Großbritannien 2025

  • Jetzt war ja erstmal Erzgebirge, daher hier noch etwas verspätet unsere letzten beiden Urlaubstage.


    Tag 17 startete nach dem Check-Out mit einer erneuten Mini Besichtigung von York. Fokus war auf dem York Minster mit dazugehörigem Tower Climb. Auf dem Weg kamen wir aber nochmal an der Winkelgasse vorbei

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    Das York Minster ist eine über 500 Jahre alte Kirche, die sich ganze 250! Jahre in Bau befand. Der BER war dagegen ja noch echt zügig fertig. Da kann man einiges bestaunen. Zum einen die schiere Mächtigkeit, die ja allen großen Kirchen innewohnt.

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    Dann haben die dort diverse krass Beeindruckende Fenster. Das York Minster ist für seine Fenstersammlung bekannt. Hier zum Beispiel das St- Cuthbert Fenster am östlichen Ende der Kirche

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    Und drinnen gibt es auch super viel zu entdecken und bestaunen. Im Keller ist eine Ausstellung darüber, wie der Turm des York Minster im Jahre 1967 beinahe eingestürzt wäre und was an Ingenieursleistung erbracht wurde, um es zu stabilisieren. Außerdem wurde beim freilegen der Fundamente entdeckt, dass sich 1400 Jahre vor dem Bau ein römisches Fort an der Bestelle befunden hat und Teile dieses Fundaments und Fundstücke kann man sich dort ansehen. In der ganzen Kirche verteilt sind auch immer wieder interessante "Fun Facts" rund um das Minster. Die haben eigene Steinmetze angestellt, die sich dauerhaft um das Bauwerk kümmern und hier und dort ausbessern und ersetzen. Außerdem haben sie in Zusammenarbeit mit der Universität in York einen Glaser-Studiengang geschaffen, in dem die Arbeit mit solchen Kirchenfenstern "anständig" gelehrt wird und sie haben eigene Glaser angestellt, die sich dauerhaft um Restaurationen und Ausbesserungen der Fenster kümmern. Und sie haben Leute, die dauerhaft durch das Gebäude laufen und die von Touris angetatschten Oberflächen von Inschriften immer wieder auf Hochglanz bringen. Ist schon krass, was für ein Aufwand in den reinen Erhalt so einer Kirche fließt. Das relativiert dann auch ein bisschen das Eintrittsgeld. Wir haben ca. 3h im Minster zugebracht, wovon ca. 1h der Tower Climb war.

    Der ist für sich auch eine interessante Erfahrung. Für ein (eher geringes) zusätzliches Entgelt kann man auf den zentralen Turm hochsteigen. Sie warnen vorher, dass man konditionell auf der Höhe sein muss, keine Platz- oder Höhenangst haben darf, nicht schwanger sein sollte und so weiter und so fort. Und es ist nicht übertrieben. Der Aufstieg führt über extrem schmale Gänge

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    Und sehr steile Wendeltreppen

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    über 275 Stufen bis nach oben. Der Ausblick ist es aber wert.

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    Und ich war wieder einmal beeindruckt von dem Zoom, den mein Handy kann (S23 Ultra for the win!). Ich habe im vorherigen Panorama-Bild in Schwarz den Ausschnitt dieses Bilds eingerahmt

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    Das ist nochmal die Shambles / Winkelgasse von oben betrachtet :)


    Danach haben wir uns noch in die Stadt gesetzt und ein Abschieds-Fish&Chips gegessen und dazu eine Unkraut-Limonade genossen

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    Ich mein Löwenzahn und Klette. Wer kommt auf solche Ideen. Aber mit genügend Zucker schmeckt alles gut :)

    Danach sind wir auf direktem Wege nach Hull gefahren und haben uns dort noch in den East Park gelegt und die Zeit bis zur Abfahrt totgeschlagen. Die Puste war ein wenig raus. Haben gelesen, gedöst und gedaddelt. Später ging es dann auf die Fähre und diesmal wegen der geringen Bodenfreiheit auf das Unterdeck. Zwischen den ganzen WoMos sieht er noch verlorener aus, als auf der Hinfahrt zwischen den normalen PKW.

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    Ja und dann nur noch Quartier bezogen, den Sonnernuntergang genossen

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    und schließlich hingelegt.


