Sehr berechtigte Frage, @Dorifuto. ![]()
Nachdem ich mittlerweile alle vier Reifen drauf und so über 1000 km runtergeschrubbt habe, erlaube ich mir ein Urteil zumindest zum Neuzustand. Und das lautet: Sehr gut!
Zur Erinnerung: Ich hatte vorher den Bridgestone Potenza Adrenalin R002 (wird nicht mehr gebaut) auf dem Auto und davor den Toyo Proxes R1R (soll auch auslaufen). Man muss beim Umstieg von alten auf neue Reifen immer sehr aufpassen, nicht einfach dem "Neu"-Gefühl zu erliegen, aber in diesem Fall behaupte ich, dass es mir nicht schwer fällt. Rein optisch fällt auf, dass der Dunlop nicht so breit baut, wie der RE002 und erst recht nicht wie der R1R. Aber irgendwo muss das Fliegengewicht von 7,6 kg ja herkommen. Genau dieses Gewicht dürfte unter anderem für einen der ersten Fahreindrücke verantwortlich sein: Sehr hoher Komfort, auch beim Überfahren von Fahrbahneinbauten oder Schlaglöchern.
Vorausgesetzt, man stellt den Luftdruck richtig ein, denn die offenbar branchentypischen 2,5 bar (trotz vorher fragen) taugen auch diesem Reifen nicht auf dem MX-5.
Ich bleibe fürs erste bei 2,0 bar. Bisher sehe ich keine Veranlassung, davon abzuweichen. Mal sehen, was der Verschleiß sagt.
Das absolute Gripniveau ist bestimmt nicht mit einem Toyo R1R vergleichbar, aber in Verbindung mit meiner aktuellen Fahrwerkseinstellung absolut hoch genug. Die Haftungsgrenze kündigt sich rechtzeitig durch ein erhöhtes, rauschendes Abrollgeräusch an, bevor ein Reifensingen erste leichte ESP-Eingriffe untermalt. Kein überraschendes Rutschen und vor allem alles sehr harmonisch, so dass ein runder, unaufgeregter Fahrstil nicht nur belohnt sondern auch unterstützt wird.
Ich möchte behaupten, dass ich auf einigen meiner Hausstrecken noch nie mit so wenig Lenkeinsatz gefahren bin. Und dabei letztlich auch noch schnell, bequem und sicher. Es gibt sicher steifere Reifen und wer will, dass jeder Zappler am Lenkrad unmittelbar in Richtungsänderung umgesetzt wird, fährt wahrscheinlich gar keine 50er Reifenflanke. Aber für mich ist die Lenkpräzision genau so, wie ich sie mir im Alltag wünsche. Ich hatte vorher leichte Bedenken, dass im Vergleich zu wenig Grip das Spaßniveau absenken könnte. Klare Antwort: Ich spüre kein niedriges Gripniveau, ich spüre ein Auto, das schnell und kontrolliert um Kurven geht, aber Fehler noch verzeiht.
Auch auf der Autobahn habe ich nichts auszusetzen. Geräusch, Gefühl, alles auch bei hohen Geschwindigkeiten angenehm und vertraueneinflößend.
Dunlop gehört nicht nur zu Goodyear, Dunlop gibt es (wie ich gestern gelernt habe) nur noch als Budget-Marke ohne eigene Entwicklung. Der SportMaxx RT soll vom Aufbau identisch zum Eagle F1 Asymmetric 2 sein. Das Profil unterscheidet sich zwar, aber auf trockener Straße ist das ohnehin nicht der entscheidende Faktor. Den Asym 2 gibt es nicht in 205/50R16, den SportMaxx RT schon. Wer sich also für den Goodyear interessiert, kann es mit dem Dunlop versuchen.
Ich bin sehr zufrieden und beobachte jetzt, wie Verschleiß, Geräuschentwicklung und GRIP sich mit der Zeit entwickeln.
Der Vollständigkeit halber noch einmal meine Fahrwerkseinstellung mit dem ST-X:
VA links/rechts
Nachlauf: 7°17'/7°22'
Sturz: -1°20'/-1°20'
Spur: 0°06'/0°07'
HA links/rechts
Sturz: -1°49'/-1°48'
Spur: 0°16'/0°15'