Unterschied zwischen 2 Setups: Serie Bilstein / Eibach Pro-Kit VS Bilstein B8 / Eibach Pro-Kit (Bilstein B12 Fahrwerk)

  • Passt. Ich sehe bei der Variante nur ein Problem, bei den mangelnden Reserven, wenn einem die Federwege ausgehen, oder man sehr ambitioniert unterwegs ist.


    Allerdings - gilt alles was Du geschrieben hast in der Form auch für das Serienfahrwerk, mit noch etwas mehr Gutmütigkeit. Man zahlt einen kleinen Preis dafür, dass man es etwas tiefer mit etwas weniger wanken haben möchte.


    Vielleicht einmal ergänzend - einige hier sind schon sehr ambitioniert unterwegs und versuchen natürlich auch ein Optimum aus ihrem Auto heraus zu holen. Mit einer geeigneten Fahrwerkseinstellung stelle ich Dir auch ein SPS, oder Oehlins so hin, dass es ein Muster an Gutmütigkeit wird, mit sehr breitem Grenzbereich. Aber so viel Selbstreflektion wie bei Dir, die ich total klasse finde, ist leider selten und daher wird diese Variante auch selten diskutiert.

  • ND 2,0 Sports-Line, ST mit SP, Soul Red Crystal, BBS, SPS Street, I.L. Spurplatten, Lenkrad Zymexx ZStyle#1 Performance, Fox ESD re. mit Zymexx Diffusor, Mesh Grill „s“ , sequentielle Blinker h. u. The Cone

  • Kann ich auch bestätigen. Die sind zwar nie richtig gut, aber besser werden sie mit zunehmender Laufleistung ;) .
    Deutet auf viel Reibung im Neuzustand, oder ersten Verschleiß hin. Beides eigentlich nicht so toll. Ich denke aber, dass es Reibung ist.

  • Das machen auch die Gewindefahrwerke besser, aber die meist deutlich härteren Federn fordern auch ihren Tribut. Da müsste man dann mal in Richtung KW V3, H&R Monotube, oder Bilstein B14 schauen. SPS und Oehlins sind dann doch recht hart und eher fahrdynamik-optimiert.

    Irgendwie wundert mich diese Aussage. Aus deinen vorherigen Beiträgen, habe ich das irgendwie anders verstanden.


    Du meintest doch, dass gerade das SPS Road und ich meine auch das Oehlins noch viel Restkomfort bietet und harmonisch abgestimmt ist.


    Und auf der anderen Seite meintest du, dass das KW zu hart abgestimmt sei?
    Auch das Bilstein/H&R Fahrwerk habe ich aufgrund der Erfahrungen als nicht wirklich komfortabel abgespeichert - eher deutlich härter als SPS?


    Kannst du das bitte noch mal erläutern?
    Danke :)

  • Man muss das alles relativ sehen ;) .


    Einen Teil machen die Federn, fangen wir damit an.
    Das KW V3 hat zu weiche Federn vorne, bzw. zu harte hinten und ist aus der Balance. Die Federraten an sich sind mit 40/37 aber moderat, womit es eines der „weichsten“ Gewindefahrwerke ist.
    H&R Monotube und das Bilstein B14 sind hinsichtlich der Federn nur unwesentlich härter.
    SPS und Oehlins fahren insbesondere an der Vorderachse deutlich härtere Federn, was das Auto sehr gut ausbalanciert. Es sind aber im Vergleich die härtesten Federn.


    Dazu kommen dann noch die Dämpfer, die auch maßgeblich zum Komforteindruck beitragen.
    Bei den Fahrwerken mit Dämpferverstellung kann man dann die Dämpfer relativ weich stellen, was aber natürlich zu lasten der Radkontrolle und Fahrdynamik geht.
    Hier hat das Bilstein-Serienfahrwerk seine größte Schwäche. Die Federraten sind moderat, aber die Dämpfer sprechen schlecht an und dadurch entsteht ein schlechter Komfort.


    Vielleicht zusammengefasst - die Gewindefahrwerke haben in der Regel sehr gute Dämpfer, die gut ansprechen und dafür härtere Federn. Die Serie fährt weiche Federn, hat aber in der Bilstein-Variante sehr unkomfortable Dämpfer.


