Es ist witzig, dass du ausgerechnet mich das fragst. Natürlich habe ich Statistiken über die Fahrstrecke jeden Tages, natürlich führe ich seit vielen Jahren ein Haushaltsbuch, in dem alle Ausgaben centgenau getrackt sind und natürlich habe ich seit 2013 für alle meine Fahrzeuge (bis auf den E-Mini, da wir die zu Hause geladenen kWh nicht ohne weiteres messen können) Spritmonitor. Macht das etwa jemand nicht? 
Daher jetzt mein Fazit. Entschuldigung vorweg, Fazits haben es an sich, dass die viel Text und quasi keine Bilder haben.
Fazit
in kurz: GEIEL
Danke für's Lesen und bis zum nächsten Mal 
Nee also in echt: die Tour war der Hammer. Hat extrem viel Spaß gemacht, mit dem Auto zu fahren und alle anderen Autos fühlen sich auf einmal so komisch an (dazu später mehr). Wir hatten herrliche Ausblicke, extrem tolle Straßen und insgesamt einfach einen richtig tollen Urlaub.
Paula hat's auch sehr viel Spaß gemacht. Man muss allerdings dazu sagen, dass unsere großen Sommerurlaube seit 2015 immer auf Motorrad stattgefunden haben und immer "road trip" Charakter hatten. Es ging also schon länger deutlich eher ums Fahren, als ums ankommen. Das Cabrio war ja mehr oder weniger eine Notalternative, weil Paulas Knie noch nicht wieder heil genug für Motorrad ist. Außerdem habe ich das Paula unterwegs ein wenig schmackhaft gemacht. Wir sind ja zur Harry Potter Ausstellung in München gegangen, eine Unterkunft in Frankreich war ein kleines Wellnes-Liebes-Nest mit Whirlpool und Massagestuhl und wir sind ja häufig lecker essen gegangen. Und sie durfte einen Niffler kaufen. Früh im Urlaub. Damit war der Urlaub mehr oder weniger ein Freifahrtschein 
Vielen Dank auch für die netten Leute, die wir unterwegs schon kennengelernt haben. Ich mein ich bin jetzt seit gerade mal 3 Monaten hier im Forum, war noch auf keinem Treffen und habe im Vorfeld aufgrund der räumlichen Nähe schon geraldberlin63 kennengelernt und jetzt im Urlaub noch Raysu , berND , black beauty und Skoddy getroffen. Das ist schon echt was besonderes hier. Vielen Dank dafür 
Strecken
Vom Motorrad kenne ich es so, dass Tagestouren im kurvigen Geläuf ca. 300 bis maximal 330 km lang sein sollten. Damit braucht man nicht übertrieben früh aufstehen, hat Zeit für ein paar Pausen und ist rechtzeitig für Abendessen zu Hause. Außerdem sollte im Schnitt alle 4 Tage ein Pausentag geplant werden, an dem man den Nacken mal ausruhen lassen kann. Im Urlaub hat sich aber herausgestellt, dass mit dem Auto deutlich mehr Strecke drin ist, als mit Motorrad. Und Pausentage sind auch weit weniger wichtig. Unsere kürzesten Tagestouren waren 228km am Abreisetag aus der FeWo (wir haben noch gepackt und uns verabschiedet) und 262km am "Pausentag". Insgesamt gefahren sind wir in 15 Tagen (Samstag bis Samstag) ca. 5.000km, davon ca. 500 Autobahn nach Sachsen und ab Thüringen und weitere ca. 250km nach München wegen Taylor Swift (siehe Tag 3). Gefahren sind wir schlussendlich jeden Tag. Ich würde aus dem Bauch heraus schätzen, dass Paula ca. 1.000-1.200 der 5.000km gefahren ist. Straßen waren insgesamt betrachtet überwiegend gut, nur in Rheinland Pfalz nicht so herausragend. Kann aber Zufall sein, das weiß ich nicht.
Unterkünfte
Ich habe eine tiefe Abneigung gegen Hotels. Ferienwohnungen oder AirBNBs sind mir da lieber. Warum weiß ich auch nicht. Das macht aber die Suche nach Unterkünften nicht leichter. Nacht 3-7 waren eine Ferienwohnung in Italien, zu der wir schon seit Jahren regelmäßig fahren. Sie hatte dort zwischen 2 Buchungen noch eine Lücke, daher haben wir unseren Urlaub da drumherum geplant. Nächte 1 und 2 hat Paula auf Google Maps gefunden. Eine Ferienwohnung und einen Campingplatz. Nächte 8-14 habe ich komplett auf AirBNB gefunden. Ich habe dabei bevorzugt nach welchen gesucht, wo wir im Haus von jemand anderen Wohnen, weil ich das gemütlicher und damit angenehmer finde. Und mir war wichtig, dass das keine eigentlich gewerblichen Vermieter sind, die 6 verschiedene Ferienwohnungen in der Gegend anbieten oder sowas. Genau deshalb mag ich nämlich eigentlich AirBNB und uber etc. nicht. Zu viele Leute, die da ein Gewerbe betreiben, es aber nicht als solches angemeldet haben und damit keine Steuern zahlen und eigentlich gültige Regularien ignorieren. Find ich nicht gut.
