Öl-Qualitäten

Öl nach 3750km (5w40 Werksfüllung)

Bin mal gespant was die "Einfahr-einFilterFiltertEhAlles-Spezialisten" so sagen, denn die Empfehlungen/Meinungen sind hier ja allgemein und nicht Mazda exklusiv gehalten.

Also Zeit für etwas Z.D.F.
Ölcheck_Anaylse_Einfahröl-3750km_124Spider_FIAT.jpg
Kleiner Hinweis: Bei 30mg/kg Silizium wird ein Wechsel empfohlen.

Zitat von GarchingS54

Öl nach 3750km (5w40 Werksfüllung)
Ölcheck_Anaylse_Einfahröl-3750km_124Spider_FIAT.jpgKleiner Hinweis: Bei 30mg/kg Silizium wird ein Wechsel empfohlen.

Vielleicht fährst Du ja ohne Luftfiltereinsatz .

Jetzt aber mal im Ernst. Außer dem Silizium ist Eisen und Kupfer für die Laufleistung auch schon viel. Ist aber ja auch ein neuer Motor der eingefahren wurde, da relativiert sich das wieder.

Das Öl ist wohl ein Low SAPS C3 Öl nach ACAE. Recht dünn von der Visco, die untere Grenze wäre dann bei C3 Öl 12,5 bei 100°C. ZDDP (Zink 776mg/kg+Phosphor616) sind niedrig wegen Low SAPS und bieten nur einen geringen Verschleisschutz. Ein A3/B4 Öl hat etwa Zink 1450 und Phosp. 1200mg/kg.

Bor und Molybdän als moderne Verschleißschutz Additive sind nicht vorhanden.

Kalzium (für die Motorreinigung zuständig) liegt nur bei 1519, ein A3 geht meist um die 2400 los und kann durchaus auch über 3500 haben.

Das IR-Spektrum zeigt eigentlich ein HC-Öl, Nur weiß ich nicht, was die zackigen leichten Ausschläge vor 1500 bedeuten. Dazu kenne ich mich damit noch zu wenig aus.

In meinen Augen ist das Öl einfach nur minderwertig und absolut billig gemacht. Solche Ölqualität sollte man auf keinen Motor mehr auffüllen.

Hoffentlich hat der Motor jetzt eine bessere Ölqualität bekommen. Und weshalb war denn eigentlich ein Low SAPPS aufgefüllt, hat der 124 etwa einen Partikelfilter? Wenn nicht, könnte man von der technischen Seite doch ein Full SAPS nach ACEA A3 auffüllen, wie es beim ND auch als alternative Ölqualität freigegeben ist.

Gruß Ulli

Super Ulli!

Das ist die Werksbefüllung des 124Spider und im 1.Moment dachte ich, dass da ev. sogar das 5w30 des MX5 eingefüllt wurde.

FCA schreibt beim 124Spider ein 5w40 ACAE C3 Öl in Europa vor. (in den USA wo oft längere Garantiezeiten gelten hingegen nicht )
Hinzu kommen noch seltsame FCA interne Normen (S2 und GH2) die natürlich nur die hauseigenen Petronas Selenia Öle erfüllen

Zur Analyse:
Der Siliziumanteil lässt sich bei einem Neumotor auf die verwendeten Montagepasten, neuen Dichtungen und Gummis zurück führen. Dank MX5 Luftfilterkasten muss ich mir auch eher weniger um einen Sportlufi gedanken machen.
Silizium ist viel zu hoch und weitere 11tkm bis zum planmäßigen Service (15tkm Intervall) würde ich damit nicht mehr fahren wollen.

Eisen, Aluminium, Kupfer... als typische Abriebe an Zylinderlaufbahnen, Kolbenringen, Lagerschalen erachte im normalen Bereich - beim Einfahren.

Benzineintrag ist bei Turbomotoren immer so eine Sache und werde ich beobachten.
(Gerade die VAG TFSI verdünnen damit gern ihr Öl)

Viskosität:
Für ein 40er Öl bereits nahe an der Grenze zum 30er.
Der 1,4l Turbo ist bekannt Öl zu verschleißen (Abarth gibt in den >160PS Modellen 10w50 vor) - wegen der Multiair (Ventilsteuerung-Entwicklung von Continental) muss es aber wohl 5w40 sein. Nach 15tkm wird das Öl aber wohl als w-25 bis 30'aus dem Motor kommen, auch der Benzineintrag trägt dazu bei.

Schmutztragefähigkeit von nur 91%
Echt mies aus meiner Sicht, vor allem wenn man bedenkt, dass die Multiaireinheitem dafür bekannt sind schon nach 30-60tkm zu verdrecken und oft teuer ersetzt werden müssen.

Aktuell ist Selinia Sport Power 5W40 drin, die Abarth Goldsuppe (im Aludöschen rund €35/l) welches beim 15tkm Service ebenfalls analysiert wird.

Diese Analyse sollte nur mal zeigen, dass ein Ölfilter eben nicht alles rausholen kann und das es neben großen Metallabrieb, welcher dank moderner Fertigung wirklich kaum noch vorkommt, eben ganz andere Dinge im Motoröl gibt, die sich auf die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit auswirken.

