Normal lange Federn mit höherer Federrate

  • Gibt es eigentlich Federn mit "normaler" Serienlänge, aber höheren Federraten? (zur Kombination mit besseren Dämpfern)
    Also quasi ein Sportfahrwerk ohne Tieferlegung?


    Grüße,
    Jürgen

    MX 5-RF Sports-Line Matrixgrau Nappa KW V3 Custom ;)

  • Normalerweise nicht, weil es da so gut wie keinen Markt für gibt.
    Einen ähnlichen Effekt, insbesondere wenn es um das Wanken geht, erhält man mit steiferen Stabis.
    Darüber hatte ich auch mal nachgedacht. Preislich liegt man da mit Einbau aber auch über 1.000 €, so dass ich dann auf das Gewindefahrwerk geschwenkt bin.

  • Was ich bisher z.B. vom H&R Monotube Gewindefahrwerk gelesen habe ist es ja wohl sehr harmonisch. Der Preis ist auch i.O.
    Aber leider ist es das Gewindefahrwerk mit der wohl größten minimalen Tieferlegung. :(
    Mir geht es nicht primär um Tieferlegung (ich möchte nicht, dass das Auto nachher nach "Tuning" aussieht), sondern darum, dass mein RF so wie er ab Werk kommt, in Kurven unruhiger ist als der Standard NC und sogar als mein VW
    Multivan. (und der normale NC war vom Fahrwerk her auch schon nicht übertrieben sportlich)
    Bei direkt aufeinanderfolgendem, schnellen Links-Rechts-Links-Lenken ist es nicht unbedingt die absolute Seitenneigung was mich stört, sondern einfach, dass sich das extrem weich und schaukelig anfühlt.
    (ganz ähnlich wie bei einen alten Auto mit kaputten Stoßdämpfern)


    Ob da ein reiner Dämpfertausch (z.B. Koni gelb) schon den gewünschten Effekt bringt, oder ist das dann nur überdämpft und damit fahrtechnisch auch nicht das Gelbe vom Ei?


    Grüße,
    Jürgen

    MX 5-RF Sports-Line Matrixgrau Nappa KW V3 Custom ;)

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  • schon den gewünschten Effekt bringt

    wohl kaum....der Stoßdämpfer dämpft die Ausdehnung der Feder nachdem die Feder komprimiert wurde....


    Da du das Wanken, also das komprimieren der Federn verändern willst, musst du andere Federn nehmen.


    .....ist ja eigentlich auch ein Schwingungsdämpfer ;)


    Edit:
    Oder du bräuchtest Dämpfer mit einer deutlich höheren Druckstufe.... aber ob sich das dann so harmonisch fährt?

  • Ich denke der Stoßdämpfer dämpft sowohl das Komprimieren der Feder (Druckstufe) als auch die anschließende "Ausdehnung" (Zugstufe)
    Und eine Feder ist sicherlich kein Schwingungsdämpfer, sondern eben gerade das Teil das schwingt und gedämpft werden muß.
    (Gedämpfte Schwingung)
    Wenn beim Wanken die eine Seite einfedert, federt doch die andere gleichzeitig aus und anschließend genau andersherum.

    MX 5-RF Sports-Line Matrixgrau Nappa KW V3 Custom ;)

  • Die Konis sollen ja recht gut sein, was das Anlenken angeht. Bin ich aber selber auch noch nicht gefahren.


    So ein Dämpfer kann etwas Dynamik aus dem Auto nehmen und dafür sorgen, dass der Aufbau besser angebunden ist. Ein Problem das bleibt ist, dass der maximale Wankwinkel, der sich dann statisch in der Kurve einstellt, derselbe bleibt, da er nur von den Feder-/Stabi-Steifigkeiten abhängt. Mit einem strafferen Dämpfer wankt das Auto nur langsamer durch, braucht also länger um den maximalen Wankwinkel zu erreichen.


    Ich persönlich finde das ST/KW mit ihren Fahrwerken einen guten Kompromiss gefunden haben. Die Federsteifigkeiten sind moderat und die minimale Tieferlegung sind ca. 25 - 30 mm. Das ist nicht viel, sieht aber auch ganz schick aus.
    Der Komfort ist ordentlich, bzw. mit einem verstellbaren V3 ganz dicht an der Serie.

  • Was Du auch versuchen kannst: im Marktbereich hier gebrauchte Federn aus dem Sportpaket jagen und mit den gelben Konis verbauen. Die Kombi habe ich bei mir verbaut und bin damit recht zufrieden; das wanken ist stark reduziert und die Strassenlage wurde spürbar besser, speziell in Wechselkurven a la Kreisverkehr.

