Fortsetzung
Schauen wir uns jetzt einmal die „Punkte“ an. Für die Anfänger ist das immer etwas schwer zu begreifen, was mit Streckenpunkte, Wegpunkte, Abbiegepunkte usw. gemeint ist. Ich bleibe bei unserer Aufgabenstellung – KEIN Garmin-Straßen-Navi, deshalb steige ich nur oberflächlich in die Unterscheidung ein.
Ein „Punkt“ in unserer Arbeit ist eigentlich nichts weiter, als eine kleine Markierung in der Karte, die mindestens mit den GPS-Koordinaten hinterlegt ist. Wir haben bereits mit unseren ersten Versuchen Punkte in die Karte gesetzt, nennen wir sie mal Routenpunkte. An diesen Punkten orientiert sich die Routenberechnung und diese Punkte sind fester Bestandteil unserer Route.
Aber es gibt auch die Möglichkeit, Punkte ohne direkten Bezug zur Route zu setzen. Das können Hotels, Restaurants, Aussichtspunkte, Sehenswürdigkeiten, aber auch Werkstätten oder auch Alpenpässe sein. Es gibt verschiedene i-net-Quellen, die solche Punkte als ganze Sammlungen anbieten. Wir können diese Punkte aber auch selbständig setzen. Diese Punkte können im Endgerät entweder als „Einzelpunkt“ genutzt werden oder aber wir binden sie in unsere Routenplanung mit ein. Somit wird das automatisch auch ein „Routenpunkt“.
Seit vielen Jahren hat sich die Bezeichnung POI (Point Of Interest) für diese Wegpunkte durchgesetzt.
Es ist eine eher einfache „Fingerübung“, einen POI „zu setzen“. Hirnschmalz erfordert aber die Organisation. Wie legen wir unsere POI-Sammlungen ab, wie nutzen wir sie? Im „Download-Thema“ gibt’s z. B. die Pässe.gpx. Das ist eine sehr große Anzahl an POI, die in dieser Zusammenstellung kaum sinnvoll einsetzbar ist. Wer schon etwas für die Routenplanung geübt hat, für den ist das jetzt eine sehr leichte Vorgehensweise. Kleine Übung zum Aufwärmen: Wir setzen unseren ersten eigenen POI.
Wenn ihr euch so halbwegs an die obigen Schritte orientiert habt, liegt eine Liste „Demo-POI“ in eurem Demo-Ordner (siehe #6)
- Wir wählen die Demo-POI-Liste aus.
- Wir wählen einen sinnvollen Kartenausschnitt
- In der Werkzeugauswahl „Zeichenfunktion“ wählen wir das kleine rote Fähnchen aus.
Mit dem Mauszeiger wählen wir unser Ziel in der Karte aus, linke Maustaste – fertig. Hier das Ergebnis:
Wir wechseln unser Werkzeug und wählen wieder unseren Auswahlpfeil. Durch Doppelklick auf unseren POI (in der Verzeichnisstruktur oder direkt in der Karte) öffnet sich ein Eigenschaftsfenster. Das Fenster erklärt sich eigentlich von selbst. Die möglichen Angaben reichen von genauer Anschrift bis hin zu Internet-links. Wir können ein passendes Symbol auswählen, einen griffigen Namen vergeben…. Einfach probieren. Allerdings gibt’s auch hier ein großes ABER…
Diese ganzen Informationen werden nicht oder nur zum Teil im Endgerät dargestellt. Auch die Symbole werden nur in den seltensten Fällen übernommen, selbst innerhalb der Garmin-Welt ist die Übernahme der Symbole eher sporadisch. Für die Planung am Rechner können diese Zusatzinfos aber oftmals ganz nützlich sein.
Ähnlich wie bei den „Routenpunkten“ können wir unseren POI mit „Radiergummi“ und „Verschiebepfeil“ bei Bedarf ändern/löschen.
Das war’s schon.
Diese POI-Listen können riesig sein, fragt mich aber nicht, wie viele Einträge pro Liste möglich sind. Es sind jedenfalls so viele, dass es sehr schnell „unhandlich“ wird.
Stürzen wir uns auf die „Pässe-gpx“ und machen damit etwas Sinnvolles. Die Pässe-gpx findet ihr im Download-Thema für die Routenvorschläge hier im Forum. Achtet auf die „GPX-Version“. Bevor wir die Pässe-Sammlung importieren, überlegen wir uns unsere Ablagestruktur. Das Nachfolgende ist nur ein Beispiel. Wie ihr das mit etwas Übung später organisiert, bleibt euch überlassen. Für meine weitere Arbeit will ich nur die Pässe, die im Schwarzwald liegen.
