Umbau G160 auf 60mm 2,5l Skyactiv Drosselklappe

  • Da es in einem anderen Thread zur Sprache kam, ich es heute gemacht habe und sich der Aufwand wirklich in Grenzen hält möchte hier den Umbau auf die 60mm 2,5l Skyactiv Drosselklappe beschreiben und mit ein paar Bildern untermalen.


    Zunächst die Bitte hier in diesem Thread nicht über die Sinnhaftigkeit zu diskutieren, ich werde hier auch nicht beschreiben was es gebracht hat, hier soll es um den Umbau gehen - fertig! Wer Fragen oder Ergänzungen zum Umbau an sich hat kann diese natürlich gerne posten.


    Dieser Umbau ist maßgeblich von unserem @Detlef durchdacht und meines Wissens als erstes von ihm durchgeführt worden, vielen Dank an der Stelle nochmal an dich für die Pionierarbeit und das Teilen deiner Erkenntnisse :thumbup:


    Zunächst die Einkaufsliste:


    - Drosselklappe Mazda 2,5l Skyactiv OE-Nr. PY01-13-640A
    - Ansaugschlauch Mazda 3 BK/ Mazda 5 CH19 OE-Nr. LF5013221A
    - Dichtung Drosselklappe OE-Nr. PE13-13-655
    - 2x Schlauchschellen 60-80mm
    bei Modellen mit Soundenhancer:
    - Blindstopfen 8-10mm
    - Schlauchschelle 8-16mm
    bei Modellen ohne Soundenhancer oder wenn dieser entfallen soll:
    - Blindstopfen 32mm
    - Schlauchverbinder 10mm/10mm


    Benötigtes Werkzeug:


    - 1/4" Ratschensatz
    - Spitzzange o.ä.
    - Fräsbohrer + Schraubstock + Bohrmaschine, ggf. Bohrschablone oder idealer weise eine Ständerbohrmaschine
    - ca. 2 Std. Zeit



    Hier erstmal die beiden wichtigsten Teile:
    DK Umbau 01.jpg


    Hier die Abmessungen im Vergleich:


    Ansaugschlauch Eingang: G160 = 70mm; Mazda 3/5 = 72mm
    Ansaugschlauch Ausgang: G160 = 65mm; Mazda 3/5 = 70mm


    Drosselklappe Eingang: G160 = 61mm; Mazda 3/5 = 65mm
    Drosselklappe Klappe: G160 = 55mm; Mazda 3/5 = 60mm
    Drosselklappe Ausgang: G160 = 56mm; Mazda 3/5 = 60mm


    Ansaugbrücke Eingang: G160 = 60mm


    Sowohl Volumen im Ansaugschlauch als auch die Drosselklappe selbst sind also höher und passen perfekt zur Ansaugbrücke, eine größere Drosselklappe wäre hier ohne Bearbeitung strömungstechnisch sogar schlechter.



    Dann kann es los gehen mit dem Ausbau der originalen Drosselklappe...
    Als aller erstes klemmt ihr die Batterie ab.
    Jetzt wird zunächst der Entlüftungsschlauch vom Ventildeckel abgezogen, dann wird mit einer Spitzzange o.ä. die Schlauchklemme am Abgang zum Soundenhancer geöffnet und der Schlauch nach oben raus gezogen und nach hinten geklemmt...
    DK Umbau 02.jpg
    ...jetzt die beiden Schlauchschellen lösen...
    DK Umbau 03.jpg
    ...und schon liegt die Drosselklappe frei...
    An dieser muss rechts seitlich der Stecker gelöst und abgezogen werden, dann die vier Schrauben raus...
    DK Umbau 04.jpg
    ...schon fällt euch die Drosselklappe in die Hände...
    DK Umbau 05.jpg
    Der Dichtring sollte getauscht werden wenn Rückstände an der Drosselklappe zu sehen sind oder am Dichtring selbst Risse oder sonstige Beschädigungen zu sehen sind.


    Jetzt sehen wir die Drosselklappen im direkten Vergleich...
    DK Umbau 07.jpg
    DK Umbau 08.jpg
    DK Umbau 09.jpg
    ...und kommen zum einzigen kniffligen Punkt des Umbaus, dem Lochabstand der Befestigungslöcher:
    DK Umbau 06.jpg


    Die 2,5l Drosselklappe hat einen 65mm Abstand zwischen den Löchern, die G160 Drosselklappe nur 60mm.
    Mittels Fräsbohrer, ich habe dazu Brüder Mannesmann Werkzeuge M54606 FRÄSBOHRERSATZ (Unsere Seite enthält Affiliate-Links, für die unser Forum möglicherweise eine Vergütung bekommt.) verwendet, können aus den Rundlöchern Langlöcher gefräst werden. Besser und genauer geht das natürlich mit einer Bohrschablone oder mit Ständerbohrmaschine o.ä. aber auch freihand mit der in den Schraubstock (mit glatten Backen) gespannten Drosselklappe geht das in 15-20Min.
    Diesen Schritt, das Anpassen des Lochmaßes macht ihr natürlich idealer Weise vor dem Ausbau der originalen Drosselklappe, das Maß kennt ihr ja jetzt...



