Beiträge von Turmalin_MX5

    Wenn du mit dem Fahrrad fährst. Was geht mehr auf die Kniegelenke. Bei 10 km/h beschleunigen im letzten Gang oder im kleineren Gang fahren? So lange keine Last anliegt, ist untertouriges fahren völlig problemlos. Um aber auf Durchschnittsverbräuche im Drittelmix (!) auf längerer Distanz (z.B. über 5.000 km gemessen) deutlich unter 6 Liter zu kommen, wird man öfter mal nicht runterschalten und bei niedrigen Drehzahlen beschleunigen. Das geht definitiv mehr auf die Kurbelwellenlager. Ab welcher Kilometerleistung sich der höhere Verschleiß auswirkt, kann ich nicht beurteilen, wahrscheinlich spielt das bei einem Spaßmobil mit i.d.R. überschaubaren Laufleistungen so gut wie keine Rolle.

    Musste erstmal überlegen ob ich darauf nochmal antworte. MMn ist der Vergleich eher was für den Stammtisch als technisch begrüntet. Die Mechanik eines simplen Kurbelwellenlagers mit einem menschlichen Knie ist schon etwas hahnebüchen.
    Ich kann aber verstehen was du meinst und möchte dir deine Empfindungen nicht absprechen. Natürlich fühlt sich ein 4-Zylinder bei Drehzahlen um 1000rpm nicht unbedingt seidig an. Das liegt aber eher an der Drehungleichförmigkeit, den beim 4-Zylinder offenen Massenkräften 2. Ordnung und den daraus resultierenden Vibrationen. Auswirkungen auf die Haltbarkeit der Kurbelwelle/des Lagers hat das aber nicht. Das ist eher interessant für den Antriebsstrang (Kupplung, ZMS wenn es verbaut ist). Dem Antriebsstrang schaden bspw. dauerhafte Wechsel zwischen Zug-/Schub.
    Also klar, anfühlen tut sich der Motor bei 1000rpm und hoher Last nicht so wie im mittlerwen Drehzahlbereich, dass ist aber nur ein Gefühl. Auf der technischen Seite gibt es da keine Bedenken, wenn der Konstrukteur keinen Bock geschossen hat, die Lagerschalen keinen Materialfehler aufweisen und der Nutzer regelmäßig das korrekte Öl eingefüllt hat.
    Übrigens glaubt man garnicht, wie schnell man bei Drehzahlen unter 1500rpm in der Volllast ist. Das kann je nach Gaspedalkennfeld bereits bei 50% des Gaspedalweges sein.


    Also bitte nicht übel nehmen meine Einwendung. Ich möchte hier keinem persönliche Erfahrungen absprechen. Ich möchte aber auch nicht, dass für unbedarfte Leser der Eindruck entsteht, sie könnten mit einer niedertourigen Fahrweise ihren Motor mechanisch (!) kaputt machen.

    Ich frage mich gerade wo es eine Definition von "artgerechter Bewegung" eines Fahrzeuges gibt. Und auch warum untertouriges fahren schlecht für Lager und Kurbelwelle sein soll? Wen wir Volllastkurven am Prüfstand fahren, geht das bei 1000rpm stationär los. Da mach ich mir wirklich hauptsächlich um Russ und Lambda Sorgen, aber garantiert nicht ob die Welle hält.
    Ein Arbeitskollege mit seinem Strichacht sagte mal so schön: er fährt lieber untertourig mit hohem Drehmoment als mit mehr Drehzahl, denn in die Gleichung für den Lagerverschleiß geht das Drehmoment linear, die Drehzahl aber quadratisch ein.
    Ich denke, wenn man nicht gerade permanent auf dem Leerlaufregler fährt und ein ausgewogenes Verhältnis verschiedenster Last/Drehzahlkombinationen abfährt, braucht man sich um einseitigen Verschleiß keine Gedanken machen.

    Nur wer bunt auch beim Softtop hübscher fände, der hat eben vorerst Pech gehabt. Bis jetzt gibt es keinen belastbaren Hinweis, dass sich das Display beim MJ 2019 ändern würde.

    Wird wohl weiterhin dem RF vorbehalten bleiben. Wenn man sich das Vergleichsvideo Miata 2019 vs. 2018 von TheStraightPipes anschaut, sieht man bei 0:51 - 0:57, dass die Temperaturanzeige in deren 2019er Modell unverändert ist.

