Dann Zeig mir mal ein Gehäuse inkl. Chassis welches nicht größer als die 5-6L des ND sind und im Bereich von 25-50Hz nennswert (min. um mit 2 potenten 16cm LS mithaltend) Output liefert.
Mir fällt da mal eben nichts ein.
Habe mal überlegt einen HubCar Tieftöner im OE Subgehäuse zu verwenden. Vorher probiere ich es aber mit Dämmung, da Chassisänderungen immer Pegel und Phasenprobleme nach sich zieheb.
Im Bereich unter 50Hz erreichst du "Ruhe" nur durch Materialeinsatz. Theorie interessiert da eher wenig.
Eigenfrequenzverlauf des ND kennt ja vermutlich auch niemand, um wissen zu können, wo verstärkt und wo abgesenkt wird.
Denke die Entwickler bei Bose, werden dass aber bedacht haben.
Ich warte mal auf den ersten wirklichen Soundoff fähigen ND/Spider. Mal sehen ob was kommt...
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Ganz offensichtlich ist was durcheinander gekommen.
Die Angabe 5 - 6 L hat nichts mit der Gehäusemasse zu tun, sondern mit dem Volumen. Das Volumen ist in der Tat eine bestimmende Größe für den möglichen Tiefbass, hat aber rein gar nichts mit der Gehäusemasse zu tun.
Der Grundsatz beim Gehäuse "Masse ist durch nichts zu ersetzen, außer durch Masse" hat seinen Ursprung aus der Frühzeit der Lautsprecherentwicklung und im DIY-Bereich. Die von mir genannten Materialien wie Alu und CFK erfordern ein hohes Wissen in der Berarbeitung und sind nicht trivial zu verarbeiten, um im Serienbau eine hohe Prozesssicherheit zu erhalten. Die Herstellungswerkzeuge für Strangpressprofile im Alu-Lautsprecherbau bei PIEGA können schon mal 6-stellige Beträge kosten, die Größe eines Profiles (Umschlingungsmaß) ist begrenzt. Man kann auch den Weg einschlagen wie bei Magico und baut panzerschrank-ähnliche Alukonstruktionen. Egal ob CFK oder Alu, beide Materialien ergeben ein sehr steifes Gehäuse, was in der Masse deutlich unterhalb vergleichbarer Holzkonstruktionen liegt. Weil sie leichter sind, ist ihr Abklingverhalten wesentlich effektiver in den Griff zu bekommen.
Theorie im Lautsprecherbau ist prinzipiell nicht schlecht, um die Zuammenhänge zwischen Resonanzverhalten und Dämpfung und die daraus resultierende Klangbeeinflussung im Bereich der Transienten zu erkennen.
Membranfläche und Volumen wie Hubraum... na ja.
Da hilft ein Blick in die PA-Ecke weiter. Große Boxen mit großen Tieftönern (teiweise 38cm), deren untere Grenzfrequenz bei 40 Hz liegt, passen nicht ganz in dieses Weltbild.
Viel entscheidender ist die Kombination tief UND laut. Diese Kombination geht nur über Membranfläche und/oder Membranhub. Eine Halbierung der Wiedergabefrequenz erfordert bei gleichem Pegel den 4-fachen Membranhub.
Ganz banales Rechenbeispiel:
85 dB/60 HZ = 2 mm Membranhub
85 dB/30 Hz = 8 mm Membranhub.
Der Membranhub kann aber nicht beliebig lang werden, da mechanische Grenzen den Hub beschränken. Hinzu kommen nichtlineare Verzerrungen, die mit dem Membranhub ansteigen. In manchen System kann sogar die Schwingspule aus dem Magnetfeld treten, was die Impedanz massiv beeinflusst und so der Amp höhere Verzerrungen erzeugen könnte. Daran kann kein DSP oder EQ etwas ändern, wenn die mechanischen Grenzen des Chassis erreicht oder gar überschritten werden. Große Membranen haben zwar kleinere Membranhübe, benötigen aber logischerweise große Gehäuse und haben andere Probleme, wie Partialschwingungen oder je nach Wellenlänge ausgeprägte Bündelungseffekte.