    Ob man das eine oder andere vorzieht ist sehr subjektiv. Das fühlt sich nämlich auch sehr unterschiedlich an.
    Die Federhärte merke ich eher bei groben Unebenheiten, in Form von starken einzelnen Stößen im Auto. Das schlechte Ansprechen der Dämpfer merke ich dagegen immer in Form einer Unruhe im Auto und eines insgesamt „hoppeligen“ Fahrverhalten.
    Viele bevorzugen subjektiv gute Dämpfer und stören sich nicht so stark an harten Federn. Daher kommt die Aussage, dass die meisten Gewindefahrwerke komfortabler als die Serie mit Bilstein wahrgenommen werden.


    Wenn ich jetzt das Optimum an Komfort herausholen möchte, benötige ich ein Fahrwerk mit moderaten Federraten und guten Dämpfern. Dazu passen, die von mir genannten Fahrwerke mit denen Du mich oben zitiert hast.


    SPS und Oehlins sind da eher am oberen Ende, also schon etwas schlechter im Komfort. Man kann das durch die Dämpferverstellung etwas kompensieren, aber dann verliert man viel von der hervorragenden Fahrdynamik.
    Hier gilt eher die Aussage, das sie für die gebotene Fahrdynamik immer noch einen sehr guten Restkomfort bieten. Absolut gesehen, haben sie aber schon Nachteile durch die härteren Federn.


    Puh, hoffe das ist einigermaßen verständlich...

  • @Svanniversary
    Danke für die tolle verständliche Erklärung. Jetzt weiß ich was du meinst.


    Die von dir geschilderte Wahrnehmung trifft es genau auf den Punkt:
    Die Federhärte merke ich eher bei groben Unebenheiten, in Form von starken einzelnen Stößen im Auto. Das schlechte Ansprechen der Dämpfer merke ich dagegen immer in Form einer Unruhe im Auto und eines insgesamt „hoppeligen“ Fahrverhalten.
    Viele bevorzugen subjektiv gute Dämpfer und stören sich nicht so stark an harten Federn. Daher kommt die Aussage, dass die meisten Gewindefahrwerke komfortabler als die Serie mit Bilstein wahrgenommen werden“


    Am Serienfahrwerk stört wirklich das Hoppeln. Sobald es auf „zerstörte“ Landstraßen geht wird es auf einmal super komfortabel und die dicken Löcher werden super weggedämpft/-federt. Unser anderer Roadster dagegen hat ein B12 Fahrwerk* mit brettharten Federn, die eine Landstraßenfahrt mit schlechtem Belag qualvoll machen, aber bei ebener Fahrbahn bzw. Kleineren Unebenheiten hoppelt es überhaupt nicht.


    In Summe bringt das GW FW auf „normalen“ Straßen daher einen besseren Komfort bzw. ein satteres Fahrgefühl. Mit Abstrichen auf sehr schlechten Straßen. Das SPS konnte ich „leider“ nur auf relativ gut erhaltenen Straßen fahren und das hat mir super gefallen. Ich war allerdings auch bei einem richtig großen Speedbump sehr überrascht: selbigen bin ich sowohl mit dem Standard FW (Bilstein) als auch mit einem tief geschraubtem SPS gefahren. Trotzdem fand ich diesen mit dem SPS Fahrwerk subjektiv angenehmer. Logisch könnte ich es mir so erklären, dass durch die schlecht ansprechenden Seriendämpfer die Kraftübertragung sehr ruckartig stattfindet. Beim SPS sind die Federn zwar härter aber durch die besseren Dämpfer wurde der Stoß linearer übertragen. Ob das physikalisch haltbar ist, weiß ich nicht, aber so habe ich das wahrgenommen.


    *Nur damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Das B12 ist bei mir in einem mittlerweile 15 Jahre alten Roadster verbaut und das B12 seit mittlerweile 6 Jahren. Also daraus lassen sich keine Rückschlüsse auf ein neues - im doppelten Sinn - B12 in einem Mx5 ziehen.

  • Finde ich sehr passend die Erklärung :thumbsup: .


    Es könnte auch sein, dass das weiche Serienfahrwerk in den Druckanschlag gelaufen ist, was dann einen harten Stoß gibt und das Gewindefahrwerk nicht.

  • Wenn ich das alles hier so lese, kommt man zu folgende Erkenntnis bezogen auf das eigentliche Thema.


    OEM Bilstein/Serienfedern: bei langsamer Fahrt können die Dämpfer nicht immer folgen und es kommt zum poltern/hoppeln. Fahrwerk mit hohen Wankbewegungen.


