so, endlich mal wieder ein wenig Zeit, um hier weiter zu machen. Der eigentlich spannende Teil: die Verkabelung.
Im Prinzip ist das recht simpel. Ans Auto werden nur 1 mal Plus und 1 mal Masse angeschlossen. Der Rest sind nur Kabel innerhalb des Systems Dashcam. Es gibt aber ein paar Stolperstellen, die zu beachten sind.
Hier nochmal die Zusammenfassung, welche Kabel es gibt, und wo die so lang gehen.
Da die Positionen der Hauptkomponenten jetzt festgelegt sind, geht es nun an die Kabelplanung. Es müssen insgesamt 3,5 Kabel gezogen werden.
Leitung 1: Geschaltetes Plus vom Sicherungskasten zum Akku.
Leitung 2 und ,5: Ausgang Akku an Eingang der Dashcam. Das besteht aus 2 Kabeln (Ausgangsadapter Akku an Hardwirekit der Dashcam), wo die 3 Litzen miteinander verbunden werden müssen.
Leitung 3: Von der vorderen zur hinteren Dashcam.
Siehe hier mal als Schema wo die Kabel lang gehen
Kabelverlauf.jpg
In Gelb sind die Hauptkomponenten Sicherungskasten, Akku, Dashcam vorne und Dashcam hinten markiert
Rot ist Leitung 1 (Sicherungskasten zum Akku), grün ist 2 (Akku zur Dashcam vorne) und blau ist 3 (Dashcam vorne zu Dashcam hinten)
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Wichtiger Tipp vorweg: da man sowieso beide Kabel den gleichen Weg entlang legen muss, sollten das Kabel vom Akku zur Frontcam und das von der Frontcam zur Rearcam in einem Durchgang verlegt werden. Der Übergang von A-Säule zur Einstiegsleiste (durch das Armaturenbrett und den Sicherungskasten) ist der fummeligste Teil.
Und ihr müsst euch Gedanken machen, ob ihr Kabel kürzen wollt. Wenn ja ergibt es Sinn, das rechtzeitig zu machen. Ich lasse überschüssiges Kabel normalerweise im Auto liegen (Falls die Cam mal in ein anderes Fahrzeug umzieht), kürzen geht aber auch. nur sollte man das dann halt rechtzeitig machen. Geht auch automatisch mit mehr selbst gecrimpten Verbindungen einher.
Ich gehe jetzt die Kabel in logischer Richtung (Sicherungskasten - Akku - Frontcam - Rearcam) durch. Wie gesagt: gemeinsam verlegen spart Zeit und Nerven.
Kabel 1 (Strom zum Akku) hat nur 2 Anschlüsse: einen für Plus und einen für Masse. Beides bekommt man sehr leicht im Sicherungskasten.
Masse ist tatsächlich super simpel. Das Kabel vom Akku (genau wie das vom Hardwire-Kit der Dashcam) hat dort schon eine Ringöse dran. D.h. man kann einfach die Schraube vom Sicherungshalter lösen, Ringöse drauf stecken, und wieder fest schrauben. Mazda war so nett und hat genau diese Schraube (entgegen allen anderen ähnlichen Schrauben dort unten) nicht lackiert, sondern blank gelassen. Dadurch hat man da auch einen sauberen Kontakt. Hier Giftgrün eingekreist
Sicherungskasten Draufsicht.jpg
Da man sich nicht ganz so weit in den Fußraum rein legen kann, hier nochmal die Perspektive, die man realistischerweise selbst zu Gesicht bekommt.
20240630_133624.jpg
Zum Zündungsplus: es gibt im Sicherungskasten ein paar unbelegte Sicherungsplätze, die man mit Sicherungsadaptern nutzen kann. Man muss sich also gar nicht in einen belegten mit einklinken. Sicherungsadapter in 3 verschiedenen Größen lagen bei meinem Akku mit dabei, beim Viofo Hardwire kit HK4 nicht. Dann muss man sich die (mit passenden Sicherungen - bei mir lag 20A bei) selbst kaufen. Ich würde die Verwendung unbedingt empfehlen, da man so keine originalen Kabel durchtrennen muss. Im MX-5 sind sog. Mini-Sicherungen verbaut.
Dabei ist zu beachten, wie rum man den Sicherungsadapter einsteckt. Jeder Sicherungsslot (im ersten Bild oben Türkis markiert) hat ja einen Kontakt oben und einen unten. Unten (im Bild die 1) ist der Eingang, oben (im Bild die 2) ist der Ausgang. Da wir nur eine Sicherung einstecken, benötigen wir nur den Eingang. Aber: der muss zum Stecker passen. Der Sicherungsadapter hat ja einen Eingang und 2 Ausgänge und dafür auch 2 unterschiedliche Sicherungen. Der Sicherungsadapter vom Akkupack ist wie folgt verschaltet:
Sicherungsadapter.jpg
In den Giftgrün markierten Slot A könnte man die originale Sicherung einstecken. Die hilft uns hier nicht. Wir wollen den Dunkelblauen Strompfad (Slot B) zum abgehenden Kabel. D.h. bei diesem Sicherungsadapter müssen wir den im Bild unteren Zacken auch im Slot an den unteren Kontakt bringen. Das kann bei einem anderen Adapter anders sein! Mit Multimeter messen hilft.
