Hi Sven,
was den ersten Teil deiner Ausführung angeht, habe ich zwar keine praktische Erfahrung, ich habe also kein Auto mit unterschiedlichen Fahrwerks- und Reifenkombinationen testen können. Jedoch sagt mir mein (geschultes) technisches Verständnis, dass das alles sehr plausibel ist. Du hast es ja auch gut erläutert, wie ich finde.
Bei der elementaren Frage nach der Performance, die das Auto haben soll, bin ich auch bei dir. Hier jedoch aus eigener Erfahrung. Und aus dieser heraus würde ich sogar behaupten, dass unter Umständen das sportlicher abgestimmte Auto das langsamere sein wird.
Nämlich dann, wenn man auf unbekannten, anspruchsvollen Straßen unterwegs ist, und nicht zu 100% über die Beschaffenheit der Fahrbahn im klaren ist.
Begründung: In einem Wagen, der erst sehr spät einen sehr schmalen Grenzbereich hat, kann ich bei solchen Bedingungen nie wirklich wissen, ob ich noch 20% Reserven habe, oder womöglich nur mehr 1%. Und wie wird es sich auf diesem Belag im Grenzbereich verhalten? Diese Unsicherheit bremst mich ein.
Fahre ich hingegen ein Auto, dass ich durch seine Mitteilsamkeit (Feedback) in verschiedensten Situationen verstehen und fahren gelernt habe, kann ich viel verlässlicher seine Grenzen einschätzen. Deshalb kann ich diese besser ausreizen und bin unterm Strich wahrscheinlich schneller. Noch viel wichtiger aber: Ich habe mehr Spaß dabei!
Wer von euch gerne sportlich mit dem Motorrad kurvige Sträßlein zweiter und dritter Ordnung fährt, wird es kennen: Der Typ mit der 180PS Rennmaschine hat gegen den driftenden Könner auf der Enduro mit einem Drittel der Motorleistung keine Chance.
Ich muss gerade an dieses Video denken, dass das Thema sehr anschaulich behandelt. Die Meisten kennen es wohl eh schon.