Unser LSD reagiert nicht auf Schlupfdifferenzen oder drehzahlunterschiede, sondern lediglich auf das reine Antriebsdrehmoment.
Und das Antriebsmoment ist abhängig vom Schlupf (auf homogener Oberfläche). Übertragen beide Räder das gleiche Moment haben sie ähnlichen Schlupf. Schlupft ein Rad mehr, überträgt es weniger Moment.
Das kann man nicht so sauber trennen, wie Du das hier beschreibst.
Ein Sperrdifferential kann unter Last einen Drehimpuls um die Gierachse auslösen... vollkommen unabhängig davon, ob und ggf. wie stark das Fahrzeug gerade unter-/übersteuert.
Ein Gierimpuls um die Längsachse wird eine entsprechende Steuerreaktion auslösen und das verursacht dann eine entsprechende Fahrzeugreaktion wie mehr oder weniger Unter- oder Übersteuern.
Das Fahrzeug befindet sich immer in einem gewissen Zustand und ein Lastwechsel verändert diesen Zustand.
Zeigen tut sich das immer in der Reaktion des Fahrzeugs. Das Differential überlagert ggf. ein Giermoment, aber das Fahrzeug selber reagiert auf die Summe der Kräfte und Momente mit einer Steuertendenz.
Das Fahrzeug kann also nicht unabhängig vom Giermoment über- oder untersteuern, sondern tut das im Gegenteil abhängig vom Giermoment.
Wahrscheinlich reden wir hier aneinander vorbei, aber vielleicht ist das Thema auch etwas zu schwierig, um es ohne die richtige Terminologie zu verschriftlichen. Das sollten wir mal besprechen, wenn wir uns mal treffen .
Mir ging es nur (in meinem ganz subjektiven Erleben) um diesen leichten, initialen Eindreheffekt abhängig von der gerade angelegten Last... ergo auf‘s Gas gehen im/nach dem Kurvenscheitelpunkt z.B. Da wird IMHO der Lenkwinkel (zumindest kurzzeitig) kleiner...
Was ja völlig normal ist, wenn beide Räder Haftung haben, weil der Schlupf an der Hinterachse zunimmt. Ein leichter Torque Vectoring Effekt kommt dazu.
Ohne Sperrdiff. verpufft das weitestgehend im Schlupf des kurveninneren Rades.
Wenn ich mehr, oder zu viel Gas gebe, wird das Auto ausbrechen und übersteuern, was primär dem Schlupf an beiden Hinterrädern geschuldet ist.
Der große Unterschied ist, dass nicht einfach das kurveninnere Rad durchdreht, sondern mit Sperrdiff. beide Räder gekoppelt werden, ähnlichen Schlupf erzeugen und dann auch synchron abreißen und rutschen.