SPS oder ST Gewindefahrwerk

  • "sehr lose", "nicht ausbalanciert" und "sehr spezielle Federbalance" treffen auf eine nicht eingestellte Serie zu, hat aber mit einem gut eingestellten STX nix zu tun. Schon mal gefahren?

    Ich bin 1,5 Jahre das KW V3 gefahren, dass exakt dieselben Federraten hat, aber deutlich bessere Dämpfer. Für eine ausgewogene Balance musste ich den Sturz vorne um über 3/4 Grad zurücknehmen und selbst dann war das Fahrwerk immer noch nicht sauber ausbalanciert. D.h. mit dem Fahrwerk muss man entweder aus der Hinterachse alles heraus holen, oder die Vorderachse massiv künstlich schwächer machen, damit es halbwegs ausbalanciert ist. Mit einem ausbalancierten Fahrwerk, wie dem Oehlins, oder SPS sind nach einer geeigneten, nahezu symmetrischen, Einstellung beide Achsen gleichstark und es ergibt sich ein sehr performantes und ausgewogenes Fahrverhalten.


    Das Federratenverhältnis von Oehlins und SPS entspricht übrigens fast der Serie, mit etwas agilerem Heck. Das ST-X liegt ganz woanders mit viel härterer Feder hinten, was eine sehr schwache Hinterachse ergibt, also ein übersteuerndes Auto mit wenig Traktion.
    Jetzt kann man sich also gerne denken, dass der Sven sowieso keine Ahnung hat, aber die Serienentwickler von Mazda wussten schon sehr gut, wie sie das Auto auslegen wollten.


    Aber schön wenn Du zufrieden bist und Dich das nicht stört. Dann lass es einfach dabei.


    Falls Du mehr darüber lesen möchtest, empfehle ich die beiden Threads zu ST-X und KW V3. Auch im Oehlins und SPS Thread findet man dazu Informationen.

  • Subjektiv haben sich alle genannten Kritikpunkte am STX im Alltag nicht bestätigt! Es ist im realen Leben für mich weder zu hart noch lose, sondern komfortabel und sehr präzise. Spaß pur. Die Traktion und das Vertrauen in das Auto sind deutlich gestiegen. Serie war vom Heck her viel gefährlicher. Federraten hin oder her.
    Die Threads hab ich längst alle gelesen, bin auch kein "Neuling".
    Die Eindrücke auf der Rennstrecke kommen noch. Mal sehen was da geht.
    Aber wie gesagt, das sind alles subjektive Eindrücke und Erfahrungen im Alltag der ersten Wochen. So ist es halt für mich.

  • @Joe B: Mit welchen Einstellungen und mit welchem Luftdruck bist Du denn das Serienfahrwerk gefahren und welche Einstellungen hast Du jetzt?


    Wenn die Traktion (in Kurven?) gestiegen ist, dann bedeutet das physikalisch zwangsläufig, der Grenzbereich kommt später und ist schmaler. Dh, das Auto ist schneller und kommt dann heftiger. Je mehr Traktion ich habe, desto _weniger_ Vertrauen habe ich; nicht mehr.


    Mir persönlich hat das normale Serienfahrwerk mit 1.9bar schon genug Traktion.
    Am Serienfahrwerk finde ich "lediglich" schlecht, dass sich die Werte beim Ein- und Ausfedern so sehr ändern...



    Falls die Federraten stimmen, die Sven angegeben hat, dann hat das ST-X im Verhältnis eine härtere Hinterachse. Und eine härtere Achse kommt eher als eine Weiche. Mir ist unklar, wo da der "Interpretationsspielraum" sein sollte. Wie oft hast Du die Achsen schon kommen lassen, Serie mit eingestellten Werten! und dann das ST-X? Oder worauf basiert Deine Aussage?


    Damit will ich das ST-X keinesfalls schlecht reden. Wäre ein Kandidat für mich. Aber ein schnelleres Auto will ich eigentlich gerade nicht...

  • Aber wie gesagt, das sind alles subjektive Eindrücke und Erfahrungen im Alltag der ersten Wochen. So ist es halt für mich.

    Ist doch super, wenn Du das so empfindest. Dann hast Du für Dich bestimmt alles richtig gemacht. An den objektivierbaren Fakten, wie einer Federauslegung, ändert das dennoch nichts.
    Es ist ja völlig unstrittig, dass das Auto mit einem KW V3, oder einem ST-X weniger wankt, besser an der Lenkung hängt und sich ganz anders fährt. Das hat aber alles nichts mit der Balance zu tun.
    Und damit sind wir wieder beim Topic dieses Threads. Und da war die Frage welches Fahrwerk man wählen würde und ggf. warum. Ich würde immer das ausbalancierte Fahrwerk bevorzugen und nicht eines, was auch irgendwie ganz gut fährt und nicht ausbalanciert ist. Und spätestens, wenn ich zum Ausbalancieren eine sehr schwache Vorderachse brauche, das Auto also regelrecht ins Untersteuern zwingen muss und massiv Performance verliere, hätte ich gar keine Lust mehr auf das Fahrwerk. Aber wie Du schreibst, alles ist erlaubt, was subjektiv gefällt. Da kann jeder machen was er möchte.


