jedes Jahr selbe Frage... :) Mazda MX5 ND Sommerreifen 2022 2023 2024 ff.

  • @Abarthig zu deinem geschriebenen sage ich jetzt mal nichts.
    Ich möchte nur die Frage an das Limit des Conti PC6 beantworten.
    Im normalen gesetzlich vorgeschrieben Geltungsbereich ist das Limit der Reifen nicht zu erreichen. Im Motorsport, auf abgesperrten Strecken oder wie ein "ich bin Walter Röhrl" durch Serpentinen ist ja nicht MEIN bestreben. Ich möchte (und andere vielleicht auch) einfach einen zuverlässigen Reifen für den normalen zügigen Alltag. Und dafür finde ICH ihn persönlich gut und schließe ihn nicht wegen irgend welchen schwarzen Zeilen in irgend einer Zeitung kategorisch aus.


    Mich persönlich stört hier im Forum etwas, das heißt, dass der MX5 explizit für einen eventuellen Rennstreckenensatz umgerüstet werden muß und alles andere taugt nichts. Egal ob Reifen, Fahrwerk, Bremsen, Luftdruck. Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, das der eine oder andere vielleicht nicht das Richtige, dafür predistinierte Fahrzeug gekauft hat.
    Aber das beziehe ich nur auf meinen persönlichen Eindruck.

    Meine Absicht ist es nicht dich anzugreifen, daher kannst du gerne auch auf mein Geschriebenes eingehen. So stehen halt leere Behauptungen im Raum. ;)


    Es geht hier ja nicht um Rennstreckenperformance, denn dann müssten wir uns über andere Reifen unterhalten. Aber wie gut ein Reifen ist zeigt sich erst ab wann der Grenzbereich erreicht wird. Diesen Bereich kann man bewusst erfahren, aber man kann auch unbeabsichtigt in Extremsituationen dorthin gelangen. Daher geht es vorrangig um Sicherheit. Und der Conti ist halt ein Premiumreifen und muss sich daher auch daran messen lassen. Und wenn dieser den Aquaplaningbereich schon fast 10 kmh früher erreicht als der Michelin ist das für mich ein Sicherheitsthema was für den Kauf eines anderen Reifen spricht.

  • @Watashi wa Sven desu und andere
    Was ist für euch "Reifen ans Limit bringen" ?


    Meine Definition als Laie ist, das ich ihn in den Grenzbereich bringe und mich auch durchaus am oberen Ende bewege. Kurz vor totalem Gripverlust.


    Wie gesagt ich bin beileibe kein Profi aber ihn in den Grenzbereich bringen kann ich ihn auch auf öffentlichen Straßen. Natürlich nur in einsamer Gegend. Ich weit und breit die Straße für mich alleine habe und diese auch so ist das mir und dem Auto, bei missglücktem Versuch, kein Unglück geschieht.



    Unter der Voraussetzung das man überhaupt etwas spürt und unter dem Wissen das es deutlich weniger ist als bei einem Profi.
    Trotzdem erfährt man dabei doch wie der Reifen reagiert.
    Wie groß der Grenzbereich ist und ob man sich mit Reifen A ein höheres Tempo erlauben kann als mit Reifen B.
    Auch wenn das Tempo auf öffentlichen Straßen bei solchen Spielereien moderat ist.


    Ich weiß von meinen Job das es als Profi schwer ist unvollständige und laienhafte Beschreibungen ernst zu nehmen und zu akzeptieren.
    Trotzdem kann ein Laie nach meinem, oben beschriebenen Verständnis Reifen vergleichen und beurteilen. Auch ohne Rennstrecke.
    Vergleichen natürlich nur wenn er Beide selbst möglichst zeitnah gefahren ist.


    Wer weiß, vielleicht sogar für den ebenfalls laienhaften Leser genauso wertvoll. Schließlich kann dieser die Profibeschreibung genausowenig richtig deuten. Da mag eine blumige Sprache von Laie zu Laie manchmal verständlicher sein.

  • So, jetzt sind die Conti Premium Contact 6 drauf. Bin gspannt.
    Die original Bridgstone waren jetzt schon ein Graus. Wenn es nass war hat er aus der Kurve im 4 Gang durchgedreht.