  • Was mich halt ein wenig irritiert, ist das KW sowohl beim klassischen KW Fahrwerk als auch bei der Tochtermarke STX das Verhältnis der Federraten zwischen Vorderachse und Hinterachse fast als 1:1 ausführt und ansonsten die meisten Fahrwerkshersteller das Verhältnis eher noch mehr (z.T. deutlich) in Richtung Vorderachse schieben als schon in der Serienversion von Mazda.
    Die hinten und vorne fast gleichen Federraten müssen dann wieder durch eine deutliche Sturzdifferenz zwischen vorne und hinten "ausgeglichen" werde.
    Das kommt mir halt ein wenig "speziell" vor, aber ich bin ja auch kein Fahrwerkspezialist.


    Von der geringen minimalen Tieferlegung von 20mm wäre ich sonst schon bei so einem Fahrwerk, wobei ich etwas Bedenken wegen des Korrosionsschutztes bei der STX Version habe.


    Aber mir kann's einer recht machen.... ;)


    Grüße,
    Jürgen

    MX 5-RF Sports-Line Matrixgrau Nappa KW V3 Custom ;)

  • @Michael
    Das klingt ja auch gut!
    Aber soweit ich mich erinnere haben die Federn aus dem Sportpaket vorne die selben 27/28N wie die "Serie" und hinten statt 14N dann 18N. Da wäre der Unterschied zur "Serie" ja nicht so riesig.
    Die Tieferlegung wäre aber wohl schön dezent so um die 20mm, oder wie viel ist das bei deinem MX 5?


    Grüße,
    Jürgen

    MX 5-RF Sports-Line Matrixgrau Nappa KW V3 Custom ;)

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  • Was mich halt ein wenig irritiert, ist das KW sowohl beim klassischen KW Fahrwerk als auch bei der Tochtermarke STX das Verhältnis der Federraten zwischen Vorderachse und Hinterachse fast als 1:1 ausführt und ansonsten die meisten Fahrwerkshersteller das Verhältnis eher noch mehr (z.T. deutlich) in Richtung Vorderachse schieben als schon in der Serienversion von Mazda.
    Die hinten und vorne fast gleichen Federraten müssen dann wieder durch eine deutliche Sturzdifferenz zwischen vorne und hinten "ausgeglichen" werde.
    Das kommt mir halt ein wenig "speziell" vor, aber ich bin ja auch kein Fahrwerkspezialist.

    Das kann man jetzt lange hin und her diskutieren, wer hier speziell auslegt, KW oder die anderen. Übrigens sind H&R und Bilstein mit 50/40 ähnlich wie KW unterwegs. Man könnte also auch sagen, dass lediglich BC/SPS speziell unterwegs sind.


    Die Auslegung von BC/SPS skaliert im wesentlichen die Serienauslegung hoch und soll (nach Aussage SPS) durch die sehr steife Vorderachse Vorteile beim harten Anbremsen auf dem Track haben, insbesondere mit verstärkter Bremse. So etwas ist für mich z.B. auf der Landstraße überhaupt nicht relevant.
    Die passende Fahrwerkseinstellung dazu ist symmetrisch, was auch nicht unbedingt optimal ist, da die Verträglichkeit für hohen Sturz vorne und hinten unterschiedlich ist, insbesondere hinsichtlich Reifenverschleiß.


    Die Auslegung von KW/H&R/Bilstein geht eher in Richtung klassisches Sportfahrwerk mit gesteigerter Agilität und ist passt aus meiner Sicht für die normale Landstraße ganz gut. Die Sturzdifferenz und Auslegung orientiert sich dabei an der Fahrerkseinstellung des Serienfahrzeugs, was ja auch nicht so furchtbar abwegig ist.
    Ein Vorteil ist, dass ich da wo Sturz gut vertragen wird, an der Hinterachse, auch mehr Sturz fahre und an der Vorderachse, die da eher empfindlich ist, fahre ich weniger.
    Im Rennsport, z.B. bei der Miata Sportversion, werden sogar mal gerne hinten härtere Feder als vorne gefahren. Man bekommt also eine Idee, in welche Richtung KW auslegt.


    Hinsichtlich Performance funktionieren beide Arten der Auslegung und im Fahrverhalten kann man das Auto auch mit beiden Auslegungen über die Fahrwerkseinstellung so feintunen wie man das möchte.


    Da würde ich, gerade für den Nicht-Fahrwerker, empfehlen, mal den Kopf auszuschalten und sich nicht an an solchen Themen aufzuhängen, sondern so etwas mal zu fahren und dann zu entscheiden.


    Manthey Racing hat übrigens gerade mit KW die 24 h auf dem Nürburgring gewonnen und hat einen Hydropuls Prüfstand, auf dem die Fahrwerke fahrzeugtechnisch vermessen und ausgelegt werden. Solche Möglichkeiten hat nicht jeder, so dass ich persönlich recht überzeugt bin von dem, was KW da tut.