Beiträge von Chipmonk77

    Nach nunmehr 50 Wochen und 28.000km will ich ein Resümee ziehen, wie die gemeinsame Zeit bisher verlaufen ist…8)


    Als ich Anfang August 2021 ziemlich spontan meinen Chō kaufte, entschied ich mich - obwohl eigentlich völlig unüblich für mich - zu einem unmittelbaren Umbau mit neuen Teilen. Im Grunde hatte ich ja lediglich Auspuff, die beiden Unterbodenstreben und den Cravenspeed Schaltknauf vom G184 hinüber gerettet…:saint:

    Warum ich was gemacht/geplant hatte, findet sich ja hier im Thread. Daher will ich nur darauf eingehen, ob bzw. wie mein Plan denn nun funktioniert hat nach einem Jahr.


    Im Grunde wurden Chōˋs Räder maximal leicht und klein mit einer sportlichen Straßenbereifung gewählt, was einen für mich guten Kompromiss zwischen Alltagsnutzung und Kurvenspaß abbilden sollte. Aus dem gleichen Grund entschied ich mich auch für das Öhlins Road and Track und eine nicht allzu „spitze“ Fahrwerkseinstellung. Zuletzt wurden dann noch die beiden nun fehlenden Domstreben wieder ersetzt.

    Fangen wir mit dem Negativen an:

    Die beiden Domstreben von Gravity sehen echt schick aus, sind aber schlicht und einfach zu weich. Dementsprechend liefern sie nicht die gewünschte Karosserie-Steifigkeit ab, was mir inzwischen ziemlich auf die Nüsse geht… es ist nämlich schlimmer bzw. unharmonischer geworden mit zunehmender Laufleistung. Wenn die Touren-Saison um ist, werde ich diese also umgehend ersetzen ?(

    Das neue gelochte Standard-Leder ist noch besch… verarbeitet als das alte ohne Löcher. Nach 20.000km war der Fahrersitz mehr ausgebeult und in Falten als beim G184 mit der 3-fachen Laufleistung. Der notwendige Austausch war ein Garantiefall.

    Positiv zu berichten gibt es Folgendes:

    Der G132 ist extrem sparsam, mein Alltagsverbrauch über das ganze Jahr liegt bei 5,6-5,8L/100km. Der Ölverbrauch lag bei einem guten halben Liter auf den ersten 20.000km. Bisher gab es trotz mehrfachem Radwechsel keine Probleme mit dem RDKS. Der Motor hängt richtig gut am Gas und hat eine sehr lineare Leistungsentfaltung.

    Zum Fahreindruck/-verhalten und dem Umbau/Setup:

    Das Öhlins-Fahrwerk ist mir jeden Euro wert gewesen. Noch immer denke ich mit Freude mehrmals in der Woche daran, wie gut es reagiert/funktioniert und dabei lässig komfortabel bleibt. Ich habe damit immer ein Gefühl optimaler Traktion und Kontrolle, was nicht nur - aber vor allem - gefühlt ein echter Sicherheitsgewinn für mich ist.

    Ähnlich verhält es sich mit den Continental PremiumContact 6. Auch sie liefern im Grunde immer und unmittelbar ab. Sie machen Spaß, sind dabei gutmütig und ich bin vor allem im Regen sicherer unterwegs als bisher. Der Verschleiß ist bisher gleichmäßig, unauffällig und auch verhältnismäßig gering gewesen.

    Die Fahrwerkseinstellung mit Sturz -1°30' vorne und -1°55' hinten sowie Spur 0°05' vorne und 0°12' hinten ist voll alltagstauglich. Die VA lenkt gut ein und der Grip ist mir auch in engen Kurven noch ausreichend. An der HA ist die Traktion in Kurven gut, ich hätte jedoch gerne 2-3' mehr Gesamtspur. Mit 0°23' bin ich am unteren Ende und möchte es mal mit einer etwas stabileren HA probieren.

    Die OZ Alleggerita sind halt leicht und klein mit den damit verbundenen fahrdynamischen Vorteilen, die leicht geringere ET ggü. Serie wirkt sich gefühlt nicht nachteiig aus. Mit dem 2,5“ ESD von Good-Win-Racing dreht der Motor leicht - aber spürbar - freier oberhalb 4.000rpm ggü. Serie. Der Vergleich mit dem 1,5“ Cone Baffle im Endrohr zeigt das auch.

