Genauso wie man aus dem Eton System und vielen anderen sicher noch sehr viel mehr herausholen kann, würde man gute Endstufen und DSPs einbauen und jemand stimmt das ab, der wirklich fundiertes Know-How in dem Bereich hat.
Die Einflüsse von Verstärker-Elektronik sollten aber auch nicht überbewertet werden. Ich will nicht leugnen, dass es Differenzen im Klangbild gibt, aber die sind bei weitem nicht so dramatisch wie oftmals geschrieben wird. Diese klanglichen Differenzen bei Verstärkern treten in der Regel auch erst im Grenzbereich auf. Selbst die ehemals in HighEnd-Kreisen gescholtenen Schaltverstärker (Digitalverstärker) erreichen heute ein Top-Niveau. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass es ein etablierter und seriöser Hersteller ist. 1000 Watt PMP vom Wühltisch für 60 Euro... aber lassen wir das.
Genau so gilt es bei der übrigen Elektronik wie z. B. DSP. Dort sind viel wichtigere Argumente, welche Stellmöglichkeiten vorhanden sind und wie die Kiste im Rauschverhalten ist. Wobei Rauschverhalten beim Einsatz im Auto auch wieder so eine Sache ist. Absoluter Nebenkriegsschauplatz sind Einflüsse wie die vom DSP-integrierten Digitalwandler. In der Regel wird sowieso auf Standard-Chips zugegriffen, wie z. B. von Analog-Device.
Wer der Meinung ist, ein DSP-linearisierter Amplitudengang wird's schon richten, sollte es lieber sein lassen.
Die Chancen der DSP-geregelten Vollaktiv-Lautsprecher liegen in erster Linie darin, die Möglichkeiten clever zu nutzen, in dem z. B. eine dynamische Loudness-Charakteristik eingesetzt wird. Das heißt, abhängig vom Pegel wird der Bass geregelt. Je lauter es wird, desto stärker wird eine Tiefpasssfilterung eingesetzt und/oder der Pegel im Bassbereich zurückgenommen.
Grund sind ganz einfach die Membranhübe. Membranhub bedeutet gleichzeitig Verzerrung oder sogar Bruchgefahr. Da zwischen Pegel und Membranhub ein unumstößlicher Zusammenhang besteht, ist dies ein sinnvoller Ansatz höhere Pegel, dafür mit weniger Tiefbass zu erreichen. Klanglich wird es sich komprimierter anhören, dafür ist ein höherer Max-Pegel möglich. Im Gegenzug kann dafür der Bass im Leise-Betrieb etwas angehoben werden, was dann wieder ein etwas "fülligeres, dynamischeres" Klangbild ergibt.
Aber hier ist sehr viel Erfahrung, Können und Wissen um die Zusammenhänge gefordert, um solch eine Charakteristik im DSP anzupassen. Mit einem Messmicro auf der Mittelkonsole ist's da nicht getan.
Das ist übrigens kein "verwerfliches" Vorgehen, mittlerweile wird das auch im Hifi-HighEnd-Bereich gemacht, nur ein Beispiel ist die Devialet Phantom. Denn die Kundenvorgaben im Hifi-Bereich sind mittlerweile sehr ähnlich: kleiner Lautsprecher, tiefer Bass und laut.
Da das drei divergierende Vorgaben sind, muss tief in die Trickkiste gegriffen werden.