Von Serie zu Sport zu Tracktool

  • Wenn die Vorderachse schneller und die Hinterachse entsprechend langsamer reagiert dann hilft mehr Spur hinten.


    Für Zug/Druck unterschiedlich würde ich mich in 2er bis 4er Klick Unterschieden rantasten.


    Die kombinierte Verstellung funktioniert beim Öhlins sehr gut, weil das Fahrwerk an sich ausbalanciert ist.

  • Freue mich sehr über so viele "konstruktive" Rückmeldungen - besonders als Neuling im Forum.
    Nehme das auch zum Anlass auf Fragen einzugehen, wie von BJ323F, warum ich einen MX5 als Basisfahrzeug nehme.


    Ich bin vor knapp 4 Jahren zum ersten Mal mit einem GT Fahrzeug zum Trackday gefahren. Dort habe ich schnell festgestellt, dass das nicht das Richtige Auto ist, um das Fahren auf der Rennstrecke von der Pieke auf zu lernen.
    Da ich einen Freund mit einem Mazda Autohaus habe, der selber ein erfahrener Nordschleifenfahrer ist, bin ich dann in die Verlegenheit gekommen auch mal einen MX5 auf dem Track zu fahren.
    Dabei habe ich herausgefunden, dass es mehr Spaß macht ein kleines Auto am Limit zu fahren, als ein großes weit vom Limit entfernt. Zudem hat mir das geringe Gewicht vergleichsweise sehr viel Spaß gemacht.
    Ich bin dann immer öfter MX5 gefahren - mit steigender Freude.


    Das Basisfahrzeug ist also ein MX5, weil ich Spaß beim Fahren am Limit haben kann, ohne dass ich Angst haben muss einen GT in die Leitplanke zu setzen.
    Mein Ziel ist es im kommenden Jahr einige Time Attack Rennen mitzufahren - am besten zunächst in der untersten Klasse. Das sollte mit einem MX5 in der ersten Ausbaustufe vom Regelwerk gehen.
    Die zweite Aufbaustufe soll dann im Anschluss auch recht zügig gemacht werden.


    Ich möchte auch nicht einfach alles auf einmal kaufen und einbauen lassen, sondern auch die verwendete Technik besser kennen- und verstehen lernen.
    Auch deshalb die beiden Stufen.


    Noch ein Wort zu den Strecken, die ich bisher befahren habe und befahre. Tatsächlich bin ich bisher die mit Abstand meisten Runden in Papenburg auf dem ATP Händlingskurs ( kleiner Hockenheimring ) gefahren.
    ca. 20 Trackdays und 2x alleine. Seit einem Jahr Nordschleife ca. 80 Runden, seit 2 Monaten Bilster Berg ca. 40 Runden.
    Der Bilster Berg gefällt mir gut, der irgendwie "ein wenig" wie eine komprimierte Nordschleife ist. Für mich und meine Erfahrungen jedenfalls.
    Ich befahre also flache Strecken genauso viel hügelige.


    Um wieder aufs Thema zurück zu kommen und auch auf Fragen von euch, was ich denn in Zukunft befahren will?
    Wie gesagt - Time Attack - aber auch die bereits genannten Strecken. Es bringt also wahrscheinlich nichts, mein neues Fahrwerk an Hand einer Strecke auszuwählen und es darauf abstimmen zu lassen.


    Daher sauge ich gerne alle Infos von Euch in Sachen Fahrwerk auf.
    Und denke auch bisher, dass das Fahrwerk möglichst viele Einstellungsmöglichkeiten haben sollte - um viele Strecken abdecken zu können.
    Dabei muss das nicht das NON PLUS ULTRA sein - wer bin ich denn?!
    Aber ich möchte eines auswählen, dass Sinn ergibt und ich nicht nach kurzer Zeit feststellen muss, dass ich das Falsche gekauft habe.
    Lehrgeld zu zahlen ist okay - es zu vermeiden aber ebenso!


    Bei der Bremse bin ich immer mehr dazu geneigt, die Stoptech Performance Bremse in Erwägung zu ziehen. Zum einen weil sie hier gute Kritiken bekommt, zum anderen weil ich wenig über Alternativen gelesen habe. Das muss ja einen Grund haben.


    Für alle die auf Rückmeldung von der KW Entwicklungsabteilung warten - es gab noch keine. Werde es aber gerne kommunizieren.


    Nochmals vielen Dank für alle Rückmeldungen. Fühle mich gut aufgehoben.

