Beiträge von Svanniversary

    Danke, das hatte ich anders verstanden, weil hier so oft von "angepassten" Einstellungen die Rede war.


    Wenn die Serien-Toleranzen bereits eine gewissen Spielraum lassen, ist das ja auch eine gute Ausgangsbasis.


    Habt Ihr Euch eigentlich mal angeschaut, ob es bei bestimmten "krummen" Einstellungen eine Systematik gibt? Wenn die Vorderachse immer asymmetrisch in eine Richtung eingestellt ist, vermute ich mal, dass das von Mazda so gewollt ist. So etwas habe ich schon öfters gesehen, z.B. um im Rechtsverkehr ein ablaufen nach rechts zu reduzieren.
    Gibt es dazu Rückmeldungen, ob sich das Auto nach Symmetrierung anders fährt?

    Hi,


    vielleicht hat der eine oder andere, so wie ich, Lust sich ein wenig mehr mit der Fahrwerkstechnik des MX 5 auseinander zu setzen und sie im Detail zu diskutieren.


    Was ich bisher herausfinden konnte, ohne Anspruch auf 100 % Korrektheit, da ich auch an der einen oder anderen Stelle keine Belege gefunden habe:


    Radaufhängung:
    Doppelquerlenker vorne und Multilenker hinten - so muss man das machen. Nicht unbedingt geeignet für den Mini-Van, aber für einen Sportwagen die richtige Wahl, was man auch daran erkennt, dass Porsche ähnliche Konfigurationen fährt.
    Vorne Querlenker und Schwenklager aus Leichtmetall zur Gewichtsreduzierung, insbesondere da wo es Sinn macht, nämlich an den ungefederten Massen.
    Hinterachse Stablenker mit Leichtmetall Radträger, auch hier also wieder Gewichtsreduzierung der ungefederten Massen.
    In einem Interview hat ein Mazda Ingenieur auch noch darauf hingewiesen, dass der NC noch Nachspur an der Hinterachse gefahren ist, während beim ND eine leichte Vorspur gewählt wurde. Das macht das Auto definitiv stabiler und leichter beherrschbar, da das Einlenken und Übergangsverhalten runder und gutmütiger wird. Wenn man gleichzeitig an der Vorderachse gegensteuert, kann man die alte Agilität erhalten, macht das Auto aber insgesamt leichter beherrschbar, was normalerweise auch in besserer Fahrbarkeit und einer saubereren Linie endet.
    Die Radnaben sind von 5-Loch auf 4-Loch umgestellt worden. Dadurch sind ebenfalls leichter geworden, obwohl das Radlager selber größer dimensioniert wurde und steifer sein soll. Auch das begünstigt natürlich ein stabileres und reproduzierbareres Fahrverhalten.


    Lenkung:
    Elektromechanische Doppelritzel-Lenkung, vor der Vorderachse. Diese Position führt beim Seitenkraftlenken dazu, dass das Rad in Richtung Nachspur geht (Seitenkraftuntersteuern), was zu einem harmonischen Einlenken und Stabilisieren des Fahrzeugs beiträgt. Das ist für einen Sportwagen definitiv die richtige Position für die Lenkung. Vom Package etwas schwieriger, so dass sogar Porsche die Lenkung lange hinter der Radmitte hatte und sie später mit dem 996 nochmal vor die Radmitte gelegt hat, wie übrigens Audi auch.
    Ich vermute, dass der Lieferant der Lenkung Bosch Automotive Steering ist, da diese schon sehr lange Doppelritzel-Lenkungen für VW und Opel bauen und auch mit Fiat als Kooperationspartner von Mazda im Geschäft sind. Dazu habe ich allerdings keine Belege gefunden.
    Die Diskussion Hydraulik vs. EPS (electronic power steering) halte ich persönlich für überholt. Eine gute EPS kann eigentlich alles besser als eine Hydrauliklenkung und ist dabei auch noch energiesparender, deutlich wartungsärmer und weniger störanfällig. Wenn EPS Systeme schlecht beurteilt werden, liegt das nach meiner Erfahrung entweder an einer schlechten Abstimmung, oder daran dass der Beurteiler so auf die Hydraulik geprägt ist, dass er nicht mehr neutral urteilen kann. Wer mit dem Golf 5, 6 oder 7 viel gefahren ist und dann mal wieder einen Golf 4 oder alten Beetle mit Hydraulik fährt, wird verstehen was ich meine.


