Ich mache mir seit dem Kauf im November Gedanken über die „Sommerschuhe“ für meinen G184. Hintergrund ist vor allem, dass ich einfach richtig unglücklich mit den OEM-17“ bin... ein (für mich definitiv zu) sehr großer, fahrdynamischer Unterschied zu den OEM-16“ meines alten G131. Die real gemessene Gewichtsdifferenz beider Kompletträder liegt bei meiner jeweiligen Rad-/ReifenKombination bei guten 2,5kg. Das Serienfahrwerk (kein Bilstein) arbeitet IMHO merklich schlechter mit den schwereren Rädern.
Nun suche ich als Laie nach einer günstigen UND performanten Alternative und habe mich in der Richtung etwas schlau gemacht. Die geschmiedeten Felgen (Forged) hatte ich bisher als zwar teurere, aber auch merklich leichtere Herstellungsart verortet. Die neuen Herstellungsverfahren mit einem Flow-Forming-Prozess (HLT, MAT, FlowForm/FlowForge) als Mischverfahren zwischen o.g. und den klassischen Gussfelgen (Cast)... weniger leicht und weniger fest, dafür günstiger.
Ein Augenöffner war für mich und mein bisheriges „Halbwissen“ die Unterscheidung in Steifigkeit, Festigkeit und Leichtigkeit. Die „Engineering Philosophy“ von ENKEI gibt da interessante Informationen preis und erklärt, warum ENKEI keine Schmiedefelgen herstellt. https://enkei.com/engineering/
Auch das Essay zum Thema „How strong is your wheel? On test standards for the aftermarket automotive Lightweight High Performance"LHP" wheel industry and choosing wheels” von 949Racing hat mir viel gebracht für die Unterscheidung der Anforderungen an Track-Use vs Street-Use. http://949racing.com/how-strong-is-your-wheel.aspx
Quintessenz für mich und meine Anforderungen an die „Sommerschuhe“:
- unmittelbar erfahrbar (insb. beim ND) ist eine möglichst leichte Felge
- Steifigkeit der gesamten Felge wirkt immer auf die Fahrdynamik ein
- Festigkeit der gesamten Felge wirkt sich alleinig nicht auf die Fahrdynamik aus, aber auf die Lebensdauer unter Belastung
Da die ersten beiden Punkte für mich ausschlaggebend sind reichen mir leichte Felgen aus. Die Steifigkeit ist i.d.R. gegeben, sowohl bei OEM-Felgen als auch bei Aftermarket-Felgen nach TÜV-Norm. Flow-Forming sorgt für mehr Leichtigkeit/Festigkeit bei gleichzeitig günstigeren Herstellungskosten sowie mehr Designfreiheit im Vergleich zu Forged-Felgen. Eine leichte OEM-Felge sollte nach TÜV-Regularien bzgl. Steifigkeit und Festigkeit mehr als ausreichend sein und erfüllt gleichzeitig merklich höhere Standards als die nach JWL/SAE-Vorgaben produzierten Aftermarket-Felgen.
Die O.Z. Alleggerita HLT ist eine top Felge, die alle (meine) Kriterien erfüllt. Die 16“-OEM(ENKEI?) ist aber wohl meine Budget-Wahl, die lediglich im direkten Vergleich mit der O.Z. etwas Performance einbüßt (halbes Zoll weniger Breite und 500g mehr Gewicht. Ggü. der Rays-Felge gibt es mind. 500g Gewichtsersparnis (bezogen auf die geringere Dimension inkl. Reifen) bei einem mutmasslich relativ geringen (und abseits des Tracks unwichtigen) Unterschied in der Festigkeit. Die Felge ist zwar 0,5“ schmaler, der Latsch bei gleicher Reifendimension (205) aber größer.
Wer sich also (wie ich) mit der allgemeinen Optik der Felge, der serienmässigen ND-ET45 und der 16“ Dimension anfreunden kann... der wird danach suchen. Mehr Performance und Optik gibt es mit der Alleggerita, das sowohl in 16“ als auch besonders in 17“. Die Rays ZE40 ist ein Liebhaber-Stück, in Optik und Performance klar oberhalb der OEM-17“. Als reines Aftermarket-Modell ist sie aber arg überbewertet im Vergleich mit der heute aktuellen Konkurrenz an Flow-Forming Felgen.