Fortsetzung
Jetzt wird’s etwas interessanter, der Auswahlpfeil. Mit dem Pfeil und einem Doppelklick auf unsere Harz-Demo-Route öffnet sich ein Info-Fenster. Die Infos, die dort erscheinen, können sich je nach Kartenmaterial unterscheiden, aber so in etwa sollte es aussehen.
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Guckt auch mal in die verschiedenen Registerkarten. So finden wir in der Registerkarte „Wegbeschreibungen für Route“ so etwas wie ein Roadbook, unter Grafik ein Höhenprofil, unter Hinweise können wir noch eigene Notizen hinzufügen. Wir können hier auch den Routennamen ändern, die Farbe wechseln oder auch das „Aktivitätsprofil“ ändern. Wir sehen einige Infos wie Distanz, Gesamtzeit usw. Darunter sehen wir unsere einzelnen Streckenpunkte mit ihren Eigenschaften. Hinweis: Wir erinnern uns an unsere Aufgabenstellung: KEIN Garmin-Navigerät vorhanden. Daher müssen wir uns jetzt nicht um die verschiedenen Arten der Streckenpunkte kümmern. Das ist nur ein Thema für die einige Garmin-Straßennavigationsgeräte.
Ganz unten finden wir noch ein paar Schaltflächen, die sich aber alle selbst erklären.
Kleine Übung: Verschiebt das Eigenschaftsfenster so, dass ihr Anfang und Ende der Route gut sichtbar auf dem Bildschirm habt. Jetzt klickt ihr den ersten Routenpunkt im Eigenschaftsfenster an. Der erste Punkt wird auf unserer Routenlinie hervorgehoben. Das kann man jetzt für jeden einzelnen Punkt machen.
So, jetzt aber….
Bevor wir uns auf die Veränderung einer Download-gpx-stürzen, müssen wir erst einmal etwas Gefühl für die Routenerstellung bekommen. Ich kann euch hier keinen anderen Tipp geben, als üben, üben, üben. Daher bauen wir uns erst einmal eine ganz kleine Route - nur wenige Streckenpunkte. Dazu benötigen wir aber weitere Werkzeuge und wir kümmern uns jetzt um unsere Routenpräferenzen.
Im -> Menü -> Bearbeiten -> Optionen nehmen wir verschiedene Einstellungen vor.
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Unter „Messungen“ werden Maßeinheiten angegeben, wir nutzen natürlich das metrische System, bei „Richtung“ sollte „Wahr“ stehen. „Kartenbezugssystem“ = WGS 84.
Die Einstellungen unter „Anzeige“ erklären sich eigentlich von selbst. Hier lassen wir erst einmal die Standardwerte stehen.
Jetzt wird’s interessant, das „Aktivitätsprofil“. Wir können mit Basecamp verschiedene Routen für unterschiedliche „Aktivitäten“ planen. Autofahren… ist klar. Wir können aber auch Touren mit dem Fahrrad, mit dem Tourenrad oder mit dem MTB planen. Natürlich auch mit dem Motorrad oder mit dem Wohnmobil. Wir können sogar eigene Profile erstellen, was z. B. sinnvoll wäre bei PKW mit Anhänger. Auf dieser Seite legen wir auch fest, welche Strecken für jedes einzelne Profil vermieden werden sollen, wie z. B. Autobahn, Mautstraßen oder unbefestigte Straßen. Und natürlich können wir für jedes Profil ein Geschwindigkeitsmuster angeben. Anhand dieses Geschwindigkeitsmusters wird die Fahrzeit in unserer Routenplanung berechnet. Jetzt kommt allerdings ein sehr großes ABER…..