    Getriebe und Differential: Beides Neuentwicklungen für den ND, die leichter und kompakter geworden sind. Beim Getriebe ist der 6. Gang als Direktgang ausgeführt, so dass er den besten Wirkungsgrad hat und den Verbrauch reduziert. Beide Teile müssten ebenfalls aus Leichtmetall sein und zum niedrigen Gewicht beitragen.


    Also einmal mit der Brille des Fahrwerkenthusiasten darüber geschaut, finde ich erstens das Mazda die richtigen Konzepte gewählt hat und zweitens das ganze auch noch sehr aufwendig mit viel Leichtmetall umgesetzt hat - nett und aus meiner Sicht für ein Auto dieser Preisklasse nicht selbstverständlich. Leichtmetallfahrwerke kennt man sonst eher aus dem BMW 5er, VW Passat und anderen deutlichen teuereren Autos.


    Viel mehr fällt mit heute Abend nicht mehr ein. Ich würde mich freuen, wenn ihr noch Themen ergänzt, falls Ihr weitere Infos habt und wenn wir hier vielleicht die eine oder andere Technikdiskussion führen können.

    Als Empfehlung kann ich das Buch von Wolfgang Weber empfehlen, dort ist vieles an guten Beispielen auch für Laien gut und verständlich erklärt.


    Danke, aber das ist nicht mein Problem, ich mache das prinzipiell beruflich, bzw. hab die Fachleute direkt nebenan sitzen.
    Mich hätte speziell der Übertrag auf den MX 5 ND interessiert und die Erfahrungen, die hier mit praxiserprobten Einstellungen gemacht worden sind.


    Klar kann man einfach die Spur und den Sturz in die richtige Richtung drehen, und dann ... Hat hier jemand die Möglichkeit das auf Schnee, Nässe und Trocken sauber gegen zu fahren und gleichzeitig sicher zu stellen, dass ich nicht so extrem unterwegs bin, dass die Lebensdauer von Radlager und Reifenverschleiß darunter leidet? Eher nicht, oder?


    Was bleibt also außer praktischen Erfahrungen mit bestimmten Einstellungen?


    Vielleicht können wir das ggf. per PN mal vertiefen, oder bei anderer Gelegenheit im persönlichen Gespräch. Wenn ich meinen Wagen habe, hätte ich durchaus Lust mal rüber zu kommen und an so einer Aktion teilzunehmen, um die Werte zu kontrollieren und vielleicht moderat nach zu schärfen.

    "Nein einen solchen Thread gibt es nicht und es wird auch zu nichts führen."


    O.k., so kann man das sehen.


    Ich dachte jetzt mehr daran, dass mal objektiv durchzugehen. Bestimmte Einstellungen bewirken eine bestimmte Steuertendenz, was geht beim Mixxer, was ist noch sinnvoll, reagiert er mehr auf Sturz oder auf Spur und ähnliche Dinge.


    Du hat so etwas ja auch im Tieferlegungs Thread schon angedeutet, dass man selbst im Rahmen der zulässigen Einstellungs-Toleranzen schon viel machen kann, um das Auto in die eine oder andere Richtung zu ändern.


