Auto B mal wieder

  • Hi,


    ich bin schockiert ;););)


    Wer will schon Ausgewogenheit und alltagstauglichkeit?


    Der Satz hört sich für mich gut an. Zitat aus der Autobild: "Der enge Mazda liefert vor allem offen am meisten Spaß" :thumbsup:

    MX 5 ND Sportsline 184 PS.
    ATH the Boxx, schwarze Speichenfelgen ATH, Stabby, V Maxx Gewindefahrwerk, Spurverbreiterungen vorn 9 mm, hinten 15 mm, Plexiglas Windschott, schwarze Mazda-Embleme vorne und hinten, alcantara und RS-Leder bezogenes und abgeflachtes Lenkrad, Leder bezogene Mittelkonsole und Konsolendeckel, Recarositze, schwarze LED Blinker, Zymexx Spoilerlippe und LED Rückleuchten dark, Alcantara Dashboard, Schaltsack und Handbremsmanchette, roter Start/Stopknopf, Trunk lid popper

  • Als „echter Sportwagen“ hat in dem Qualitätsartikel noch der Golf GTI gefehlt ;)

    Der ist aber mindestens so ein echter Sportwagen, wie der MX-5. Es sei denn eine Racetrack taugliche Bremse, bessere Fahrleistungen und ein ab Werk hervorragend funktionierendes, bei Bedarf sogar geregeltes, Fahrwerk zählen mehr ;) .
    Das Ihr Euch immer von diesen unsinnigen Kategorien im Kopf einschränken lässt. Mit dem GTI kann ich so wie er ist auf die Nordschleife und kann hervorragende Zeiten fahren. Das ist beim MX-5 leider nicht der Fall. Und ob er ein "echter Sportwagen" ist, würde unter Porsche, Ferrari und Lamborghini Fahrern sicher auch interessante Diskussionen auslösen. Er ist aber definitiv mal einer der letzten echten Roadster.


    Klar Fahrspass auf der Landstraße usw. haben ihre Berechtigung und ich fahre ja auch nicht umsonst selber einen MX-5. Aber wenn es um Perfomance geht (Sportwagen?), dann gibt es einen Haufen sehr biederer Fahrzeuge, die mehr können. Ist doch auch nicht schlimm. Ich fahre trotzdem unter gewissen Randbedingungen viel lieber MX-5.
    Ich persönlich verstehe das nicht, warum ich irgendwelche Spaßfahrzeuge ausklammern, oder doof finden sollte. Stellt mir irgendeins dieser Autos, egal ob MX-5 oder Hothatch an die Nordschleife und ich werde Abends mit einem sehr breiten Grinsen wieder aussteigen.
    Ich bin ja hier bei weitem nicht der einzige, der neben dem MX-5 auch mal einen GTI fährt. Und warum auch nicht und ich würde es nicht tun, wenn das Auto nicht auch viel Spass machen würde.


  • Ich persönlich verstehe das nicht

    Vor einiger Zeit wurde ein Mann mit Bein-Prothesen von einem Laufsport-Wettbewerb (war es die Olympiade?) ausgeschlossen. Die Begründung war, dass die Bein-Prothesen sehr fortschrittlich waren und ihm einen technologischen Vorteil verschafften. Dh, es wurde festgestellt, dass er mit den Prothesen wesentlich schneller war als ein mit ihm vergleichbarer Mensch mit biologischen Beinen.



    Seit je her definiert sich der Begriff Sport über Fähigkeiten/Leistungen des Menschen und nicht über Eigenschaften einer Maschine oder eines Gerätes.
    Deshalb wird Düsenjet-Fliegen im Allgemeinen nicht als Sport bezeichnet. Diesbezüglich wird Sport vor allem mit einmotorigen Propeller-Maschinen betrieben.


    Falls irgendwann die Autos autonom auf der Rennstrecke um die Wette fahren, so wird man auch nicht einen Menschen rein setzen, nur um dann zu sagen: "Es fährt zwar komplett autonom. Aber weil ein Mensch als Ballast mit drin sitzt, ist es Sport" (Oder man wird das in Zukunft machen aber heute zum Glück noch nicht).


    Wenn wir heute Rennfahrer als alten Zeiten befragen würden, so würde vielleicht manch einer von Ihnen sagen: "Wirklich anstrengend ist das heute nicht mehr. Die Autos fahren doch praktisch von allein". Meine Annahme an dieser Stelle ist, dass es nachvollziehbar ist, dass jemand aus vergangener Zeit diese Aussage machen könnte.


