Federprotektoren - "Höherlegung?"

  • Ich habe vor kurzen bei meinem ST-X Fahrwerk im Zuge einer Änderung hinten Federprotektoren verbaut.
    Die Protektoren/Schläuche habe ich beginnend am Anfang der Wicklung (progressive Feder) montiert (kleine Kebelbinder nötig).
    Nach dem Einbau musste ich das Gewinde des Fahrwerks deutlich nach unten drehen. Ich schätze es waren um die 7-10mm.


    Mir ist auch aufgefallen, dass auf den Serienfedern diese Protektoren/Schläuche sind, also per se sicher kein Pfusch.


    Jetzt aber mein Grundgedanke:


    Tieferlegung beim MX5 ND und auch 124Spider führt zu:

    • oft zu hohe Tieferlegung
    • vorne zu weit unten
    • Schiefstand L/R

    Wenn man mit den Protektoren relativ einfach 5-10mm Höhe gewinnen kann, wäre das doch eine gut und vorallem einfach Variante, das Fahrzeug gerade zu stellen.
    Einfach auf der Fahrerseite die Supersportprotektoren verbauen = + 10mm
    Auf der Beifahrerseite die Serie: 2-5mm?


    Klingt im ersten Moment etwas "russisch" aber wenn es funktioniert... :whistling:


    In der grauen Theorie ändert man damit minimalst die Federkennline, aber ob das in der Praxis wirklich jemals jemand merkt?
    Helft mir, habe ich einen Denkfehler drin, oder wäre das eine einfach und schnelle Lösung, für all jene, die etwas weniger tief und dann auch noch "gerade" wollen?

  • Ändern die Protectoren was am Blockmass bzw. liegen die in Normallage schon an? Anders könnte ich mir diesen großen Unterschiede in der Höhe nicht erklären. Wenn das allerdings der Fall sein sollte ist das ein ziemlich massiver Eingriff in die Federkennlinie.


    Also Kernfrage: Was bewirkt die höhere Standhöhe?

  • Die ersten Windungen der progressiven Feder liegen nahezu immer an. Im Gesamten geht so eine "Schlauch" ja max. über die ersten 2 Windungen und sofern diese Im Stand sowieso sehr sehr nahe bei einander liegen, ändert sich dort auch nicht merklich. Im Schlimmsten Fall ändere ich die Kennlinie der Progressiven Feder in Richtung linear und etwas straffer. Dem ST-X im 124Spider hat es jedoch keinesfalls geschadet.


    Wäre dem nicht so, und man würde sehr deutlich in die Kennlinie (was ist eigentlich "deutlich" in diesem Fall?) eingreifen, würden die Hersteller einem diese Schläuche nicht auf Nachfrage - oft gratis - zusenden. Hauptzweck dieser Dinger ist ja, ev. Klappergeräusche und Federnknatzen zu mindern.
    Nebeneffekt: Standhöhe.


    Thema: Ein Fahrwerk für div. Fahrzeuge mit 300kg (ca.30%) Bandbreite hatten wir hier ja schon. Daher denke ich nicht, dass man sich hier einen spürbaren Nachteil einkauft. Aber denken ist eben nicht wissen.

  • Es kommt aus meiner Sicht wie immer auf die Details an. Wenn bei der progressiven Feder Windungen anliegen, erhöht sich die Steifigkeit. Da können dann ein paar Millimeter durchaus schon etwas ausmachen.
    Wenn z.B. nur hinten progressive Federn verbaut sind, wie beim ST-X, und vorne nicht, verhärte ich hinten die Federn und vorne nicht. Das schiebt das Auto in Richtung Neutralität bis übersteuern. Kann ein netter Nebeneffekt sein, oder auch nicht.


    Wenn ich die dann links und rechts unterschiedlich verbaue, wird das Auto auch in der Federkennlinie rechts/links unsymmetrisch, was an sich auch kein schöner Effekt ist. Schlimmstenfalls geht dann die Linkskurve mit 90 km/h untersteuernd und die Rechtskurve mit 85 km/h übersteuernd.


    Das ist hier wahrscheinlich alles aushaltbar, aber auch nicht unbedingt ideal und nicht komplett rückwirkungsfrei.


    Was mich etwas irritiert sind die fast 10 mm Unterschied. Das ist schon richtig viel und entsprechend hätte ich ein wenig Bedenken, dass das auch in der Kennlinie etwas mehr als wenig macht.


    Merkst Du denn einen Unterschied in der Steuertendenz?



    Wäre dem nicht so, und man würde sehr deutlich in die Kennlinie (was ist eigentlich "deutlich" in diesem Fall?) eingreifen, würden die Hersteller einem diese Schläuche nicht auf Nachfrage - oft gratis - zusenden. Hauptzweck dieser Dinger ist ja, ev. Klappergeräusche und Federnknatzen zu mindern.
    Nebeneffekt: Standhöhe.

    Da bin ich skeptisch. Nur weil sie es machen, heißt noch nicht dass es auch gut funktioniert und nicht mal, dass sie sich über solche Effekte Gedanken gemacht haben.


    Thema: Ein Fahrwerk für div. Fahrzeuge mit 300kg (ca.30%) Bandbreite hatten wir hier ja schon. Daher denke ich nicht, dass man sich hier einen spürbaren Nachteil einkauft. Aber denken ist eben nicht wissen.

    Ist sicher auch nicht ideal mit einem Fahrwerk verschiedene Achslasten abzudecken, führt aber primär zu falschen Standhöhen und nicht mehr. Asymmetrien und eine verschobene Balance sind da schon ärgerlicher.

  • Ich verstehe was du meinst und die Theorie dahinter.
    Ich habe nur hinten die Schläuche drin u d musste eben fast um 2 Umdrehungen runter. Fahrverhalten ist sehr neutral bis leicht übersteuernd.
    Die Erste Windung liegt im entspannten Zustand beim ST-X am Anfang bereits an. Vorgespannt-Einbaufertig entsprechend mehr. Im Grunde mache ich das Heck damit "Straffer" was ich aber sehr begrüße, da ich beim ST-X mit HA nicht 100% zufrieden war.


    Interessant wäre nur, was passiert mit H&R und Co? Liegen dort die Windungen ähnlich nah zusammen? Solang die Schläuche primär in diesem Bereich vorhanden sind, sind die Unterschiede recht gering in der Kennlinie.


    VL zu VR sind beim MX5 rund 6-7%?Radlastunterschied. Auch alles andere als ideal.


    Im Grunde würde ich es auf einen Versuch ankommen lassen und Links diese Dinger einbauen. 1000-3000tkm fahren und dann entscheiden. Bzw. sobald ich sehe, ob die Optik sich entsprechend verändert hat und sonst alles ohne Beanstandung fährt.

  • Also...
    Ich wollte es Euch ja erst später verraten...
    Aber für diese sogenannten Schläuche an den hinteren Federn gibt es eine TI...
    Ich hab diese "Schläuche" auch nachbessern lassen...