Bremsen (Scheiben/Klötze) für sporadischen Rennstreckeneinsatz

Zitat von Bluebird209

Danke dir für den Erfahrungsbericht. Seid ihr die Ferodo DS2500 Beläge auf Serienscheiben gefahren?

Was heißt für dich "den ganzen Tag" auf dem Track gefahren? Wie lange am Stück?

Seid Ihr auf Zeit gefahren? Also versucht alles raus zu holen? Oder eher sportlich, vor der Kurve auch schon mal vom Gas und rollen vor der Bremszone? Oder eher digital Vollgas und dann voll auf die Bremse?

Welchen Motor habt ihr drin? Die 2 Liter oder 1.5l?

Seriennahe Bremsscheiben. jeweils 20 Minuten am Stück, dann kurze Pause und wieder 20 Minuten ... Auf Trackdays wird nicht auf Zeit gefahren Immer nahe am Limit mit 2 harten Bremszonen, die letzte Runde jeweils als Auslaufrunde (Bremsen abkühlen etc.). Kein digitales Fahren, sondern so, wie man halt auf einer Rennstrecke schnell aber nicht Materiamordend fährt. 2 Liter RF.

Ich fahre Tarox F2000 Scheiben, EBC YellowStuff wegen der vorhandenen Straßenzulassung und ATE Typ 200 Bremsflüssigkeit. Keine Modifikationen hinsichtlich Belüftung o.Ä.

Auf einem Trackday in Meppen war alles problemlos mit ca. 20-25 Minuten langen Stints bei ca. 20 °C Umgebungstemperatur. Bei Touristenfahrten auf der Nordschleife habe ich einmal leichtes Fading erlebt in der dritten Runde am Stück, wo ich jeweils durch die "Fast Lane" bin, also quasi keine Pause zwischen den Runden. 2 Runden am Stück aber völlig problemlos.

Zitat von Bluebird209

Danke dir, aktuell helfen mir solche Berichte glaube ich am meisten da ich von Foren-Seite sowie von Tuning Anbietern so unterschiedliche Dinge höre, da helfen solche Erfahrungsberichte sehr.

Interessant finde ich nur dass die 3 Runden Nordschleife anscheinen härter zu sein scheinen als 25 Minuten bei einem Trackday. Wo hattest du das Fading dann? Kurz vor Breidscheid? Langes Pedal?
Was ist so der Topspeed in Meppen?

Achja und natürlich: Beläge und Scheiben nur vorne getauscht? Oder hinten auch was gemacht? Brembo Bremsanlage oder die Standard?

Das Fading hat sich irgendwo im letzten Drittel bemerkbar gemacht, wo genau kann ich dir nicht mehr sagen. War auf jeden Fall ein schleichender Prozess, das Pedal war weiterhin hart aber die Verzögerung wurde geringer, ABS Auslösung war am Ende nicht mehr möglich.

Meppen ist eine kleine und sehr kurvige Strecke. (Mein) Top Speed waren auf der Zielgeraden knapp 150 km/h. Ich glaube aber nicht, dass die 3 Runden Nordschleife wirklich härter sind, sondern ich fahre inzwischen einfach deutlich schneller. Der Meppen Trackday war Mai 2022 und das Fading auf der Nordschleife hatte ich Oktober 2023. Dazwischen lagen 3x Touristenfahrten mit dem MX-5 und ein 2-tägiges Nordschleifentraining von der Firma aus mit verschiedenen Autos (u.a. M2 Competition, RS3, i30 N). Mein Können und insbesondere Mut sind seitdem deutlich gewachsen

Bremse hinten ist komplett Serie.

Zitat von Bluebird209

Wie fährt man denn schnell und nicht materialmordend? Meine Fahrweise wäre jetzt mit Vollgas auf die Kurve zu, dann voll auf die Bremse im ABS Regelbereich oder kurz davor und beim einlenken von der Bremse runter. Eher kein Trailbraking. Bei sehr kurzen Bremszonen vielleicht auch nur mal antippen um mehr Rotation/Gewichtsverlagerung zu bekommen, je nach Strecke. Wie machst du das?

Tatsächlich in erster Linie so, dass man die Linie sehr gut kennt und viel Schwung mitnimmt, also prinzipiell wenig bremst.

Hart Bremsen, ruhig mit Trailbraking ist besser, als das Bremsen lange zu schleppen, treibt die Bremsentemperatur aber auch hoch.

