Fahrwerkseinstellung bei Tieferlegung und Spurverbreiterung

  • Guten Abend zusammen,


    bin ja sonst eher ruhig hier, lese aber fleißig mit und hab mir vor der Eröffnung des Threads auch schon den Fahrwerkeinstellungsthread durchgelesen. Da findet man ja viele Werte, eigentlich auch zu meinem "Anwendungsfall", aber ich bin mir doch etwas unsicher.


    Kurze Schilderung:

    Hatte jetzt, eigentlich seit ich den MX5 fahre, besonders vorne sehr hohen Verschleiß innen am Rad. Fahrverhalten war eigentlich ok, mehr dazu weiter unten.

    Nachdem jetzt eh eine neue Stoßstange drauf kam und noch ein paar andere Basteleien (mit/ohne Soundtube, Abfoliert, DRLs immer an, ...) erfolgt sind, hab ich mir auch mal das Fahrwerk vermessen lassen und wollte eigentlich anhand der Werte von Svanniversary für Balance aus Performance und Verschleiß/Alltag einstellen:

    Sturz VA L/R -1°15'

    Nachlauf L/R 7°30'

    Spur VA gesamt 0°10' (Einzelspur L/R 0°5'/0°5')


    Sturz HA L/R -1°30'

    Spur HA gesamt 0°24' (Einzelspur L/R 0°12'/0°12')


    In meinem MX5 ist ja das BC Racing Fahrwerk von vor ein paar Jährchen verbaut. Ich weiß leider nicht welche Federrate (ich meine, da gab's verschiedene auf Anfrage..?).


    Zusätzlich: 40 mm Tieferlegung (ist im Alltag schon viel aber ich mag's so optisch), im Winter 8x17 ET30 215/40 R17, im Sommer 7x17 ET30 215/40 R17 Befelg/reifung. Fahrprofil ist mittlerweile eigentlich recht entspannt gerne mal Richtung sportlich aber ich benutze den MX5 als Daily. Mag beim Einlenken kein nervöses Heck, am Kurvenausgang allerdings lieber nervöses Heck als Untersteuern. Insgesamt also eher ausgeglichene Fahrwerkeinstellung gewünscht, mit leichter Tendenz zum Übersteuern. Am Track bin ich bisher nicht gewesen, hab hier ja eh den Schwarzwald vor der Haustür, wenn's mich mal reißt.


    Eingestellt wurde dann aber letztendlich gar nichts weil beiderseits vorne die Fahrwerksbuchsen komplett fest sitzen. Habe jetzt einen Satz Polyurethanbuchsen hier, erstmal für vorne, hinten folgt dann wenn wieder genug Geld dafür rumliegt. Haben kein Vermessungsprotokoll erstellt aber der Sturz vorne war bei ca. 2°50' und hinten irgendwo um 2°20'. Hinten ließ sich prinzipiell gut einstellen, haben es aber so gelassen wie es war, weil's dann ja eh nochmal eingestellt werden muss sobald die Buchsen getauscht sind.


    Kann man trotz Tieferlegung und Spurverbreiterung durch die ET30 Felgen die empfohlenen Werte im Thread nutzen? Ich bin fahrwerksdynamisch nicht bewandert genug, um zu wissen ob man da doch noch etwas anpassen sollte. Über Rat freue ich mich. :)

  • Welche Federkennzeichnungen hat denn das BC-Fahrwerk (sollten auch im Fahrzeugschein vermerkt sein)? Daraus könnte man vermutlich die Federraten für VA und HA ableiten, welche wiederum relevant für die Baseline der Achseinstellung sind. Insbesondere die Differenz der Sturzwerte VA zu HA greift hier ein.

  • Ich fühle mich nicht befähigt, eine Gesamtempfehlung abzugeben, aber dieser Teil hier verblüfft mich:

    Eingestellt wurde dann aber letztendlich gar nichts weil beiderseits vorne die Fahrwerksbuchsen komplett fest sitzen. Habe jetzt einen Satz Polyurethanbuchsen hier, erstmal für vorne, hinten folgt dann wenn wieder genug Geld dafür rumliegt.

    Es sitzen wirklich die Fahrwerksbuchsen fest? Ganz sicher? Ich kann mir kaum vorstellen, was an den Buchsen festsitzen sollte, so dass man keine Einstellung vornehmen kann.


