Beiträge von hifi_nok

    Ein klein wenig anders ist es beim Mopped aber schon. Ich versuche da immer mit der maximalen Geschwindigkeit und Beschleunigung aus der Kurve heraus zu kommen. Von Kurvenfahrt mit konstanter Geschwindigkeit kann da keine Rede sein und die Linienwahl unterscheidet sich schon merklich von der im Auto. Leider stehen dieser Technik oft Strassenbreite und weitere Verkehrsteilnehmer im Weg.

    Dass ein Moped schmaler als der MX ist, lässt sich nicht wegdiskutieren. Trotzdem kann sogar die sog. Sicherheitslinie (manche kennen es als "Hinterschneiden") mit dem Auto gefahren werden. Das heißt in Kurzform: Der Scheitelpunkt der eigenen Kurvenlinie wird weit zum Kurvenausgang verlegt. Das bedeutet, dass man relativ spät, aber stärker einlenkt. Der Vorteil: Durch das späte Einlenken kann die Kurve besser eingesehen werden. Man kommt auf der rechten Seite der Kurve an, steht relativ früh wieder gerade und kann dadurch früher ans Gas.


    Auch hier wird im Prinzip (Bremsen - Einlenken - Rollphase usw) geschildert, was Sven weiter oben schon schrieb:
    https://www.motorradonline.de/…die-optimale-kurvenlinie/


    Das mit dem Legen und Drücken müssen wir natürlich im Auto ausblenden und natürlich haben wir im 2-spurigen Fahrzeug nicht ganz den Spielraum bei der Wahl der Kurvenlinie.


    Übrigens, ein phantastisches Motorrad um Kurventechnik zu üben, sind die alten BMW-Boxer. Und zwar die Modelle OHNE Momentabstützung des Kardans.


    Wir haben hier Auswirkungen des Kippmoment der längsliegenden Kurbelwelle und das Verhärten der Hinterradfederung beim Gasgeben. Letzteres nutzen aber die alten Boxer-Kenner geschickt aus. Ist leichter Zug am Hinterrad, verhärtet sich die Hinterradfederung, die Fuhre kommt höher und hat eine größere Schräglagenfreiheit. Hier gilt es eine perfekte Balance mit dem Gasgriff zu finden, um den Reifen in der Kurve nicht zu überfordern, gleichzeitig aber die Schräglagenfreiheit zu erhöhen. Ansonsten gibt's: "Kammscher Kreis? Learning by doing"


    Und dabei merkt man jede noch so kleine Unsauberkeit in der Bedienung, die sich mindestens durch eine unsaubere Linie bemerkbar macht. Ein kurzer Gasstoß und das Kippmoment der Kurbelwelle schlägt zu. Ganz übel sind Schaltvorgänge in dieser Situation. Durch den fehlenden Vorschub beim Kuppeln und dem einbrechenden Kraftmoment auf den Kardan, sackt die Karre ein und wenn's ganz doof läuft, rammt sich der Zylinder in den Asphalt.


    Auf keinem anderem Moped trifft die Aussage
    "Vor der Kurve ist das Getriebe fertig sortiert, der Bremsvorgang abgeschlossen und dann geht's mit leichtem Zug durch die Kurve"
    so zu, wie auf einem alten Boxer.


    Und eigentlich ist es sogar deckungsgleich mit Sven's Auflistung.



    Kurz: auf den alten Boxern lernt man sehr schnell eine saubere Kurvenfahrt. Die Schnelligkeit kommt dann von allein. Und das Tollste, diese saubere, gefühlvolle Fahrweise kann problemlos auf andere Mopeds (egal ob Kardan oder Kette) adaptiert werden und klappt sogar im MX!


    Und auf der Geraden am Kabel reißen ... nun ja.


    Übrigens. In der letzten "Motorrad" haben sie eine ganz interessante Zahl von BMW-Motorrad veröffentlicht. Nur bei 0,18 % der Fahrzeit haben BMW-Fahrer die Drosselklappen >72% geöffnet.


    Nochmals zum Thema Blickführung. Es muss ebenfalls trainiert werden, den Blick von der Gefahrenquelle "zu lösen", um sich einen Fluchtweg zu suchen. Denn es gilt: "da wo man hinguckt, fährt man auch hin". Das liegt tief in uns d'rin, dass wir auf eine Gefahrenquelle schauen. Das kann man sogar schon bei Kindern auf dem Dreirad beobachten.


    Generell finde ich das das frei nach Röhrl ("Sicher und sportlich Auto fahren mit Walter Röhrl") auch eine schöne Übung für den Alltag ist den richtigen Ablauf zu üben:


    • Zielbremsung mit konstanter Verzögerung und Herunterschalten
    • Schaltvorgänge vor der Kurve abschließen
    • Einlenken und dabei im gleichen Maße die Bremse öffnen

      • Schnell genug, dass das Auto nicht untersteuert
      • Langsam genug, dass das Auto nicht übersteuert
      • Kurze Rollphase
    • Kurvenfahrt mit konstanter Querbeschleunigung (Balanced Throttle)
    • Lenkung öffnen und dabei im gleichen Maße Beschleunigen

    Das muss alles nicht im Grenzbereich und bei maximaler Verzögerung und Beschleunigung stattfinden. Das kann man auch ganz bummelig beim Blümchen Pflücken üben.