    Am allerletzten Tag (Mittwoch letzte Woche) sind wir dann, als wir endlich runter kamen (hat fast 2h gedauert, weil sie uns wie gesagt priority disembarkation storniert haben) nur noch Autobahn nach Hause gefahren. Bei 38° mit verschlossenem Verdeck einfach nur 700km über die Autobahn geballert. Was bin ich froh, dass wir die Tortur nicht (wieder) mit Motorrad hatten. 2018 auf dem Rückweg war es genauso heiß, wir waren aber auf Motorrad unterwegs. Da kamen wir erst 21 Uhr zu Hause an, weil wir ständig Trinkpausen machen mussten. Diesmal waren wir gegen 1830 Uhr schon da. Woo-hoo.


    Ja und die Tage folgt dann noch ein Fazit. Ein paar haben es sich ja dieses Wochenende schon mündlich im Erzgebirge abgeholt, aber ich schreibe das auch alles nochmal auf. Das wird sich aber noch ein wenig ziehen, dafür muss ich nämlich noch ein bisschen was zusammen sammeln

  • Auch, wenn das Interesse jetzt, da keine Bilder mehr nachkommen, merklich nachgelassen hat, komme ich als letzten Punkt zum Fazit. Das wird naturgemäß mehr Text, als Bilder haben. Für die Abwechslung streue ich immer mal wieder Bilder von irgendwo dazwischen, zur Auflockerung 😊

    Dieses Fazit richtet sich vor allem an Leute, die in Großbritannien bisher noch nicht waren, aber mal hin möchten, damit ihr ein Gefühl dafür bekommt, was euch erwartet. Sowas hier wird euch häufiger begegnen

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    Die Planung vorab mache ich normalerweise in Google MyMaps. Man kann sich dort relativ bequem eigene „Karten“ erstellen. Also eine Karte, in die man zum Beispiel die vorläufigen und anschließend die konkreten Übernachtungen einträgt, Sehenswürdigkeiten oder Restaurants, in die man unbedingt möchte, Zwischenstopps und haste-nich-jesehen. Einfach alles, was man bei Google Maps finden kann, kann man sich auch in die Karte hinzufügen. Und auch Orte, die Google Maps bisher nicht kennt kann man frei auf der Karte platzieren. Daher hier mal der Link zur MyMaps Karte von diesem Urlaub

    2025 Schottland Wales – Google My Maps
    Cabriotour Wales, Schottland 2,5 Wochen
    www.google.com

    Dort seht ihr die Übernachtungen, ein paar Sehenswürdigkeiten along the way und auch wichtige Routenpunkte (die Fährhäfen zum Beispiel).


    Unser Urlaub war ein klassischer Roadtrip. Wir sind am 25.07. los gefahren und kamen am 13.08. zurück, hatten also insgesamt 20 Tage/19 Nächte. Wir sind auch an jedem dieser Tage mindestens kleinere Strecken mit dem Auto gefahren, „Pausentage“ hatten wir insgesamt 4 Stück. Wir haben alles in allem ca. 6.000 km zurückgelegt, wobei davon schon 1.500km nur die An- und Abreise von und nach Rotterdam waren.


    Die Überfahrt nach Großbritannien ist auch direkt eins der größten Themen, die man so hat. Man hat diverse Fähren, die je nach gewünschtem Start- und Zielort unterschiedlich sinnvoll sein können. Ganz allgemein werden Fähren teurer, je länger sie fahren. Das ist ja auch irgendwie logisch. Sie werden aber nicht linear teurer.

    Kurze Überfahrten gehen nämlich ohne Kabine. Man fährt tagsüber ein paar Stunden und ist am selben Tag auf der Insel. Ein Beispiel ist dafür ist die Fähre Calais – Dover. Die kostet mit ein wenig Vorlauf zwischen 100 und 120€ für 1 Auto und 2 Passagiere.

