Autobahn Geschwindigkeit

  • Wenn man in A streng korrekt mit 130 dahinfährt, kommt man sich sehr schnell sehr blöd vor. Man wird von vielen Fahrern mit deutlich höherem Tempo überholt-Inländer, Lieferanten, Ausländer... . Die lachen sich ins Fäustchen, weil es ja kaum Abkommen mit anderen Ländern gibt. Und für einen Italiener etwa sind unsere Strafen im Vergleich nahezu lachhaft.
    Nicht falsch verstehen-ich fahre zügig, manchmal auch schnell,habe auch schon einige Strafmandate bezahlen müssen. Der Führerschein ist aber seit bald 42 Jahren durchgehend in meinem Besitz. Gesetze sind da, um eingehalten zu werden. Wenn man sie auch nicht immer so richtig versteht, ist man ja doch kein Feind der eigenen Finanzen oder Fan nicht notwendiger Unannehmlichkeiten.
    Zuletzt muss ich aber noch anmerken, dass es für mich und viele andere Österreicher immer ein Vergnügen ist und war, auf deutschen Autobahnen, wenn es der Verkehr zulässt, mit höherer oder richtig hoher Geschwindigkeit zu fahren. Wer nicht will, muss ja auch nicht.
    Gruß aus Kärnten

  • Die Frankfurter Rundschau hat einen netten Artikel über die Diskussion verfasst und die Kommentarsektion ist auch sehr interessant und lesenswert.


    edit:
    Übrigens bin ich kein Schleicher. Wenn ich von Würzburg oder Frankfurt nach Hause fahre und alles frei ist, trete ich auch gerne mal aufs Gaspedal, um schneller ans Ziel zu kommen. Dabei ist mir jedoch eines aufgefallen: Die Zeitersparnis ist marginal, wohingegen die Benzinnadel schneller sinkt. Im Prinzip gibt es gegen ein Tempolimit kein wirkliches Argument, außer "Ich will schneller fahren dürfen!", wohingegen es FÜR ein Tempolimit mehr Argumente gibt: CO2, Sicherheit, Benzinersparnis, dadurch Kostenersparnis,.. Dichtes Auffahren ist kein Problem eines Tempolimits, es ist eher ein Problem einer Wohlstandsgesellschaft, in der jeder Auto fährt und zwar so, wie er will.
    Des Weiteren verstehe ich nicht, wem zB 130 km/h auf öffentlichen Straßen zu langsam sind, da sollte man sich schon mal bewusst machen, mit welcher Geschwindigkeit man da gerade unterwegs ist und wie es sich mit der Zeit zum Reagieren verhält. Es gibt schon Autos, die sehen aus, als würden sie bei der Geschwindigkeit schon auseinander fallen.

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    “I think a lot of psychopaths are just geniuses who drove so fast that they lost control.”
    Criss Jami, Killosophy

    2 Mal editiert, zuletzt von Jpxyz ()

  • Ich bin da gespaltener Meinung. Wir sind vor ein paar Jahren in die Pyrenäen einmal komplett durch Frankreich gefahren. Da war das Tempolimit sehr angenehm. Tempomat rein und dahin gleiten. Allerdings kann man das ja in DE auch machen, auch ohne vorgeschriebenes Tempolimit. Wobei es wegen einem fehlenden Tempolimit schwer ist, mit sagen wir mal Tempo 120 durchzufahren. Dafür ist das Delta zwischen LKWs und sehr schnell fahrenden Fahrzeugen zu groß. Und ich möchte nachts (fahre ich sehr gerne) auch mal sehr schnell fahren können. Weil das ist dann wirklich sehr ermüdend, wenn man auf leerer Autobahn dahin schleichen muss und noch ein paar hundert km vor sich hat. Es muss auch nicht alles geregelt werden, offensichtlich ist der Gewinn für die Umwelt ja auch überschaubar.

  • Ich bin da gespaltener Meinung. Wir sind vor ein paar Jahren in die Pyrenäen einmal komplett durch Frankreich gefahren. Da war das Tempolimit sehr angenehm. Tempomat rein und dahin gleiten. Allerdings kann man das ja in DE auch machen, auch ohne vorgeschriebenes Tempolimit. Wobei es wegen einem fehlenden Tempolimit schwer ist, mit sagen wir mal Tempo 120 durchzufahren. Dafür ist das Delta zwischen LKWs und sehr schnell fahrenden Fahrzeugen zu groß. Und ich möchte nachts (fahre ich sehr gerne) auch mal sehr schnell fahren können. Weil das ist dann wirklich sehr ermüdend, wenn man auf leerer Autobahn dahin schleichen muss und noch ein paar hundert km vor sich hat. Es muss auch nicht alles geregelt werden, offensichtlich ist der Gewinn für die Umwelt ja auch überschaubar.

    Kann ich nachvollziehen.


