Wir sprechen schon von demselben und ich habe es nicht falsch verstanden. Mit Kolben meinte ich das komplette Gebilde, samt Ringen und Pleuel, hätte ich vielleicht genauer sein sollen. 1000km reichen dennoch bei weitem nicht aus, um den Ringen ein derartiges Verhalten zuzuschreiben. Der Effekt ist dann geringer als die Serienstreuung. Wäre es nicht so, dann müsste der Hersteller detaillierte Angaben dazu machen, wie eingefahren werden muss, oder es schon im Werk tun. Bei den 1000km handelt es sich primär um Abrieb und Verformung - die Ringe müssen dabei flexibel bleiben und nicht einfach eine Forb annehmen und das wars. Bei weniger Drehzahl passiert weniger Abrieb und damit verlängert sich auch die Einfahrphase. Der Abrieb kann aber auch gröber sein, wenn man es stark übertreibt (untertourig Vollgas und sowas).
Das Anpassen der Kolbenringe und Zylinderoberflächen funktioniert nur auf den ersten ca. 100 - 200km eines Motors. Danach bildet sich auf den Zylinderoberflächen und den Kolbenringen Zink-Dialkyl-Dithiophosphat, oder kurz ZDDP. Das ist eine chemische Verbindung, welche reibende Metallflächen hoch wirksam vor Verschleiss schützt. Dieser Ölzusatz ist im Motoröl als Additive Phosphor und Zink enthalten. Danach passiert nicht mehr viel. Wenn Du also nicht die ersten 200km ausreichend wechselnde Last, also Beschleunigung und auch bremsen mit dem Motor auf den Motor gegeben hast, wird sich da nicht mehr viel tun.
Ich hoffe und denke auch, das Du in Zukunft trotzdem nun keinen ölsaufenden und lahmen ND fahren musst, na ja vielleicht ein bisschen. Dein Einfahrbericht geht halt in die Richtung. Ich wünsche Dir viel Spaß mit dem ND.
Der Druck hat mit der Drehzahl jedoch nichts zu tun. Ausschlaggebend dazu ist das Gemisch und das Kompressionsverhältnis beim Zündzeitpunkt (Trägheit und Reibung ebenfalls ein wenig). Das ist auch der Grund, weswegen man auch das Drehmoment hernehmen könnte, um der Druck auf dem Kolben zu berechnen (wenn man alle Verlustparameter hat). Das Drehmoment um die 2500Rpm ist gar nicht mal so schlecht, und reicht easy für eine vollständige Ausdehnung der Ringe aus (ansonsten hätte man auch einen massiven blowby und Ölverbrauch).
Mit höherer Drehzahl entsteht schneller Wärme, bei der man vielleicht meinen könnte das härtet das Metall aus und macht es unflexibel. Und das wäre auch so, wenn man den Motor schlagartig abkühlen würde, aber das passiert nicht (einer der Gründe warum Kaltfahren Sinn macht).
Den Sinn hinter den letzten 2 Absätze verstehe ich leider nicht, gibt es eine Quelle oder hast Du Dir das ausgedacht, bzw. nimmst das an?
Gruß Ulli