    Buchen können rissig oder ausgeleiert sein. Das kann eine Einstellung auch sinnlos machen, aber fest? Die Muttern auf den Exzenterbolzen können tatsächlich festsitzen bzw. die Gewinde auf den Bolzen können verranzt sein. Aber da helfen dann keine neuen Buchsen, egal aus welchem Material.


    Ich kenne vom BC Racing für den MX-5 nur die Federraten 60/30 N/mm, aber der Vorschlag von Mr. Pink ist hier sicher der richtige.

    Roadster G 132, (immer noch) mit Ganzjahresreifen

  • Hilft der Eintrag im Fahrzeugschein:
    "Gewindefahrwerk Kennz. Fed. V/H: 62180008/62160006, Stossd.VUH., Einst. Restge. V/H: 88/112 mm"

    ?

    Ansonsten kann ich morgen früh mal schauen ob irgendetwas eingestempelt ist.

  • Wir sind zu zweit mit dem maximal möglichen Hebel (den die Hebebühne ermöglicht hat nachdem wir das Fhzg nach vergeblichem Einstellversuch wieder hochgefahren hatten.. und wir sind nicht so die Lauchs) an Mutter und Einstellschraube gehangen und es ging nichts auf. Wenn sich mal was gedreht hat, ging die Buchse (edit: oder die zweite Person :D ) einfach mit.


    Wirkt so als wäre Buchse, Mutter und Schraube eine Einheit.


    Ich bin zwar kein Mechaniker aber da hat mir der Rat: Abflexen oder Rausbohren und bei der Gelegenheit gleich neue Buchsen verbauen ganz gut geklungen. ^^

  • Ich bin zwar kein Mechaniker aber da hat mir der Rat: Abflexen oder Rausbohren und bei der Gelegenheit gleich neue Buchsen verbauen ganz gut geklungen.

    OK, so verstehe ich das eher. Aber dann brauchst du eben nicht nur neu Buchsen (die ja in Polyurethan auch nicht eben günstig sind), sondern auch noch einen Satz neuer Exzenter, der mittlerweile noch einmal bei über 250 € für alle vier Räder liegen dürfte.


    Aber da kommt es dann wohl auch nicht mehr drauf an. :)

    Roadster G 132, (immer noch) mit Ganzjahresreifen

  • vitnir Ich leite Federraten von 80N/mm für die VA und 60N/mm für die HA ab (näherungsweise, da BC kg/mm angibt). Daraus berechne ich ein effektives Federratenverhältnis VA zu HA von circa 0,8. Nicht ganz so schlimm wie die KW-Auslegung (berühmt-berüchtigt) aber mit der Konsequenz eines tendenziell nervösen Popos (Verhältnis <1 übersteuernd; >1 untersteuernd; vereinfacht dargestellt).


    Grundlegend würde ich folgende Werte ausprobieren:

    Sturz VA L/R -1°20'

    Nachlauf L/R 7°00'

    Spur VA gesamt 0°10' (Einzelspur L/R 0°5'/0°5')


    Sturz HA L/R -2°00'

    Spur HA gesamt 0°26' (Einzelspur L/R 0°13'/0°13')


    Deutliche Sturzdifferenz zu Gunsten der Hinterachse und erhöhte Vorspurwerte an selbiger um diese trotz der hohen Federrate etwas in den Zaum zu kriegen.


    Harkpabst Meliantrop Ich vermute die Excenterschrauben sind in den Buchsen festgegammelt, da hilft häufig nur noch rohe Gewalt und dann sind die Buchsen hinüber.

  • Buchsen sind schon da, Exzenterschrauben + Muttern + Schrauben für obere Querlenker + deren Muttern sind auf dem Weg. Hoffe mal ich hab mich bei den Teilenummern nicht vertan, grade bei den oberen Querlenkern.


    Karte brennt. Die Folie darf auf nächstes Jahr warten, so viel Geld das kleine Auto gerade schluckt, denn das alte Material entfernen und die neuen Buchsen einpressen und einstellen wird auch nicht ganz günstig werden.


    Hat ja nicht erst der BMW nach neuen Gasdruckdämpfern für die Motorhaube geschrien. :D