Ich habe folgende Struktur angelegt:
In die Liste „Demo–Alle Pässe“ will ich die Pässe.gpx IMPORTIEREN.
- Wir wählen die Liste „Demo-Alle Pässe“ aus.
- Menü -> Datei -> In Demo-ALLE Pässe -> das Import-Menü öffnen. Das Nachfolgende ist Windows-Standard.
Öffnen und…. Tusch. So sieht es jetzt aus:
Wundert euch nicht… die allermeisten Punkte liegen jetzt im „kartografischen Niemandsland“. Für die gesamte Demo nutze ich NUR die Deutschlandkarte. Daher liegen die Punkte außerhalb Deutschlands im unerforschten Gebiet.
Natürlich wollen wir uns die Arbeit so leicht wie möglich machen. Der sehr gute Nachricht: Wir müssen NICHT jeden einzelnen Pass markieren, kopieren und einfügen.
- Wir wählen wieder einen passenden Kartenauschnitt.
- Wir wählen unseren „Auswahlpfeil“ aus der Werkzeugleiste.
Mit dem Mauszeiger (linke Maustaste) ziehen wir jetzt ein Rechteck, um alle unsere Wunschpässe zu markieren. Gleichzeitig werden die Pässe in unserer Liste zartgrau hinterlegt.
Jetzt mit dem Mauszeiger über EINEN der zartgrau hinterlegten Listeneinträge gehen und mit der linken Maustaste ziehen wir per Drag & Drop unsere Auswahl in unser Wunschverzeichnis.
Die Ansicht verharrt jetzt erst einmal und zeigt uns mit einem kleinen grünen Häkchen an, dass in unserem Wunschverzeichnis/-Liste Daten „eingeflattert“ sind.
Natürlich können wir diese Schritte wiederholen, um z. B. noch Pässe aus der Grenzregion hinzuzufügen.
Wir wechseln in unser Zielverzeichnis/-Liste und siehe da….
Ihr seht, das ist eigentlich eher eine Fingerübung. Das beinhaltet aber auch… Übung macht den Meister.
Jetzt noch etwas ganz Wichtiges: Das Löschen einzelner Punkte in unserer Liste. Wir haben nämlich die Wahl, ob wir einen Punkt NUR aus dieser genutzten Liste löschen wollen ODER aus dem gesamten Archiv. Und „Löschen“ heißt hier wirklich löschen.
- Wir markieren einen Pass (einen POI) in unserer Liste mit der RECHTEN Maustaste.
- Im nachfolgenden Menü haben wir ZWEI Optionen zum Löschen
- „Löschen“ bedeutet, dass eine Komplett-Löschung aus allen Listen/Verzeichnissen erfolgt. Ihr werdet aber nochmals gefragt, ob ihr das wirklich wollt.
- „Aus …. entfernen“ erklärt sich damit von selbst. Hier wird dann nur in dieser Liste/Verzeichnis gelöscht.
Diese Löschroutine gilt auch für Routen und Tracks. Also genau gucken „wie“ ihr löschen wollt. Ihr werdet aber immer gefragt „willst du wirklich…?“
Zurück zu unseren Schwarzwald-Pässen (POI). Wir haben jetzt eine überschaubare und handelbare Anzahl an Pässen und können diese POI in unser Endgerät über eine gpx-Datei schicken. Wie das dann dort weitergeht, ist vom Gerät abhängig.
Wir können natürlich unsere Schwarzwald-Pässe auch für die Routenplanung am Rechner nutzen. Ob das jetzt eine sinnvolle und schöne Route ist, lasse ich offen, aber möglich wäre z. B.
7 Pässe/POI, ~76 Km, jede Menge Kurven und eine gute Stunde Fahrzeit.
Mit Übung und Routine: Pässe (POI) für das Fahrgebiet selektieren, neue Route basteln, konvertieren in gpx = 3 Minuten. Bleibt nur noch…. Route auf’s Handy, MX-Dach öffnen, auf geht’s.
So. Jetzt müsst ihr alleine weiterwurschteln. Ich kann mich nur wiederholen: üben, üben, üben. Den „Rest“ sollten wir dann bei gezielten Fragen klären.
Im letzten Teil schauen wir uns ein paar typische Fehler an und wie wir sie vermeiden können - oder auch nicht.