Spureinstellung vorne: Wie viele Minuten pro Umdrehung?

  • Moinsen,


    ich habe bisher bei der Fahrwerkseinstellung immer nur kundgetan, was ich gerne eingestellt hätte und das wurde dann (in einer sehr kompetenten Werkstatt) anstandslos und mit meist hervorragender Präzision gemacht. Wer von euch hatte schon die Gelegenheit, selbst insbesondere die Spur an der Vorderachse zu verstellen und das Ergebnis zu begutachten?


    Im Moment habe ich vorne etwas weniger Vorspur als gewünscht und das Lenkrad steht minimal nach links (was wegen der schief angeordneten Lenksäulenabdeckung ja gar nicht so leicht zu beurteilen ist). Das hat mich auf die Idee gebraucht, einfach eigenmächtig rechts etwas mehr Spur zuzugeben. Zwei Fliegen mit nur einer Klappe. Fragt sich nur, wie viel.


    Das Werkstatthandbuch sagt:

    Specification

    • 1.6±4 mm {0.063±0.2 in} (0°09′±20′)

    NOTE:

    • Toe angle changes by approx. 7 mm {0.3 in} in per one rotation of the tie rod for one wheel.

    Nimmt man die dort ebenfalls zu findende vollständige Spezifikation der Vorderachseinstellung zur Hilfe ...


    Total toe-in Tire [Tolerance ±4 {0.2}] (mm) 1.6 {0.063}
    Rim inner [Tolerance ±2.8 {0.11}] 1.1 {0.043}
    degree 0°09′±20′


    ... dann beziehen sich die genannten 1,6 mm offensichtlich auf die Messung am Reifen in der Dimension 205/45 R17.


    Wenn jetzt tatsächlich bereits eine einzige Umdrehung an der Spurstange einen Unterschied von 7 mm bewirkt, dann würde schon eine sechzehntel Umdrehung die Spur um gut 3 Minuten ändern. =O Ist das tatsächlich realistisch? Das kommt mir sehr, sehr empfindlich vor ...


    ... aber was weiß ich schon? Wer hat Erfahrungen oder Vorschläge?

    Roadster G 132, (immer noch) mit Ganzjahresreifen

  • Nope, das ist soweit klar (kann man ja zur Not auch selbst ausrechnen).


    Ich bin nur zu faul, mit dem Maßband selbst auszumessen (und misstraue auch der Genauigkeit, die ich damit auf rauem Straßenbelag erreichen könnte).


    Stattdessen hatte ich gehofft, ich müsste die Spurstang eben nur eine oder eine halbe Umdrehung hineindrehen und hätte damit einen wohldefiniertes Wert eingestellt. Aber wenn es dabei jetzt tatsächlichwirklich um Bruchteile von Umdrehungen geht, dann misstraue ich dem noch mehr. :D


    PS:
    Ich gebe zu, ich hasse Spurangaben in Millimeter (und noch mehr natürlich in Inch). Man muss immer erst dreimal hingucken, ob der Wert sich auf die Felge oder auf den Reifen bezieht.


    Und auch in USA gibt es den MX-5 mit der Serienbereifung 195/50 RR16.Da muss man also erst in die Umrechnungstabelle gucken, um durch Vergleich herauszufinden, dass bei 1,6 mm = 9 Minuten offensichtlich das 17"-Rad gemeint ist. Ganz fürchterlich. Wenn ich sowieso in die Tabelle gucken muss, genügt auch die Angabe in Winkelminuten. Es bleibt nur die Frage, worauf sich eben die ominösen 7 mm beziehen. :(

  • Die 7 mm beziehen sich wahrscheinlich auf 1 Stunde als Ausgangsbasis. Und jetzt kann dann jeder runter oder hochrechnen, was er braucht. Bezieht sich dann aber auf 16 Zoll.
    Bei 17 Zoll wären es 8 mm. Andere Erklärung habe ich nicht ;)

  • Im Ernst ?.....ich fahre lieber und überlasse denen, die ein Fahrzeug vermessen/ einstellen können diesen Part. Ich will hier nix kleinschreiben, habe aber den Eindruck, das mittlerweile viel zu viel Hype um die "perfekte Einstellung" gemacht wird (HALLO - fahren wir F1 ??). Ich fahre bei Touren einfach hinterher und sehe was passiert, dass gibt mir genug Feedback. Bei der letzten Tour musste ich feststellen, das der Grip an der HA abgenommen hat.....liegt aber, nach Begutachtung, an den abgefahrenen Reifen ;):D


    VG


    Volker

    RF G160 Automatik Mondsteinweiss, gelbe Konis, Fox mittig, kurze HA, HKS GT2 Kompressor, BBR GTI Nocken und noch ein paar Kleinigkeiten :)

  • Ich will hier nix kleinschreiben, habe aber den Eindruck, das mittlerweile viel zu viel Hype um die "perfekte Einstellung" gemacht wird

    Hi Volker,


    ich habe ja gerade nachstellen lassen. 3‘ Spur an der Hinterachse haben den Unterschied gemacht zwischen „leichtes Heck“ und „super stabiles und gut zu fahrendes Auto“.