    Für die Nicht-Motorradfahrer...


    Im Prinzip sind's die gleichen Abläufe auf dem Bock. Nur mit dem Einlenken-Bremsen (bzw. Lenkung öffnen - Beschleunigen) ist das etwas schwieriger zu trainieren und umzusetzen, weil auf dem Zweirad das Verlassen des Kammschen Kreises in der Regel teuer und schmerzhaft ist. Aber man kann diese Erkenntnis durchaus auch auf's Auto übertragen.


    Das Einzige, was in Sven's toller Auflistung fehlt, ist für meinen Geschmack noch die Blickführung. Für untrainierte Fahrer der häufigste Fehler überhaupt. Das Fahrzeug ist dabei übrigens egal: Auto, Moped oder Fahrrad. Enge Rechtskurve und nach links die Landschaft bestaunen... das geht mit hoher Wahrscheinlichkeit schief. Und wenn dann dadurch eine Gefahrensituation enststeht, die Gänge sortiert werden und nur eine Hand am Lenkrad ist, möchte ich ungern in unmittelbarer Nähe sein.


    Kann man aber immer wieder auf Passstraßen beobachten.

    Ich vergleiche das mit dem Motorradfahren. Auch hier gehört das Schalten absolut zum Fahrerlebnis dazu und mir käme es niemals in den Sinn, ein Motorrad mit Automatik zu fahren (wie z.B. bei Honda im Angebot). Das fühlt sich für mich irgendwie total "falsch" an und lässt mich eine wesentliche Komponente beim Fahren vermissen. Ist aber natürlich sehr individuell und Geschmackssache. Ein Bekannter von mir fährt auch auf dem Motorrad Automatik und meint: nie wieder etwas anderes. Ich kann das durchaus nachvollziehen und verstehen, habe selbst aber eben einfach andere Präferenzen.

    Kennst du es nur vom Hörensagen oder bist du auch mal die Doppelkupplung von Honda gefahren?


    Wir hatten insgesamt drei Honda mit DKG. Ich hab's dann nie mehr verstanden, warum auf dem Moped noch "rumgefüßelt" werden soll. Und insbesondere die neueste Generation der DKG ist einfach nur noch fantastisch. Und Dank umschaltbarer Modi kann zwischen "locker cruisen", "Gelände" bis hin zu "Messer zwischen den Zähnen" umgeschaltet werden. Und wenn gewollt, kann immer noch in den manuellen Modus gewechselt werden.


    Sogar unter dem Aspekt der Sicherheit sind die Dinger ein Zugewinn, wie ich bei einigen Trainings beobachten konnte. Typische Übung: "Notsitutation in der Kurve - aufrichten des Mopeds - zusammenbremsen was die Beläge hergeben - wieder in die Kurve drücken". Natürlich steht über allem: "Blickführung"


    Bei der Übung kannst du Kupplung und Gangwahl komplett ausblenden, was vielen überhaupt erst ermöglicht, bei der ersten Durchfahrt halbwegs auf Kurs zu bleiben. Denn das ist klar, wenn (insbesondere auf dem Moped) in der Kurve hektisch im Getriebe gefüßelt wird, liegt der Fahrfehler vor der Kurve.


    Aber wahrscheinlich ist das mit dem DKG auf dem Moped wie damals mit dem ABS. Wollte auch keiner haben, weil ja der Bremsweg mit ABS länger ist.

    Viele fangen ja jetzt mit den Tourenplanungen für 2020 an. Ein noch relativ neues Hilfsmittel dazu ist die Zeitschrift "Ride" aus dem Motorpresse-Verlag.


    Toll bebildert, super beschrieben incl. Vorschlägen für Fotospots, "Futterstationen" und Übernachtungsmöglichkeiten.


    In jedem Heft gibt's eine Karte mit den Routen, außerdem können die Routen als Download gesaugt werden.


    Die Touren sind speziell für die Zweiradfraktion, deshalb gibt's auch manchmal kleinere Schotterpassagen oder extrem enge Abschnitte. Das ist aber alles genau beschrieben. Hier muss dann der eigene menschliche Geist eine MX5-gerechte Anpassung vornehmen.


    RIDE Einzelhefte Print | Offizieller MOTOR PRESSE Shop

    Genau das ist der Punkt. Der Halter muss beweisen, also eine Beweisumkehr!
    Wollen wir das wirklich?

    Eine Beweislastumkehr ist doch aber auch im deutschen Recht nichts ungewöhnliches, siehe z. B. bei der Produkthaftung.