    In der Situtation dann aber denke ich mir, Okay, geht halt kein Tempomat.
    Genauso wenn einfach zu viel Verkehr ist und man sich damit abfinden muss dass man nicht mehr als 130 fahren kann, weil es heute halt nicht geht.


    Die Frage ist doch dann: Würdest du in den Pyrenäen den Tempomat einsetzen, wenn dort auf den Autbahnen auch kein Tempolimit gäbe? ;) (vorrausgesetzt der Verkehr lässt es zu)


    Ich benutze diesen tatsächlich meist nur wenn es überhaupt ein Temolimit gibt und die AB frei ist.



    Ich meine diese TempomatPersonen (damit meine ich nicht dich, will ja nicht das etwas falsch rüberkommt :D ), die meinen sie müssen mit
    Tempomat wegen 2 kmh überholen und dann in der Außenkurve verhungern, weder im Rückspiegel wahrnehmen das ihr Spurwechsel ein potientielle Gefährdung gewesen sein könnte und auch niemals bereit wären einen Tipp aufs Gaspedal zu machen, würden sich durch ein Tempolimit auch noch bestätigt fühlen. :D

  • Ich bin kein kategorischer Gegner eines Tempolimits. Früher, als ich nur privat gefahren bin und nur selten Langstrecke, war ich sogar teilweise für ein solches Tempolimit und empfand das Fahren auf Österreichischen Autobahnen mit Tempolimit entspannter.
    Seit ich aber auch beruflich fahre und auch längere Strecken unterwegs bin, kann ich das Dauerargument: "Durch freie Fahrt kommt man nicht nennenswert schneller ans Ziel als mit Tempolimit." aus meiner persönlichen Erfahrung nicht mehr so stehen lassen.
    Ich komme auf Langstrecken regelmäßig auf Durchschnittsgeschwindigkeiten (!) von 150 bis 160 km/h, ohne dabei alle lokalen Geschwindigkeitsbegrenzungen gänzlich zu ignorieren. Auf solche Durchschnitte komme ich aber nur, wenn ich weite Teile der Strecke auch mit über 200 km/h fahre. Bei einem zulässigen Maximum von 130 km/h, würde mein Durchschnitt wohl eher bei 100 km/h liegen.
    150 km/h oder 100 km/h im Schnitt machen dann real eben doch einen Unterschied, nicht nur beim Spritverbrauch, sondern auch bei der Ankunftszeit.


    Bei 450 km München - Nordhessen über A9 und A7 komme ich bei halbwegs freier Bahn (tagsüber) mit 3 h aus. Es können aber auch mal 5 werden. Diese 1,5-2 Stunden Zeitersparnis sind mir beruflich den Mehrverbrauch wert.
    400 km München - Frankfurt über A8&A67 bzw. A8&A7&A3 gehen durch die Anteile, die unbegrenzt sind in unter 3 Stunden. Mit einem generellen Tempolimit ginge das nicht mehr.


    Solche realen Beispiel erreiche ich in einem ganz normalen Auto (Dienstwagen, Vmax 230 km/h) ohne rechts überholen und Nötigung Anderer und das auf Autobahnen, die jetzt nicht zu den wenig befahrenen zählen.


    Für Kurzstrecken mag ein Tempolimit wenig Auswirkungen haben auf die Ankunftszeit, auf Langstrecken aber sehr wohl. Wenn man diese Diskussion schon versucht auch mit rationalen Argumenten zu führen, dann bitte auch mit den Rationalen beider Seiten.


    Just my two cents,
    Marcus

  • Ich kenne einige Kollegen aus den NL, die sich durch die Begrenzung auf 120km/h das vorausschauende fahren komplett abgewöhnt haben.

    Diese Aussage empfinde ich als grenzwertig. Wenn man sich nur durch ein Tempolimit das vorausschauende Fahren abgewöhnt, ist definitiv etwas falsch gelaufen, dann das sollte man immer tun! Egal ob mit oder ohne Tempolimit.



    Zu @Moto-Maniac, ich verstehe deine Argumentation, dennoch muss ich ganz ehrlich sagen, dass eine Autobahn eben nicht mir oder dir, oder sonst irgendwem gehört, sondern der Allgemeinheit. Und dass eben auch nicht alle wirklich Autofahren können, die mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Gegend rasen und dadurch Menschenleben gefährden.
    Ich verstehe auch jeden, der sich durch ein Tempolimit gegängelt fühlen würden, allerdings könntest du bei einem Tempolimit von 130 immer noch getrost 150 fahren, ohne irgendwelche großartigen Konsequenzen fürchten zu müssen.
    Eine Geschwindigkeit von 200 km/h, so sind wir mal ehrlich, sollte bestimmt auch nicht jeder fahren, aber es wird gemacht. Wie sieht es bei 200 km/h mit dem Bremsweg und der Reaktionszeit aus? Kann sich auch jeder selbst ausrechnen.
    Ich verstehe wohl die Argumentation, dass man ja selbst möglichst schnell von A nach B kommen möchte (auch wenn mir 450km in 3 Stunden, tagsüber, immer noch ein Rätsel sind) aber sollte einem das Wohl der Allgemeinheit nicht auch irgendwo am Herzen liegen?


