Beiträge von Svanniversary

    Super auf den Punkt gebracht.


    Ich kann es auch nur nochmal wiederholen. Fahrdynamisch ist das Serien-Bilstein Fahrwerk in Verbindung mit der richtigen Fahrwerkseinstellung richtig klasse.
    Das funktioniert richtig gut, auch wenn man sehr ambitionierte Ansprüche hat.


    In Verbindung mit einer Tieferlegung finde ich das sehr konsequent das ganze Fahrwerk zu tauschen.

    Passt. Ich kenne den NC leider nicht, aber beim ND merkt man diesen stabilisierenden Einfluss der höheren Vorspur sehr gut, was einen breiten und gut beherrschbaren Grenzbereich ergibt. Gefällt mir sehr gut.


    Nachspur im Wanklenken führt in der Regel zu einem sehr agilen Fahrverhalten und kann auch schnell etwas indifferent werden. Das Heck wird dann sehr schnell, so dass wenig Reaktionszeit bleibt.


    Nach meiner persönlichen Einschätzung und Erfahrung ist die aktuelle Auslegung vom ND, die zielführende. Das Fahrzeug ist über sein Gewicht und die Achslastverteilung schon sehr agil, so dass es gut einlenkt und ein präzises Handling hat. Wenn man dann in den Grenzbereich kommt, stabilisiert sich das Auto zum Teil selber, so dass die Fahrzeugreaktionen vorhersehbar sind und so langsam kommen, dass man sehr gut darauf reagieren kann. Nur so kann man ein Auto im Grenzbereich wirklich stellen und mit ihm spielen, um ein neutrales oder mindestens stabiles Fahrverhalten zu erreichen. Bei einem zu agilen Fahrzeug ist das ein Ritt auf der Kanonenkugel, wo man mit blitzschnellen Reaktionen, dass Auto immer wieder stabilisieren muss.

    Nachdem unser Wagen jetzt auch vier Wochen da ist, möchte ich einmal ein paar Erfahrungen zum ESC berichten, die ich sehr positiv finde.


    Vorweg: Ich habe mehrere Jahre beruflich Fahrzeuge fahrdynamisch abgestimmt und ich mache bestimmte Versuche nur da, wo viel Platz ist und ich definitiv alleine unterwegs bin. Sicherheit im Straßenverkehr ist mir unheimlich wichtig und daher bin ich im normalen Verkehr auch eher sehr defensiv unterwegs.


    Was mir aufgefallen ist, ist das Mazda bei MX-5 offensichtlich sehr gezielt den Spassfaktor des Heckantriebs mit dem ESC unterstützt. Und zwar arbeitet das ESC geschwindigkeitsabhängig. Bei niedrigen Geschwindigkeiten und beim Anfahren werden relativ hohe Schwimmwinkel zugelassen (das ist gewissermaßen das Mass, wie weit das Heck kommen darf, bevor das ESC reagiert und es einfängt). Da kann man also das Heck mal leicht raus hängen lassen. Je schneller man fährt umso rigoroser und früher greift das ESC ein. Bei über 100 km/h reagiert es sofort, wenn das Fahrzeug auch nur minimal übersteuert.
    Man muss also bei niedrigem Tempo etwas aufpassen und bei höherem Tempo nimmt einen der Wagen an die kurze Leine, so dass die Fahrsicherheit steigt.


    ESC OFF scheint mir auch tatsächlich ernst gemeint zu sein. Ich konnte keinerlei Regeleingriffe mehr feststellen.

    Dann war es die Reibung im Lenkstrang. Dadurch war die Lenkung verspannt. Beim Starten rampt die Lenkunterstützung ein und überwindet die Reibung.


    Wenn es das auch nicht war, ist der Lenkwinkel- oder Drehmomentsensor defekt. Das glaube ich aber nicht und wünsche es Dir auch nicht.

    Der Grenzbereich wird in erster Linie über die Fahrwerkseinstellung festgelegt, ein gutes Fahrwerk erleichtet einem nur das erreichen und beherrschen des Grenzbereichs.

    Ähm, darf ich ergänzen?


    Das statische Verhalten im Grenzbereich hängt neben der Abhängigkeit von der Fahrwerkseinstellung noch wesentlich von der Elastokinematik und dem Verhältnis der Eigenfrequenzen von Vorder- und Hinterachse ab, gebildet durch die Federraten der Aufbaufedern und Stabis im Verhältnis zur Achslast. Die steifere Achse ist dabei die, die als erstes in den Grenzbereich kommt.
    Beim dynamischen Anlenken spielt auch noch das Verhältnis der Dämpferraten eine Rolle.


    Hintergrund ist u.a. das sich die Achseinstellwerte dynamisch unter Seitenkräften und Wankwinkeln verändern (sogenanntes Seitenkraft- und Wanklenken).


    ;)