    ...gleich geht´s weiter...

  • So, die alte Drosselklappe ist draußen, die neue angepasst...


    Dann können wir sie montieren:
    DK Umbau 10.jpg
    Die Schrauben sollten sauber gerade in die Löcher passen, sonst ggf. die Langlöcher noch etwas nachfräsen.
    Dann gleichmäßig anziehen mit 8-12NM.


    Jetzt geht es an den Schlauch, hier gibt es ein paar Kleinigkeiten zu beachten.
    DK Umbau 11.jpg
    Der Mazda 3/5 Schlauch hat eine kleine Öffnung (8-10mm) und eine große Öffnung (32mm)...
    DK Umbau 12.jpg
    je nach dem ob am G160 ein Soundenhancer verbaut ist oder nicht, bzw. ob dieser entfallen soll, muss einer der Anschlüsse verschlossen und der Schlauch verdreht montiert werden. Ist ein Soundenhancer verbaut und soll dieser beibehalten werden, wird wie oben gezeigt die kleine 8mm Öffnung verschlossen und der Schlauch wird wie gleich zu sehen mit der großen Öffnung nahe am Luftmassenmesser, nach oben zeigend montiert.
    Soll der Soundenhancer entfallen oder ist gar nicht erst verbaut, wird die große Öffnung verschlossen und in die kleine Öffnung ein Schlauchverbinder 10mm/10mm eingesteckt, und der Schlauch wird mit der großen verschlossenen Öffnung nach unten zeigend nahe der Drosselklappe verbaut.


    DK Umbau 13.jpg
    Hier hilft es den Deckel des Luftfilterkastens zu lösen um den Schlauch schnell und sauber auszurichten, dann die Schellen anziehen und den Stecker auf die Drosselklappe aufstecken.


    DK Umbau 14.jpg
    In meinem Fall bleibt der Soundenhancer vorerst verbaut, daher wird die Schlauchklemme geöffnet, der Anschluß des Soundenhancers wird jetzt etwas gestreckt und passt dann aber perfekt in die Öffnung, jetzt noch den Entlüftungsschlauch auf den Anschluß am Ventildeckel stecken und es ist geschafft!


    DK Umbau 15.jpg


    Jetzt kann die Batterie wieder angeklemmt werden, die Zündung angemacht werden und nach dem Selbsttest der Drosselklappe (bekommt man nichts davon mit) kann dann sofort los gefahren werden.



    Hinweise:
    - Der Schlauch zum Ventildeckel dürfte 2-3cm länger sein, genau wie der Schlauch zum Soundenhancer, beides ist aber auch so ohne Bedenken zu betreiben.
    - Der Ansaugschlauch kann mit den Schlauchschellen des Originalschlauches montiert werden, an der Dickeren Seite des neuen Schlauches ist diese aber dann so weit geöffnet das sie im Bereich der Schraube nicht sauber auf den Schlauch drückt, hier besteht die Gefahr Falschluft anzusaugen, daher habe ich eine normale Schlauchschelle verbaut (wird noch gegen eine schwarze getauscht). Im Falle der Verwendung von anderen Schlauchschellen außer der originalen sind die Nasen am Ansaugschlauch im Schellenbereich zu entfernen.


    So und zum Schluss noch der Hinweis, ich bin selbstverständlich in keinster Weise haftbar für körperliche, materielle oder finanziellen Schäden die euch eventuell durch den Umbau entstehen, der Umbau erfolgt auf eigene Gefahr und Verantwortung!


    Wer es trotzdem macht, viel Spaß :)


    Grüße Maxi

  • Ich finde wirklich klasse, wie gut du das hier beschrieben hast. Deswegen gibt es ein Like.
    Aber warum willst du denn nicht über deine Erfahrung berichten? Es immer noch ein Forum und kein Service oder FAQ Portal...


    Ich hatte auch mit dem Gedanken gespielt und mich würde schon interessieren ob der Umbau Sinn macht. Und glaube mir, ich habe auch schon einiges am Auto umgebaut oder bauen lassen wo ich später gedacht habe, dass hätte man nicht unbedingt machen müssen.

  • In der Werkstattecke finde ich das goldrichtig. Hier sollte es theoretisch immer nur darum gehen, wie man etwas macht (und nicht warum oder warum besser nicht und weshalb ein BMW R6 doch immer noch der beste V8 ist).