    Warum wird unseren Politikern eigentlich immer und pauschal Untätigkeit vorgeworfen? Ich denke viele Politiker in hohen Stellungen hatten mal politische Visionen. Diese sind aber im Laufe der politischen Laufbahn in den Hintergrund getreten, weil die Visionen auf die Realität gestossen sind. Politik in einem demokratischen System bedeutet immer auch kompromisse und vor allem durch die viele Lobbyarbeit immer nur den kleinsten gemeinsamen Nenner. Das empfinden dann viele als Untätigkeit oder gar Eigennutz der Politiker.


    Pauschal will ich niemanden verurteilen. Aber zum Teil trifft es zu. Man muss sich nur ein einziges Mal etwas besser in der Materie auskennen und dann sein eigenes Wissen aufgrund der Nähe zum Thema mit den Aussagen und Zielen einiger hochrangiger Politiker und leitender Medien vergleichen um zu verstehen, wie der Hase läuft. Vielleicht nicht immer, aber in dem Moment stellt man doch so einiges in Frage.


    Mehr möchte ich dazu nicht sagen, denn wir driften langsam ab vom Thema. Nur noch soviel zu Punkt 2. Jedem sollte klar sein, dass fossile Brennstoffe nur endlich vorhanden sind und damit nicht die Lösung der fernen Zukunft sein können. Nur muss man realistische und umsetzbare Ziele setzen. Alle anderen Aussagen sind Träumerei oder dient nur der eigenen Standpunktfestigkeit.

    Wenn aber die Gesundheit der Menschen vor Ort "leicht" verbessert wird auf Kosten starker Gesundheitsbelastung anderer Menschen an weit entfernten Orten (bspw. Batterieherstellung), dann ist die ganze Sache Zweifelhaft um nicht zu sagen heuchlerisch. Und wenn dann einzelne Fahrstrecken von einigen hundert Metern für bestimmte PKW gesperrt werden (Fahrverbote Hamburg) und diese dann mehrere Kilometer Umleitung fahren sollen, dann ist das einfach nur grotesk und Aktionismus.
    Solange es keine aufrichtige und differenzierte Diskussion über diese Themen gibt und alles in Populismus und Polarisation mündet, wird es auch keine sinnvolle Lösung geben. Denn die eine Antriebsart der Zukunft gibt es nicht. Es gehören zum motorisierten Individualverkehr auch zukünftig Verbrenner, E-Motoren sowie Hybride dazu. Man muss die Vorteile aller Konzepte nur gemeinsam nutzen. Nur will darüber keiner reden, den unsere Politiker denken nur an den sicheren Stand ihres persönlichen Stuhles und an Wählerzahlen, nicht aber an wirkliche Lösungen.


    Übrigens denke ich, dass Kohlekraftwerke in Bezug auf Schadstoffausstoß nicht so dreckig sind, wie deren Ruf, denn da sind unter Garantie aufwendige Filteranlagen verbaut.

    Mit der Beladung (3g vs. 25g) hat die Lebensdauer aber nicht unbedingt was zu tun. Aus Sicht der Aschebeladung, die ja letztendlich das effektive Filtervolumen bis zum Punkt Filter unbrauchbar verkleinert, hängt maßgeblich von der gesamt verbrauchten Kraftstoffmasse ab. Damit sollte es unerheblich sein, ob ich zyklisch einen großen Russmassebetrag oder quasi permanent Kleinstmengen regeneriere.


    Wie genau sich die Filterelemente aber bei Benzinern verhalten, muss ich erfragen. Für die Lebensdauer der DPFs sieht es so aus, dass es einmal die Lebensdaueranforderung der Behörden gibt und im praktischen die der Kunden. Dabei sind die bereits angesprochenen ~150tkm vor Behörde ja dann das Minimum.
    Es sieht in der Entwicklung so aus, dass die Applikation eines Großteils der Funktionen mit "lebensdauergealterten" Abgasanlagen statt findet. Sprich die Anlagen werden simuliert auf ein bestimmtest Maß geschädigt. Dabei geht es hauptsächlich darum, das die Beschichtung der Edelmetalle, die als Katalysator für bestimmte chemische Reaktionen notwendig sind, geschädigt wird. Wir haben festgestellt, dass diese künstliche Schädigung sogar größer ist, als es im schon anspruchsvollen Dauerlauftest passiert.