    Die hauptsächlichen Argumente, die man - auch hier - liest, gehen darum, dass man sich gegängelt fühlt und doch mal aufs Gas treten will. Was ich wie gesagt auch irgendwo nachvollziehen kann, jedoch überwiegen für mich persönlich nicht meine eigenen Emotionen, sondern die Argumente, die für ein Tempolimit sprechen würden.
    Womöglich braucht hier aber keiner Schweißperlen auf der Stirn kriegen, denn meiner Meinung nach, wird das erstmal nicht kommen.

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  • @Moto-Maniac
    Vor allem wenn man regelmäßg fährt.


    Bin die letzten Jahre regelmäßig zischen München und Gießen (ca. 450km)
    oder früher auch München - Hof (ca. 300km)
    gependelt.


    Meine Fahrten habe ich meisten Nachts bzw zu verkehrsruhingen Zeiten versucht zu bewältigen.
    Gerade die 450 km, wären mit supiden 130 unerträglich und ermüdent geworden.


    Aus sicht mit nem MX villeicht nicht der Ideale Einsatzweck. Wenn man aber den Luxus eines zustätzlichen Diesel hat, sieht das anders aus.
    Steck da villeicht System hinter dieser Antidieselkampagne ? :whistling:?(:D

    Ich ironiere bis ich zum Sarkasmus komme.

  • @Jpxyz


    Ich kann deine Ansicht nachvollziehen, nur mit "getrost 150 bei 130 fahren" ist das so ne Sache...
    Fährt man bewusst die 20+, ist man noch mehr am schauen ob Blitzgeräte stehen, oder man nicht doch die 25+ fährt.


    In Österreich gibts mein ich Sonderregelungen, bei denen es Abschnitte mit 150 gibt, dort gibt es aber keine 20+ "Schonzone"
    Oder
    die 100 Immisionsschutzgesetz Luft werden auch anders (teurer) abgerechnet als normale 100.




    Als Gegenargument könnte man jetzt die Unfallstatistik nennen, und die Tatsache das eh schon run 1/3 auf unseren AB beschränkt sind.


    Der eigentliche Witz ist ja aber, dass das Thema umweltbedingt wieder hochgekocht wird X/

    Ich ironiere bis ich zum Sarkasmus komme.

  • Vielleicht sollte ich bei dem NL Kollegen noch etwas weiter ausholen.
    Ebenfalls um klarzustellen, das hier niemand diskriminiert werden soll.
    Es ist auf der ganzen Fahrt nichts kritisches oder beängstigendes passiert.


    Wir sind gemeinsam (ich als Beifahrer) ca. 500km Autobahn gefahren.
    Innerhalb der ersten Stunden war bei dem Kollegen eher eine digitale Fahrweise vorhanden.
    Gas oder Bremse. Er konnte am Anfang die Situationen (geschwindigkeit / Reaktion) der anderen Verkehrsteilnehmer nicht (oder nicht richtig) einschätzen. Ist aber ja auch verständlich, wenn zu Hause alle mehr oder weniger gleich fahren.
    Beim Überholen hat man ja kaum einen Überschuss und alles geht gemächlicher zu.
    Aber spät. auf der Rückfahrt ist es mir dann als Beifahrer deutlich aufgefallen. Mein Kollege konnte schon vorher sehen, das ein Wagen vor uns rausziehen wird, und schon im Vorfeld den Fuß vom Gas nehmen. Und die Rückfahrt war auch für Ihn deutlich entspannter.


    Sorry für so viel Text


    Gruß
    HP-UX

    Endlich habe ich zu mir selbst gefunden!
    Doch wo bin ich jetzt, wo ich mich brauche?

  • @m87, das war mehr so gemeint, dass einem da keine großartigen Konsequenzen drohen. Selbst wenn man geblitzt wird, ist man dann halt 30€ los, aber selbst 20 km/h zu viel geben noch keinen Punkt in Flensburg. Wird es natürlich dann doch mehr, sieht das schon anders aus.


    Und zu @HP-UX, vorausschauendes Fahren hat für mich immer noch nichts mit Tempolimits zutun. Außerdem wäre das von dir Geschriebene eher ein Argument für ein Tempolimit, da es fast überall, außer in Deutschland eines gibt und dann ja alle, die von außerhalb kommen, mit unseren Autobahnen überfordert sein müssten. Da würde man Autofahrern aus anderen Ländern ja nur einen Gefallen tun.

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