    Die, die Über Nacht fahren (z.B. Amsterdam – Newcastle oder Rotterdam – Hull) schwanken sehr stark, je nach genauen Reisedaten (Sonntag ist oft erheblich teurer, als Dienstag), genauer Reisestrecke und persönlichen Vorlieben in Sachen Kabine (Innen/Außen, Etagen/Doppelbett). Grob kann man aber 1.000 bis 1.400€ für hin und zurück rechnen. Und das gilt nur, wenn man die Fähren mindestens ein paar Monate im Voraus bucht. Unsere Fähre Rotterdam Hull hat für Hinfahrt Fr zu Sa und Rückfahrt Di zu Mi mit hin Abendbuffet und Frühstücksbuffet, zurück nur Frühstücksbuffet und einfacher Innenkabine 1.042€ gekostet und wir hatten 5 Monate Vorlauf (Buchung im Februar, Fahrt im Juli). Da ist die kurze Fähre von Frankreich aus natürlich erheblich günstiger. Aber: wir müssten von Berlin etwa 200km mehr in Festland-Europa zurücklegen (das wären dann 950km und damit nicht mehr gut an einem Tag schaffbar!) und auf der Insel kommt es stark darauf an, wo man hin will, aber nach Edinburgh hätte man auch nochmal über 500km mehr gegenüber der Fähre nach Newcastle. Man verliert also gute 1,5 Tage Urlaub pro Weg, wenn man ab Berlin die kurze Fähre nimmt. Man „erkauft“ sich also für die 800-1.200€ mehr ca. 3 Tage mehr Zeit in Schottland statt auf Autobahnen.

    Wenn man dagegen in Köln losfährt und nach Wales will, sieht die Argumentation schnell ganz anders aus. Man müsste sich dann für die eigenen Rahmenbedingungen Gedanken machen.

    Dazu auch noch wichtig: Es kann erheblich günstiger sein, auf die Insel zu fliegen und sich einen Mietwagen zu nehmen. Ich habe allerdings noch nirgendwo einen MX-5 als Mietwagen gesehen. Wenn man aber eher die Landschaft erkunden will, kann das die sinnvollere Möglichkeit sein.


    Die üblichsten Unterkünfte in GB sind B&Bs. Leider hat sich das seit 2018 dramatisch geändert. Früher gab es viele relativ günstige private B&Bs, wo dann die Hausbesitzer einfach die ehemaligen Kinderzimmer zu Gästezimmern umfunktioniert haben oder so ähnlich. Damals gab es eine große Auswahl zu sehr erschwinglichen Preisen, viele davon haben auch tatsächlich Frühstück zu einem günstigen Kurs mit dazu angeboten. Heutzutage benötigen die eine Lizenz, um ein B&B betreiben zu dürfen und es ist wohl nicht ganz trivial, diese Lizenz zu bekommen. Vor allem, wenn du noch Essen anbieten willst. Dadurch sind die Unterkünfte deutlich seltener und auch noch viel teurer geworden. Seltener findet man auch mal eine Ferienwohnung oder wie hier ein "Pod House"

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    Man hat in diesen B&Bs im Normalfall keinen Kühlschrank und auch keinen Zugriff auf eine wie auch immer geartete Küche. Das heißt, dass man häufig auswärts essen gehen muss, was natürlich auch ins Geld geht. Frühstück haben wir entweder in den Unterkünften dazu gebucht oder uns am Vorabend was im Supermarkt geholt und dann am nächsten Morgen die Reste weg geschmissen. Zum Mittag gibt es an vielen Tankstellen und Supermärkten Meal Deals, also z.B. ein Belegtes Sandwich, ein kleiner Salat und eine Cola für 5 Pfund oder sowas. Das geht noch. Restaurants sind im Schnitt etwas teurer als hier. Wir haben meist zwischen 30 und 40€ pro Person für 1 Hauptspeise und 1 Getränk bezahlt. Gab auch ausreißer nach unten (Takeaways) und oben (Asian Fusion Restaurant).


    Die Verfügbarkeit von B&Bs ist in der Hauptreisezeit (Juli-August) natürlich auch so ein Thema. Ich würde dringend empfehlen, den Urlaub vorher zu planen und auch alles schon zu buchen. Spontan abends am Straßenrand ein Schild mit „vacancies“ zu suchen war mal. Das wird sehr wahrscheinlich schief gehen.

    Verfügbarkeit von Unterkünften ist an den Hotspots (Isle of Skye, Glasgow, Edinburgh; letzteres speziell zur Zeit des Fringe / Military Tattoo) auch so ein Thema. In Edinburgh zur Zeit des Fringe sind die Preise für Kurzzeitmieten inzwischen astronomisch hoch. 100 Pfund für ein Zimmer ohne alles sind da keine Seltenheit mehr. 200-300 Pfund für eine Wohnung für eine Nacht. Außerdem gibt es im Norden Schottlands insgesamt nicht viel. Durch die Marketing-Initiative mit der NC500 hat der Tourismusverkehr dort oben in den letzten Jahren stark zugenommen, aber die Unterkünfte sind noch nicht „mitgewachsen“. Dadurch ist die Verfügbarkeit dort wirklich extrem dünn. Deshalb mussten wir auch den Nordöstlichen Zipfel (rund um Thurso) auslassen – es gab doch weit und breit keine Unterkünfte zu normalen Preisen.


