„Cross-Balance/Cross-Weight“-Diskussion

  • Bewusst - nein. Bei Federn mit 70/40 ist das Vodoo und die sind viel zu weich, um da sinnvoll irgendetwas einzustellen.
    Das führt nur zu einem schiefen Auto und bringt unter dem Strich nichts. Meine persönliche Empfehlung - lassen.


    Edit: Gerade mal geschaut. Du müsstest so 30-40 kg ausgleichen, je nachdem ob Du Dir das leere, oder das Auto mit Fahrer vornimmst. Das sind bei 70/40, je nachdem wo Du drehst, 5-10 mm in der Standhöhe. Das gibt ein sehr schiefes Auto.
    Aber der Hauptpunkt ist, wie bereits gesagt, dass so etwas erst bei sehr viel steiferen Federn im Rennsport Sinn macht.

  • Radlasten ausbalancieren sollte nicht zu einem "schiefen Auto" führen. Man justiert dabei die Radlasten z.B. vergleichbar mit einem Tisch der über eine Diagonale wackelt - jeder hat dies schon mal in der Kneipe mit Bierdeckeln behoben - legt man die Biedeckel gleichmäßig unter die zu kurzen Tischbeine, muss der Tisch nicht schief stehen.
    Übertragen auf ein Auto hat man mit der stufenlosen Einstellung der Federbasis also immer die Möglichkeit die Diagonale sauber auszubalancieren und gleichzeitig die Standhöhe sauber auf ein Niveau zu justieren.

  • Kleiner Gedankenfehler. Es ist kein starres System, wie ein Tisch, sondern ein gefedertes. Das Auto steht da am weitesten unten, wo die Radlast am höchsten ist.


    Was muss man also für ein gerade stehendes Auto tun? An der Stelle höher drehen, wo es am tiefsten steht => nicht gut, weil die Radlast dann weiter steigt und die Gewichte noch unausgewogener sind.


    Also ein ausbalanciertes Auto? D.h. ich entlaste die Feder mit der höchsten Radlast => nicht gut, weil das Auto dann an der Ecke noch tiefer steht.


    Und das ganze ist bei weichen Federraten auch noch insofern ungünstig, dass ich zum Ausgleich relativ viel Weg einstellen muss.


    Also s.o., das ganze macht nur bei sehr harten Federn Sinn und wenn mir der Schiefstand egal ist.
    Oder umgekehrt, kann ich das Auto schön gerade hinstellen, dann sollten mir aber die Radlasten egal sein.


    Siehe z.B. auch hier: https://www.racecarsuspension.…immen-radlast-einstellen/


    Edit: Crossweight bei meinem Auto inklusive Fahrer ist 49,2 %. Ich glaube da kann man mit einem Straßenfahrzeug schon sehr zufrieden sein.

  • Ich bin absolut bei Dir, wenn es darum geht, dass ein „Fehler“ im cross weight sich bei geringen Federraten auch nur im geringen Maß auf das Fahrverhalten auswirkt!


    Im Punkt „Radlasten einstellen ergibt ein schiefes Auto“ bleibe ich dabei, auch wenn es ein gefedertes System ist, lassen sich beide Ziele gleichzeitig erreichen.


    Dein Denkfehler liegt darin, die Radlast nur an dem jeweils leichtesten/schwersten Rad auszugleichen.
    Man muss schon an allen Dämpfern „arbeiten“, um ans Ziel zu kommen.
    Es bedarf natürlich einer iterativen Annäherung aber es ist durchaus möglich ein gerade stehendes Auto mit 50/50 Gewichtsverteilung in den Diagonalen zu erzeugen. Ich habe damit schon einige Stunden in der Garage verbracht!


    Auch wenn die Auswirkungen im Verhältnis zu einem Rennwagen mit wesentlich höherer Karosseriesteifigkeit und Federraten vielleicht gering sind, wäre es doch sehr schade, nicht alle Möglichkeiten auszunutzen die uns diese Fahrwerke bieten.
    Der MX5 mit der wohl eher auf Rechtslenker ausgelegten Schiefstellung zur linken Seite ist doch eine mega Spielwiese für ein stufenlos, höhenverstellbares Fahrwerk.

  • Dein Denkfehler liegt darin, die Radlast nur an dem jeweils leichtesten/schwersten Rad auszugleichen.


    Man muss schon an allen Dämpfern „arbeiten“, um ans Ziel zu kommen.
    Es bedarf natürlich einer iterativen Annäherung aber es ist durchaus möglich ein gerade stehendes Auto mit 50/50 Gewichtsverteilung in den Diagonalen zu erzeugen. Ich habe damit schon einige Stunden in der Garage verbracht!

    Ich weiß durchaus was ein Crossweight ist und wollte nur das Vorgehen veranschaulichen. Aber für alle zur Erklärung, ich kann entweder an der einen Ecke die Federkraft erhöhen (das Auto höher drehen), oder diagonal die Kraft verringern (das Auto tiefer drehen). Der Effekt auf das CW ist derselbe.


    An was für einem Auto hast du das eingestellt? Wie war die statische Gewichtsverteilung bei dem Auto?


    Ganz einfach zwei Punkte, die beim ND dagegen sprechen:
    - die stark asymmetrische Gewichtsverteilung und
    - die viel zu weichen Federn


    Als erstes muss ich durch sinnvolle Maßnahmen dafür sorgen, dass das Auto links und rechts gleich schwer ist und dann macht es mit ausreichend steifen Federn Sinn, das Auto über die Federn auszubalancieren.
    Wenn die Gewichtsverteilung asymetrisch ist, dann änderst Du da auch mit 50% Crossweight nichts daran und dann kannst Du es auch einfach lassen, denn die Asymmetrie im Gewicht ist drin und bleibt drin.