    Mit dem Begriff "privates Falschparken" kann ich nichts anfangen. Ich VERMUTE mal, dass ein Fahrzeug verkehrt vor/auf einem privaten Grundstück stand. Es liegt also mindestens eine Ordnungswidrigkeit vor. Wenn das so gemeint ist mit dem "privaten Falschparken" und evtl. wurde sogar ein Fahrzeug umgesetzt, will der Abschlepper sein Geld haben. Soll jetzt auch noch der Steuerzahler oder der Grundstückseigentümer dafür aufkommen? Das wäre ja nun ein völlig falsches Signal in Sachen Rechtsprechung.


    Im Übrigen hätte der Halter auch noch die Möglichkeit, sich bei seinem "Bekannten" das Geld zurück zu holen.

    Da gibt's zwar nicht so ein Zeugs wie iloop/istop usw, das Problem "Winterpause Batterie" ist aber absolut identisch:


    5
    Yachtbatterie
    www.yachtbatterie.de


    Der Begriff der Tiefentladung ist etwas schwammig. Es gibt Quellen, die von 2 Volt/Zelle ausgehen, was 12 Volt entspricht.


    Dann gibt's Quellen (so auch im Link der Yachtelektronik), die 10,5 Volt abgeben, was der Entladeschlussspannung von 1,75 Volt/Zelle entspricht.


    Das Problem an der Sache ist, dass sich der Alterungsprozess nicht binär verhält. Es gibt also nicht "12,0 Volt ist gut, 11,9 Volt ist kaputt". Der Verschleiß erfolgt in einer Kurve und je geringer die Spannung ist, desto höher ist das Risiko der Sulfatierung. Sven hatte ja schon den Link von Varta und dort heißt es ja, dass bei 12,4 Volt bereits das Risiko der Sulfatierung drastisch ansteigt.


    Wie eine Batterie im Winterlager gepflegt werden soll, kann man prima bei den Yachtleuten nachlesen. Bleibt am Ende die Frage: "Ausbau oder nicht". Wer einen Stromanschluss im Winterlager hat, ist fein raus. Die anderen müssen nach Alternativen suchen.

    Interessant finde ich, dass die Selbstentladung bei tiefen Temperaturen deutlich geringer ausfällt als bei hohen Temperaturen - ich hatte mit dem Gegenteil gerechnet. Da wir hier von Überwinterung der Batterie auch im eingebauten Zustand in einer Garage sprechen, sollte das bei einer 'gesunden' und vor dem Abstellen voll aufgeladenen Batterie problemlos funktionieren - ohne Tiefentladung der Batterie.

    Tiefe Temperaturen sind das nächste Thema.


    Im Normalfall, wenn die Batterie im guten Zustand und vollgeladen ist, gibt's auch bei strengem Frost keine Probleme.


    Das hängt aber auch von der Säuredichte ab. Eine gute und vollgeladene Batterie hat eine Säuredichte von irgendwo bei 1,26, was bis ~-50 Grad das Einfrieren verhindert.


    Hat die Batterie nur noch ~50 %, liegt die Säuredichte bei ~1,16 was nur bis ~-15 Grad ausreicht. Darunter könnte die Batterie einfrieren.


    Ist die Batterie einmal eingefroren, ist sie als Schrott einzustufen. Zu groß ist die Gefahr, dass das Gehäuse gerissen/geschwächt ist und nach dem Auftauen Säure ausläuft.


    Siehe auch hier, rechte Seite des Infoblattes unter Warnvermerk


    Aber, die Messung über die Leerlaufspannung sagt nicht aus, in welchem Zustand die einzelnen Zellen sind. Es KÖNNTE also durchaus passieren, dass die Leerlaufspannung 12,5 Volt anzeigt, was aber nicht heißt, dass alle Zelle im guten Zustand sind. Es kann sein, dass eine Zelle eine geringere Säuredichte aufweist.


    Relativ einfach kann das mit einem Säureheber getestet werden. Vorsicht: man hantiert mit Schwefelsäure.


    Siehe auch hier


    Bei AGM- oder anderen geschlossenen Batterien geht das nicht.

    Was auch ganz interessant ist, dass in den "moderenen Autos" (die ja zum Teil rollende Computer sind) Batterien in einem "75%-Zustand" bereits Nahtoderfahrungen haben.


    Es kann (MUSS NICHT) passieren, dass durch den Spannungseinbruch beim Starten einige System sich nicht mehr oder nur mit Verzögerung korrekt initialisieren können. Ein Lied können davon die Motorrad-BMW-Fahrer singen. Dort war es völlig "normal", dass nach zwei, drei Jahren das ABS einen Fehler anzeigte, weil die Batterie-Spannung beim Start zu stark absank. Und mit dieser Fehlermeldung gab's keine TÜV-Plakette!


    "Früher" reichte es aus, wenn sich der Anlasser drehte, "heute" ist das alles etwas komplexer.