  • Hört sich für mich so an, als wäre ein SPS Street der perfekte Einstieg für Dich. Ein Performance wäre eine Alternative, aber gerade das würde ich für NOS und Bilster Berg eher nicht nehmen. Das Street ist da vielseitiger und deckt gerade solche Strecken gut ab und ist gleichzeitig auch für alle anderen Strecken ein guter Einstieg.
    Da Du ja selber von Einstieg und lernen sprichst, wäre das Street auch eher etwas verzeihender und gut geeignet.
    Alternativ würde ich ein Öhlins 100/40 vorschlagen. Das ist ein guter Kompromiss für die NOS und kann dann auf anderen Strecken etwas mehr. Das Öhlins ist im Einstieg etwas teurer, hat aber die deutlich besseren Dämpfer und kann ggf. revidiert werden. Das spart gerade bei vielen Trackdays am Ende auch Geld, denn während Du das SPS dann ersetzen musst, lässt Du das Öhlins einfach für kleines Geld revidieren.
    Ansonsten wäre das Öhlins 70/40 ähnlich dem SPS Street optimal für NOS und Bilster Berg und ein guter Kompromiss für alle anderen Strecken und hätte auch den Vorteil der Revidierbarkeit.
    Die Öhlins Dämpferpatrone deckt vorne 70 und 100 N/mm ab, so dass man sogar später die Federrate anpassen könnte (also dann im Bereich 70-100, mit den Zwischenschritten 80 und 90).
    Ich bin das Street selber schon auf der Nordschleife und bei einem Kurventrainig gefahren und das Öhlins inzwischen 5.000 km auf verschiedensten Landstraßen und beide funktionieren hervorragend. Üblicherweise limitiert da sehr lange der Fahrer, bevor es dieses Fahrwerk tut.


    Versteif Dich nicht zu sehr auf die Einstellbarkeit des Fahrwerks. So viel macht man da üblicherweise nicht, außer mal ein bisschen weicher, oder härter zu drehen. Das wichtigste ist, das Auto in Balance zu bringen und das mache ich über die Federwahl und die Fahrwerksgeometrie. Mit den Dämpfern kann ich dann lediglich ein bisschen Feintuning für meine Vorlieben betreiben, aber wenn es fahrdynamisch korrekt bzw. optimal sein soll, dann gibt es da gar nicht viel zu verstellen, ohne dass man irgendeine Ecke verschlechtert (siehe auch oben die Diskussion mit Jan).


    Hast Du auch schon einmal darüber nachgedacht, wie Du neben dem Fahrzeugmaterial das andere wichtige Material, den Fahrer, also Dich, "tunest" ;) ? Da gibt es tolle Möglichkeiten mit Gruppentrainings angefangen, bis hin zu Einzelcoachings. Am Ende bringt das nmE mehr, als das beste Material - mehr Spass, mehr Erfahrung und auch mehr Speed. Ich habe die meisten Strecken auf Serienautos kennen gelernt, da ich aus dem Automobil-Testing komme. Das sind also nicht allzu leistungsstarke, eher gutmütige und auch mal langweilige Gefährte gewesen. Aber man lernt damit super und wenn man dann mit einem Serien-GTI deutlich leistungsstärkere Autos auf der NOS nerven kann, dann weiß man, dass die Fahrtechnik schon einmal nicht so schlecht ist.
    Was ich sagen will - versteif Dich nicht zu sehr auf das Material, denn viel wichtiger ist, dass Du Dich weiter entwickelst und dafür ist nicht unbedingt das schnellste und performanteste Auto wichtig, sondern eins das auch mal einen Fehler verzeiht und mit dem Du wachsen kannst.
    Genau dafür sehe ich auch einen MX-5 mit SPS Street, oder Öhlins 70/40 als ideal an.


    Einen Schritt weiter gedacht, gebe ich schon einmal den Typ, die Finger von UHPs und Semis zu lassen, sondern mit einem sehr guten Sportreifen, wie dem viel genannten MPS4, anzufangen. Klar ist man damit etwas langsamer, aber man kann viel besser mit dem Auto arbeiten und lernt viel mehr über die Fahrzeugreaktionen und die Fahrtechnik. Und auch hier ist am Ende der gute Fahrer mit dem Sportreifen in der Regel schneller, als der mittelmäßige mit dem Semi.
    Ich fahre bis heute nur Sportreifen, weil es mit nicht darum geht das letzte Zehntel in der Zeit heraus zu holen, sondern darum das Auto perfekt zu beherrschen, in jeder Situation so zu stellen, wie ich es gerade möchte und mit dem Auto zu arbeiten, es beweglich und agil zu halten. Mir macht das deutlich mehr Spass und das ist eben auch Fahrtechnik in Perfektion, im Gegensatz dazu, einfach nur schnell durch die Kurven zu rollern, weil Reifen und Fahrwerk alles wegfangen. Das ist genauso wie der GT Vergleich von Dir. Der Semi ist der GT, der Sportreifen der MX-5 ;) .

  • Dann sag das nächste mal bitte Bescheid.

    Mache ich. Nächstes Jahr findet ein Training statt, bei dem erstmal die Nachrücker vom ersten Mal zum Zuge kommen. Danach können wir mal wieder eins komplett über das Forum besetzen.
    Ich setze Euch @NightOWL und @futurebreeze aber schon mal auf meine Merkliste.