    So ähnlich sehe ich das mit MX5 vs. GTI: Handschaltung ist etwas anderes als DSG. Ebenso ist es ein Unterschied, ob der Mensch allein durch seine Möglichkeiten zusammen mit Mechanik die Situation an den Rädern beeinflusst, oder ob elektronisches Differenzial und Torque Vectoring usw mit an Board sind.


    Oder wie Fahrrad zu Auto: Wenn ein Rennsportradler sagt, "Motorsport ist doch nicht wirklich Sport", dann könnte ich das schon verstehen/nachvollziehen.

  • Handschaltung hat mein GTI auch und ich glaube nicht, dass eine Zeit unter 9 Minuten auf der Nordschleife als fahrerisch langweilig, oder anspruchslos zu bezeichnen ist. Auch da muss man als Fahrer arbeiten und wissen was man tut. Nach 4-5 Runde wird getankt und die Pause ist dann auch sehr willkommen, wenn man da leicht verschwitzt und voller Adrenalin 1 h unterwegs war.
    Je besser die Maschine ist, umso mehr kann ein guter Fahrer heraus holen. Eine limitierende Maschine macht auch keinen Spass.


    Ich greife mal Dein Beispiel auf. Die elektronisch geregelte Vorderachssperre beim GTI Performance kann in der Tat elektronisch unterstützen und hat Torque Vectoring. Am Ende ist der Effekt aber absolut identisch mit dem Sperrdifferential beim MX-5. Durch die Sperren kann ich eine andere Linie fahren und am Kurvenausgang zu einem anderen Zeitpunkt mit einer anderen Dosierung aufs Gas. Wann dieser Zeitpunkt ist und wie ich das Gas dosieren muss, dass muss aber immer noch ich als Fahrer entscheiden.


    Klar kann man ein modernes Auto auch einfach überfahren und ist vielleicht sogar auch schnell. Aber Spass macht das nicht, wenn man so schlecht fährt, alle Lampen blinken und nur noch der Schlupfregler das Auto auf der Strecke hält.
    Andersherum fahre ich Dir einen MX-5, oder GTI schnell, ohne dass ich einen einzigen Regeleingriff habe. Auch da fährt der Fahrer und nicht die Elektronik.


    Bleiben als letzter Punkt gute moderne Fahrwerke, Motoren usw. Die nehme ich gerne und freue mich darüber, im MX-5 und GTI. Sicher sind schlechte Fahrwerke mitunter anspruchsvoller, aber da kann ich gerne darauf verzichten.

    Wenn wir heute Rennfahrer als alten Zeiten befragen würden, so würde vielleicht manch einer von Ihnen sagen: "Wirklich anstrengend ist das heute nicht mehr. Die Autos fahren doch praktisch von allein". Meine Annahme an dieser Stelle ist, dass es nachvollziehbar ist, dass jemand aus vergangener Zeit diese Aussage machen könnte.

    Ich kenne Hans Joachim Stuck und Benny Leuchter persönlich. Die ticken sehr ähnlich wie ich. Stell denen irgendein sportliches Auto hin und gib ihnen eine gute Strecke und die haben Spass.


    Ist (für mich) aber am Ende egal. Macht er (mir auch) Spass - ja, und ob.


    P.S.: Ja, ich weiß wieder die Nordschleife. Das ist nur ein Beispiel für eine Strecke, bei der man wirklich mal alles aus dem Auto heraus holen kann und selber gut gefordert wird.

  • Die Handschaltung ist nur einer von vielen Aspekten. Man könnte das synchronisierte Getriebe ins Gespräch bringen, was heute praktisch nicht mehr diskutiert wird. Teilweise heute noch diskutiert wird in manchen Bereichen jedoch die Bremskraftverteilung...


    Das DSG heute im Motorsport etabliert.


    Ich sage nicht, dass der GTI kein Sportwagen ist. Die Bedeutung des Begriffs ist mir fast egal, obgleich ich eine Meinung zu der ganzen Entwicklung habe. Auch sage ich nicht, dass Rennsportfahren mit dem GTI nicht anstrengend sei.


    Jedoch habe ich (im Moment) folgende Überzeugung: Je mehr Entscheidungen und Steuerungen von Elektronik übernommen werden, desto weniger sportlich/anspruchsvoll ist etwas.


    Dh, Fahrradfahren ist für mich, der im Moment kaum Fahrrad fährt, sportlicher als Autofahren. Dementsprechend könnte ich auch eine Relation zwischen MX-5 und GTI herstellen. Insbesondere hängt es für mich nicht von der Leistungsfähigkeit des verwendeten technischen Gerätes ab, wie sportlich eine Tätigkeit ist.

