Moin @Ulli,
heute war nochmal ein Artikel zum MX-30 in der ams, dort wurde auch von einer weiteren Testfahrt mit dem „E-SkyActive 2“ Test-Mule (2. Test-Generation) auf der Basis des CX-30 berichtet.
https://www.auto-motor-und-spo…xtender-2020-erste-fahrt/
Das Schnitt-Foto des Antriebsstrangs inkl. REX stammt aus dem Artikel, wie auch ein Foto zu der zukünftigen Varianz der unterschiedlichen Antriebsformen bei Mazda.
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Es stammt ursprünglich aus der Präsentation zur Strategie 2025 vom Sommer. In diesem Rahmen wurde die Elektrostrategie von Mazda vorgestellt, wie auch die zukünftige Zusammenarbeit mit Toyota/Lexus bei den Plug-In-Hybriden. Dort sind die 3 Säulen dargestellt, bestehend aus EV/REX, Plug-In-Hybrid und seriellem Hybrid (Series Hybrid). Motorseitig ist der Rotary neben konventionellen Verbrennern auch in (perspektivisch) verschiedenen Kombinationen möglich dargestellt.
Die Plug-In-Hybride werden den HSD (HybridSynergyDrive) von Toyota/Lexus nutzen, also einen leistungsverzweigten Antrieb. In der Vergangenheit bekannt mit stufenlosen Getrieben, inzwischen auch mit Planetenradgetrieben.
Der serielle Hybrid sowie der EV/REX benötigen nicht zwingend ein Getriebe, da der Motor theoretisch nur als Generator fungiert. Trotzdem ist das ganze auch mit Getriebe darstellbar, was Mazda anscheinend auch so entwickelt. Damit sind sie in Japan nicht alleine, es werden dort unterschiedlichste Betriebsarten/Konzepte entwickelt von allen Herstellern.
Honda bietet z.B. den CR-V bereits länger mit dem i-MMD (intelligent MultiModeDrive) genannten Hybrid-Antrieb an. Dieser bietet neben dem EV und seriellen Antrieb auch einen „Engine Direct Drive Mode“. Hier wirkt der Verbrenner ab einer höheren Geschwindigkeit direkt auf den Antrieb, er wird in den Kraftfluss eingekuppelt und fungiert dann wiederum wie ein Parallel-Hybrid. Der iVTEC-Motor arbeitet dabei im Atkinson-Cycle.
Es wird gerade an einem reinen Sport-iMMD-Konzept gearbeitet, wo der DOHC iVTec dann auch im herkömmlichen Modus und mit maximal möglichen Drehzahlen arbeitet.
Im ams-Artikel wird zwar von einem Ladebetrieb des Rotary geschrieben, andere Antriebsarten sind aber nicht ausgeschlossen. Dies ist neben dem Einsatz eines einfachen Planetengetriebe auch von der Skalierbarkeit der Leistung abhängig.
Wenn im MX-30 der E-Motor 105kW leistet und der Rotary ca. 20kW ist das kein schlüssiges Konzept für einen „klassischen“ Parallel-Hybrid-Modus, das scheint klar. Dass der Rotary allerdings nicht doch in bestimmten Fahrsituationen eine kraftschlüssigen Antrieb bieten kann, das ist möglich und der Anschluss an ein Getriebe lässt dies auch vermuten. Das kann sowohl aus Gründen der Effizienz als auch der Dynamik gemacht werden.
Bezogen auf den MX-5 könnte ich mir einen ähnlichen Antriebsstrang sehr gut vorstellen.
Ein E-Motor mit 105kW und 265NM (Anfahr-)Drehmoment und ein kompakter 1-Scheiben-Rotary mit 20kW Lade-/ 30kW-Peak-Leistung. Dazu ein Li-Ion Akku mit 15-20kWh Kapazität.
Damit kann man dann im Alltag hauptsächlich im seriellen Hybrid-/ oder REX-Modus fahren, der Wankel leistet dabei sehr effizient eine konstante Ladeleistung von bis zu 20kW. Bei höheren Geschwindigkeiten oder sportlichen Lastanforderung könnte der Rotary dann über das gemeinsame Getriebe im Verbund mit dem EV eine bei höheren Drehzahlen grössere „Peak-Leistung“ zuliefern. Ein reiner EV-Betrieb ist mit einer Reichweite von 100-150km möglich. Dazu noch ein 25-30Liter fassender Tank. Bei entsprechender Effizienz des Rotary könnte man so einen NE sogar kaufen, ohne einen eigenen Haus-Stromanschluss zu habe. Alle paar Tage an einer öffentlichen Säule den Akku nachladen, das würde in den meisten Fällen absolut ausreichen.
So einen NE würde ich kaufen, wenn das ganze weiterhin eine sportlich dynamische Fahrweise zuließe...
Mazda gibt sich anscheinend auch sehr viel Mühe, dem EV im MX-30 klassische „Verbrenner-Manieren“ beizubringen. Die Leistungsentfaltung, das Pedalgefühl, der Sound, die Bremsen... all das wird bedacht, wie schon der CX-30 Test Mule zeigte. Bei der ersten Vorstellung im September waren die Reaktionen darauf sehr positiv und es wurde in einigen Artikeln betont, das Mazda hier bewusst einen anderen Weg wählt.