Beiträge von Svanniversary

    Das ist der Reifen. Auch mit einem leichten Hecktriebler kann man besseren Nassgripp und ein gutmütigeres Übergangsverhalten haben.


    Technisch spielt hier der Unterschied zwischen Haft- und Gleitreibung eine Rolle. Wenig Unterschied gibt ein gutmütiges Verhalten und ein großer Unterschied bewirkt dieses extreme, schlagartige Abreißen. Der Reifen läuft dann zuerst auf hohem Haftreibungsniveau und wenn er rutscht sinkt das Niveau der Seitenführung schlagartig stark auf Gleitreibungsniveau ab und das Heck kommt rum.

    Also jetzt auch aus eigener Erfahrung, der Bridgestone im Nassen ist Sch ... .


    Da ich meinen Händler gestern bei den Mehrwerttagen besucht habe, konnte ich auch gleich mal wieder meine Mixxer Probefahrt Erfahrung auffrischen. Und ja - das Ding macht auch beim dritten Mal immer noch so viel Spass wie beim ersten Mal ;-).


    Ich gebe zu, dass ich es im Nassen etwas provoziert habe, aber ich habe dann auch zweimal mehr oder weniger ungewollt quer gestanden. Der Reifen hat ja echt fast keinen Übergangsbereich und bricht dann beim Überschreiten desselben ganz schön weg.
    Schön ist, dass der Mixxer an sich sehr gutmütig und beherrschbar ist, da er die Gierrate eher moderat aufbaut, aber den Übergangsbereich und die Kalkulierbarkeit des Bridgestone finde ich definitiv grenzwertig.
    Nach etlichen Kilometern habe ich es dann geschafft, nur leichte Lastwechsel zu provozieren, bei denen die Hinterachse dann leicht hilft, ohne komplett weg zu rutschen, aber puh - mit dem Reifen im Nassen ist das Arbeit.


    Das ESC ist zwar vorhanden, aber darauf verlassen sollte man sich eher nicht. Es greift dann doch erst sehr spät bei ziemlich großen Schwimmwinkeln. Der Eingriff kommt dann zwar kräftig, aber man hat dann auch schon ordentlich Querstand, für den der Platz da sein muss.

    bzw. dreht der Motor oben raus nicht so willig wie dieser und man muss in den 3. für eine optimale Zeit.

    Ich habe da noch ein "bzw." gelesen und darauf hatte ich geantwortet. So passt es und das hatte ich ja vorher auch bereits vermutet.
    Der Schaltvorgang hat dann nicht so viel mit der Leistung zu tun, wenn ich aufgrund des Begrenzers gar keine Chance habe 100 km/h im Zweiten zu fahren.

    Du meinst also wirklich, dass ein Schaltvorgang mit der damit verbundenen Verzögerung, die bessere Zeit schafft, als den Motor ein wenig höher drehen zu lassen? Glaube ich nicht. Ich denke die haben da am Mapping gedreht, dass es gerade passt.

    Eher nicht. Das würde ja heißen, dass ein neues Getriebe oder Achsgetriebe eingebaut wurde.


    Die werden wahrscheinlich den Einsatzpunkt des Drehzahlbegrenzers verändert haben.


    Also mehr Moment und mehr Drehzahl, als beim Serienmotor. Was tut man nicht alles um die Lebensdauer der Komponenten zu erhöhen ;-).

    Hallo Olli,


    abgesehen von dem was Marcus noch berichten wird, halte ich die Variante Eibach + Bilstein auch für einen annehmbaren Kompromiss. Da die Eibach Federn ja sogar über Mazda vertrieben werden, gehe ich auch davon aus, dass die Variante als Setup mitgefahren und für i.O. befunden wurde.
    Du handelst Dir halt definitiv leichte Nachteile auf unebenem Geläuf ein, mit leichten Vorteilen auf topfebener Straße.

    Ich versuche mich ergänzend mal an einem Beispiel.


    Stellt Euch vor ihr fahrt über einen schmalen Buckel in der Fahrbahn.


    Terminologie:
    - Aufbau: Die Karosserie, also die gefederte Masse
    - Zugdämpfung: Dämpfung beim Ausfedern
    - Druckdämpfung: Dämpfung beim Einfedern


    Fall 1, optimales Setup:
    - Das Rad federt relativ ungehindert ein (passende Druckdämpfung, weiche Feder), hat keinen Überschwinger und nimmt den Aufbau damit wenig mit
    - Die straffe Zugdämpfung verzögert das Ausfedern, so dass das Rad nach dem Buckel stark gedämpft und sehr kontrolliert wieder ausfedert, so dass auch hier der Aufbau wenig Krafteinleitung sieht und ruhig bleibt
    - Durch die straffe Zugdämpfung gibt es ein minimales Nachschwingen des Aufbaus, das sofort wieder weggedämpft wird
    - Der Buckel ist überstanden, der Aufbau wieder ruhig und weiter geht es