    Leider ist das so diffizil. Man kann natürlich auch einfach die Serienwerte fahren und ist dann immer auf der sicheren Seite, mit einem tauben und stark untersteuernden Auto, aber will man das?


    Fakt ist, dass man über eine gute Einstellung noch viel mehr aus dem Auto heraus holen kann. Und klar ist es immer legitim, wenn jemand feststellt, dass er das nicht braucht. Aber wenn man es möchte, dann ist es doch genauso legitim.

  • Letzte Woche hatte ich das Vergnügen, den Wagen neu einzustellen: die Spur ist sehr empfindlich, alleine das kontern der Mutter hat den Wert um 5 Minuten verändert. Auf beiden Seiten habe ich 10 Minuten eingestellt, gekontert, und 5 abgelesen. Ohne gescheite Messinstrumente würde ich da nicht bei gehen. Hinten ist es ähnlich, nur verstellst Du mit den Exzentern beide Werte gleichzeitig, dafür hat das festziehen nicht so einen großen Einfluss.

  • Im Ernst ?.....ich fahre lieber und überlasse denen, die ein Fahrzeug vermessen/ einstellen können diesen Part. Ich will hier nix kleinschreiben, habe aber den Eindruck, das mittlerweile viel zu viel Hype um die "perfekte Einstellung" gemacht wird (HALLO - fahren wir F1 ??). Ich fahre bei Touren einfach hinterher und sehe was passiert, dass gibt mir genug Feedback. Bei der letzten Tour musste ich feststellen, das der Grip an der HA abgenommen hat.....liegt aber, nach Begutachtung, an den abgefahrenen Reifen ;):D


    VG


    Volker

    Ich schreibe es immer wieder: Auch außerhalb der F1 ist eine saubere Einstellung zumindest nicht unwichtig, sorgt sie doch u.a. für ein sichereres Fahrverhalten, auch dann, wenn der Fahrer, dem sie eigentlich weniger wichtig ist, sie benötigt, damit der Wagen stabil bzw. fahrbar bleibt.


    Mich persönlich ärgert ein unschön eingestelltes Auto, weil ich inzwischen sehr viel fühle und weiß, wie gut es sein kann. Ich erfreue mich an einer sauberen Einstellung auch beim normal langsamen Abbiegen in der Stadt. ;)

  • Letzte Woche hatte ich das Vergnügen, den Wagen neu einzustellen: die Spur ist sehr empfindlich, alleine das kontern der Mutter hat den Wert um 5 Minuten verändert.

    Danke, das passt dann ja (leider) vorzüglich zu den Angaben im Werkstatthandbuch.


    Wenn jetzt tatsächlich bereits eine einzige Umdrehung an der Spurstange einen Unterschied von 7 mm bewirkt, dann würde schon eine sechzehntel Umdrehung die Spur um gut 3 Minuten ändern.

    Auf beiden Seiten 1/16 Umdrehung (in dieselbe Richtung) auf beiden Seiten würde dann tatsächlich schon satt 6 Minuten Unterschied ergeben. Das hat mit Heimwerkermethoden tatsächlich wohl keinen Sinn. Auch nicht mit zwei Lagen Pappe unter jedem Reifen (die Idee aus einem amerikanischen Video fand ich gut) und Präzisionsmaßbändern. :P

    Roadster G 132, (immer noch) mit Ganzjahresreifen

  • Ich schreibe es immer wieder: Auch außerhalb der F1 ist eine saubere Einstellung zumindest nicht unwichtig, sorgt sie doch u.a. für ein sichereres Fahrverhalten, auch dann, wenn der Fahrer, dem sie eigentlich weniger wichtig ist, sie benötigt, damit der Wagen stabil bzw. fahrbar bleibt.
    Mich persönlich ärgert ein unschön eingestelltes Auto, weil ich inzwischen sehr viel fühle und weiß, wie gut es sein kann. Ich erfreue mich an einer sauberen Einstellung auch beim normal langsamen Abbiegen in der Stadt. ;)

    Nachtrag:
    Unlängst wurde mein Alltagsauto eingestellt, die werksseitig krumme Spur wurde justiert. Gespürt habe ich dies bereits beim Herausfahren aus der Parklücke auf dem Hof der Werkstatt - und es fühlte sich sogleich richtig an.