Position MX-5 Handbremshebel

  • Bei meinem Meriva ist die Handbremse elektronisch. Soll heißen es gibt einen kleinen Schalter der eine Mechanik bestätigt. Man hört das richtig.
    Macht das irgend einen Sinn, ausser das es teurer ist?


    Daneben hasse ich das Teil. Raubt einem im Winter den ganzen Spaß. :D

  • Bei meinem Meriva ist die Handbremse elektronisch. Soll heißen es gibt einen kleinen Schalter der eine Mechanik bestätigt. Man hört das richtig.

    Gibt es so z.B. auch bei Gabelstaplern. ;)

    Gruß
    Andi



    Die aufregendste Verbindung zweier Punkte ist ... eine Kurve! ^^


    MX-5 G160 Exclusive-Line in Mondsteinweiß. Bestellt 02.12.2016, gebaut 11.02.2017, Übergabe 28.04.2017

  • Bei meinem Meriva ist die Handbremse elektronisch. Soll heißen es gibt einen kleinen Schalter der eine Mechanik bestätigt. Man hört das richtig.
    Macht das irgend einen Sinn, ausser das es teurer ist?

    Technisch hat das schon ein paar Vorteile. Die sogenannte elektromechanische Feststellbremse ist tatsächlich teurer als eine simple Stockfeststellbremse mit Seilzügen. D.h. ohne Zusatznutzen würde der Hersteller so etwas nicht einbauen, denn das verschlechtert die Wirtschaftlichkeit.


    Ich zähle mal ein paar Vorteile auf:
    - komfortable Betätigung mit Schalter
    - sichere Erreichung der Haltekräfte unabhängig vom Fahrer (bei der konventionellen Feststellbremse kommt es häufig vor, dass sie zu schwach angezogen wird)
    - Automatisierung der Feststellbremsfunktion z.B. durch automatisches Anziehen beim Abstellen und automatisches Lösen beim Anfahren
    - Vorteile im Innenraumpackage (kleiner Schalter vs. großer Bremshebel), Elektroleitungen anstatt Bowdenzüge, keine Anpassung an Links-/Rechtslenker (außer ggf. anderer Schalterposition)
    - Notbremsfunktion ABS-geregelt auf alle vier Räder wirkend
    - Stillstandsmanagement


    Der letzte Punkt ist sehr wichtig und wird häufig unterschätzt. Da gibt es z.B. zwei Systeme, die ohne die EPB (elektronische Parkbremse) nicht realisierbar wären, und zwar AutoHold und ACC Follow to Stop.
    AutoHold funktioniert ähnlich der Beranfahrhilfe und hält ein gebremstes Auto fest, auch wenn der Fahrer die Bremse löst. Das funktioniert bergauf, bergab und in der Ebene, d.h. das Auto steht immer und ein verrollen wird sicher verhindert. Eine komfortable Funktion bei der der Fahrer den Fuß von der Bremse nimmt und das Auto immer sicher steht.
    Bei ACC Follow to Stop bremst der Abstandregeltempomat ACC das Fahrzeug bis in den Stillstand und dann wird das Auto festgebremst (ähnlich AutoHold). Wenn der Vordermann weiterfährt betätigt man Resume und das Auto beginnt wieder mit dem automatischen Folgefahren. Für all das muss der Fahrer nicht ein einziges Pedal betätigen.


    Bei beiden Systemen wird das Fahrzeug im Stillstand automatisch gehalten und zwar in dem der Bremsdruck, den der Fahrer eingespeist hat, eingesperrt wird, auch wenn der Fahrer den Fuß von der Bremse nimmt (analog wird der Druck gehalten, der bei der automatischen Bremsung des ACC aufgebracht wurde). Das geschieht über das ESC-Aggregat, in dem die Ventile geschlossen gehalten werden. Technisch wird dazu eine Spule bestromt, die sich dadurch erwärmt. Leider kann man diesen Zustand nur eine begrenzte Zeit aufrecht erhalten, weil die Ventile sonst überhitzen.
    Was macht man dann aber? Man kann ja das Auto nicht mehrere Minuten festhalten und dann einfach losrollen lassen. Wenn man so etwas hinsichtlich der funktionalen Sicherheit bewertet, darf man das so nicht machen. Der Fahrer könnte durch Zeitung lesen abgelenkt, oder eingeschlafen sein. Dann würde das Auto einfach unkontrolliert losrollen. Wenn jetzt aber eine EPB im Auto ist, dann wird einfach die EPB geschlossen und danach werden erst die ESC-Ventile geöffnet. Das Auto steht zu jeder Zeit sicher.
    Je mehr Assistenzsysteme im Auto eingebaut werden, desto mehr wird man solche Funktionen brauchen und daher steigt auch die Zahl der Fahrzeuge mit EPB.