    Fall 2, unterdämpft:
    - Das Rad federt relativ ungehindert ein und schwingt durch die Beschleunigung aber weiter, als es der Buckel vorgibt, hier verliere ich Anpresskraft
    - Beim Ausfedern wird das Rad aus dem Überschwinger stark und unterdämpft beim Ausfedern beschleunigt, die Gegenkraft wirkt auf den Aufbau und beschleunigt diesen nach oben, jetzt habe ich zuviel Anpresskraft auf der Achse
    - Nach dem Buckel wird diese Bewegung fortgesetzt, d.h. der Aufbau wird weiter nach oben beschleunigt, schwingt dann nach unten und bei zu schwacher Dämpfung auch noch weiter nach, bis er sich wieder beruhigt
    - In Summe bekomme ich einen sehr unruhigen Aufbau und wechselnde Radbelastungen, die das Fahrverhalten unruhig machen


    Warum sind die Radlaständerungen schlecht?
    Stellt Euch vor Ihr fahrt im Grenzbereich. D.h. das Auto ist neutral austariert und ihr fährt es mit konstanter Querbeschleunigung um die Kurve. Beide Achsen sind am Limit und voll an der Kraftgrenze.
    Wenn ich jetzt Radlastschwankungen durch einen Buckel in die Vorderachse bringe passiert das folgende:
    - ich verliere Anpresskraft, die Vorderachse verliert Grip => plötzliches Untersteuern
    - nach dem Buckel wrd Anpresskraft aufgebaut, die Vorderachse hat wieder mehr Grip => das Untersteuern wird wieder abgebaut, dadurch verlagert sich das Gewicht, ich bekomme einen Lastwechsel, die Hinterachse wird leicht => Übersteuern
    - Das Fahrzeug wechselt also im Grenzbereich plötzlich zwischen Unter- und Übersteuern und wird sehr unruhig


    Ein gutes Fahrwerks-Setup hat also genau die Aufgabe diese Radlastschwankungen zu minimieren und dafür zu sorgen, dass das Fahrverhalten konstant und verlässlich bleibt.


    Damit das keiner falsch versteht, wollte ich nur einmal versuchen zu erklären, welche Auswirkungen Eingriffe in das Fahrwerks-Setup haben können. Das bezieht sich explizit nicht auf eine bestimmte Fahrwerks-Konstellation im MX-5, sondern ist eher gemeint im Sinne von, das Verhalten geht in diese Richtung.

    So ist es ;-).


    Man darf nie aus den Augen verlieren, dass ein Fahrwerks-Setup immer das Zusammenspiel von ungefederter Masse (also dem Gewicht der Räder und anteilig der Radführung), den Federn, Dämpfern und den Stabilisatoren ist. Das muss man als Gesamtsystem betrachten und so stimmt es der Hersteller, hier Mazda gemeinsam mit Bilstein, auch ab. Wenn ich in einen einzelnen dieser Parameter eingreife, verstimme ich dieses Setup, was ggf. eher nachteilig sein kann.


    Das heißt bei Unterdämpfung, dass die Räder springen können und die ungefederten Massen Eigenbewegungen ausführen, die nicht gewünscht sind. Praktisch heißt das einfach, dass das Rad eine Eigendynamik bekommt, die zum Springen und anderen unkontrollierten Bewegungen führt, die den Straßenkontakt verschlechtern. Man spricht dann von dynamischen Radlaständerungen. D.h. z.B. wenn mein Auto 1.000 kg wiegt, das normalerweise bei ausgewogener Achslastverteilung, wie beim Mixxer, 250 kg bzw. korrekt 2.452,5 N den Reifen auf die Straße drücken was bei einem Reibwert von 1 heißt, dass er die gleiche Kraft auch in Längs- und Querrichtung übertragen kann. Die dynamische Radlaständerung durch das Springen der Räder verringert, oder erhöht diese Kraft, z.B. auf 1.500 N und plötzlich kann der gleiche Reifen in einer bestimmten Situation nur noch 2/3 der Kraft übertragen, was natürlich eher unangenehm ist, vor allen Dingen wenn es das kurvenäußere Hinterrad war ;-).

    Wäre jetzt ein guter Zeitpunkt noch einmal zu betonen, dass es hier durchaus ein paar Leute mit Erfahrung gibt, die er Meinung sind, dass das Sportsline Bilstein Fahrwerk beim ND wirklich gelungen ist ;-)?


    Das ich gestern mal wieder das Vergnügen einer kleinen Probefahrt hatte, kann ich nur nochmal meine Begeisterung betonen, wie harmonisch das Auto in der Kombi fährt, mit super Fahreigenschaften und noch wirklich gutem Komfort.


    Wenn es dann um die Optik geht, sollte es kein Problem sein, dass mit Eibach oder H&R zu kombinieren, um das Auto etwas tiefer zu holen. Ansonsten bin ich voll bei @Harkpabst und würde gleich zum Komplettfahrwerk greifen.
    Die Kombi Normalfahrwerk und Tieferlegung geht dann eher in Richtung unterdämpft und den Weg würde ich persönlich ohne Dämpferwechsel nicht gehen.