Beiträge von hifi_nok

    Harkpabst, was verstehst du aber unter flächendeckend und "offensichtliche Absicherung"?


    Das Problem ist nämlich, dass Wahrnehmung und konkrete Zahlen unterschiedlich interpretiert werden.


    So ist es "gesellschaftlich weitestgehend anerkannt", dass vor Schulen, Altersheimen usw. ein 30er Schild steht und geblitzt wird. Dummerweise gibt es überhaupt keine haltbaren Zahlen, die belegen, dass in der Vergangenheit vor Schulen oder Altersheimen außergewöhnlich viel passiert ist.


    Im Gegensatz dazu war die Baustelle auf dem südlichen Berliner Ring sehr gut überwacht und trotzdem passierten im Schnitt drei Unfälle am Tag mit entsprechenden Staus, obwohl die Fotoapparate gut zu tun hatten.


    Spätestens bei "flächendeckend" kommt noch ein anderer Aspekt ins Spiel. Wer soll das eigentlich machen?


    Ok, man könnte stationäre Anlagen weiter ausbauen. Aber vor Schulen, Altersheimen wo sowieo kaum was passiert? Oder noch mehr in den Autobahnbaustellen?


    In vielen Gegenden Deutschlands wurde/wird ja an "besonderen Orten" verstärkt überwacht. z. B. auf kurvenreichen Strecken mit vielen Motorradfans. Hat's was gebracht? Nö. Bis sich einzelne Gemeinden sogar entschließen mussten bauliche Veränderungen oder Streckensperrungen vorzunehmen.


    Erst waren die verstärkten Überwachungen wegen vieler schwerer Unfälle Abzocke, später waren die baulichen Veränderungen reine Schikane.


    Es ist egal, was gemacht wird. Gemeckert wird sowieso.

    Mit dem Fahrverbot ist es unverhältnismäßig und hier kommt sicherlich auch eine Entschärfung.
    Es kann nicht sein, dass eine Unachtsamkeit gleich zu einem Monat Fahrverbot führt. Versehentlich mit 54 km/h das Schild für die 30er-Zone übersehen und schon ist es passiert.

    Und genau hier würde eine "Wiederholungsrate" greifen. Beim ersten Mal kann es ein Versehen sein. Aber danach wird's immer schwieriger ein Versehen zu erkennen.

    Idioten im Straßenverkehr wird das natürlich trotzdem weiter geben, aber meiner Meinung nach, macht es speziell innerorts durchaus Sinn. (wenns nach mir geht, dürften sie das innerorts gerne noch schärfer anziehen. Geldstrafen interessieren die wenigsten ja leider, die mit ihren Schlachtschiffen hier konsequent zu schnell fahren)

    Hi Levi, ja, das stimmt was du sagst, aber es ist auch wirklich nicht ganz so einfach.


    Strafen schützen nicht vor Taten. Selbst die Todesstrafe schreckt manche Zeitgenossen nicht davor ab einen Raubmord zu begehen oder Rauschgift zu schmuggeln.


    Also, wie geht man damit um? Aber vor allem: Wo setzt man Grenzen im Straßenverkehr, was/wann mit dem "erhobenen Zeigefinger" geahndet werden kann oder wo der Staat (also die gesamte Gesellschaft) aufmuskelt?


    Am Ende vetrete ich die Meinung, das irgendwann der Punkt erreicht sein muss, wo die Gesellschaft auch das Recht haben muss, dass Unbelehrbare im wahrsten Sinne aus dem Verkehr gezogen werden müssen. Wenn dann obendrein noch das Auto werbewirksam als Tatwerkzeug geschreddert wird, macht das schon Eindruck.

    @hifi_nok


    Und Du die Strafe mit 15kmh drüber als Überzogen siehst, verstehen wir uns nun doch noch :thumbup:

    Jaien, das sehe ich eher im Gesamtkontext in der CH etwas überzogen. Die 250 CHF bei 15 Km/h, da kann man d'rüber diskutieren - aber es wirkt!


    Was ich überzogen finde, ist der Knast, der droht. Und hier muss man dann einfach mal ins Schweizer Strafgesetzbuch schauen, wie Straftaten (z. B. rund um das Thema Körperverletzung) im Gegensatz zu Geschwindigkeitsübertretungen (folgenlosen) geahndet werden.


    Aber gut, es war der Wille der Schweizer.


    Viele von euch haben ja das "Raserurteil" aus Berlin mitbekommen, wo die beiden Raser wegen Mordes verurteilt wurden. Interessant fand ich in dem Zusammenhang das verkehrspsychologische Gutachten, in dem es sinngemäß hieß, das vorangegangene Geldstrafen wegen Geschwindigkeitsübertretungen keinerlei Auswirkungen auf das Verhalten der Angeklagten hatten.


    Daher könnte vielleicht ein Ansatz sein, dass die Ahndung in dem Bereich "gestaffelt" wird. Beim "ersten Mal" hat die Ahndung eher den Effekt des erhobenen Zeigefingers. Im ersten Wiederholungsfall wird massiv angezogen, im zweiten Wiederholungsfall wird's sehr ernst, so dass ein dritter Wiederholungsfall auf längere Zeit unwahrscheinlich ist. Welcher Zeitraum für den Begriff Wiederholunggsfall angesetzt wird, könnte dann die "Verhandlungsmasse" werden.