    Was hat sich für mich geändert im Vergleich mit meinem G184-Umbau/Setup:

    Die Quintessenz vorweg… ich bin schneller, fühle mich sicherer und habe mehr Spaß mit Chō 8)

    Motormäßig istˋs so, dass ich die geringere Leistung mehr ausnutze. Auf schnellen Touren wringe ich den 1.5er richtig aus und bin immer oberhalb 4.000rpm. Je nach Streckenverlauf verbringe ich oftmals minutenlang im 3. Gang zwischen 60 und 120km/h. Mit dem leichten Schwungrad sind bei hohen Drehzahlen schon leichte Lupfer mit dem dicken Zeh unmittelbar spürbar. Absolut ist derLeistungszuwachs zwar gering, aber umso sensibler nimmt man sowas wohl war. Muss man einfach mal „erfahren“ haben… ;) Obˋs am Motor/Schwungscheibe liegt oder am Antriebsstrang mit LSD… die Verzögerung im Schubbetrieb ist spürbar geringer beim G132. Dementsprechend „schiebe“ ich auch mehr/öfter auf Touren, was sich oberhalb von 5.000rpm auch vorzüglich anhört :evil:

    Das “Heel&Toe“ gelingt mir beim G132 besser… beim erstmaligen Wechsel vom G131 zum G184 hatte ich mich noch gefühlt wie ein Trottel. Jetzt ist wieder alles gut…:saint:

    Das Zusammenspiel von Reifen, Fahrwerk und offenem Differential funktioniert fantastisch. Ich habe in engen Kehren mit meinem Fahrstil keinerlei Traktionsprobleme und kriege gefühlt jedes PS auf die Straße. Das war ja im Vorfeld meine größte Sorge gewesen, da ich sowohl beim G131 als auch beim G184 (wenn auch unterschiedliche) Probleme hatte.

    Nun haben die Räder immer maximalen Bodenkontakt, es geht „rund“ ums Eck und ich kann früh wieder auf dem Pinsel stehen mit meinem Motörchen. ESP-Regeleingriffe an der HA kommen nicht mehr vor und auch ein Versetzen gehört der Vergangenheit an. Im direkten Vergleich wirkte mein G184 „eckig/sperrig“ in engen Kurven ohne gleichzeitige Traktionsvorteile bei meinem Fahrstil. Beim G131 hatte ich damals mit dem Serienfahrwerk und sportlichen Straßenreifen gelegentlich mal ein „Stempeln“ auf unebener Fahrbahn aus engen Kurven heraus gehabt… noch nie erlebt mit Chō 8)

    Durch die Räder habe ich eine kürzere Übersetzung, höhere Radleistung und geringere Massenbeschleunigung… jedes Quäntchen Performance muss ja beim 1.5er zählen;)

    In den letzten 2 Wochen hatte ich zwei Tourenvergleiche in der sonnigen, warmen Eifel und im verregneten, kalten Erzgebirge. Ich war überall schneller und stressfreier unterwegs. Was auch anderen - insbesondere hinterher fahrenden - Forumskollegen auffiel. Konkret meine - insbesondere in Kehren - höheren Kurvengeschwindigkeiten, die höheren Drehzahlen, der geringere Geschwindigkeitsverlust im Schubbetrieb. Auch war ich kürzer auf der Bremse und bin schneller in eine Kurve hinein gefahren als früher. Ein Kollege ist beim Versuch zu folgen immer mit der VA so tief eingetaucht, dass er beim rechts Einlenken Bodenkontakt vorne links hatte.


    Einen in meinen Augen nicht zu unterschätzenden Vorteil haben Chō und ich ebenfalls… wir sind beide die Hungerhaken unter unseres gleichen 8o Konkret habe ich ja quasi die aktuelle Basisausstattung ohne schweres Bose, Recaros, etc. Mit 1075kg lt. Technischen Daten inkl. 75kg schwerem Fahrer ( den ich locker unterbiete ;)) ggü. einem vollausgestattetem G184 RF mit 1169kg wären das runde 100kg zu unseren Gunsten. Beifahrer habe ich nie dabei… da kommt also was zusammen.

    Auf meinen Auspuffsound werde ich im Grunde auch auf jeder Tour angesprochen. Die Mid-Pitch-Abstimmung klingt einfach mehr nach klassischem Roadster, wie anscheinend nicht nur ich finde.


