@Merten124: Du hast natürlich recht, danke für den Hinweis und gut aufgepasst. Das kommt davon, wenn man den Bericht zwei Monate nach der Tour schreibt. Ich hab es in meinem Ursprungsbeitrag einmal editiert, danke!
Fortsetzung Tag 3: Weiterreise zum Genfer See
Nachdem wir zuvor die bekanntesten Schweizer Pässe abgefahren sind, ging es weiter zum Ausgangspunkt der Route des Grandes Alpes: Thonon-les-Bains am Genfer See. Während unseres Frühstücks im Hotel Gotthard hatten wir eine Unterkunft in Évian-les-Bains (ein Ort vor Thonon-les-Bains), man kennt den Ort vielleicht von der Mineralwassermarke Evian. Unser Hotel war das "Hotel de France", welches direkt in der Innenstadt liegt und, was mir sehr wichtig war, eine Tiefgarage bereithält.
Die Anreise war aus fahrerischer Sicht eher weniger spannend, nachdem man die ganze Zeit davor Pässe gefahren ist. Es gab aber viel zu sehen, es ist einfach eine wahnsinnig schöne Landschaft, durch die man fährt. Wenn man mehr Zeit mitbringt, kann man den Weg durch die Schweiz zum Genfer See mit weiteren Alpenpässen auch fahrerisch anspruchsvoll auslegen. Wir hatten allerdings beschlossen, den Großteil unserer Zeit in den französischen Seealpen zu verbringen, da die Schweiz von unserer Heimat aus nicht so weit weg ist und daher öfters hier sein werden als in den Seealpen.
Am Hotel angekommen haben wir den MX5 erst mal in der Tiefgarage geparkt. Die hoteleigene war belegt und wir konnten in der am Casino parken. Wie immer suche ich einen Parkplatz heraus, der möglichst geschützt vor potentiellen Tür-Remplern ist (ja, ist 'ne Macke von mir, für sowas durchs halbe Parkhaus zu fahren ;-)) Von diesem freundlich dreinblickendem Maskottchen wurden wir dann begrüßt - im Hintergrund unser Hotel mit den grünen Fensterläden
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Wir nutzen den verbleibenden Tag und erkunden ein wenig die Stadt. Überall in der Stadt verteilt sind kleine Quellen, aus denen man Evian-Wasser trinken kann. An manchen dieser Quellen stehen die Leute und füllen es literweise in ihre Flaschen ab. Weitere Fotos der Stadt spare ich mir, da man pro Beitrag nur 10 Bilder hat und dies ja ein Fahrbericht und kein City-Guide werden soll ;-). Evian-les-Bains ist jedenfalls eine schöne Stadt als Ausgangsort für die Route des Grandes Alpes. Es gibt einige Sehenswürdigkeiten wie ein schickes Casino und natürlich den Genfer See. Unser gewähltes Hotel erfüllt unsere Ansprüche an eine einfache Übernachtung mit Frühstück, das Frühstück im Hotel Gotthard war aber deutlich vielfältiger. Unser Zimmer hatte sogar Blick auf den Genfer See:
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Tag 4: Die ersten Pässe der Route des Grandes Alpes
Facts Tag 4:
Route: Évian-les-Bains - Seez
Übernachtung: Bed and Breakfast "Les Balcons Du Molliebon"
GPS Track: https://www.gpsies.com/map.do?fileId=pufmbybwjbjfomye
Wetter: Perfekt! zwischen 20-24°C und sonnig (Anfang Oktober)
Pässe:
Col des Gets (1.172m)
Col de la Colombiere (1.613m)
Col des Aravis (1.487m)
Col des Saisies (1.657m)
Cormet de Roselend (1.967m)
Col du Petit St. Bernard (2.188m, nicht Teil der RDGA)
Gesamte Höhenmeter: 6.925m hoch und 6.428m runter
Höhenprofil von Tag 4, 5 und 6:
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Am Morgen von Tag 4 ging es dann endlich los in Richtung Route des Grandes Alpes. Während des Frühstücks im Hotel de France plane ich eine Tagesetappe von 250km, was bedeutet, dass der Roselend der letzte Pass unserer Etappe sein wird. Dort buchen wir über booking.com das Bed and Breakfast "Les Balcons Du Molliebon" in Seez. Auch hier habe ich wieder darauf geachtet, dass die Unterkunft einen Privatparkplatz hat. Wir füllen unsere Wasserflaschen ein letztes mal mit köstlichem Evianwasser und brechen in Richtung Tiefgarage auf.