  • Ich werde die S001 drauf lassen und damit die große Alpentour machen. Ich denke, dass sie auf dem Automatik RF bei Nässe besser funktionieren, weil die Automatik weniger heftige Lastwechsel erzeugt. Es ist einfach zu schade, neue Reifen wegzuwerfen oder fast zu verschenken. Nach der Tour werde ich berichten oder mache noch schöne Fotos, während ich mit 9,81 Meter pro Sekunde Beschleunigung einen Berg runterfliege ...

  • Habe leider noch nicht verstanden, wo genau der Grenzbereich am besten aufgehoben ist.
    Wenn jemand wirklich Auto fahren kann, was ja einige hier behaupten, kommt jener gar nicht in den Grenzbereich, sondern lediglich davor, da er als Top-Pilot vorausschauend fährt.
    Wenn ich jetzt sage, dass ein Reifen in einer 90° Kurve mit ca. 100 km/h bei Nässe ins rutschen kommt, wäre das absoluter Blödsinn. Denn das Gehirn (normaler Fahrer, nicht Profis) sagt schon bei Trockenheit nein, könnte schief gehen. Also warum bewußt Risiken eingehen. Verstehe den Sinn nicht ganz.


    PS: Habe schon viele Grenzbereiche überschritten, Teils beruflich mit Absicht, Teils aus Übermut (ganz böse). War nie lustig und ich persönlich brauche diese "Selbstbestätigung" beim besten Willen nicht mehr. Der MX5 ist das erste Fahrzeug, bei dem ich wirklich entschleunige.


    Und sollte man aus irgend welchen Gründen unkontrolliert in eine Gefahrensituation kommen, sollte man hoffen, dass alle Helferlein, Reifen und Bremsen ihr bestes geben. ;)

  • Um 1g konstante (!) Querbeschleunigung zu erreichen braucht man beim Serien MX5 aber schon optimalen Asphalt und ideale Reifentemperaturen. Hast du das tatsächlich geschafft?


    Mit der GoPro gemessen kam ich mit den Michelins in langen schnellen Kurven bis ca. 0,9 g und dann fangen sie an zu quietschen und man wird von der Linie weggetragen. Ab da kann man die Linie nicht mehr halten und überfährt den Reifen.

  • Zum Vergleich .. Mit den Yokohama AD08R und passender Fahrwerkabstimmung sind knapp 1,5 g drin (auf der Fastlap mit Profi-Equipment und Profi-Fahrer - Christian Menzel - gemessen).

  • Unter der Voraussetzung das man überhaupt etwas spürt und unter dem Wissen das es deutlich weniger ist als bei einem Profi.Trotzdem erfährt man dabei doch wie der Reifen reagiert.
    Wie groß der Grenzbereich ist und ob man sich mit Reifen A ein höheres Tempo erlauben kann als mit Reifen B.

    Um einen Reifen vollständig im Trockenen zu beurteilen, benötige ich als Profi ungefähr einen halben Tag auf abgesperrter Strecke und einen Vergleichsreifen, den ich am selben Tag fahre und den ich gut kenne. Im öffentlichen Straßenverkehr bekomme ich höchstens einen Eindruck einiger weniger Eigenschaften, aber mir gelingt es da nicht mal so nebenbei eine vollständige Reifenbeurteilung zu machen.


    Wenn Du den Reifen im öffentlichen Straßenverkehr (ideale und ungefährliche Bedingungen voraus gesetzt) an die Grenzen bringst, kannst Du dann die folgenden Fragen eindeutig und trennscharf beantworten:
    - Das Auto rutscht und untersteuert/übersteuert dabei stark: Lag es an der Fahrtechnik, an der Straße, oder war eine bestimmte Reifeneigenschaft der Auslöser?
    - Das Auto bricht unerwartet aus: Lag es an der Fahrtechnik, an der Straße, oder war eine bestimmte Reifeneigenschaft der Auslöser?
    - Das Auto verhält sich nicht so, wie Du es erwartet hättest: Lag es an der Fahrtechnik, an der Straße, oder war eine bestimmte Reifeneigenschaft der Auslöser?
    - usw.


    NmE sind das Fragen, die der ungeübte und untrainierte Fahrer nicht einwandfrei beantworten kann. In der Automobilindustrie bilden wir dafür Leute über mehrere Monate aus und es dauert dann Jahre, bis sie erstens gut fahren können und zweitens eine saubere Beurteilung machen können.