  • ...letztlich habe ich mir den MX-5 auch nicht gekauft wegen seiner "Sportlichkeit". Gekauft habe ich nach bestimmten Kriterien. Ob diese Eigenschaften als "sportlich" zu bezeichnen sind oder nicht, hatte keinen Einfluss. Auch würde ich den MX5 nicht als Sportwagen bezeichnen wegen Anordnung der Sitze, Aufbau Karosserie... (fast den gleichen Gedankenaustausch hatten wir bereits in einem anderen Thread)


  • Insbesondere hängt es für mich nicht von der Leistungsfähigkeit des verwendeten technischen Gerätes ab, wie sportlich eine Tätigkeit ist.

    Volle Zustimmung. Ich habe ja auch meine Probleme mit dem Begriff „Sportwagen“ deutlich gemacht. Die treffendere Vokabel ist für mich „Fahrspass“, bzw. „Spass“ im Allgemeinen. Darum ging es mir zumindest.
    Danach definiere ich für mich sportliches Autofahren noch damit, ob die Fahrzeugbeherrschung anspruchsvoll und wenigstens einigermaßen zügig ist. Und auch da habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich auch mit modernen Autos immer wieder an den Punkt komme, wo ich als Fahrer gefordert bin und meine Fahrtechnik anwenden muss, damit ich das Auto schnell und sicher bewege. Der einzige Unterschied den ich sehe ist, dass das moderne Auto einem ggf. eher den Hintern retten kann, wenn mal was schief geht.

    Jedoch habe ich (im Moment) folgende Überzeugung: Je mehr Entscheidungen und Steuerungen von Elektronik übernommen werden, desto weniger sportlich/anspruchsvoll ist etwas.

    Das ist der Punkt an dem ich Dir nicht folgen kann. Was wird denn beim spaßigen Kurvenräubern von der Elektronik übernommen? Ich lenke, ich bremse, ich gebe Gas und wenn ich das richtig mache, dann braucht keinerlei limitierendes elektronisches System eingreifen.
    Zu unterstützenden Systemen wie einer elektronischen Differentialsperre, oder einem geregelten Allrad habe ich ja oben bereits etwas geschrieben. Die verschieben Grenzen nach oben und erhöhen die Performance, aber auch nur, wenn der Fahrer damit umgehen kann. Das ist für mich sehr ähnlich wie bessere Reifen, oder ein besseres Fahrwerk.
    Wenn Dich so etwas natürlich schon stört und Du es lieber puristisch und ggf. langsam und weniger performant möchtest, dann verstehe ich zwar Deinen Punkt, sehe das selber aber komplett anders. Das mag aber auch an meinem Hintergrund liegen, denn ich möchte schon ein Auto haben, dass wenigstens so performant ist, dass es mich fordert und nicht unterfordert.
    Da nehme ich mal meinen Audi 90. Keinerlei Fahrhilfen, nicht einmal ABS und damals der Inbegriff einer sportlichen Limousine. Heute fährt sich der Wagen wie ein Bus und vermittelt weniger Fahrspass, als ein Polo. Gerade deshalb mag ich den Wagen, weil er mich per Zeitreise zurück in die 80er versetzt. Aber ich würde das niemals als sportliches Fahrverhalten bezeichnen und herausfordernd ist das mal gar nicht, wenn die Fuhre ständig über die Vorderachse schiebt.

  • Nach meinem Begriffsverständnis ist etwas nicht sportlicher, nur weil es mehr Spaß macht.


    Meiner Ansicht nach ist elektronisches Vectoring einfacher zu benutzen (auszunutzen) als die mechanischen Varianten.


    Da nehme ich mal meinen Audi 90. Keinerlei Fahrhilfen, nicht einmal ABS und damals der Inbegriff einer sportlichen Limousine.

    Das war auch damals schon nur bedingt richtig.



    Du hast Folgendes auf den Punkt getroffen: Ich mag es puristisch.


    "Weniger Performant" stimmt nur bedingt: Ich mag es vor allem leicht und "klein".


    "langsamer" wiederum stimmt.



    Das mag aber auch an meinem Hintergrund liegen, denn ich möchte schon ein Auto haben, dass wenigstens so performant ist, dass es mich fordert und nicht unterfordert.

    Vieles ist mir "zu schnell" um im Alltag Freude daran zu haben. Da gibt es dann nichts, was mich da "fordert". Zu performant.


    Klar. Die Kurve bis auf's letzte Anbremsen, das Auto auf allen vieren anstellen und rausholen was geht. Aber das verliert auch irgendwann seinen Reiz und wo willst Du das groß machen. Der zweite geht bis 100... Die wenigsten Kurven sind voll einsehbar... Ich bremse seit Jahren kaum noch.