Natürlich: ist jetzt nur der miese Fiata mit Billigöl

aber ev. fühlt sich hier ja jemand inspiriert und nimmt die 45€ in die Hand und lässt sein MX5 Öl auch mal untersuchen.

Btw. Uli: suche ein 5w40 C3 (lieber wäre mir ein Mid oder full subs, aber zwecks Garantie...) welches sich auf Dauer als Alltagsöl für den 1,4l Turbo empfiehlt.

• Total Quartz Ineo MC3 - 5W-40

fand ich ganz interessant. Gerne per PN oder im Nachbarforum.

Zitat von GarchingS54

Aber ev. fühlt sich hier ja jemand inspiriert und nimmt die 45€ in die Hand und lässt sein MX5 Öl auch mal untersuchen.

Würde ich tun sobald meiner eingefahren ist und die Messwerte dann hier posten. Wo kann ich das hinschicken?

In Deutschland ist wohl Ölcheck.de die 1. Anlaufstelle.
Set 1-weiß kommt mit einem UPS Retourschein. Nach 2-3Tagen gibt es das Ergebnis.
Würde das Set gleich bestellen, da die Vorabzahlung immer ein paar Tage dauert.

Bei der Probennahme darauf achten, dass erst einiges an Öl raus läuft und man ungefähr die Mitte erwischt.

Nochmal ein interessantes Video zu dem Thema. Allerdings in englisch. Für die, die der Sprache mächtig sind, generell ein interessanter Channel.

Wenn es um Z.D.F. geht, was sind denn die Schädigungsmechanismen?

Also was konkret passiert im Motor, welche Schadensmechanismen gibt es und wie wirkt sich das ganz praktisch aus?
Grenzwerte für Öle und Wechselintervalle werden unter anderem von denen vorgegeben, die auch kommerziell davon profitieren. Da ist es natürlich sehr nachvollziehbar, dass die Grenzwerte sehr eng gefasst werden.

Ganz praktisch hält so ein Motor heute normalerweise 300 tkm, wenn man ein Grundmaß an Wartung und Pflege einhält und da sieht es dann der eine oder andere Kunde mit dem Ölwechsel auch locker. Haben die alle Glück, oder ist das vielleicht doch nicht ganz so wild?

Um Missverständnisse zu vermeiden, ich halte einen Ölwechsel nach Serviceintervall auch für sinnvoll und es schadet sicher auch nichts beim Neuwagen einen frühen Wechsel einzuschieben. Wo mein Bauchgefühl nicht mehr mitkommt sind die hier beschriebenen Spitzfindigkeiten zu Ölqualitäten und zu zu langen Wechselintervallen. Damit würde ja so gut wie jeder, der sein Auto nur normal wartet und auch noch das Öl verwendet, was der Händler einfüllt, früher oder später Probleme bekommen ;-).

Vergleiche mit anderen Ländern/Märkten wie USA finde ich persönlich sehr schwierig. Sowohl Kraftstoff, als auch Ölqualitäten, sowie Verkehrslage und Kundenverhalten sind da jeweils sehr spezifisch, so dass das was in Amerika notwendig ist, noch lange nicht für die EU sinnvoll sein muss. Die USA zeichnen sich z.B. dadurch aus, dass die Kraftstoffqualität z.T. sehr schlecht ist, was dann auch das Öl belastet. Zusätzlich wird dem Kunden alles zugestanden und der Hersteller muss sicherstellen, dass dabei nichts passiert. Unter solchen Randbedingungen muss man dann etwas anders agieren.
Hier in Europa sind die Betriebsstoffe sehr hochwertig, der Kunde mündig und die Umgebungs- und Verkehrsbedingungen sind gut bekannt und erprobt.

Schau doch zuerst mal das Video an und frage dich: Warum geben die Hersteller der genannten Fahrzeuge diese komischen Empfehlungen geben?
Englisch ist sicherlich auch kein Problem und der junge Mann klärt doch einige deiner Fragen.

Gerade VAG hat was Öl und Serviceintervale angeht, bei div. Modellen mal so richtig verkackt. Google hilft, falls es wen interessiert.

Edit zu deinem editierten Absatz mit:
"Damit würde ja so gut wie jeder, der sein Auto nur normal wartet und auch noch das Öl verwendet, was der Händler einfüllt, früher oder später Probleme bekommen ;-)."

Zitat von GarchingS54

Gerade VAG hat was Öl und Serviceintervale angeht, bei div. Modellen mal so richtig verkackt. Google hilft, falls es wen interessiert.

Nein, nicht wirklich, jedenfalls war das nicht die grundlegende Ursache. Aber das werde ich hier nicht weiter ausführen ;-).

Wie wäre es mit einem Service für Querleser, die nicht den ganzen Tag vor dem Rechner sitzen, oder kein Englisch können? Es ist doch nicht sinnvoll, solche Diskussionen immer auf externes Material auszulagern. Wir wollen doch hier nett diskutieren, oder nicht?