  • Wieso nicht gleich ein KW Clubsportfahrwerk ?
    Hat damit jemand im ND schon Erfahrungen gesammelt.


    Von den MPS4 rate ich auf dem Track ab den habe ich aktuell drauf, davor war es der R888R der hat definitiv viel besseren GRIP.
    Die Bremspunkte konnte man mit dem Toyo deutlich später setzen als mit dem MPS4.


    Mit der Stoptech wirst du nichts falsch machen.

    MX-5 RF 2,0l, SL, SP, Cusco Domstrebe VA + HA, Whiteline Stabis VA + HA, (Corksport CAI, ESD) (Carbon Interior, Spiegelkappen, Motorstartknopf, Diffusor, Spoiler),
    Stubby Antenne, Getönte Seitenblinker, JBR Battery Holder, Alcantara A-Säulenverkleidung, O.Z Ultraleggera 7x17 ET37, V-Maxx Bremsanlage Vorderachse, EBC Black Dash Disc HA, EBC Bluestuff NDX Bremsbeläge VA+HA

    ACT Kupplung, Mishimoto 19-Reihen Ölkühler Thermostatgesteuert, CSF Racing Wasserkühler, Mishimoto Silikonkühlerschläuche

  • Wieso nicht gleich ein KW Clubsportfahrwerk ?
    Hat damit jemand im ND schon Erfahrungen gesammelt.


    Schon eine sehr extreme Lösung - hohe Kosten, Balance nur minimal besser, als beim V3, mit Dämpfertechnik, die der Laie hinsichtlich Verstellbarkeit nicht ausreizen kann.
    Halte ich für den beschriebenen Anwendungsfall für stark übertrieben und bietet dazu von allen bisher genannten Varianten das schlechteste Preis-/Leistungsverhältnis.


    Von den MPS4 rate ich auf dem Track ab den habe ich aktuell drauf, davor war es der R888R der hat definitiv viel besseren GRIP.
    Die Bremspunkte konnte man mit dem Toyo deutlich später setzen als mit dem MPS4.


    Das ist genau der gegenteilige Ansatz von dem was ich oben beschrieben habe.


    Gripniveau mittels Material optimieren, um damit dann auch möglichst schnell zu sein. Das ist der „GT-Ansatz“. Das Material machts und man selber traut sich schlimmstenfalls nicht mehr an die Grenzen.


    Durchaus legitim und natürlich kann man das machen. Ist aber ein ganz anderer Hintergedanke, den ich jemanden der Fahrtechnik trainieren möchte und eher am Anfang steht, absolut nicht empfehlen würde.


    Der MPS4 ist absolut geeignet für den Trackeinsatz, auf dem MX-5 und auch auf deutlich schwereren Autos. Aber man muss dann auch sehr sauber fahren, darf den Reifen nicht überfahren und muss an seiner Fahrtechnik arbeiten.
    Oder ich nehme einen Reifen wie den Toyo und kann es krachen lassen und ohne große Mühe eine Schippe drauf legen.


    Wie geschrieben, beides legitim und man muss sich nur überlegen, ob das Material für einen gewinnen soll, oder ob man selber gewinnen will.


    Und bitte nicht falsch verstehen - für den erfahrenen Fahrer, oder Profi ist der UHP, oder Semi ggf. das Mittel der Wahl, um noch eine Schippe drauf zu legen und sich zu steigern, aber für den Einstieger, oder den, der einfach ein bewegliches Auto möchte, mit dem er spielen kann, rate ich persönlich davon ab.


    Wenn es dann darum geht beim Time Attack Preise zu holen, wird man wohl um einen Semi, oder UHP nicht herum kommen, aber den würde ich mir dann tatsächlich als zusätzlichen Satz hinlegen, während ich NOS und Bilster Berg auf Sportreifen fahren würde.

  • Oder ich nehme einen Reifen wie den Toyo und kann es krachen lassen und ohne große Mühe eine Schippe drauf legen.

    Wobei der R888R aus meiner Erfahrung im Vergleich mit z.B. Nankang AR-1 und Yoko A048 ein sehr pflegeleichter Semi ist, der gut rückmeldet, Unbehagen früh ankündigt und noch gut Raum für Reaktionen lässt. Der sehr schwere Nankang mit deutlich steiferer Flanke ist da kompromissloser, der leider nicht mehr mit E-Kennung erhältliche A048 war auch deutlich zahmer.
    Wenn jemand für den Track bewusst einen ersten Semi sucht, ist mit dem R888R gut bedient, denn er vermittelt noch gut die Limits und flößt nicht gleich zu viel Respekt ein, wenn er mal etwas darüber war.
    Das soll aber kein Widerspruch zu Deinem Rat zum Erfahren und Ausloten der Grenzen über Fahrwerk und Setup mit einem "regulären" Reifen sein.


    Viele Grüße