Scheinwerfer einstellen

  • Wie sollte ein Lenkwinkelsensor die Fahrzeuglage ermitteln?
    Der hat damit nichts zu tun. Ist schon schräg genug, dass Mazda anscheinend mit dem AFS zwei Lenkwinkelsensoren fährt.


    Jetzt könnte ich wieder über „so was kommt von so was“ philosophieren, aber das erspare ich Euch, weil Offtopic.

  • Ich habe mal den Teilekatalog zu meinem und einem 18er Modell durchforstet,


    Bei mir ist der Niveausensor noch auffindbar, auf der gleichen Seite sind 2 Steuergerätevarianten (mit oder ohne AFS) vorhanden.
    Beim 18er Modell gibts den Niveausensor gar nicht, auch nicht auf einer anderen Seite, er wird auch nicht über die Suche gefunden. Es taucht auch kein neuer Sensor auf außer den Reifendrucksensoren und anderen Crashsensoren, der bei meinem Katalog fehlt.
    Dafür gibts 3 Steuergerätvarianten (Ohne Matrix u. ohne AFS / Mit Matrix u. ohne AFS /Mit Matrux u. mit AFS)


    Ich denke immer mehr an eine Softwareapplikation.

    Grüße
    Sebastian S.


    Verbesserung macht Straßen gerade. Aber es sind die gewundenen, unverbesserten Straßen, die Ausdruck des Genies sind - William Blake

  • Reine SW wird es wohl nicht sein, denn irgendeine Sensorik muss ich dafür auswerten. Aber wahrscheinlich ist es dann ein bereits im Fahrzeug vorhandener Sensor.
    Vorstellen könnte ich mir die Inertialsensorik des ESC, oder eine eigene, die im jeweiligen Lichtsteuergerät untergebracht ist.

  • Zumindest funktioniert es, ich bin eben aus der Garage rückwärts die abfallende Einfahrt runter (Elm) . Die Schweinwerfer zeigen dauerhaft passend nach oben. Mache ich den Kofferraum auf und belaste die Kante wird nach 2 Sekunden nachgeregelt, Fahre ich einen Meter vor, ins steilere oder flachere ändert sich die Einstellung nicht, der Lichtstrahl bleibt zum Auto stehen. Obwohl das etwa soviel Winkeländerung wie die Kofferraumbelastung war.


    Grüße

  • Irgendwie muss ja dabei der Bezug zu den Achsen und der Ebene hergestellt werden.
    Würde mich echt brennend interessieren, wie das funktioniert.


    Gerade gefunden und in dem Kontext auch interessant:
    https://www.mazdabg.com/ftp-up…STEM%20INITIALIZATION.pdf
    http://www.mcx5.org/headlight_auto_leveling_system-685.html

  • Ich hab weiter geforscht, das hat mir jetzt als Techniker einfach keine Ruhe gelassen.


    Es gibt wohl verschiedene Varianten des Systems, dabei fällt das vorhandene mit Sensor natürlich mit in den Topf.


    Die Variante ohne Sensor hat einen Beschleunigungssensor im AFS-Steuergerät, dass die Neigung des Fahrzeugs erkennt. Wäre jetzt ziemlich blöde, wenn in echtzeit Dynamisch geregelt würde, allerdings haben wir bereits in anderen Themen erörtert, dass das nicht der Fall ist und haben bisher angenommen, dass das nur bei Stillstand passiert.


    Tatsächlich wird aber auch bei Fahrt eine Korrektur vorgenommen WENN mehr als 20 Sekunden vom Initialisierungswert abgewichen wird, da dieser bei Fahrt in der Regel immer wieder geschnitten wird, sollte kaum eine sichtbare Regelung stattfinden.


    Wohl ein Teil der "Gramm-Strategie", mit Leitungen könnte ich mir ein paar 100g Gewichtsersparnis vorstellen.

    Grüße
    Sebastian S.


    Verbesserung macht Straßen gerade. Aber es sind die gewundenen, unverbesserten Straßen, die Ausdruck des Genies sind - William Blake

  • Super @Sebastian S.! Vielen Dank.


    Das machen wir im Konzern auch so. Initialisierung im Stand und dann mit langem Zeitglied gefilterte Beobachtung während der Fahrt zur Nachjustage.


    Was mich immer wieder erstaunt ist, dass Mazda fast keine Sensorfusion macht.
    Das hatten wir ja oben schon bei den zwei Lenkwinkelsensoren und jetzt noch zusätzliche Beschleunigungssensoren, obwohl im Auto schon eine Inertialsensorik ist.


    Das wird wohl deutlich ungenauer sein, als die Messung an der Achse, aber dank kurzem Radstand noch ausreichend genau.
    Obwohl ich da eher an Produktkostenoptimierung, als gram strategie glaube.

  • Vielleicht Redundanz bzw. Plausibilisierung, das ESC-Steuergerät war im Vernutzungsplan mit eingebunden


    Oder aber die Änderung am System, das nicht geändert wird ist zu teuer und man lässt es in das System einfließen, das sowieso geändert wird. Wissen aber wohl nur die Japaner.

    Grüße
    Sebastian S.


    Verbesserung macht Straßen gerade. Aber es sind die gewundenen, unverbesserten Straßen, die Ausdruck des Genies sind - William Blake

  • Üblicherweise ist das die Konsequenz davon, wenn man selber wenig Entwicklungstiefe hat und die Systeme zukauft. Dann spricht ein Bosch-System nicht mit dem von Conti und es wäre zu teuer, dass selber oben drauf zu setzen.
    Also muss man gewisse Dinge doppelt vorhalten, damit alle Systeme bedient werden.


    Beim AFS vermute ich, dass die Showa-Lenkung nicht die richtige Schnittstelle zum AFS hat und man auch keine Nachentwicklung betreiben wollte. Also bekommt das AFS seinen eigenen Lenkwinkelsensor.


    Die andere Alternative ist es, die Software selber zu entwickeln und die Hardware nicht einfach zu zukaufen, sondern nach eigenen Spezifikationen entwickeln zu lassen. Das ist aber sehr teuer und das klappt nur bei den Großen, bei denen das dann für Millionen von Fahrzeugen genutzt werden kann.