Beiträge von Svanniversary

    Freundlich formuliert könnte man sagen, dass es im Werk nur eine Grundeinstellung gibt, die nicht so genau ist. Es macht also Sinn das Auto anschließend noch einmal nach zu stellen, so dass man die Werte bekommt, die man haben möchte.


    Nachteile gibt es ggf. wenn eine zu extreme Fahrwerkseinstellung gewählt wird. Mit einer moderaten Einstellung a'la @Taxidriver gibt es nur Vorteile.

    Stimmt, das Konzept passt schon.


    Ich war selber mal an der Entwicklung eines Allradsystems beteiligt.
    Die Längssperre ist Pflicht, die Hinterachssperre hilft aber auch noch sehr viel. Es gibt immer wieder sehr starke Verschränkungen, oder sehr rutschige Stellen (Sand, Eis, Schnee), bei denen ein Hinterrad durchdrehen kann.
    Die Vorderachssperre bringt dann fast nicht mehr, wenn die beiden anderen Sperren an Board sind.


    Aber im Alltag wird man mit so einem serienmäßigen Landy wohl keinerlei Probleme bekommen. Wir sind damals schon sehr extreme Gelände gefahren, vom Steinbruch bis zum verschneiten Berghang in Finnland.

    Um die Eingangsfrage zu beantworten:
    Die Lenkung ist so leichtgängig, weil Mazda das genau so appliziert hat. Das Maß der Servounterstützung lässt sich fast beliebig zwischen 0 und 100 % einstellen, ist aber nicht ganz frei wählbar, weil es noch einen Haufen anderer Parameter gibt, die in die Abstimmung mit einfließen.


    Ändern kann das auch nur Mazda (oder Showa, der Lenkungshersteller), denn dafür braucht man spezielle Applikationstools und den Hersteller, der aus der Abstimmung eine Kennlinie baut, die dann auf die Lenkung geflasht werden kann.


    Ich persönlich finde die Lenkung des MX-5 sehr gut und stehe nicht so auf diese Pseudo-Sportlichkeit bei der alles schwer gehen muss. Das ist für mich ein Relikt aus Zeiten, als die Technik noch nicht mehr hergab.


    Mit einer leichtgängigeren Lenkung lassen sich mit weniger Kraft feinere Lenkbewegungen ausführen, was in Summe eine sehr gute Führbarkeit des Autos ergibt. Man muss sich nur ggf. etwas Zeit geben, um sich an das Lenkgefühl zu gewöhnen.


    Übrigens werden inzwischen auch im Rennsport Servolenkungen eingesetzt. Und obwohl das lange als letzte Bastion der Hydrauliklenkungen galt, konnten wir bei einem 24 h Stunden Rennen am Nürburgring die Fahrer davon überzeugen, dass das Auto mit der elektrischen Servolenkung noch besser fahrbar ist.


    Es ist ein LandRover 110. Der hat die Handbremse direkt am Getriebeausgang. Und da er permanenten Allrad mit einem mechanischen Planetenverteilergetriebe hat, wirkt die eine Handbremstrommel auf alle vier Räder.
    Damit steht er auch an etwas größeren Steigungen.

    Sind die Differentiale denn dann gesperrt im Stillstand? Ansonsten wirkt die Bremse zwar auf ale vier Räder, aber bei offenen Differentialen reicht es, dass ein einziges Rad rutscht und die ganze Fuhre sich in Bewegung setzt.

    Bei meinem Meriva ist die Handbremse elektronisch. Soll heißen es gibt einen kleinen Schalter der eine Mechanik bestätigt. Man hört das richtig.
    Macht das irgend einen Sinn, ausser das es teurer ist?

    Technisch hat das schon ein paar Vorteile. Die sogenannte elektromechanische Feststellbremse ist tatsächlich teurer als eine simple Stockfeststellbremse mit Seilzügen. D.h. ohne Zusatznutzen würde der Hersteller so etwas nicht einbauen, denn das verschlechtert die Wirtschaftlichkeit.


    Ich zähle mal ein paar Vorteile auf:
    - komfortable Betätigung mit Schalter
    - sichere Erreichung der Haltekräfte unabhängig vom Fahrer (bei der konventionellen Feststellbremse kommt es häufig vor, dass sie zu schwach angezogen wird)
    - Automatisierung der Feststellbremsfunktion z.B. durch automatisches Anziehen beim Abstellen und automatisches Lösen beim Anfahren
    - Vorteile im Innenraumpackage (kleiner Schalter vs. großer Bremshebel), Elektroleitungen anstatt Bowdenzüge, keine Anpassung an Links-/Rechtslenker (außer ggf. anderer Schalterposition)
    - Notbremsfunktion ABS-geregelt auf alle vier Räder wirkend
    - Stillstandsmanagement


    Der letzte Punkt ist sehr wichtig und wird häufig unterschätzt. Da gibt es z.B. zwei Systeme, die ohne die EPB (elektronische Parkbremse) nicht realisierbar wären, und zwar AutoHold und ACC Follow to Stop.
    AutoHold funktioniert ähnlich der Beranfahrhilfe und hält ein gebremstes Auto fest, auch wenn der Fahrer die Bremse löst. Das funktioniert bergauf, bergab und in der Ebene, d.h. das Auto steht immer und ein verrollen wird sicher verhindert. Eine komfortable Funktion bei der der Fahrer den Fuß von der Bremse nimmt und das Auto immer sicher steht.
    Bei ACC Follow to Stop bremst der Abstandregeltempomat ACC das Fahrzeug bis in den Stillstand und dann wird das Auto festgebremst (ähnlich AutoHold). Wenn der Vordermann weiterfährt betätigt man Resume und das Auto beginnt wieder mit dem automatischen Folgefahren. Für all das muss der Fahrer nicht ein einziges Pedal betätigen.