Diese ganzen Routing-Einstellungen gelten NUR und AUSCHLIEßLICH für unsere Arbeit am eigenen PC mit Basecamp. Diese Routinginformationen werden NICHT über die GPX-Datei in das Endgerät übertragen. Im Endergebnis kommt raus, dass das Endgerät gemäß seinen eigenen Einstellungen die Route verändern kann! Heißt im Klartext: Wir planen in Basecamp eine Route für PKW mit Bootsanhänger, im Endgerät kann im Falle des Supergaus dann daraus eine kurvenreiche Strecke für Motorradfahrer werden. Trotz alledem können wir für unsere Planung am PC ruhig eigene Einstellungen vornehmen. Wie wir trotzdem das Risiko minimieren, eine komplette Veränderung in der Routen-Charakteristik im Endgerät zu bekommen, bestimmen wir selbst! Hier ist nämlich keine KI gefragt, sondern „natürliche Intelligenz“.
Weiter geht’s mit den Einstellungen.
Der Punkt „Geräteübertragung“ ist nur dann wichtig, wenn ihr die Daten direkt in ein Garmin-Navi überspielt. Deshalb können wir das für unsere hier gestellte Aufgabe auslassen.
Unter „Allgemein“ gibt’s einen hochinteressanten Punkt: „Datenbankoption“. Hier kann festgelegt werden, wo Basecamp unsere Daten ablegen soll. Das ist allerdings schon wieder etwas für die Fortgeschrittenen, so dass wir das eher behandeln sollten, wenn speziell danach gefragt wird.
Das war's mit den Einstellungen.
Für unsere erste Testroute benötigen wir neue Werkzeuge. Wie weiter oben beschrieben geht ihr mit dem Mauszeiger in den oberen Menübereich – rechte Maustaste und folgende Werkzeuge zusätzlich aktivieren:
- Zeichenfunktionen
- Bearbeitungsfunktionen
- Aktivitätsprofile
Diese Werkzeuge sollten uns jetzt insgesamt zur Verfügung stehen:
menu-erweitert.jpg
Wir wollen eine Mini-Testroute planen, die uns ungefähr von Braunschweig nach Hannover nur über Landstraße führt. Wir wählen einen für uns angenehmen und übersichtlichen Kartenausschnitt, nicht zu viele Details, denn wir wollen noch einen Überblick über das große Ganze behalten. Wir gehen in folgender Reihenfolge vor:
- Wir markieren in unser Datenablage unser Wunschverzeichnis, in dem unsere neue Route abgelegt wird (im Beispiel die Liste „Demo-Touren“).
- Wir legen mit der Schaltfläche im Menübereich das Aktivitätsprofil fest, in unserem Fall wählen wir „Fahren“ aus, das Symbol mit dem Auto.
- Wir wählen in den Zeichenfunktionen die Schaltfläche „Neue Route“ aus (die kleinen Vierecke mit den Verbindungslinien).
Jetzt gehen wir mit dem Mauszeiger in den Kartenbereich und sehen, dass unser Mauszeiger einen kleinen Bleistift darstellt. Kleiner Tipp für den Anfang: Nichts überstürzen, macht das alles bedächtig und versucht die Maus so präzise wie möglich zu führen. Wenn wir die Maus über eine Straße führen und kurz warten, wird uns die Straßenbezeichnung angezeigt. Dann sind wir richtig.
Wir suchen uns einen Punkt in der Nähe von Braunschweig und klicken dann mit der linken Maustaste unseren ersten Streckenpunkt auf unseren Start. Jetzt ziehen wir die Maus OHNE gedrückte Maustaste in Richtung unseres Zielpunktes. Am Ziel setzen wir dann möglichst präzise auf der Straße unseren Endpunkt, wieder mit der linken Maustaste. Und sofort beginnt Basecamp mit der Routenberechnung.