    Also nein, ich glaube nicht, dass Amateur-Beschreibungen einem Reifen in jeder Hinsicht gerecht werden. Am ehesten wird es vielen Leuten gelingen, richtig schlechte Reifen zu erkennen. Aber ob ein Reifen wirklich in allen Disziplinen richtig gut ist, oder z.B. doch beim Spurwechsel mit ausbrechendem Heck bei 160 km/h Probleme mit der Stabilisierung hat (nur ein Bsp. einer OEM-Prüfung), werden wohl die wenigsten im öffentlichen Straßenverkehr beurteilen können. Es bleibt dann nur ein ungefährer erster Eindruck und ggf. noch eine grobe Beurteilung einzelner Disziplinen, wie z.B. einer etwas höheren möglichen Kurvengeschwindigkeit. Mir war es immer am Wichtigsten zu beurteilen, wie gutmütig ein Reifen ist, ob er einen breiten und sauberen Übergangsbereich hat und ob das Auto gut beherrschbar bleibt, nach dem es instabil geworden ist. So etwas kann man definitiv nicht mal nebenbei im öffentlichen Straßenverkehr beurteilen. Wie komplex das Thema ist, sieht man ja auch, wenn man sich den Katalog anschaut, den die Auto-Bild abfährt, begleitet von vielen Objektivmessungen.


    Es ist ja häufig schon schwer, aus Beschreibungen, die hier auftauchen, zu erkennen, was genau gemeint ist und wann und wie das beurteilt wurde. Leider mache ich auch in meinen Trainings immer wieder die Erfahrung, dass das was Fahrer subjektiv erleben und beschreiben nicht zu dem passt, was das Auto objektiv macht. Da muss man dann erst einmal Begriffe klären und was aus der Fahrtechnik und was aus dem Auto kommt und dann hat man eine Basis für weitere Gespräche. Die Basis fehlt hier auch in der Regel.


    Wieder viel Text, sorry. Kurz - ich lese die Beschreibungen hier interessiert und halte den Austausch auch für wertvoll und sinnvoll. Aber allein aufgrund solcher Erfahrungen und Empfehlungen kaufe ich mir keine Reifen.

  • Wenn jemand wirklich Auto fahren kann, was ja einige hier behaupten, komme jener gar nicht in den Grenzbereich, sondern lediglich davor, da er als Top-Pilot vorausschauend fährt.

    Eh? Jeder Profi kann ein Reifen (Oder generell das Fahrzeug) in den Grenzbereich oder auch darüber bringen.
    Ein Profi weiß mit dem Überschreiten des Grenzbereichs umzugehen, ein Laie haut das Auto dann in den Graben.


    Grenzbereich heißt ja einfach z.B. dass du mit Reifen a) die erwähnte 90° Kurve mit 90km/h fahren kannst, mit Reifen b) nur mit 60km/h. Den Grenzbereich würde ich dann so definieren, dass darüber halt Grip abreißt und was weiß ich was passiert (Da unterscheiden sich dann Profis von Laien).


    So meine Sicht der Dinge

    2018 G160 SL + SP in Mondsteinweiß | Bilstein B14 | Federal 595RS-R 205/50R16 auf original Mazda 16" | CAE UltraShifter | Mishimoto Oil Catch Can | DIY Öltemperaturanzeige
    Fahrzeugthread: Joshudes Mondgestein


    2005 Volvo V50 T5 AWD M66 in Passion Red

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  • Zum Vergleich .. Mit den Yokohama AD08R und passender Fahrwerkabstimmung sind knapp 1,5 g drin (auf der Fastlap mit Profi-Equipment und Profi-Fahrer - Christian Menzel - gemessen).

    Auf dem Heidbergring ca. 1,0-1,1 g mit dem Bridgestone und ca. 1,1-1,2 g mit dem Michelin PS4, je nach Fahrwerk. Asphalt ist nicht top griffig, aber auch nicht rutschig.


    Ein normaler Golf mit 17" und rollwiderstandsoptimierten Standard-Sommerreifen (BS Turanza T001) schafft auch immerhin knapp über 0,9 g.