    Bei beiden Systemen wird das Fahrzeug im Stillstand automatisch gehalten und zwar in dem der Bremsdruck, den der Fahrer eingespeist hat, eingesperrt wird, auch wenn der Fahrer den Fuß von der Bremse nimmt (analog wird der Druck gehalten, der bei der automatischen Bremsung des ACC aufgebracht wurde). Das geschieht über das ESC-Aggregat, in dem die Ventile geschlossen gehalten werden. Technisch wird dazu eine Spule bestromt, die sich dadurch erwärmt. Leider kann man diesen Zustand nur eine begrenzte Zeit aufrecht erhalten, weil die Ventile sonst überhitzen.
    Was macht man dann aber? Man kann ja das Auto nicht mehrere Minuten festhalten und dann einfach losrollen lassen. Wenn man so etwas hinsichtlich der funktionalen Sicherheit bewertet, darf man das so nicht machen. Der Fahrer könnte durch Zeitung lesen abgelenkt, oder eingeschlafen sein. Dann würde das Auto einfach unkontrolliert losrollen. Wenn jetzt aber eine EPB im Auto ist, dann wird einfach die EPB geschlossen und danach werden erst die ESC-Ventile geöffnet. Das Auto steht zu jeder Zeit sicher.
    Je mehr Assistenzsysteme im Auto eingebaut werden, desto mehr wird man solche Funktionen brauchen und daher steigt auch die Zahl der Fahrzeuge mit EPB.

    Nach meiner Erfahrung heißt niedriger Preis bei solchen Sachen in der Regel leider auch billig. Das merkt man dann daran, dass Festigkeit und Verschleiß schlechter sind, sprich Teile früher kaputt gehen.
    Zu ST-X im speziellen kann ich aber nichts sagen und vielleicht ist es da auch anders.

    Ich hole etwas weiter aus ;-).


    Gesetzlich vorgeschrieben muss ein KFZ über zwei voneinander unabhängige Bremssysteme verfügen. In der Regel, wie auch beim MX, ist das so gelöst, dass eine Betriebsbremse mit hydraulischer Betätigung (also mit Bremsflüssigkeit zur Kraftübertragung) und eine Feststellbremse mit mechanischer Betätigung (Seilzüge) eingebaut wird.


    Wenn ich den Handbremshebel ziehe, betätige ich die Seilzüge, wenn ich auf das Bremspedal trete wird die Hydraulik unter Druck gesetzt und betätigt die Bremskolben der Bremssättel. Dabei kann es sein, dass die Handbremse auch auf den normalen Bremsbelag wirkt, oder sie kann sogar eine separate zweite Bremse betätigen, die als Bremstrommel in die Betriebsbremse eingebaut ist.


    Die Berganfahrhilfe funktioniert so, dass der Bremsdruck, der durch das Betätigen des Bremspedals aufgebracht wird, im System eingesperrt wird. Dazu werden die Ventile im ESC-Aggregat geschlossen gehalten. Beim Anfahren werden die Ventile geöffnet und die Bremse wird damit gelöst. D.h. das Auto wird mit der ganz normalen Betriebsbremse am Hang gehalten, mit dem kleinen Unterschied, dass der Druck auch dann gehalten wird, wenn der Fahrer den Fuß vom Bremspedal nimmt.


    D.h. also die Feststellbremse hat mit dem ganzen Vorgang nichts zu tun. Wenn man die betätigen möchte, muss man am Hebel ziehen, da sie komplett unabhängig von der Betriebsbremse und der Berganfahrhilfe betätigt wird.


    Das Problem bei Feststellbremsen ist häufig, dass die Seilzüge verschmutzen und dann schwergängig werden, oder dass separate Trommelbremsen verrosten und an Wirkung verlieren.
    Beiden Effekten kann man recht effektiv vorbeugen, in dem man die Feststellbremse regelmäßig betätigt. Bei einer separaten Trommelbremse sollte man dass dann sogar ruhig gelegentlich während der Fahrt (langsam und vorsichtig, damit die Hinterräder nicht blockieren) machen, damit die Beläge einmal schleifen und sich etwas abarbeiten können.


    Ich weiß leider nicht welches System im MX verbaut ist, tippe aber darauf, dass die Feststellbremse auf den Belag der normalen Betriebsbremse wirkt. Hier reicht es dann also, wenn man die Feststellbremse öfter mal im Stand betätigt.


    Auf Wikipedia benötigt man für das ganze Bild den Artikel von oben und diesen zur Bremse.