Es gibt noch etwas zu beachten: die Sicherungen vom Mazda haben eine seitliche Kerbe, in die Federne Haltekeile eingreifen, um sie in Position zu halten. Hier in Hellblau markiert.
Sicherungshalter.jpg
Ohne diese Nut hält der Sicherungsadapter nicht richtig. D.h. Höhe dieser Nut von einer bestehenden Sicherung abgucken und mit der Feile selbst eine kleine Nut rein feilen.
Nut.jpg
Dazu, welchen Slot man nimmt: da, wo ich den Adapter im oberen Bild eingesteckt habe, waren ungenutzte Slots, an denen Zündungsplus anliegt. Weiter rechts (beim türkisen Pfeil) sind noch welche, an denen Dauerplus anliegt. Unbedingt einen mit Zündungsplus nehmen! Sonst zieht euch die Cam doch wieder die Autobatterie leer. Auch hier wieder: Multimeter dabei haben hilft ungemein!
Das Plus Kabel muss man dann in einer kleinen Schleife legen und geht dann in die Einstiegsleiste rein. Hier kann man sich einen Überblick verschaffen.
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In dieser weißen Kabelklappe ist zwar noch Platz, ich habe die aber ums Verrecken nicht aufbekommen. Deshalb das Kabel vor Beginn der Arbeiten einfach durchstecken. Dann noch den Rest des Weges nach hinten zum Schmuggelfach legen. Überschüssiges Kabel würde ich erstmal liegen lassen. Das Kabel schon so verlegen, wie es verlaufen soll, aber überschüssige Kabel werden bei mir immer erst am Ende verstaut.
Dann das 2. Kabel vom Akku zur vorderen Dashcam. Das besteht aus 2 Teilen: einmal das Hardwire Kit von der Kamera und das Ausgangskabel vom Akku. Die 3 benötigten Crimpverbinder lagen musste ich aus eigenem Fundus beisteuern. Achtung! Die hersteller sind sich mit den Kabelfarben nicht einig. Schwarz ist bei allen Masse, das passt soweit. Aber Beim Hardwire Kit ist Rot "Dauerplus" und gelb "Zündungsplus". Beim Akku ist aber gelb Dauerplus und rot Zündungsplus. Zum Glück sind beide gut beschriftet. Unbedingt darauf achten und nicht nur auf die Farben verlassen!
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Ich mache Crimpverbindungen immer wie folgt:
Kabel einstecken und mit der richtigen Zange genau 1 mal crimpen. Danach leichter Zugtest auf dem Kabel. Es darf nicht einfach wieder rausrutschen. Wenn das Erfolgreich war wickel ich um die einzelnen Kabel überlappendes Isoband, das auf der jeweiligen Kabelisolierung beginnt und endet. Kleine Zugentlastung. Wenn ich fertig bin wickel ich um das gesamte Kabelpaket auch nochmal eine Lage Isoband für die Optik.
Kabelisoband.jpg
Wenn ich beengte Platzverhältnisse habe (am Motorrad häufig ein Problem) "staffel" ich die Kabel auch gerne. Also z.B. Kabel schwarz bleibt wie es ist, Rot wird 5cm kürzer und gelb wird nochmal 5cm kürzer als rot. Auf der Gegenseite genau anders herum: Schwarz wird um 10cm gekürzt, rot um 5 und gelb bleibt, wie es ist. Nach dem Crimpen haben alle 3 Kabel die gleiche Länge, aber die Crimpverbinder sind nicht alle 3 "nebeneinander", sondern "hintereinander" im Kabelstrang, auf eine Länge von 15cm verteilt.
In dem Kabelstrang befindet sich auch der Spannungsüberwacher vom Viofo Hardwire Kit. Ich lass den aktuell noch drin auf der niedrigsten Stufe, muss aber mal schauen, wie lange die Cam im Parkmodus so hält. Der ist an sich nicht für die Verwendung mit Akku gedacht, sondern, wenn man die Autobatterie als Akku nimmt. Der Dashcam-Akku schaltet sich selbst ab, wenn die Spannung zu niedrig fällt. Der Überwacher könnte bei Verwendung mit Akku also auch einfach raus geschnitten werden. Unter der Einstiegsleiste war genug Platz, deshalb habe ich ihn erstmal dort positioniert. Damit er nicht klappert in ein Stück Akustikschaumstoff (mittig ausgeschnitten, damit er rein passt) eingelegt.
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Wegen Bilderbegrenzung geht's im nächsten Fred weiter. Und wegen Zeitbegrenzung meinerseits ein andermal.