Bei mir liegt es wohl auch mit an einem etwas größeren Schaden bei meiner ersten Fiat Barchetta (1995 bis zum Totalschaden 2001) damals.
Damals gab es ja nur ein Jahr Garantie auf Neufahrzeuge, jedenfalls bei den europäischen Herstellern.
Also ließ ich die erste, die zweite und dann natürlich auch die dritte Inspektion bei meinem damaligen wirklich super freundlichen und kompetenten Fiat-Händler in Gifhorn durchführen.
An dem Tag, wo ich den Wagen eigentlich nach der dritten Inspektion abholen sollte, bekam ich morgens einen Anruf seitens des Händlers.
Ich möge doch mal vorbeikommen, da ihnen beim Öffnen des Motors (defekter Phasenversteller musste gewechselt werden inkl. Spannrollen, Wasserpumpe und Co.), etwas aufgefallen wäre.
Nach Feierabend bin ich dann mit einem mulmigen Gefühl im Magen zum Händler, wo er schon mit einem Fiat-Techniker am Fahrzeug auf mich wartete.
Als Laie sah ich natürlich erst mal nicht wirklich etwas. Aber nach dem mir der Techniker die aus- und angeschlagenen oberen Nockenwellen zeigte, ging mein Hintern auf Grundeis.
Der aufgezeigte Schaden war am Ende so groß (vor allem hatte ich nichts aber gar nichts davon gemerkt vorher außer dem typischen Nageln des defekten Phasenverstellers), dass ein neuer Zylinderkopf nötig wäre und bestellt werden musste.
Ein neuer Motor lag damals (1998) bei ca. 16.000DM und der Kopf bei "nur" 5.000DM inkl. Arbeitsstunden.
Da der Wagen zum Glück Scheckheft gepflegt war, stellte der Techniker gleich einen Antrag an Fiat zur Übernahme von 50% der Gesamtkosten.
Zusätzlich konnte ich aufführen/beweisen, dass das zu dem Zeitpunkt schon der dritte Phasenversteller war, welcher ausgetauscht werden musste (Serienfehler ab Werk sozusagen und jedes Jahr immer auf 100% Garantie gewechselt worden) und ich nicht verantwortlich dafür sein könnte, dass die Lagerböcke anscheinend nicht mit dem richtigen Drehmoment befestigt worden sind und es somit zum Folgeschaden der ausgeschlagenen Nockenwellen gekommen ist.
Also übernahm Fiat Deutschland dann am Ende 80% der Gesamtkosten, so dass sich mein Anteil auf ca. 1.000DM belief.
Das war natürlich auch noch eine Menge Kohle damals, keine Frage.
Aber ich war am Ende mehr als froh und dankbar, nicht auf den kompletten und-/oder halt höheren Kostenanteil sitzengeblieben zu sein. Das wäre für mich damals ein finanzieller Totalschaden gewesen und ich hätte den Wagen im defekten Zustand abstoßen müssen.
So hat evtl. jeder auch mal für sich grenzwertige Erfahrungen mit einem kleinen Happy End erfahren dürfen.