    Das Wetter war diesen Urlaub unnormal gut. Wir hatten sehr wenig Regen (außer hier am ersten Tag)

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    und vorzügliche Temperaturen (meist zwischen 20 und 25 Grad). GB kämpft aber auch gerade mal wieder mit einer Dürre, das ist daher eher die Ausnahme. Normalerweise ist es im Schnitt 5 Grad kälter und erheblich nasser. Ronotto meinte, dass sie letztes Jahr fast nur Dauerregen hatten. Muss man drauf vorbereitet sein, das kann dort auch passieren. Ich hatte jetzt beide Male Glück.

    Bei uns sah es meist so aus

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  • Jetzt kommen wir zum unangenehmen Teil: den Kosten.

    In Summe hat uns der Urlaub für meine Frau und mich zusammen 5.265€ für 20 Tage gekostet. Im Jahr 2018 haben wir wimre 5.400€ für 4 Wochen (inkl. Irland) bezahlt. Die Preissteigerungen da drüben sind echt eklatant. Der einzige Ausreißer war diesmal das Royal Edinburgh Military Tattoo (mit etwas über 100€ pro Ticket) und der Abstecher zum Fringe (Summe Summarum nochmal etwa 100€ pro Person).

    Hier mal die Aufstellung:

    1095€ für die Fähre, Maut und 3 Mal Auto waschen

    670€ für Sprit (14 Betankungen mit einem Schnitt von 6,85 auf 6.079 km, wobei die Autobahn-Abschnitte mit 6,38 und die Landstraßen-Abschnitte mit 7,05 zu Buche schlagen)

    1.385€ für 14 Nächte in 11 Unterkünften (wir kamen 1 Nacht „kostenlos“ [haben ihr das Tattoo und das Abendessen bezahlt] in Edinburgh unter und 2 Nächte kostenlos bei meinem Bruder, außerdem 2 Nächte auf den Fähren)

    225€ für Lebensmittel (wenn wir mal selbst gekocht haben oder auch 1 mal Wäsche waschen)

    495€ für Eintritte (2 und 2/3 Edinburgh Tattoo Karten, Fringe Festival, Whiskey-Distille, Hardwick Hall und York Minster)

    1.160€ für Mittage und Abendessen

    235€ für Souvenirs und Postkarten + Briefmarken

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    Ich habe jeweils nur unseren Teil der Gemeinkosten betrachtet. Unterkünfte hatten wir immer welche für 3 Personen und wir haben das immer gleichmäßig auf meinen Bruder, Paula und mich aufgeteilt. Unterkünfte hatte ich fast komplett von AirBnB. Ich habe es anfangs so versucht, wie bei meinem letzten Urlaub 2018, dass ich einfach bei Google Maps nach BnB in der entsprechenden Region gesucht habe. Da habe ich aber eigentlich nur „richtige“ Hotels zu entsprechenden Preisen gefunden. Dann habe ich spezifisch ein paar der Unterkünfte gesucht, in denen wir 2018 waren und die, die ich geprüft habe, gab es allesamt nicht mehr.

    Man benötigt kaum Bargeld. Selbst Auto „self wash“ Anlagen kann man mit Karte bezahlen.


    Wie die Landschaft ist, habt ihr ja denke ich auf den Bildern ganz gut gesehen Wales hat viele grüne Wiesen, Hügel, Wäder, Meer und Millionen von Schafen.

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    Schottland hat im hohen Norden sehr weite Torfgebiete, die weitestgehend unbewohnt sind und sich für hunderte Kilometer erstrecken. Außerdem auch hier viele Hügel und Berge, die aber alle nicht sonderlich hoch sind. Dadurch hat man kaum Spitzkehren. Und natürlich viel Meer. Wunderschön dort. Mein Highlight ist und bleibt Wales.


    Die Straßen waren in Wales und Schottland vor allem in den dünner besiedelten Gebieten in einem guten bis sehr guten Zustand. Nordengland und Südschottland waren vom Zustand her geradezu katastrophal, die eher abseits gelegenen Routen waren aber immer ok. Aber dadurch, dass man gerade im schottischen Hinterland häufig Single Track Roads hat, kann man da nicht häufig sehr sportlich fahren. Manche Pässe (z.B. der Hardknott Pass, siehe entsprechender Tagesbericht) waren geradezu abenteuerlich vom Zustand her. Insgesamt aber trotz Öhlins alles machbar. Habe nie irgendwo aufgesetzt.