    Welche Fahrwerkeinstellung fährst Du mit dem ST-X?


    lrs: Ich kann das bestätigen. Wie bei jedem Fahrwerk mit härterer Feder/Dämpfung wird das Auto auch mit dem ST-X schneller, mit schmalerem Grenzbereich. Für problematisch halte ich das allerdings nicht unbedingt, wenn man das ESC anlässt und das Fahrwerk richtig einstellt.

    Die Threads hab ich längst alle gelesen, bin auch kein "Neuling".

    Daher hast du auch gefragt, ob ich das schonmal gefahren bin, oder ;) ?


    Ich verstehe einfach Deine Ansprache nicht. Wenn die Aussage ist "mir gefällt's" ist ja alles super. Wenn Du technisch diskutieren möchtest, wie die Fahrwerke ausgelegt sind, dann reicht "mir gefällt's" nicht unbedingt aus, um die vielen Erfahrungen mit dem ST-X und KW V3 hier im Forum (nicht nur meine) zu entkräften.

  • Ich bin jetzt gute 500km mit dem ST X bei unterschiedlichen Wetterbedingungen gefahren... bis auf Glätte war alles dabei im Temperaturbereich 0-18°C 8)
    Der fahrdynamische Unterschied zum Serienfahrwerk ist denkbar groß und der Komfort des ST X für meine Zwecke/Ansprüche noch absolut ausreichend. Fahrwerksgeräusche mache ich auch bei dem gebrauchten ST X nicht aus. Trotzdem empfinde ich die Geräuschkulisse durch mehr Erschütterung des Chassis und härteres Abrollen als weniger „komfortabel“... der direkte Vergleich zu anderen GWFs fehlt mir allerdings. Ich denke aber, da ist noch ordentlich Luft nach oben mit sensibler arbeitenden Dämpfern.
    Auch mit einer guten und für das ST X passenden Einstellung empfinde ich die Balance nicht optimal. Auf ebenem Untergrund funktioniert das ganz gut so, aber sobald Unruhe in die HA kommt leidet die Radkontrolle merklich.
    BIch habe hier einen Kreisel, der bei der Ausfahrt über eine große Bodenwelle geht... mit merklich weniger Seitenneigung und einer gut zu führenden VA geht es dann erst darüber. Die HA versetzt dagegen ordentlich und die Räder poltern darüber. Passt nicht wirklich zusammen so, trotzdem gibt die HA weitgehend genug Stabilität. Wenn die Einstellung „loser“ wäre... ich würde mich sehr unwohl und unsicher fühlen.
    Bisher sind noch die +18mm Spur hinten drauf... ich bewerte dass z.Zt. mit einem leichten Vorteil bzgl. der Stabilität mit einem gleichzeitig noch zu vergleichenden, leichten Nachteil durch höhere Radlasten. Hier ist für mich der erste Ansatzpunkt, der Wechsel auf merklich leichtere 16“ Räder. Nach meinem Empfinden und der Erfahrung von 20TKm im G131 sollten diese die mangelnde Radkontrolle an der HA teilweise kompensieren können. Die Spurplatten sollen nach Möglichkeit wieder runter kommen. Alles in allem ist das Ganze noch „ausbaufähig“ und ich sehe noch Möglichkeiten, das zu verbessern. Andernfalls käme das ST X an diesem Punkt schon wieder raus. Da ich für das Fahrwerk inkl. Vormontage, Selbsteinbau, Einstellung und Eintragung nur rund 450€ bezahlt habe, fiele mir dieser Schritt denkbar leicht... die bisherige Performance zu einem 3-fachen Komplettpreis (bei einem Neuteil) würde mich einfach nur enttäuschen. Nun stecke ich die Differenz erstmal in einen 2. Satz Räder und schaue dann weiter ;)


    “There's a point at 7,000 RPM... where everything fades. The machine becomes weightless. Just disappears. And all that's left is a body moving through space and time. 7,000 RPM. That's where you meet it. You feel it coming. It creeps up on you, close in your ear. Asks you a question. The only question that matters. Who are you?“ Carroll Shelby

  • Moin, ich hab nur eine Frage, die sicher schon beantwortet war, ich würde möglichst wenig Tieferlegung wollen. Geht das mit einem besser, ohne die Abstimmung zu verderben? Grüsse

  • Ich glaube mit dem SPS, weil durch die Höhenverstellung die Federvorspannung beim SPS nicht geändert wird...
    Und jetzt hoffe ich, dass ich nicht wieder völligen Blödsinn verzapft habe und Sven @Svanniversary Korrektur liest... :D:thumbsup::P

    ______________________________________
    Carpe singuli Curva!

  • Und jetzt hoffe ich, dass ich nicht wieder völligen Blödsinn verzapft habe

    Gab's das? Ich glaube nicht und ich erinnere mich an nichts ;) .


    Wenn es möglichst hoch soll, dann sind beide geeignet. Das SPS aufgrund der Fusspunktverstellung, wie @General.PM absolut korrekt festgestellt hat :) , sowieso und das STX, weil ich dann nichts vorspannen muss den maximalen Einfederweg zur Verfügung habe. Je tiefer das Auto soll, desto mehr Nachteile habe ich beim ST-X, weil ich die Federn vorspannen muss, die Einsprungfederrate erhöhe und damit weniger Einfederweg zur Verfügung habe.


    P.S.: Siehe unten mit Dank an @Harkpabst. Hier wurde Unsinn korrigiert.