Verpflegung
Das war ein bisschen anders als sonst. Auch, wenn wir mit Motorrad auf Tour sind, suchen wir eigentlich immer Ferienwohnungen mit irgendeiner Kochmöglichkeit, damit wir dann abends selber kochen können. Hat hauptsächlich finanzielle Gründe. Im Großbrittannien-Urlaub 2018 hat die Verpflegung glaube ich ca. 1/3 der gesamten Kosten ausgemacht. Auch in Norwegen mit Motorrad haben wir Kochequipment (Pfanne, Topf, Messer, Brettchen, Rührlöffel) immer bei. Im MX-5 hätte das schlicht nicht ins Gepäck gepasst. Daher waren wir jeden Abend "auswärts" essen. Frühstück haben wir in der Wohnung in Italien immer aus dem Tante Emma Laden im Ort gehabt (lecker prosciutto frisch abgeschnitten...mann ist das lecker!), sonst haben wir uns normalerweise morgens immer eine Bäckerei in der Nähe gesucht und entweder dort belegte Brötchen geholt oder was, was als "Mahlzeit" durch geht (z.B. Wiener in eine Brezel eingewickelt und mit Käse überbacken). Wenn es das nicht gab halt im nächstbesten Supermarkt noch eine Packung Fleischsalat o.ä. gekauft. Mittag war ähnlich wie Frühstück. Entweder Brötchen geschmiert bzw. was reichhaltiges geholt, oder gelegentlich auch mal irgendwo ran gefahren und ein Rostbrätel verschlungen.
Kosten
Ich habe leider die Barausgaben von Paula nicht mit drin. Paula hat noch ca. 400€ ausgegeben, von denen 300€ nicht enthalten sind (100 waren 2 Unterkünfte, die sie bezahlt hat).
Insgesamt gezahlt haben wir laut meiner Kostenapp 2.590€ (plus 400€ Paula)
Davon:
735€ Sprit
940€ Unterkünfte
460€ Essen gehen (11 mal)
225€ Lebensmittel
der Rest Kleinkram wie Trinkgeld, Fähre, Eis Essen, Eintritte usw. Und halt von den 400€ Paula sind 300€ bisher nicht akkurat verteilt. Darunter fehlen aktuell noch 3 mal Abendessen.
Auto
Der MX-5 hat sich sehr gut gemacht. Hier habe ich im Spoiler schon ein paar Sachen im Vergleich zum Motorrad geschrieben, die haben sich im weiteren Verlauf nur bestätigt.
Ich habe den Wagen bisher 7.000km bewegt, davon wie gesagt 5.000 im Urlaub. Mein Verbrauch auf den ersten 2.000km waren ca. 6,5l/100km. Im Urlaub war der Schnitt 7,6. Höchster Einzelverbrauch bisher war 9,3l, da bin ich aber 2 mal so sportlich wie ich es kann den Mendel hoch. Ist ein G184 Roadster.
Stauraum ist arg begrenzt. Die Handtücher waren im Schmuggelfach hinter dem Beifahrersitz und zwischen Beifahrersitz und Plastikverkleidung (im unteren Bereich war da noch etwas Platz). Der Kofferraum war bis unter den Deckel voll gestapelt, selbst im Falle eines Überschlages hätte sich da schlicht gar nichts bewegt.
Die Taschen sind gepackt, auf geht's 
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Paula ist den ganzen Urlaub nicht 1 mal schlecht geworden. Wenn ich Attacke fahre, kann sie nicht nebenbei was am Handy machen, aber grundsätzlich geht das sehr gut. Ich vermute, dass das am eher harten Öhlins Fahrwerk und den damit sehr geringen Wankbewegungen liegt.
Ansonsten ist der MX-5 fahrerisch einfach 1a. Vielen Dank an der Stelle auch nochmal an Svanniversary für die grandiosen Fahrwerks-Einstellwerte. Am Mendel habe ich den Grenzbereich mal bewusst ausgetestet und zum einen kann der Wagen im aktuellen Setup (Öhlins nach Sven und Conti Premium Contact) extrem viel und er ist dabei super gutmütig. Man merkt den Grenzbereich, man merkt über welche Achse er gerade schiebt, man merkt, wenn die Hinterachse beginnt, zu wandern. Man bekommt einfach unglaublich viel Rückmeldung über alles, was das Auto tut. Und das ohne dabei jemals die Kontrolle zu verlieren. Hammer Setup so. Tatsächlich fühlt sich der Mini Cooper SE (der ja eigentlich auch eher sportlich ist) jetzt nach dem Urlaub total eigenartig an. Kein Feedback von den Rädern, ganz komisch entkoppeltes Lenkgefühl und ich brauche deutlich mehr Lenkeinschlag für die gleiche Kurve. Ganz eigenartig. Den Superb bin ich noch gar nicht wieder gefahren. Der wird sich sicher nochmal komischer anfühlen.
Uns stellt sich noch die Frage, ob wir den MX-5 behalten. Ich hatte still gehofft, dass es irgendwelche eklatanten Nachteile oder No-Gos (wie Übelkeit) gibt, die ihn uns wieder un-schmackhaft machen. Weil der MX-5 steht halt "in Konkurrenz" zu den Motorrädern. Aber das fahren hat so extrem viel Spaß gemacht und es gibt zwar Nach-, aber auch Vorteile im Vergleich zum Mopped, dass er bleiben muss. Er hat jetzt schon eine Keramikversiegelung bekommen und die "Hakuna Miata" Shirts von Mark sind auch inzwischen da. Jetzt muss ich nur noch eine zusätzliche Garage finden. Unsere ist nämlich mit 80qm zwar wahrlich nicht klein, aber hat doch nur Platz für 2 Autos. Schade eigentlich.