Doch bevor es endlich auf die Gipfel geht, werden noch die Kampfspuren der letzten Tage entfernt. Dadurch, dass es am ersten Tag in Deutschland stark geregnet hat, ist viel Dreck auf den Lack gespritzt. Den gröbsten Schmutz kärchere ich an einer Waschbox weg. Für 2€ ist das Ergebnis ganz okay, eine richtige Reinigung ersetzt es natürlich nicht.
Auf dem Weg zum ersten Pass geraten wir dann noch in eine Rallye. Dank Google weiß ich nun, dass es die "Rallye Supercar" war, die jährlich in dieser Gegend unterwegs ist. Hier habe ich Videos der Rallye gefunden: Video 1 und Video 2. Die Autos aus diesen Videos sind uns an diesem Tag alle entgegengekommen - Ferarris, Wiesmann Roadster, Porsche usw.. Ich war so frech und hab die gegrüßt, die "Zurück-Grüß-Quote" war sehr hoch. Die hatten jedenfalls einen riesen Spaß auf ihrer Tour und wir dank deren Klangkulisse auch 
Nachdem der Tag mit Autowäsche und der Rallyebegegnung schon außerordentlich gut begann, erklimmt mein MX5 nun den Col des Gets. Fahrerisch kein allzu anspruchsvoller Pass, dennoch ein schöner Start in die Route des Grandes Alpes. Ich würde ihn aber als einen der unauffälligsten Pässe des ganzen Urlaubs bezeichnen - kein Must-See, aber kann man durchaus mitnehmen. Auf den Col des Gets folgt dann der Col de la Colombiere. Wir waren fast alleine auf dem Pass und konnten die Landschaft auf uns wirken lassen. Dieser Pass gefiel uns aus fahrerischer Sicht besser als der Col des Gets, auch landschaftlich gibt es hier mehr zu sehen:
Col de la Colombiere:
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Die zwei folgenden Pässe, Col des Aravis und Col des Saisies sind auch schön zu fahren und bieten eine tolle Aussicht, aber einer meiner Favoriten des ganzen Urlaubs war dann der Cormet de Roselend, für den ich mir die letzten Bilder dieses Beitrages aufgespart habe. Die Landschaft sieht sehr spektakulär aus. Im Vergleich zu den vorherigen Pässen ist die Vegetation hier eher rötlich.
Cormet de Roselend:
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Am Roselend gibt einen großen See, an dem wir eine Pause eingelegt haben:
Pause am Roselend:
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Nach einem kurzen Snack ging es dann bergab in Richtung Bed and Breakfast. Die Etappenlänge von ~250km war gut gewählt, wir sind um 9 Uhr in Evian losgefahren und waren mit Mittagspause um 17:30 Uhr an unserer Unterkunft. Da an unserer Unterkunft der kleine St. Bernhard ("Col du Petit St. Bernard") abzweigt, haben wir diesen nach dem Check-In auch noch mitgenommen. Er führt bis nach Italien und ist nicht Teil der RDGA, aber ein schöner Pass mit perfektem Asphalt. Oben in La Rosiere angekommen gibt es die Möglichkeit, mit einer Sommerrodelbahn zu fahren - 45km/h vmax in so einem Teil machen auch Spaß 
Cormet de Roselend:
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Kleiner St. Bernhard:
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Wie man auf den Fotos sieht, ist man Anfang Oktober recht allein auf den Pässen unterwegs. Außer ein paar Freaks wie uns und der Supercar Rallye ist hier im Oktober nicht viel los. Na gut, Radfahrer gibt es noch einige.
Unser Bed und Breakfast gefällt uns gut, wir konnten Abends noch für einen kleinen Aufpreis mit der Familie Abendessen (das konnte nach der Buchung per Mail dazugebucht werden). Unser Zimmer war klein, aber für eine Übernachtung absolut ausreichend. Das Frühstück war vielfältig, die Gastgeber hatten sogar frischen Birnenkuchen gebacken. Beim Frühstück treffen wir auf eine Familie, die mit einem Touran unterwegs nach Nizza ist. Sie sprechen uns sofort an: "Ihr wart doch gestern mit dem roten Cabrio auf dem Roselend hinter uns!". Tja, ertappt, das waren wir wirklich. Wir bekommen noch einige Tipps für unsere nächste Tagesetappe, die in ein paar Tagen ihren eigenen Beitrag bekommt...