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    Es gibt neben den Autobahnen (Motorways, haben ein M und dann eine Zahl) in GB A-roads und B-roads und dann noch die untergeordneten. A kann man mit Bundesstraßen bei uns vergleichen, wobei die Länder natürlich viel dünner besiedelt sind und die Landschaft gerade an der Küste viel schroffer ist. B kann man mit den L-Straßen bei uns vergleichen. Und die untergeordneten sind dann das, was bei uns Kreisstraßen sind. Je mehr Ziffern die Straße hat, desto größer und „wichtiger“ ist sie. Also die A7 ist eine Hauptverbindungsachse nach Schottland rein, die B4574 ist schon eine Hinterlandstraße in Wales, die aber trotzdem 2-spurig und super schön zu fahren war

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    der Hardknott pass wird bei Google halt erst in einer Zoomstufe dargestellt, in der man nicht mehr nach Straßen suchen würde. Aber: ALLE Straßen sind asphaltiert. Wir hatten keine einzige Schotterpiste. Dafür muss man immer mal wieder über so ein "cattle grid" rüber und dementsprechend stehen gelegentlich Schafe oder Kühe auf der Straße rum.

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    Und, was ich sehr angenehm finde: es gibt extrem wenige bis keine Geschwindigkeitsbegrenzungen über die allgemeinen hinaus. Am Beginn des Hardknott Pass standen zwar diverse Warnschilder über die Steigung und den Zustand, erlaubt waren dort aber wie überall 60 Meilen (97 km/h). Da hat man als Fahrer noch selbst die Verantwortung, eine angemessene Geschwindigkeit zu wählen.


    Beim Verkehr kommt es sehr stark darauf an, wo genau man ist. Es sind inzwischen Heerscharen an Wohnmobilen auf der NC500 unterwegs. Dadurch muss man dort auf manchen Single Track Abschnitten regelmäßig zurücksetzen. Wenn man sich aber vorher raussucht, welche Straßen dazu zählen, und sich von denen so weit es geht fern hält, geht’s. In Wales war insgesamt sehr wenig Verkehr. Das war gut, um sich an den Linksverkehr zu gewöhnen.

    Andere Verkehrsteilnehmer dort sind tiefenentspannt. Das habe ich ja in den ersten Tagesberichten schon geschrieben. Es wird aufeinander gewartet, nicht gedrängelt, rein gelassen und bedankt, wo man sowieso Vorfahrt gehabt hätte. Man wird dort zu einem deutlich ruhigeren Autofahrer. 1 mal hat sogar ein Auto im Kreisverkehr gewartet, um meinen Bruder rein zu lassen, weil er wohl gesehen hat, dass wir 2 MX-5 sind und daher wohl zusammen gehören. An einer anderen Stelle hat uns jemand in eine kleine Straße zuerst rein gelassen, weil wir die eben augenscheinlich zügiger fahren, als er. Lokale Fahren auch häufig auf den Single Track Roads in Passing Places rein, um einen vorbei zu lassen, wenn man schneller fahren will. Es ist wirklich ein total angenehmes umsichtiges Miteinander dort. Fand ich klasse.


    Ja also ich kann’s wirklich nur empfehlen. Es ist total schön dort. Lasst vor allem Wales nicht aus. Man könnte auch einen Urlaub nur dort verbringen. Krass schön. Hier ein paar Blumen für euch fürs fleißige Mitlesen

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  • Vielen Dank für die ausführlichen Berichte und die Fotos! GB sieht auch noch auf meiner Wunschliste, mal als Roadtrip zu erkunden.


    Hier ist ein Dreher drin, oder? ;)

    Je mehr Ziffern die Straße hat, desto größer und „wichtiger“ ist sie. Also die A7 ist eine Hauptverbindungsachse nach Schottland rein, die B4574 ist schon eine Hinterlandstraße in Wales, die aber trotzdem 2-spurig und super schön zu fahren war

  • nee, Dreher nicht, nur ungenau ausgedrückt.

    Die B4574 ist die aus dem 2. Video in diesem Beitrag

    bwm

    und mit 2-Spurig meinte ich einfach 1 Spur pro Richtung. Also eben keine Single Track Road, wie sie ja im Hinterland üblich sind