    Letztlich habe ich mich für die andere Alternative entschieden, den Umbau auf die längenverstellbare Lenksäule. Der Gesamtpreis (inklusive Einbau) lag etwa beim Anschaffungspreis der Sitzkonsolen für Fahrer und Beifahrer (ohne Einbau). Das Ergebnis ist für mich ganz hervorragend, denn ich kann schlicht zwei bis drei Rasten weiter nach hinten rücken, was wegen der serienmäßigen integrierten Höhenverstellung und dem Abstand von der harten Dachplatte das gewünschte Ziel erreicht.


    Bei den Sitzschienen sehe ich als Vorteile den niedrigeren Schwerpunkt, den größeren Abstand zur Oberkante des Überrollbügels und den (vermutlich) geringeren Preis, wenn man nur den Fahrersitz modifiziert.


    Beim Lenksäulenumbau rechne ich als Vorteil, dass man nur mir Mazda Serienteilen arbeitet, keinen optischen Unterschied zwischen den Sitzen hat und die Bedienung rundum OEM-mäßig bleibt.


    Größere Fahrer, die eh schon eher weit hinten sitzen, müssen sich vielleicht eher in Richtung Sitzschienen orientieren, wenn sie mit den genannten Bedingungen leben können.


    Klasse, dass es jetzt mindestens zwei alltagstaugliche Problemlösungen gibt.

    Roadster G 132, (immer noch) mit Ganzjahresreifen

  • @RollerRalf könntest Du bitte einmal nachsehen oder messen, ob sich durch den Umbau auch die Neigung der Sitzfläche verändert hat? Also der Winkel der Sitzfläche im Vergleich zur Horizontalen bzw. zum Fahrzeugboden.
    Hintergrund ist, daß ich mit 1,96 meine Knie gerade so um das Lenkrad herum platziert bekomme und wenn der Sitz zwar tiefer aber auch „flacher“ kommt, was ich nach Sichtung des weg geflexten Teils befürchte, die ganze Übung für mich vergeblich sein wird. Die Stimmen der Kollegen, die den Sitz weiter nach hinten stellen mussten, machen mich da etwas stutzig; weiter nach hinten geht nicht und Knie höher bedeutet Lenkrad fixiert.
    Besten Dank schonmal.

  • Schöner Bericht! Wie sieht es denn mit der Qualität aus?
    Sind die Sitzschienen zb. so gemacht, dass da nichts knackt/klackt während der Fahrt? Quasi Satt hält und nicht locker wirkt oder etwas wackelt?

    Die Qualität ist abgesehen von der Griffergonomie in Verbindung mit den Recaros sehr gut. Es sind keine zusätzlichen Geräusche gegenüber der Serienlösung festzustellen. Der Sitz ist bombenfest ohne Spiel.