    Irgendwie macht sich die Politik (und auch die Gesellschaft) lächerlich, wenn auf der einen Seite vom "großen Gefahrenpotenzial bei überhöhter Geschwindigkeit" diskutiert wird, auf der anderen Seite jammern alle rum, wenn die Schraube angezogen wird oder/und ein Minister hin- und herrudert und planungslos erscheint.

    ramm,
    mit der Gesetzgebung hat sich ja das Verkehrsministerium nur sehr selten mit Ruhm bekleckert. Man denke nur an "Winterreifenpflicht". Aber nochmal, Andreas Scheuer ist gut - und einen guten Mitarbeiter rausschmeißen...?


    Bundestag: Merkel: Andy Scheuer macht eine sehr gute Arbeit
    Hier finden Sie Informationen zu dem Thema „Bundestag“. Lesen Sie jetzt „Merkel: Andy Scheuer macht eine sehr gute Arbeit“.
    www.zeit.de


    Vielleicht ging man ja im Kanzleramt davon aus, dass die verballerten Millionen in Sachen Maut noch höher ausfallen würden. Von daher war man vielleicht auch noch positiv überrascht, dass es "so wenig" waren. In manchen Kreisen wird sich alles schöngerechnet. ;)



    corra-leonie
    es ist doch völlig egal, ob die Grenze für den "Pappenverlust" bei 31, 41 oder 21 liegt. Legst du die Grenze bei 31 fest, werden sich wieder viele knapp unterhalb dieser Grenze langhangeln. Genauso so wie bei 21. Jede Grenze wird dem einen zu wenig, dem anderen zuviel sein.


    In der CH wirst du ab 25 Km/h d'rüber (innerorts) vor Gericht gezerrt, da geht's dann um Tagessätze und evtl. Führerscheinentzug.
    https://www.ch.ch/de/geschwindigkeitsueberschreitungen/


    Meinen Kumpel haben sie innerorts mit 15 Km/h d'rüber erwischt, der hat tief durchgeatmet, blitzschnell die 250 CHF bezahlt und drei Kreuze gemacht.


    Ganz persönlich finde ich das etwas überzogen, aber die Schweizer haben das selbst gewollt (Volksentscheid). Da kommt keiner auf die Idee, dass ihre Demokratie gefährdet ist oder über "Abzocke" gefaselt wird.

    weiß nicht ob schon thematisiert:


    StVO-Reform wird zurückgedreht. Scheuer will Strafen für Raser abmildern.

    Ja, siehe weiter oben.


    Aber ganz so einfach geht's nicht mit dem Zurückdrehen. Das Gesetz muss durch den Bundesrat und da war es bisher schon so, dass einigen Bundesländern die Regelungen nicht "ausreichten".


    Was also - rein theoretisch - passieren kann, dass vielleicht die Regelungen bei Geschwindigkeitsübertretung "entschärft" werden, dafür andere Regelungen "verhärten". Ist halt so, wenn man Kompromisse eingehen muss.

    Naja, die Hirntoten sind ja generell ein Problem ... aber selbst die sollten es nach dem x-ten Mal auch zumindest mal ins persönliche Strecken-Panorama eingebrannt haben, weil Schein futsch ....

    Ach, weißt du, man kann dem auch etwas Positives abringen.


    Die Bußgelder sind ja in jeder Kommune, in jeder Stadt ... fest im Haushalt eingeplant. Das Schöne ist doch, dass ich mit meinem eigenen Verhalten entscheiden kann, ob ich etwas in die Stadtkasse einzahlen kann.


    Und vielleicht wären die Steuern für alle an anderer Stelle dafür höher, wenn diese Einnahmen wegbrechen. Wer weiß das schon :D

    Bei uns im Zentrum in der Stadt ist seit knapp ein zwei Jahren Spielstrasse, also eigentlich 5-7 km/h. Gestern mitm CX-5 im Standgas mit 10 km/h da entlangetuckert, da kommt der Drängler von hinter mir plötzlich mit laut aufheulenden Motor und mir Vogel zeigend sonst wie schnell an mir vorbeigeschossen und verschwand am Horizont 8|

    Was kaum jemand weiß...


    Selbst OHNE Motor wäre das verboten!


    In der StVO heißt es nämlich, das Fahrzeuge Schrittgeschwindigkeit fahren müssen und somit gilt das auch für Radler!


    Ansonsten würde es Kraftfahrzeuge heißen.

    Und die Mädels & Jungs vom Trachtenverein (aber auch kommunale Truppen) sind mitunter auch bekannt dafür, nicht an sinnvollen (weil präventiv und/oder erzieherisch) sondern ertragreichen Stellen zu kontrollieren.

    Sehr erfolgreiche "Fotoapparate" sind die festinstallierten Anlagen (zumindest in Berlin). Manche stehen viele Jahre am gleichen Ort. Teilweise sogar mit Hinweisschild auf "Geschwindigkeitskontrolle". Da würde ich nicht so sehr auf Abzocke tippen, sondern eher auf Hirntot einiger Autofahrer.


    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2019/10/blitzer-berlin-stationaer-mobil-geschwindigkeitsmessung-daten.html

    FunFahrer,


    das stimmt. Angeschissen sind diejenigen, die am Lenker sitzen und ihren Job eigentlich ordentlich und gewissenhaft machen wollen.


    Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit haben die keine Lobby.