    Das alles nützt natürlich nichts, wenn das Filterelement im Partikelfilter voll ist mit Russ. Dabei gilt es ebenfalls zu beachten, dass die normalerweise herangezogenen Fahrzeug-km nur die halbe Wahrheit sind, denn der Absolutverbrauch über Lebenszeit hängt auch von der Betriebszeit des Motors ab. 100tkm mit durchschnittlich 100km/h auf der AB bedeutet eine Motorlaufzeit von ~1000h. 100tkm in Berlin mit einer angenommenen Druchschnittsgeschwindigkeit von 33km/h würde dann schon zu ~3000h Laufzeit führen. Das Thema ist also alles andere als trivial und alles ist ein Kompromiss aus Anforderung und Preis.
    Warum (Achtung: fiktive Werte) soll der Neuwagenkäufer 1000€ mehr bezahlen für einen 50% größeren DPF, wenn 95% der Käufer den Wagen innerhalb der behördlichen Lebensdauer veräußern?

    Der Flugverkehr ist soweit ich weiß sehr fortschrittlich, denn dort ist jeder Verbrauchsvorteil im Promillebereich bares Geld für die Fluggesellschaft. Da werden regelmäßig Updates auch für ältere Maschinen gebracht - zumindest bei den führenden Airlines.

    Super Beitrag @MX505.


    Ergänzend vielleicht noch dazu. Es ist aberwitzig, einer schon sehr weit ausgereifte Technologie (Abgasnachbehandlung PKW) mit immensem Aufwand weitere 10% zu entlocken, wo doch soviel Potential in anderen Bereichen brach liegt. Es ist ein Irrglaube, dass die Autoindustrie alleine die Umwelt retten kann. Aber es ist einfacher, zum Schluss den kleinen Mann zur Kasse zu beten (indem die Autos immer teurer werden), anstelle auch mal die großen Reedereien dazu zu verdonnern, endlich ihre riesen Kreuzfahrtschiffe emissionsarm zu bekommen.


    Aber auch typisch deutsch: wir schreien nach Umweltbewusstsein, weil in einer Hand voll Städten die NOx-Grenzwerte leicht überschritten sind (und dazu die Messaufbauten falsch und ignorierend zur EU Anweisung aufgebaut wurden). Dann muss es die heilbringende Elektromobilität richten, die lokal (dieses entscheidende Wort wird gern vergessen) emnissionsfrei fährt. Die Umwelt ist gerettet. Das in Südamerika benötigtes Lithium unter wahrscheinlich nicht vorhandenem Arbeitsschutz und auf Kosten der Gesundheit tausender Arbeiter geschürft werden muss, interessiert hier fast niemandem.
    Die Leute, die den Finger am deutlichsten heben, sind die größten Heuchler. Sorry für den kleinen Exkurs, aber leider fehlt es oft an Aufklärung und Differenzierung in der öffentlichen Darstellung. Deshalb zurück zum OPF, der in meinen Augen ein sinnvoller Weg ist.


    Man muss dazu wissen, dass DPF und OPF ziemlich unterschiedliche Anforderungen erfüllen müssen. Gerade in Bezug auf Gegendruckverhalten unterscheidet sich der OPF vom DPF. Beim DPF fährt man weiterhin ganz andere Beladungen, die so im Bereich bis 25g Russmasse liegen. Beim OPF wird dagegen deutlich weniger ein gelagert (so bis ca. 3g), da der Otto Direkteinspritzer weniger Probleme mit der Russmasse hat, sondern hauptsächlich die Partikelanzahl problematisch ist. Weiterhin erfolgt die Regeneration des DPF im PKW zyklisch über Anhebung der Abgastemperatur. Nur wenige volllastnahe Bereiche im Kennfeld liefern die notwendigen Temperaturen zur Russoxidation. Beim OPF erfolgt die Russoxidation annähernd kontinuierlich (deutlich höheres Abgastemperaturniveau) sobald man in den Schub geht und der notwendige Sauerstoff zur Verfügung steht.