    Aber viel Spass, wenn Du meinst, dass Du eine völlig asymmetrische Gewichtsverteilung durch weiche Federn ausgleichen kannst und dabei auch noch ein gerade stehendes Auto erzeugst. Jeder braucht sein Hobbies.


    Sinnvoll ist das ganze beim ND mit einem normalen Sportfahrwerk definitiv nicht.
    Und nicht vergessen, das CW verändert sich deutlich mit Fahrer und nochmal mit Beifahrer und/oder Gewicht im Kofferraum. Da musst Du Dich erstmal für einen Lastfall entscheiden, wohl wissend, dass Du alle anderen Lastfälle damit nicht erwischt.
    Mit Fahrer einzustellen wäre wohl am sinnvollsten. Dann steht er aber leer garantiert schief.

    Auch wenn die Auswirkungen im Verhältnis zu einem Rennwagen mit wesentlich höherer Karosseriesteifigkeit und Federraten vielleicht gering sind, wäre es doch sehr schade, nicht alle Möglichkeiten auszunutzen die uns diese Fahrwerke bieten.


    Der MX5 mit der wohl eher auf Rechtslenker ausgelegten Schiefstellung zur linken Seite ist doch eine mega Spielwiese für ein stufenlos, höhenverstellbares Fahrwerk.

    Wie willst Du etwas ausnutzen, was diese Fahrwerke und die Karosseriesteifigkeiten eben nicht hergeben? Lies Dich in die Fachliteratur ein und Du findest, dass so ein Vorgehen mit so weichen Federn aus gutem Grund ausdrücklich nicht empfohlen wird.
    Das ist also kein Ausnutzen, sondern eine rein akademische Fingerübung ohne praktischen Nutzen.


    Ansonsten geht es hier aber um das Öhlins-Fahrwerk und als Thread-Ersteller bitte ich darum, dass es Back to Topic geht. Wenn Du das Thema weiter diskutieren möchtest, könntest Du einen eigenen Thread erstellen und einen Moderator bitten, die Beiträge zur weiteren Diskussion dorthin zu verschieben.

  • Heute hab ich das Auto mal gewogen und eben auf diese Cross-Balance geachtet.
    Denn ich hatte Bedenken dass das meiste Gewicht auf der Diagonalen Vorne Rechts und Hinten Links steht.


    Ich habe aktuell die Höhe auf jedem Rad absolut identisch eingestellt dazu habe ich die Vorderen Federbeine je 5mm länger eingestellt und hinten links 5mm kürzer.
    In der Standardeinstellung der Federbeine war das Auto hinten rechts aber 10mm höher als hinten links, also habe ich hinten rechts sogar mal 12mm raus genommen und es hat dann zum Glück schon gepasst


    Auf der Waage hat sich das ganze aber nicht bestätigt. Die meiste Last ist bei meinem Auto, egal ob mit oder ohne Fahrer, vorne links.


    Anbei mal die Werte die ich gewogen habe.



    Ich habe da keinen Versuch unternommen das Fahrzeug weiter auszutarieren, weil ich mit dem Ergebnis absolut zufrieden bin.
    Und ich bin sehr überrascht wie genau die Leergewichtsangabe im Fahrzeugschein seitens Mazda ist =O
    Mit vollem Tank und 5kg mehr Speck auf den Rippen kommt man wahrscheinlich genau bei den Angegebenen 1150kg raus.




    MX-5 Gewicht.png

  • Schade, dass sie dafür so weit weg sind von der Angabe der 50/50 Gewichtsverteilung. Mag meckern auf hohem Niveau sein, aber 2-3% sind ja doch schon nicht soooo wenig.


    Danke für die Messung, auf jeden Fall interessant!

    2018 G160 SL + SP in Mondsteinweiß | Bilstein B14 | Federal 595RS-R 205/50R16 auf original Mazda 16" | CAE UltraShifter | Mishimoto Oil Catch Can | DIY Öltemperaturanzeige
    Fahrzeugthread: Joshudes Mondgestein


    2005 Volvo V50 T5 AWD M66 in Passion Red

    Fahrzeugthread: Joshudes Kümmerling Bill

  • Das ganze passt auch gut zur Messung eines Amerikanischen Users aus dem Miata.net mit einem G160 Club. https://forum.miata.net/vb/showthread.php?t=603828




    Schade, dass sie dafür so weit weg sind von der Angabe der 50/50 Gewichtsverteilung. Mag meckern auf hohem Niveau sein, aber 2-3% sind ja doch schon nicht soooo wenig.


    Danke für die Messung, auf jeden Fall interessant!

    Man sieht schön dass die Gewichtsverteilung mit dem Gewicht des Fahrers näher an die 50/50 rückt.
    Heißt:
    Doch Fat Chicks einladen und selbst auch mächtig Speck ansetzten :thumbsup::whistling:

  • Schade, dass sie dafür so weit weg sind von der Angabe der 50/50 Gewichtsverteilung. Mag meckern auf hohem Niveau sein, aber 2-3% sind ja doch schon nicht soooo wenig.

    Also ganz ehrlich, 51:49 Front/Rear mit Fahrer und 49,2 Cross sind für ein Serienfahrzeug absolut fantastisch.
    Ohne Fahrer sind es 52,4 vorne. Mit Beifahrer bist Du ziemlich genau bei 50:50.


    Den Rest macht man mit Federn und Einstellung.


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