Ich sehe es prinzipiell sehr ähnlich wie Sven.
Als ich vom Serien-Bridgestone auf den Toyo R1R mit KW-V3 umgestiegen bin, hatte ich ein wenig die Befürchtung, dass das Gripniveau für die Landstraße damit schon zu hoch liegen könnte und ein Teil des Spaßes damit auf der Strecke bleibt.
Im Nachhinein hat sich diese Befürchtung aber als unnötig heraus gestellt. Die Performance ist mit der neuen Kombi zwar gestiegen, aber auf einem Niveau, bei dem ich mit dem Auto auch auf der Landstraße noch spielen kann. Wenn sich z.B. unter Last in engeren Kurven Übersteuern einstellt, passiert das für mein Empfinden vergleichsweise langsam und intuitiv beherrschbar.
Am meisten bin ich allerdings beim R1R von den Nässeeigenschaften angetan. Auch auf verregneten Alpenpässen bei ca. 5 Grad hat er ausgezeichnet funktioniert und mir ein sehr sicheres Gefühl gegeben. Das sind ja nun Dinge, die man im Allgemeinen nicht so unbedingt von einem UHP erwartet. Nachteile wie relativ hoher Verschleiß, etwas höheres Gewicht und Vertikalsteifigkeit als bei normalen Reifen in dieser Dimension nehme ich dafür in Kauf.
Was ich damit eigentlich sagen möchte ist, dass man die von Sven aufgeworfene Frage vermutlich nicht pauschal beantworten kann im Sinne von „UHPs sind gut oder schlecht“. Das wird immer davon abhängen, wie die anderen Randbedingungen (Fahrwerk, Fahrwerkseinstellung, Fahrertyp, Typ und Dimension des UHPs) ausschauen und zu guter Letzt vor allem auch davon, was der Fahrer eigentlich will. Für mich kann ich nur sagen, dass ich kein Fahrverhalten haben wollte, bei dem ich bei noch verantwortungsvoller Fahrweise auf der Landstraße immer nur wie auf Schienen führe und kein Gespür mehr für den Grenzbereich hätte.
Gruß,
Olli