Jetzt durchatmen und den Mauszeiger auf den kleinen Auswahlpfeil in unserer Menüleiste klicken. Somit kann jetzt die Route versehentlich erst einmal nicht mehr verändert werden. Gleichzeitig erscheint unsere Route jetzt in unserem Demo-Verzeichnis mit einem kryptischen Namen. Ob wir unserer Route im Eigenschaftsfenster jetzt oder später einen „griffigen“ Namen geben oder die Farbe in der Darstellung anpassen, spielt keine Rolle. So ungefähr sollte das jetzt aussehen:
testroute1.jpg
Gemäß meinen eigenen Vorgaben, berechnet Basecamp eine Fahrt über die Autobahn, was ich aber nicht will. Wir erinnern uns, dass diese Einstellungen sowieso nicht an das Endgerät weitergegeben werden. Also wird jetzt gezaubert. Wir fügen weitere Streckenpunkte ein, so dass wir den ganzen Rechenprozessen immer weniger Spielraum geben, von unserer Wunschroute abzuweichen.
- Dazu wählen wir in unserer Werkzeugleiste im Menübereich den Bleistift mit dem Pluszeichen aus.
Führen wir jetzt den Mauszeiger auf unsere Routenlinie, blendet sich eine zweite Linie ein, die die direkte Verbindung zum nächsten Steckenpunkt (in unserem Fall der Endpunkt) anzeigt und uns in der Orientierung hilft. Auch hier gilt wieder „sauber die Maus führen und klicken“.
Wir klicken (linke Maustaste) mit dem „Plus-Bleistift“ präzise auf unsere Route, es erscheint ein dünne Hilfslinie, die mit unserem „Plus-Bleistift“ in Verbindung steht. Jetzt ziehen wir ohne gedrückte Maustaste unseren „Plus-Bleistift“ mit der Hilfslinie auf unsere gewünschte Straße, linke Maustaste und wir haben einen ersten Zwischenpunkt eingesetzt. Mit dem Mausklick wird sofort die Route neu berechnet und wir sehen das Ergebnis. Da unser „Plus-Bleistift noch aktiv ist, können wir gleich weitermachen und setzen so viele Punkte, bis uns das Ergebnis gefällt. Aus dem Einfügemodus kommt ihr mit der RECHTEN Maustaste oder mit dem schon bekannten Auswahlpfeil wieder raus. Im Bildchen sehr ihr, dass ich bereits mit zwei eingefügten Streckenpunkten eine komplett andere Route erhalten habe.
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Je nach Straßennetzdichte kommt man mal mit weniger Streckenpunkten aus oder man muss ein paar Punkte mehr setzen. Gleichzeitig schränken wir unser Endgerät in den Routenberechnungen ein, weil prinzipiell die Berechnungen immer alle Streckenpunkte anfahren wollen. Deshalb müssen wir uns auch nicht so den Kopf machen, ob wir Autobahnen oder Fähren automatisch ausschließen wollen. Je nach Zoomfaktor und Detaildarstellung kann ich jetzt ganz kleine und/oder kurvenreiche Sträßchen in meine Route integrieren. Ich lege ganz alleine fest, was für mich die „schönste“ Route ist.
Mist, wir haben uns vertan und einen Streckenpunkt falsch gesetzt. Auch das ist kein Problem. In unserer Werkzeugauswahl finden wir einen „Radiergummi“. Einfach den Radiergummi auswählen, über den falschen Punkt führen und „klick“, das Ding ist weg. Oder wir nutzen den kleinen „Verschiebepfeil“ und schieben den Streckenpunkt auf die richtige Stelle. Hier gibt’s kein richtig oder falsch in der Arbeitsweise.
Mein Tipp: An dieser Stelle solltet ihr euch Zeit nehmen und probieren, verändern, anpassen. Spielt mit eurer ersten Testroute, was die Maus so hergibt. Es gibt sowieso noch genügend Fallstricke, die wir aber später anreißen.
Für die Spielfreudigen: Im Werkzeugkasten findet ihr das Zeichenwerkzeug „Track zeichnen“ (die kleinen Fußtapsen). „Malt“ euch einfach mal einen Track (linke Maustaste durchgehend gedrückt halten), dann seht ihr am schnellsten, was der Unterschied zwischen Track und Route ist. Das wird dann sehr wichtig, wenn ihr euch im Internet Tourenvorschläge saugt. Sehr oft werden dazu nämlich Tracks angeboten.