    Meine beiden Probefahrten waren bisher zu kurz um das Fahrwerk hinsichtlich Verhalten im Grenzbereich zu beurteilen, außerdem gehe ich mit geliehenen Fahrzeugen immer sehr sorgfältig um. Wenn ich dann meinen eigenen habe, werde ich mir das Fahrwerk etwas genauer anschauen und mal sehen was super funktioniert und wo es eventuell Defizite gibt. So wird es dem oder anderen wohl auch gehen und wenn man die Hintergründe verstanden hat, kann man den Wagen dann bewußt beim Einstellen in die richtige Richtung drehen lassen. Dafür wäre es doch nicht schlecht, wenn es hier einen kleinen Leitfaden gäbe.

    Jetzt habt Ihr mich aber Euch neugierig gemacht: "Taxidrivers Einstellung", "die neutrale Einstellung", "die Serieneinstellung".


    Gibt es schon irgendwo einen Fahrwerkswerte-/Einstellungs- Thread, wo die verschiedenen Einstellungen gepostet werden und man dann eine Info bekommt bzw. diskutieren kann, wie sich das Eigenlenkverhalten ändert? Im Tieferlegungs- Thread hatte ich so etwas gesehen, aber es gibt ja doch viele, die (erst einmal) beim Serien-Setup bleiben, so dass es sich aus meiner Sicht auch lohnen würde das mal zu diskutieren.

    Nein? Da hat mir mein Motor-Technik Prof. was anderes erzählt. Es geht doch genau darum, dass das Öl ausreichend schmierfähig ist.


    Erklär mal was da noch nicht ausreichend warm ist, wenn das Öl auf Betriebstemperatur ist.


    P.S.: Im Winter ist nicht mal das Öl nach 15 km auf Betriebstemperatur. Dann also viel Spaß beim Motor runter reiten ;-).

    Ja, finde ich auch. Ich meine, dass die Recaros auch insgesamt einen besseren Unterbau und eine bessere Konturierung haben. Recaro ist ja eine feste Größe auf dem Markt, von der Erstausrüstung bis zu Nachrüstlösungen. Mazda scheint da einen sehr guten Sitz ausgesucht zu heben, der in der Nachrüstung für Fahrer und Beifahrer wohl eher nicht für 2.000 € zu bekommen ist.

    Ich (1,83 m, 90 kg) durfte gestern auch bei einem netten anderen Kunden meines Händlers die Recaros Probe sitzen und sogar fahren. Das war ein super nettes Treffen und Angebot eines anderen MX 5 Begeisterten.


    Die Sitze haben definitiv zwei Stellen, die man sich ggf. vorher anschauen sollte: Der Sitz an sich im Gesäßbereich und die Rückenlehne im Oberkörperbereich.


    Bei mir passt es wie ein Massanzug. Wenn man einen vermessenen Rennsitz ordern würde, würde der wohl ähnlich aussehen ;-). Es ist eine Spur eng, aber dafür hat man auch die ultimative Seitenführung ohne jegliches herum Rutschen. Der Mixxer befindet sich damit in guter Gesellschaft, einige BMW Sportsitze und auch der im Golf R haben einen sehr ähnlichen Zuschnitt.


    Qualitativ hat mir der Recaro Sitz wesentlich besser gefallen, als der Serien-Ledersitz. Die Lederqualität wirkt deutlich hochwertiger. Der Wagen gestern hatte 5.000 km gelaufen, ohne die geringsten Kratzer, Abnutzungserscheinungen oder Beulen. Die Atmungsaktivität der Recaros ist auch eine andere Liga. Auf dem Serienleder hatte ich sofort einen feuchten Rücken, während dieser im Recaro angenehm kühl angefühlt hat.


    Auch im Allgemeinen komme ich mit meinen Maßen mit dem Platzangebot prima klar. Zum geschlossen Dach ist noch ein Fingerbreit Luft, der Scheibenrahmen ist nicht im Blickfeld und auch die Sitzposition zu Lenkrad und Pedalen passt.


    Nach der gestrigen Fahrt steht fest, dass der Sportsline mit Sportpaket die 100 % richtige Entscheidung war. Nur mein kleines vorheriges Problem ist noch größer geworden - wie verd... nochmal überlebe ich die Wartezeit bis zum Liefertermin.