  • ... und bei allen beschrieben Systemen wirkt die Handbremse nur auf die Hinterräder. In meiner Garage steht ein Fahrzeug, bei dem die Handbremse auf alle vier Räder wirkt. Wer kennt es ?

    Ist mir keines bekannt, kläre mal auf. Man lernt gerne dazu.


    Feststellbremse muss nicht zwingend auf die Hinterachse wirken, Vorderachse ist auch denkbar. Praktisches Beispiel: Renault R4.


    Nicht mal Sattel und Scheibe oder Trommel müssen am Radträger plaziert sein. Beispiel auch hier Franzosen: Citroen 2CV, GS, DS .


    Trommel oder Scheibe auf der Antriebswelle. Bei Scheibenbremsen wunderbar einfacher Wechsel der Beläge, aber wehe man muss an die Scheibe...


    Vorteil hier: Geringerer Anteil ungefederte Masse, die Antriebswelle gehört zwar auch dazu, allerdings nur anteilmässig.
    Nachteil: Mangelhafte Kühlung, die Bremsen sitzen im Motorraum, kriegen keine Kühlluft ab und werden eher noch zusätzlich aufgeheizt. Und wie gesagt, verbaute Kacke. Zum Belagwechsel einer Trommel muss alles auseinandergeschraubt werden, und bei Scheiben sind nur Arbeiten an Bremssattel oder -belag erfreulich.

  • @postschlumpf du hattest im Bezug auf den bg Recht.... Ich hätte echt schwören können.... Dann muss das Thema und Wohlbefinden doch erst zum BL hoch gekommen sein.... Merkwürdig. Wie einen die Erinnerungen einen Streich spielen können :(

  • So, @t244, dann kläre mal auf. Ich bin auch nur auf R4 und alte Zitröne mit Feststellbremse vorn gekommen. Was hast du denn da Wunderliches?


    Innenligende Scheiben gibt's bzw. gab's übrigens natürlich auch hinten und auch bei der Betriebsbremse, z.B. bei Jaguar (und damit z.B. auch bei vielen Cobra Replikas mit Jaguar-Achsen). Vor- und Nachteile: siehe oben.

    Roadster G 132, (immer noch) mit Ganzjahresreifen

  • britisch ist schon mal die richtige Richtung.
    Es ist ein LandRover 110. Der hat die Handbremse direkt am Getriebeausgang. Und da er permanenten Allrad mit einem mechanischen Planetenverteilergetriebe hat, wirkt die eine Handbremstrommel auf alle vier Räder.
    Damit steht er auch an etwas größeren Steigungen.


    Die normale Betriebsbremse ist ganz konventionell gelöst. Bei mir noch (Bj89) mit Scheibenbremse vorne und Trommelbremse hinten.


  • Es ist ein LandRover 110. Der hat die Handbremse direkt am Getriebeausgang. Und da er permanenten Allrad mit einem mechanischen Planetenverteilergetriebe hat, wirkt die eine Handbremstrommel auf alle vier Räder.
    Damit steht er auch an etwas größeren Steigungen.

    Sind die Differentiale denn dann gesperrt im Stillstand? Ansonsten wirkt die Bremse zwar auf ale vier Räder, aber bei offenen Differentialen reicht es, dass ein einziges Rad rutscht und die ganze Fuhre sich in Bewegung setzt.

  • Das stimmt natürlich. Aber bis beim Landy ein Rad frei dreht, dauert es.


    Die VTG-Sperre einzulegen ist nur ein Handgriff und das geht in der Untersetzung und im Straßengang.
    Ansonsten hat er serienäßig keine Achssperren (die gibt es natürlich im Zubehör). Serienmäßig kann man nur das Verteilergetriebe sperren. Das ist auch konsequent so, denn das Konzept des Landy ist es ja durch sein flexibles Fahrwerk in jeder Situation alle vier Räder am Boden halten zu können.