    Besonders gefreut habe ich mich über zwei G184-Fahrer, die meinen Chō auf Tour mal Probe fahren wollten. Und mir beide unisono bestätigt haben, wieviel Laune der 1.5er doch macht. Auch das „Heel&Toe“ wurde direkt angemerkt, sowie die sehr lineare Leistungsabgabe und das weniger „eckige“ in engen Kurven.


    mx5-nd-forum.de/gallery/image/6527/


    Im September stehen hoffentlich noch ein paar Tage in den Alpen an, dann kann ich nochmal ausgiebig testen und Spaß haben 8)

    Guckst Du hier…

    Kleine Rechenaufgabe zum Schmunzeln:

    Mein RoadsterSport-ESD ist durchgängig 2,5“ und kann am Endrohr mit einem konischen Baffle-Einsatz zur Geräuschreduzierung versehen werden. Der Cone Baffle verkleinert den Querschnitt auf 1.5“. Das verringert die Strömungsgeschwindigkeit um gemessene 2/3. Damit erreicht mein ESD aber immer noch die gleichen Werte wie der Original-ESD vom G160.

    Montiert auf (bzw. unter ;)) einem G184 hat mein ESD mit Cone Baffle dagegen aber immer noch gemessene 20% mehr Strömungsgeschwindigkeit als der originale ESD des G184.

    Was laut Brian Goodwin dafür spricht, dass beim G184 der „Flaschenhals“ eher beim ESD liegt. In Kombination mit den vergrößerten Ein-/Auslasskanäle lässt sich der aus Tuner-Sicht perfekt darauf abgestimmte Serienkrümmer dagegen kaum verbessern. Die Anlagen von Good-Win-Racing haben durchweg mehr Leistungszuwachs auf dem Dyno ggü. dem G160 gezeigt. Bei dem war der „Flaschenhals“ eher der Krümmer gewesen, wo der Tuner den höchsten Leistungszuwachs gefunden hat.

    Flyinˋ Miata hat auch ähnliche Erfahrungen gemacht. Ihr Hush-o-Matic ESD plus Midpipe plus Kat mit 2,5“ zeigt auf dem Dyno ein Plus von 16,4hp beim G184… beim G160 sind es mit der gleichen Anlage nur 3,3hp gewesen 8|


    Ich glaube, dass sind schon zwei ziemlich seriöse Adressen wenn es um den MX-5 geht… und schließe für mich daraus, dass man die leistungsmäßigen ESD-Erfahrungen mit dem G160 eher nicht auf den G184 übertragen kann 8)


    Den RoadsterSport-ESD bin ich auf meinem G184 und jetzt dem G132 gefahren. Den Cone Baffle habe ich beim G184 am Anfang lange drin gehabt… da der G184 auch eh ein ganzes Stück lauter und tiefer ist als der G160 - gemessen ohne ESD laut Brian Goodwin. Er ging ein bisschen besser als mit dem Serien-ESD - so wie ich es auch erwartet hatte, denke ich. Ohne Baffle war er aber nochmal weitaus „befreiter“ unterwegs und ging jetzt spürbar besser als mit, subjektiv auch ohne Drehmomenteinbuße. Ich habe dann nach ein paar Monaten einen anderen Packed Baffle mit gut 2“ und dementsprechend weniger Strömungsgeschwindigkeitsverlust probiert und hatte damit meinen „Sweet Spot“ gefunden, was Lautstärke und Leistungsentfaltung angeht.

    Den G132 fahre ich nun durchweg ohne jeden Baffle… da er halt eh leiser ist und ihn gar nicht mehr braucht. Eigentlich ist er ohne Baffle nun lautstärke-mäßig vergleichbar mit dem G184 mit Packed Baffle. Auch hier subjektiv ein „befreiteres“ Ausdrehen, aber halt ohne einen ähnlichen Leistungszuwachs wie noch beim G184 ohne Baffle. Laut Good-Win-Racing bewegt sich das beim G160/131/132 so zwischen 3-5hp… was ich plausibel finde nach meiner Erfahrung.

    tbird die Frage nach dem perfekten Auspuff-Sound ist IMHO höchst vom persönlichen Geschmack abhängig. Ich kann Dir nur wärmstens empfehlen, möglichst viele verschieden „getopfte“ MX-5 in real-life zu hören.

    Auch wenn es den meisten hier im Forum in erster Linie nur um Optik und - mehr oder weniger - Lautstärke zu gehen scheint ;)… die Differenzen im Aufbau und daraus resultierend im Klangbild können groß sein.


    Für mich PERSÖNLICH käme von den vielen hier zitierten und für den MX-5 angebotenen ESD nur der aller-allerkleinste Teil infrage… insbesondere beim G184, der eh anders klingt als der alte G160 und die wenigsten Anlagen (wenn überhaupt eine :/) für den angepasst wurde. Aber zum Glück sind die Geschmäcker ja verschieden und daher wohl für jeden was dabei :saint: