Grundsatz-Diskussion zum Premiumsprit (z.B. Shell V-Power und ARAL Ultimate)

  • Anscheinend tanken nur sehr wenige E10 (so wie ich in der Regel). Wäre vielleicht mal einen Versuch wert, ob es Leistungsunterschiede beim 2.0er zumindest zwischen E10 und Ultimate 102 gibt, probiere ich mal...

    G160 ND SL mit SP, graphitgrau, OEM AERO-Pack komplett, OEM Bastuck-ESD, OEM Design 66-Felgen, OEM Eibach Tieferlegung 30mm, H&R-Spurplatten (VA 36 mm/ HA 40 mm), OEM-Begrüßungsbeleuchtung rot und OEM Alu-Pedalsatz komplett.

  • E10 hätte in der Winterpause den Vorteil, daß der Sprit mehr Kondenswasser aufnehmen kann. In der Luftfahrt ist es immer noch gängige Praxis, dem Benzin Isopropanol beizumischen, wenn es erforderlich ist, Wasser aus dem Kraftstoffsystem zu entfernen.


    Ich habe den MX (1,5) gewohnheitsgemäß die ersten 5000 km mit E10 betrieben und dann aus Neugier mal Super plus reingeschüttet. Der direkte Vergleich ließ mich direkt den V Power deal abschliessen, der Wagen fuhr einfach besser. Ob es Einbildung, Hypnose durch geschicktes Marketing, oder wissenschaftlich belegbare Realität ist, sei dahingestellt.

  • E10 hätte in der Winterpause den Vorteil, daß der Sprit mehr Kondenswasser aufnehmen kann.

    Genau das wird von anderen als Gegenargument aufgeführt. Durch die hygroskopische Wirkung würde mehr Wasser aus der Luft gezogen und bei längerer Standzeit könnte sich das Wasser absetzen und Korrosion und Verschlammung des Tanks verursachen. Heißt es.

    Roadster G 132, (immer noch) mit Ganzjahresreifen

  • Genau das wird von anderen als Gegenargument aufgeführt. Durch die hygroskopische Wirkung würde mehr Wasser aus der Luft gezogen und bei längerer Standzeit könnte sich das Wasser absetzen und Korrosion und Verschlammung des Tanks verursachen. Heißt es.

    Genauso kenne ich das auch, insbesondere aus dem Oldtimer-Sektor. Da wird empfohlen nur Ethanol freie Kraftstoffe zu verwenden.

  • Rein physikalisch gesehen schließen sich die Worte "hygroskopisch" und "absetzen" aus. Der Alkohol entzieht der Luft kein Wasser, nur um es wieder "auszuspucken". Gelöst ist gelöst, nur wenn noch mehr dazu kommt, wird es nicht mehr gelöst und setzt sich ab.
    Das große Problem speziell für die Oldtimer sind eher die ganzen Zusatzstoffe, die dem Benzin heutzutage zugesetzt sind, die lassen Schläuche aufquellen, und mit Kondenswasser bilden sich gelleeartige Stoffe, die den Vergaser zusetzen und noch andere Sachen machen. Manchmal ist älterer Sprit auch garnicht mehr zündfähig, da sucht man sich den Wolf, warum die Karre nicht anspringt und am Ende muß nur die alte Brühe raus und schon läuft alles.

  • Rein physikalisch gesehen schließen sich die Worte "hygroskopisch" und "absetzen" aus. Der Alkohol entzieht der Luft kein Wasser, nur um es wieder "auszuspucken".

    Dem würde nur ein Narr widersprechen, aber ist es wirklich so einfach? Zum einen liegt das Ethanl liegt ja nicht pur vor, sondern im Gemisch mit allen anderen Bestandteilen des Kraftstoffs. Zum anderen können sich hygroskopische Stoffe (fest wie flüssig) durchaus durch die Aufnahme von Wasser verändern. Das Ergebnis kann also trotzdem sein, dass zumindest nach längere Standzeit durch Entmischung und chemische Veränderung Korrosion im Kraftstoffsystem entsteht.


    Ich schreibe "kann" und behaupte nicht, dass es so wäre. Aber das sind die Aussagen, die man findet. Insbesondere aus dem Bereich der Oldtimer, Modellflieger, Motorgeräte, usw. Auch wenn es im ersten Moment widersinnig klingt, heißt das noch lange nicht, dass es unter allen Randbedingungen physikalisch unmöglich wäre.


    Weiter will ich mich gar nicht aus dem Fenster lehnen.

    Roadster G 132, (immer noch) mit Ganzjahresreifen

  • Gut möglich, mein chemisches Verständnis würde sagen: hast Du nach einem Winter mit E10 einen Liter Wasser im Tank, wären es mit E5 zwei geworden. Auf der anderen Seite sind halt so viele Sachen im Sprit drin, die dich auch noch gegenseitig beeinflussen, daß man als Laie da kaum noch durchblicken kann. Zumal sich selbst die Experten gegenseitig widersprechen. Siehe der E10 Test in "Oldtimer Markt", Fazit: unbedenklich und völlig unschädlich.
    Wenige Dinge wurden mMn so kontrovers und mit so viel Emotionen statt Fakten diskutiert wie E10.

  • Und zum Thema sauberere Verbrennung vs. Verbrennungsrückstände - wie ist da eure Meinung bzw. Wissensstand?
    Ist ja auch so ein Argument der Firmen ... :/

    LG
    Nelle


    G160 Roadster 2018 SL + SP, rot.
    KW V3 optimiert, Dunlop Sport Maxx RT 205/50R16 + OZ Alleggerita ET37, I.L. Motorsport Dom- und Unterbodenstreben V+H, Fox ESD
    Fahrwerkseinstellung (ständig aktualisiert): *klick* (Post #85) - Und so schaut er aus: *klick*

  • Und zum Thema sauberere Verbrennung vs. Verbrennungsrückstände - wie ist da eure Meinung bzw. Wissensstand?
    Ist ja auch so ein Argument der Firmen ... :/

    Ehrliche Meinung? Wenn der Motor ordentlich ausgelegt ist, und da gehe ich bei Mazda von aus, dann ist das kein Thema.
    Ich habe genug Autos im Bekanntenkreis plus die berufliche Erfahrung und ich kenne keinen einzigen Fall bei dem es in der Hinsicht Probleme gab. Da sind auch durchaus jüngere Exemplare mit hoher Laufleistung dabei.
    BTW die Autoindustrie verwendet für ihre Dauerläufe auch kein Zauberbenzin.


    Aus meiner Sicht genauso ein Marketing-Ding, wie die Zauber-Spritsorten allgemein.
    Es gibt ja auch keine wirklich notwendigen Innovationen in der Branche, da alles genormt und durchentwickelt ist. Also braucht man andere Ideen, um zusätzlichen Umsatz zu generieren. Ein paar Zusatzadditive und ein deutlich höherer Preis scheinen mir da eine gute Strategie zu sein.

  • Ehrliche Meinung? Wenn der Motor ordentlich ausgelegt ist, und da gehe ich bei Mazda von aus, dann ist das kein Thema.Ich habe genug Autos im Bekanntenkreis plus die berufliche Erfahrung und ich kenne keinen einzigen Fall bei dem es in der Hinsicht Probleme gab. Da sind auch durchaus jüngere Exemplare mit hoher Laufleistung dabei.
    BTW die Autoindustrie verwendet für ihre Dauerläufe auch kein Zauberbenzin.

    Fragt man Google nach Verkokung bei Direkteinspritzern usw. kommt man aber ganz schnell auf Meldungen, wo es teilweise so heftig ist, dass sogar die Motorkontrollleuchte Alarm schlägt (VW-Konzern ganz groß dabei, BMW hat auch seine Problemkinder um nur 2 zu nennen). Der Otto-Normal-Fahrer fährt eben nicht nach Zyklus, sondern so wie er will. In Teilleist mit ordentlich interner AGR und Co. holt man sich die Krätze in den Motor.


    Hat man so viel Leistung, dass man im Alltag nur rumrollt, kann man ganz schnell ein Problem bekommen - und wenn es nur Leistungsverlust ist.


    Hilfe gibt das erhöhte Lastkollektiv und regelmäßiges heiß fahren.
    Ob der Edelsprit in der Hinsicht was bringt oder es nur Marketing ist, darf jeder für sich selbst entscheiden- ich verlasse mich da lieber auf Meinungen von Motorentwicklern.