Einfluss von Spur und Sturz auf das Fahrverhalten u.a. Fahrwerksfragen

  • Leider nein. Beim TT war es eine "zu sportliche" Auslegung in Verbindung mit zu viel Heckauftrieb bei hohen Geschwindigkeiten. Daher kam dann auch der Spoiler. Bei den Peugeots kenne ich die Auslegung nicht. Der TT war schon sehr spaßig und prinzipiell auch fahrzeugtechnisch i.O. Allerdings ist die Kundengruppe damit nicht klar gekommen und nach den ersten Unfällen musste dann reagiert werden.

    Danke für die Erklärung :thumbsup:


    Zum Thema Peugeot hab ich auf Wikipedia folgendes gefunde:


    Zitat von Wikipedia

    Der GTI-6 hatte dazu noch eine kinematisch mitlenkende Hinterachse, wie sie auch im Citroën ZX, später im Citroën Xantia und im Xsara verwendet wurde. Sie verbessert die Stabilität bei hohen Kurvengeschwindigkeiten. Beim GTI-6 trug sie zu einer stärkeren Lastwechselreaktion (erhöhtem Übersteuern bei abrupter Gaswegnahme in Kurven) bei, was den GTI-6 im Vergleich zur Konkurrenz auf Rennstrecken, oder kurvenreichen Straßen wie Bergpässen, für einen Fronttriebler sehr fahraktiv, wendig und damit für ein Kompaktwagen sehr sportlich und schnell machte.

    Ist das Vergleichbar mit dem Verhalten des NC/RX-8?

  • Das ist ein ähnliches Thema, aber nicht direkt vergleichbar.
    Das waren bei Peugeot/Citroen noch Verbundlenkerachsen mit einer komplett anderen, generell einfacheren Kinematik. Um die kinematischen Nachteile dieser Achsen etwas auszugleichen, hat man die Führungsbuchsen irgendwann so ausgeführt, dass die Achse mitlenkt und stabilisiert.
    Peugeot/Citroen haben das recht aggressiv gemacht, aber das ist auch bei anderen Verbundlenkerachsen schon lange standard. Ich glaube bei uns ist das seit dem Golf 3 umgesetzt.


    RX8, NC und ND haben hinten Einzelradaufhängungen mit aufwendigen Mehrlenkerachsen. Da hat man kinematisch deutlich mehr Freiheitsgrade.

  • Dass bei Vorderradangetriebenen Fahrzeugen das Heck bei Gaswegnahme kommt ist doch klassisch "Liftoff-Oversteer", oder?

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  • Lastwechselübersteuern hat nichts mit der Antriebsart zu tun. Das hat jedes Fahrzeug aus dem simplen Grund der dynamischen Gewichtsverlagerung.
    Die Ausprägung bzw. wie heftig das ausfällt hat dann etwas mit der Auslegung zu tun.


    Fronttriebler sind durch das hohe Gewicht vorne ja grundsätzlich eher starke Untersteuerer. Um die Balance trotzdem etwas besser zu machen, muss man die Hinterachse agiler auslegen. Das begünstigt dann auch wieder deutliche Lastwechselreaktionen. Es gibt aber auch viele Exemplare, die eher stumpf fahren und entsprechend wenig auf Lastwechsel reagieren.

  • Hm, ich dachte der Fakt, dass die Hinterachse nicht angetrieben sei würde Liftoff overseer begünstigen.


    wenn dem nicht so ist, dann wieder was dazugelernt! Danke :)

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  • Ich halte mit meinem üblichen Spruch dagegen - ich habe mit jedem Auto auf der richtigen Strecke Spass und werde mir keine unsinnigen Schranken im Kopf auferlegen.

    Hm, ich dachte der Fakt, dass die Hinterachse nicht angetrieben sei würde Liftoff overseer begünstigen.

    Die angetriebene Achse begünstigt ja über Schlupf eher ein übersteuern, durch Traktion an der Hinterachse. Das ist dann aber natürlich kein Lastwechsel, sondern ein Schlupfthema. Bei einem leichten Auto mit großem Motor kann alleine das Schleppmoment dafür reichen, dass die Hinterachse ausbricht.
    Eine nicht angetriebene Achse ist dagegen per se stabiler, weil sie nahezu schlupffrei läuft.
    Nach dem Kammschen Kreis reduziert ja jeglicher Längsschlupf, wie das Motorschleppmoment, das Seitenführungspotential.

  • Mein Golf6 mit der guten Hinterachse und bärigen und leichten 1,2 86PS ist ja ohne Angst an den Rutschbereich zu fahren.Täglich fahre ich 2 weite 90°Kurven, die oft nass und verschmutzt sind. Mit dem MX5 traue ich mir bei Nässe da nichts, mit dem Golf gebe ich Gas bis der nach aussen drängt und man etwas nachlenkt, das merkt man sehr gut wie die Haftung dann ist. Da ist Fronttrieb für den Normalo sicherer Grüsse

  • Hm, ich dachte der Fakt, dass die Hinterachse nicht angetrieben sei würde Liftoff overseer begünstigen.

    Ich habe noch ein bisschen gegrübelt. So ein bisschen recht hast Du schon, aber weniger wegen der reinen Antriebsart, sondern einfach konzeptionell.
    Der Frontantrieb hat viel Gewicht vorne, wenig Gewicht hinten, ist eher untersteuernd und hat deswegen in der sportlichen Auslegung eher eine agile Hinterachse.
    Hinten leicht + agile Hinterachse = ausgeprägte Lastwechselreaktion.


    So gesehen sind sportliche Fronttriebler häufig anfällig für Lastwechselreaktionen. Aber nicht speziell weil die Vorderräder angetrieben werden, sondern aufgrund der Gewichtsverteilung.
    Dennoch ist nmE der Hinterradantrieb kritischer, weil ich durch Traktion, oder Schleppmoment immer Gefahr laufe, dass die Hinterachse abreißt und ich deshalb grundsätzlich vorsichtig am Gas sein. Im Prinzip genau das was @Oggy oben beschreibt.