Wenn ich möchte das meine Bremse möglichst lange mitmacht, dann fahre ich tatsächlich nicht jede Kurve mit einer Vollbremsung an, sondern gehe auch schon einmal früher vom Gas und mache dann nur noch direkt vor der Kurve eine Teil- oder leichte Vollbremsung, um dann den richtigen Kurvenspeed zu haben.

Das ist so ein wenig Philosophiefrage. Mit der oben beschriebenen Fahrweise fahre ich zwei Tage auf der Nordschleife mit Serienmaterial (Golf R, Golf GTI). Jede Kurve voll und auch Beschleunigungen voll, aber Bremsen eben auch mal leicht verschliffen und nicht immer voll. Das kostet natürlich ein wenig Zeit, aber dafür kann ich deutlich länger und materialschonender fahren.

Es geht ja meist nicht darum irgendwelche Rekordzeiten aufzustellen, sondern darum Spass zu haben und die eigene Fahrtechnik zu verbessern. Das geht mit der Fahrweise auf jeden Fall.

Damit hat man auch genug Reserven, um zum Üben, oder zum Überholen, die eine oder andere Kurve sehr agressiv anzubremsen. Danach erst einmal wieder etwas Tempo beim Bremsen herausnehmen und die Bremse kühlt wieder ab, wird geschont und steht danach wieder voll zur Verfügung.

Nach meiner Einschätzung funktioniert das gut, wenn man nur etwas Performance herausnimmt und die Bremse nur zu 70-80 % belastet.

Wenn Du wirklich voll fährst, also immer max. Vollgas und max. Bremsen machst Du am Ende jede Bremse kaputt, bzw. musst auf jeden Fall mehr machen, als nur andere Beläge zu fahren.

Es geht aber gerade mit dem leichten MX-5 schon sehr viel.

Zitat von Bluebird209

Danke dir, dann weiß ich jetzt auch wie sich das Fading der Bremsbeläge bemerkbar macht.

Danke auch für die Klarstellung, d.h. denkst du Meppen jetzt wäre mit deinem jetzigen können problematisch? 2 Tage Nordschleifentraining von der Firma aus würden mir auch gefallen

Wie fährt man denn schnell und nicht materialmordend? Meine Fahrweise wäre jetzt mit Vollgas auf die Kurve zu, dann voll auf die Bremse im ABS Regelbereich oder kurz davor und beim einlenken von der Bremse runter. Eher kein Trailbraking. Bei sehr kurzen Bremszonen vielleicht auch nur mal antippen um mehr Rotation/Gewichtsverlagerung zu bekommen, je nach Strecke. Wie machst du das?

Ich könnte mir schon vorstellen, dass bei 20-25min Stints in Meppen gegen Ende Fading auftritt, wenn man es krachen lässt. Aber mit der von Sven beschriebenen Fahrweise sollte es egal wo easy sein

Hallo.

Ich versuche auch, die originalen Bremsen (nicht Brembo) für den Einsatz bei TrackDays zu verbessern. Bei meinem ersten Trackday im November bei einer Umgebungstemperatur von 14 Grad haben sich die Bremsen normal verhalten, aber die Stints waren nicht sehr lang, nur 15 Minuten (sollten eigentlich 25 Minuten sein, wurden aber durch eine rote Flagge unterbrochen). Das Problem trat danach auf, als ich nach Hause fuhr, und für eine Woche musste ich die Bremsen viel stärker betätigen als normalerweise bei normaler Fahrt. Das lag sicherlich an einem Problem mit der Verkrystallisierung der Bremsbeläge (ich weiß nicht, ob man das auf Deutsch so sagt...). Um dies zu vermeiden, rüste ich gerade ein Belüftungssystem nach dem Vorbild von Verus vor (https://www.verus-engineering.…5-nd-386?category=7#attr=). Ich denke, das könnte sehr helfen. Hat jemand ein ähnliches System ausprobiert? Sollte dies nicht die erste Modifikation am originalen Bremssystem sein? Ich möchte das Belüftungssystem mit etwas besseren Bremsbelägen ausprobieren, um dann zu prüfen, ob es sich lohnt, das gesamte System durch ein StopTech oder nur die Scheiben durch leistungsfähigere wie die von DBA zu ersetzen.

Grüße

Ja, genau. Das nennt man im deutschen Verglasen der Beläge. Da bildet sich eine harte Schicht, die die Bremsleistung reduziert. Da hast Du noch einmal Glück gehabt, wenn Du das noch wieder herunterfahren konntest.

D.h. die Bremsen haben definitiv schon zu viel Temperatur gesehen. Schau Dir mal die Scheiben an. Wenn die blau sind, bringen sie auch nicht mehr die maximale Leistung.