    Diskutieren kann man dann woanders, wenn's beliebt. :)


    Ausgezeichnete Beschreibung, noch einmal richtig für Dummies. :thumbup:

    Roadster G 132, (immer noch) mit Ganzjahresreifen

  • @LineR, ich will nicht nicht darüber berichten, ich will nicht hier in diesem Thema darüber berichten.


    Ich finde es inzwischen ehrlich gesagt zum heulen wie viele teils hoch interessante Themen hier völlig zerredet werden, zig Seiten haben und der eigentliche Inhalt nur noch schwer zu finden ist.


    Hier soll es um den Austausch der Bauteile an sich gehen, ergeben sich hierzu neue Erkenntnisse von mir oder anderen wie etwas besser oder anders oder mit anderen Teilen gelöst werden kann, können diese gepostet werden und man findet diese auf der ersten weil einzigen Seite und nicht auf Seite 96 zwischen der Erklärung warum das gar nichts bringt und dem Wetterbericht...


    An anderer Stelle werde ich meine rein subjektiven Eindrücke gerne schildern ;)



    @Volki, danke, das freut mich. Wie gesagt werde ich da noch was dazu schreiben aber so viel sei gesagt, ich halte es nicht für sinnlos.


    Edit: @Harkpabst war schneller...

  • Zunächst die Bitte hier in diesem Thread nicht über die Sinnhaftigkeit zu diskutieren, ich werde hier auch nicht beschreiben was es gebracht hat, hier soll es um den Umbau gehen - fertig!

    ;)



    Edit: die Diskussionsbeiträge wurden in den dazu eröffneten Diskussionsthread verschoben!

  • Vielen Danke für auführliche Anleitung und v.a. die Teilenummern!


    Nachdem ich jetzt alles beisammen, und ich mich schon mal unter der Haube orientiert habe, drängt sich eine Frage auf:


    Batterie abklemmen - dringend notwendig, generell ratsam oder lediglich die Macht der Gewohnheit?

    LG
    Nelle


    G160 Roadster 2018 SL + SP, rot.
    KW V3 optimiert, Dunlop Sport Maxx RT 205/50R16 + OZ Alleggerita ET37, I.L. Motorsport Dom- und Unterbodenstreben V+H, Fox ESD
    Fahrwerkseinstellung (ständig aktualisiert): *klick* (Post #85) - Und so schaut er aus: *klick*

  • Da es keinerlei Nachteile hat, sie direkt im Arbeitsbereiche sitzt und es nur etwa 10s dauert klemme ich die Batterie lieber ab, mache ich meist tatsächlich auch aus Gewohnheit wenn ich an elektronischen Bauteilen arbeite.


    So lange die Zündung aus ist sollte aber auch bei angeklemmter Batterie nichts passieren und auch kein Fehler abgelegt werden.

  • Wenn es sich vermeiden lässt, lass ich die Batterie gerne in Ruhe. Liegt vielleicht daran, dass ich bereits versehentlich einen Schraubenschlüssel angeschweißt habe.


    Der Austausch der Teile selbst ging innerhalb weniger Minuten vonstatten. Die Bearbeitung der Drosselklappe hingegen war ein ziemliches Gef***e.
    Da ich bisher keine Fräsbohrer hatte, bestellte ich die von MaxEmil vorgeschlagenen von Mannesmann. Konntest du damit wirklich die Löcher aufweiten? Dann hattest du mit deinem Satz mehr Glück. Nach 20 Minuten unterschiedlichster Herangehensweisen hatte ich nicht einen Span runter gekriegt. Die zu bearbeitenden Löcher schienen lediglich etwas aufpoliert, aber nicht im geringsten geweitet. Die Fräsbohrer waren nach dieser Aktion bereits optisch wahrnehmbar verschlissen und total stumpf. Unfassbarer Schrott!
    Also die gute alte 5mm-Rundfeile bemüht und anderthalb Stunden lang gefeilt. Zwischendrin einen hörbaren Radiosender gesucht und ein Bier aufgemacht, um die Stimmung aufzuhellen.


    Meinen Soundrüssel habe ich schon länger draußen. Dennoch habe ich den Ansaugschlauch nicht verdreht eingebaut, sondern ihn so wie in der Anleitung für Modelle mit SE montiert - passt auch. Ich bezweifle außerdem, dass das eine gute Idee ist. Der Schlauch hat eine Krümmung in vertikaler und horizontaler Richtung. Ihn verdreht einzubauen, hieße ihn um den doppelten Betrag entgegen dieser Krümmung zu biegen. Durch diese Misshandlung wird er schon fast geknickt und verliert an der Stelle deutlich an Querschnitt. Ein backfrischer Schlauch mag vielleicht flexibler sein, als mein gebrauchter.


    Morgen wird getestet.