Ich versuche mich ergänzend mal an einem Beispiel.
Stellt Euch vor ihr fahrt über einen schmalen Buckel in der Fahrbahn.
Terminologie:
- Aufbau: Die Karosserie, also die gefederte Masse
- Zugdämpfung: Dämpfung beim Ausfedern
- Druckdämpfung: Dämpfung beim Einfedern
Fall 1, optimales Setup:
- Das Rad federt relativ ungehindert ein (passende Druckdämpfung, weiche Feder), hat keinen Überschwinger und nimmt den Aufbau damit wenig mit
- Die straffe Zugdämpfung verzögert das Ausfedern, so dass das Rad nach dem Buckel stark gedämpft und sehr kontrolliert wieder ausfedert, so dass auch hier der Aufbau wenig Krafteinleitung sieht und ruhig bleibt
- Durch die straffe Zugdämpfung gibt es ein minimales Nachschwingen des Aufbaus, das sofort wieder weggedämpft wird
- Der Buckel ist überstanden, der Aufbau wieder ruhig und weiter geht es
Fall 2, unterdämpft:
- Das Rad federt relativ ungehindert ein und schwingt durch die Beschleunigung aber weiter, als es der Buckel vorgibt, hier verliere ich Anpresskraft
- Beim Ausfedern wird das Rad aus dem Überschwinger stark und unterdämpft beim Ausfedern beschleunigt, die Gegenkraft wirkt auf den Aufbau und beschleunigt diesen nach oben, jetzt habe ich zuviel Anpresskraft auf der Achse
- Nach dem Buckel wird diese Bewegung fortgesetzt, d.h. der Aufbau wird weiter nach oben beschleunigt, schwingt dann nach unten und bei zu schwacher Dämpfung auch noch weiter nach, bis er sich wieder beruhigt
- In Summe bekomme ich einen sehr unruhigen Aufbau und wechselnde Radbelastungen, die das Fahrverhalten unruhig machen
Warum sind die Radlaständerungen schlecht?
Stellt Euch vor Ihr fahrt im Grenzbereich. D.h. das Auto ist neutral austariert und ihr fährt es mit konstanter Querbeschleunigung um die Kurve. Beide Achsen sind am Limit und voll an der Kraftgrenze.
Wenn ich jetzt Radlastschwankungen durch einen Buckel in die Vorderachse bringe passiert das folgende:
- ich verliere Anpresskraft, die Vorderachse verliert Grip => plötzliches Untersteuern
- nach dem Buckel wrd Anpresskraft aufgebaut, die Vorderachse hat wieder mehr Grip => das Untersteuern wird wieder abgebaut, dadurch verlagert sich das Gewicht, ich bekomme einen Lastwechsel, die Hinterachse wird leicht => Übersteuern
- Das Fahrzeug wechselt also im Grenzbereich plötzlich zwischen Unter- und Übersteuern und wird sehr unruhig
Ein gutes Fahrwerks-Setup hat also genau die Aufgabe diese Radlastschwankungen zu minimieren und dafür zu sorgen, dass das Fahrverhalten konstant und verlässlich bleibt.
Damit das keiner falsch versteht, wollte ich nur einmal versuchen zu erklären, welche Auswirkungen Eingriffe in das Fahrwerks-Setup haben können. Das bezieht sich explizit nicht auf eine bestimmte Fahrwerks-Konstellation im MX-5, sondern ist eher gemeint im Sinne von, das Verhalten geht in diese Richtung.