Zwangsläufiges Einfahren auf Autobahn (Strecke 500 Km); wie würdet Ihr vorgehen?

  • Ich habe den Link aus dem vorherigen Post entfernt, weil ich nicht wusste auf die Schnelle, ob das hier erlaubt ist, sorry.


    Du hast kristallstrukturseitig nur eine unbehandelte Fläche zur Verfügung, die du durch Beanspruchung entsprechend formen kannst.


    ACHTUNG SEHR VEREINFACHT AUSGEDRÜCKT


    Sobald du die „Poren“ der Oberfläche durch sagen wir nur Semi Belastung entsprechend „nicht so gut eingefahren“ hast, ist deine „Chance“ quasi vertan, den dritten Körper auszubilden.

  • Und das heißt was? Aus der Halle und sofort auf den PIN, sonst ist die Chance vertan? Wie viel Zeit hat man, bzw. wie muss ich mir das vorstellen in welchem zeitlichen Rahmen das abläuft?
    Für welche Beschichtungstechnologie gilt das? Was ist z.B. mit Nikasil, Nanoslide, APS usw.?


    Ich scheine ja echt verdammt viel Glück gehabt zu haben, dass ich bisher alle Motoren zumindest ein paar hundert km eingefahren habe und noch keine Probleme hatte (wie viele andere auch). Der letzte Motor, den ich dann länger gefahren bin, war der vielgescholtene 1,4 TSI, der auch nach 90 tkm keinerlei nennenswerten Ölverbrauch hatte.


    Soll keine Provokation sein, aber das hört sich jetzt für mich, ggf. berufsbedingt, ein wenig sehr nach dem Elfenbeinturm der Forschung an und klingt insbesondere hinsichtlich der beschriebenen negativen Auswirkungen doch arg übertrieben. Und, bitte nicht falsch verstehen, ich weiß, dass die Frauenhofer Institute viel von Drittmitteln leben und schon immer auf gutes Marketing angewiesen waren.


    Wir müssen uns da wahrscheinlich sowie wenig Sorgen machen, weil die Motoren am Band und während des Transfers mit diversen Umladevorgängen sowieso nicht geschont werden.

  • Ich empfinde das nicht als provokativ sondern als Diskussion. Es ist immer so mega doof beim Schreiben irgendwas rüber zu bringen. Ich fühle mich auch in keinster Weise von irgendwas was du schreibst angegriffen.




    Ich wollte damit auf keinen Fall sagen, dass man einen Motor nicht schonend einfahren kann. Man kann ihn aber auch gar nicht einfahren.


    Beides funktioniert. Falsch ist es jedoch, es mit Samthandschuhen zu tun.


    Ich kenne jedenfalls seine Forschungen nicht nur aus Artikeln und ich weiß, dass da auf jeden Fall Ahnung dahinter ist.




    Die Dinger müssen das aushalten, ganz einfach.

  • :thumbsup: - absolute Zustimmung ;) .


    Die Kompetenz von Prof. Scherge wollte ich natürlich ein keiner Weise in Frage stellen. Da ging es mir nur darum wie allgemeingültig und übertragbar so etwas ist, insbesondere vor dem Hintergrund verschiedener Beschichtungstechnologien usw. Da kann ich mir schwer vorstellen, dass die Tribologie immer identisch ist.


    Ich hatte jetzt auch schon öfter darüber gelesen, dass es sehr schädlich sein kann, wenn man den Motor immer nur sehr niedertourig fährt, weil sich dann schlimmstenfalls sogar Grate, oder Kanten im Brennraum bilden können. Begründung ist die Pleuellängung durch die höhere Fliehkraft bei höheren Drehzahlen.
    Das klingt für mich auch sehr einleuchtend und war ein Grund dafür, dass ich den Motor schon früh mit wenig Last bis 4.000 1/min.gedreht habe. Nach wenigen 100 km habe ich das dann langsam gesteigert.


    Auch nach dem Einfahren halte ich es für sinnvoll, öfter das ganze Drehzahlband auszunutzen.


    Warum ich etwas skeptisch gegen eine sofortige maximale Belastung bin, liegt u.a. an praktischen Erfahrungen. Wir haben recht viele Versuchs- und Dienstwagen in der Firma. Da sind immer wieder Leute dabei, die bei einem Auto das Ihnen nicht gehört, recht rabiat fahren und sofort alles geben. Sehr häufig bekommen dann gerade diese Autos später Probleme mit einem recht hohen Ölverbrauch. Hatte ich sogar selber einmal, als ich mit einem neuen Auto gleich eine längere Autobahnstrecke fahren musste und ihn dabei eher normal genutzt habe.

  • Diese Aspekte sind seit mehr als 10 Jahren bekannt und nicht unumstritten. Der Artikel ist von 2011. Sehr kontrovers diskutiertes Thema. Es gibt mehr Reibflächen im Motor, als nur Kolben und Zylinderwand.


    Zitat aus dem Artikel :
    "... Berlet empfiehlt daher, mit dem neuen Wagen bereits nach einer kurzen Aufwärmphase von nur wenigen Minuten auf die Autobahn zu fahren und Vollgas zu geben. ..."


    Einem Motor sollte man generell mehr als nur ein paar Minuten Aufwärmzeit geben, bevor man ihn voll belastet. Das Motoröl braucht länger, als nur ein paar Minuten, um auf Betriebstemperatur zu kommen.

    --- meiner: MX-5 1.8 NC RC Sendo Bj. 04/14 mit SPS Street Fahrwerk ---

  • Dass man einen Motor warm fahren soll, ist klar und wurde auch in diesem Faden schon zur Genüge angemerkt.


    Hast du einen anderen Artikel, der die Erkenntnisse bestreitet? Ich finde keinen und würde den gerne mal lesen, vielleicht gibt es ja was neues.


    Edit sagt:


    Mehr Reibflächen klar als Kolben und Zylinderwand, aber auch diese sind alle Metall-Metall und somit lässt sich das Prinzip ja auch dort anwenden.

  • Diese Aspekte sind seit mehr als 10 Jahren bekannt und nicht unumstritten.

    Hierfür hätte ich halt gerne dann einfach mal die Gegenseite gelesen, weil mich das Thema sehr interessiert. Deswegen meine Nachfrage, wo du das her hast.

  • No special break-in is necessary, but a few precautions in the first 1,000 km (600 miles) may add to the performance, economy, and life of the vehicle.

    • Do not race the engine.
    • Do not maintain one constant speed, either slow or fast, for a long period of time.
    • Do not drive constantly at full-throttle or high engine rpm for extended periods of time.
    • Avoid unnecessary hard stops.
    • Avoid full-throttle starts.

    MAZDA MX-5 Owner's Manual