Tag 8 unseres Urlaubes war die Abreise aus Italien zu einem Zwischenstopp in der Schweiz. Wir waren beide noch nie so wirklich in der Schweiz und wollten es daher mal ausprobieren. Ich bin 2 mal auf dem Weg nach Ligurien auf Autobahn durch gefahren und Paula ist mal in Zürich in den Flieger nach Hong Kong umgestiegen. Beides zählt nicht.
Es waren 321km in etwas über 7h Fahrzeit. Der Gavia Pass ist halt echt nicht schnell. Aber der Reihe nach. Die obligatorische Calimoto Statistik:
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Los ging es ca um 10 in Tregiovo. Auf, in Richtung Tonalepass. Der war, wie leider häufig, zu voll. Kaum vorankommen, da überwiegend Überholverbot und auch kein Platz zum Überholen. Aber das erste mal mit ein wenig Freude unterwegs, ohne die konstante Angst, den Führerschein bzw in Italien das Motorrad zu verlieren. Mit Motorrad sind dort nämlich nur 60 (an die sich selbstverständlich niemand hält), mit PKW keine zusätzliche Begrenzung (also 90).
Dann ging es wie immer auf den Gavia hoch. Dort dann in einen kleinen Stau geraten (ein Bauer hat scheinbar seine Kühe auf eine andere Wiese getrieben) und einem WoMo den Rat gegeben, den Gavia nicht mit dem Ding zu befahren. Waren 2 Niederländer, die mit einem gemieteten Wohnmobil in den Alpen unterwegs waren und beide den Gavia offenbar nicht kannten. Haben dann auf unseren Rat gehört und sind umgedreht.
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Erstaunlich, was für einen Lenkeinschlag diese Teile haben.
Naja dann den Gavia hoch, rüber und andere Seite wieder runter. Die Ausblicke dort sind wie immer umwerfend und kommen wie immer nicht auf einem Bild rüber. Ich bleibe dabei: wer das nicht kennt, muss unbedingt selbst mal hin.
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Nach einem Pinkelstopp kurz gewundert, wer da in unserem Auto sitzt
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Dann ging es durch Santa Caterina, San Nicolò und Bormio durch. Auch hier, wie üblich, viel Verkehr.
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Aus Bormio die Südrampe auf den Stelvio hoch. Wie immer: Wer Bild zeigt das nicht, selbst hoch, blabla. 
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Oben
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dann bei Bruno die Bratwurscht im Brötchen genossen und der Vollständigkeit halber die Nordrampe runter und wieder hoch. Dann sind wir den Umbrailpass in die Schweiz runter gefahren. Dort sind uns direkt 2 Sachen aufgefallen. Die Leitplanken bestehen wider erwarten doch nicht aus Gold! Wer hätte das gedacht?
Und die Straßen sind, vor allem im Vergleich zu Italien, in einem grandios gutem Zustand.
Dann ging es über den Ofenpass nach Zernez, bis runter nach Sankt Moritz und von dort aus den Julierpass gen Norden.
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Das Tal hat uns beide total an Irland erinnert
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Naja und von dort immer weiter Richtung Norden über eine kleine Bergstrecke bei Muldair
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bis nach Chur
Abends dann noch was essen gegangen und dabei ein paar Sachen festgestellt
- Rekruten sind Scherzbolde. Die Kantine auf dem Kasernengelände war mit 4,8 Sternen als Restaurant bei Google Maps gelistet
- Informationen zu Öffnungszeiten bzw dauerhaften Schließung bei Google Maps waren sehr dürftig
- in der Schweiz gibt es eine Käseplatte auf der Karte von Restaurants als Vorspeise. Soweit klar. Hauptgerichte waren selbstverständlich auch fast alle mit Käse. Aber es gibt sogar eine Käseplatte als Dessert. Verrückt.
Insgesamt war mein erstes mal Schweiz nicht so richtig gut. Im süd-östlichen Bereich gibt es kaum Pässe. Es gibt die Hauptverkehrsadern, die durch die großen Taler gehen, und viele Seitenarme in Nebentäler rein, aber wenige spannende Querverbindungen zwischen den Nebentälern.
Durch die fehlenden Alternativen sammelt sich auch der gesamte Verkehr auf den wenigen Hauptverbindungsachsen. Diese Hauptachsen sind auch oftmals fahrerisch sehr "weichgespült". Und überholen ist schwierig. Auf den kurvigen Abschnitten sind die anderen sehr langsam, aber durch die Kurven kann man nicht vorbei. Auf den geraden Abschnitten erreichen dann aber doch alle wieder die Höchstgeschwindigkeit von 80, sodass man nicht ohne Gefahr einer hohen Strafe überholen kann.
Weiter im Norden der Schweiz gab es ein paar schönere Nebenstrecken, aber eben keine beeindruckenden Pässe. Dort wurde das Gelände dann auch merklich flacher.
Das in Verbindung mit den ziemlich hohen Preisen für alles (heute zum Mittag 2 belegte Brötchen, 2 Croissants, 4 Nektarinen, 2 Getränke und eine Tafel Schoki, alles in einem Supermarkt, waren fast 30€!)..ich weiß nicht. Da fahr ich lieber wieder nach Italien