Es nützt nichts die Bremsen zu schonen wenn dabei die Kupplung gequält wird - also etwas Zwischengas geben und dann geschmeidig einkuppeln - man hat ja so einen genialen mittigen Drehzahlmesser nach dem man sich richten kann.
Ich hatte mir den MX5 übers Wochenende ausleihen dürfen, schon nach geringer Eingewöhnung ist es mir förmlich in Fleisch und Blut übergegangen - das Einkuppeln mit Zwischengas. Allerdings gibt es tatsächlich Situationen, da kann man nicht alles gleichzeitig machen - da bräuchte man drei Füße
Obacht, reden wir hier wirklich alle über dasselbe? Die Drehzahlanpassung beim Runterschalten durch Gasgeben bei getretener Kupplung (engl.: rev matching) ist nicht dasselbe wie Zwischengas geben (engl.: double-clutch).
Zwischengas dient dazu, die Zahnräder der nächsten Schaltstufe auf eine angepasste Geschwindigkeit zu bringen. Das kann naturgemäß nur funktionieren, wenn das Kupplungspedal beim Gasgeben nicht durchgetreten ist, denn dann ist die Verbindung zwischen Motor und Getriebe getrennt. Vor der Erfindung der Synchronringe musste man so herunterschalten. Heute, mit vollsynchronisierten Getrieben, kann man es zur Schonung der Synchronringe machen, wenn man aggressiv herunterschaltet. Wer es bei jedem Gangwechsel macht, besitzt vermutlich eine Tankstelle.
Die Drehzahlanpassung bei getretener Kupplung kommt dagegen aus dem Motorsport und dient dazu, gezielt jede Bremswirkung der Antriebsachse zu vermeiden. Ein blockierendes Rad kann keine Seitenführung gewährleisten (Hinterradantrieb) und Lenkbewegungen übertragen (Vorderradantrieb). Das gilt tendenziell auch schon bevor das Rad vollständig blockiert. Die Schonung des Kupplungsbelags steht im Motorsport nicht im Vordergrund, sondern die Kontrolle über das Auto.
Und beim gleichzeitigen Bremsen und Runterschalten kommt dann eben, wie von @MX505 erwähnt, die Hacke-Spitze-Technik (engl.: heel and toe) zum Einsatz. Während die Fußspitze auf der Bremse steht, wird mit der Hacke das Gaspedal bedient. Schon hat man seine drei Füße.
Geht beim MX-5 besser als bei jedem anderen Auto, das ich bisher gefahren bin.
Zumindest, wenn alles schön vorhersehbar und geplant abläuft. Bei einer überraschenden Bremsung möchte ich den Hobby-Piloten sehen, dem das wirklich so “in Fleisch und Blut übergegangen“ ist, dass er es aus purer Gewohnheit einfach macht.
Ich mache es manchmal aus reinem Spaß oder bei rutschiger Fahrbahn. An Materialschonung denke ich dabei nicht. Lustigerweise fällt es meinen typischen Beifahrerinnen immer sofort auf und sie schätzen die ungewohnte Geräuschkulisse nicht. 