    OEM Bilstein/Tieferlegungsfedern: Ähnlich nur weniger Wankbewegungen.


    So habe ich es jetzt rausgelesen, kann jederzeit korrigiert werden, wenn ich da was falsch verstanden habe.


    B12: Meine persönliche Erfahrung. Egal ob langsam oder schneller, die Dämpfer machen genau das, was sie sollen. Kopfsteinpflaster, Gullideckel, kleine Senken etc., absolut problemlos. Wankbewegungen sehr gering. Dadurch empfinde ich es als komfortabeler (hat nichts mit weich zu tun) als Serie.


    Aber, wer was braucht oder subjektiv für sich gut findet, hat @MaxEmil hier in seinem Beitrag wundervoll beschrieben.


    Mit einem Gewindefahrwerk ist der Wagen sicherlich schneller zu bewegen (wenn der Fahrer auch dazu fähig ist), aber realistisch gesehen muß man sich mal vor Augen halten, was eine bessere Rundenzeit von 2-5 sek. im normalen Straßenverkehr ausmachen ;)

  • Passt für mich. Ich finde alternativ das Bild gut, dass die Dämpfer "stecken". Also schwergängig sind und "losbrechen" müssen. Die brauche also eine gewisse Kraft bis sie loslaufen und das führt dann zu den Stößen, die ins Auto eingeleitet werden.

    B12: Meine persönliche Erfahrung. Egal ob langsam oder schneller, die Dämpfer machen genau das, was sie sollen. Kopfsteinpflaster, Gullideckel, kleine Senken etc., absolut problemlos. Wankbewegungen sehr gering. Dadurch empfinde ich es als komfortabeler (hat nichts mit weich zu tun) als Serie.

    Einmal durcheditiert, weil hier Unsinn stand ;) .


    Das B12 fährt andere Dämpfer, die offensichtlich auch besser ansprechen, als die Seriendämpfer? Prinzipiell speichern die etwas härteren Federn mehr Energie. Dadurch sind die Kräfte auf die Dämpfer höher und dadurch wirkt sich die Reibung und etwaiges Losbrechen weniger aus. Klingt paradox, ist aber so ;) .


    In Verbindung mit den Serien-Bilstein ist das ähnlich. Die fahren sich mit härteren Federn auch etwas besser, aber ein Rest Losbrechen und Hoppeln bleibt immer.

    Aber, wer was braucht oder subjektiv für sich gut findet, hat @MaxEmil hier in seinem Beitrag wundervoll beschrieben.

    Das finde ich auch ;) .

    Mit einem Gewindefahrwerk ist der Wagen sicherlich schneller zu bewegen (wenn der Fahrer auch dazu fähig ist), aber realistisch gesehen muß man sich mal vor Augen halten, was eine bessere Rundenzeit von 2-5 sek. im normalen Straßenverkehr ausmachen ;)

    Das sehe ich gar nicht als den wesentlichen Vorteil eines Gewindefahrwerks an, obwohl Performance natürlich Spass macht, wenn man damit umgehen kann.
    Meine Hauptvorteile:
    - das Auto hängt besser an der Lenkung und reagiert schneller und linearer
    - weniger Wanken bzw. das Auto steht insgesamt besser
    - bessere Fahrbarkeit im Sinne von, das Auto macht unmittelbar das, was ich ihm am Lenkrad vorgebe
    - der Aufbau beruhigt sich schneller, egal ob nach Unebenheiten, oder bei Kurvenfahrt
    - bessere Radkontrolle, also mehr Grip und mehr Reserven


    Das alles merkt man schon beim ganz gemütlichen dahin rollen. Das Auto fährt sich für mich direkter und angenehmer. Nur für die Performance hätte ich mein Auto wahrscheinlich gar nicht umgebaut. Aber es macht mir so einfach viel mehr Spass (alles total subjektiv und nur meine persönliche Vorliebe).

  • Besser könnte ich das B12 (Bilstein B8 Dämpfer / Eibach Pro Kit Federn) nicht beschreiben ;)


    Das kann ein Gewindefahrwerk eventuell*1 noch einen Tuck besser, aber damit kann ich gut leben ;)


    *1 nur eventuell, da man alle erhältlichen Gewindefahrwerke gegen das B12 auf einem MX5 ND testen müßte. Bei den Premiumgewindefahrwerken setzte ich es jedoch voraus. Da wäre es traurig, wenn dem nicht so ist. :)