Neuer Bußgeldkatalog

  • Harkpabst, was verstehst du aber unter flächendeckend und "offensichtliche Absicherung"?


    Das Problem ist nämlich, dass Wahrnehmung und konkrete Zahlen unterschiedlich interpretiert werden.


    So ist es "gesellschaftlich weitestgehend anerkannt", dass vor Schulen, Altersheimen usw. ein 30er Schild steht und geblitzt wird. Dummerweise gibt es überhaupt keine haltbaren Zahlen, die belegen, dass in der Vergangenheit vor Schulen oder Altersheimen außergewöhnlich viel passiert ist.


    Im Gegensatz dazu war die Baustelle auf dem südlichen Berliner Ring sehr gut überwacht und trotzdem passierten im Schnitt drei Unfälle am Tag mit entsprechenden Staus, obwohl die Fotoapparate gut zu tun hatten.


    Spätestens bei "flächendeckend" kommt noch ein anderer Aspekt ins Spiel. Wer soll das eigentlich machen?


    Ok, man könnte stationäre Anlagen weiter ausbauen. Aber vor Schulen, Altersheimen wo sowieo kaum was passiert? Oder noch mehr in den Autobahnbaustellen?


    In vielen Gegenden Deutschlands wurde/wird ja an "besonderen Orten" verstärkt überwacht. z. B. auf kurvenreichen Strecken mit vielen Motorradfans. Hat's was gebracht? Nö. Bis sich einzelne Gemeinden sogar entschließen mussten bauliche Veränderungen oder Streckensperrungen vorzunehmen.


    Erst waren die verstärkten Überwachungen wegen vieler schwerer Unfälle Abzocke, später waren die baulichen Veränderungen reine Schikane.


    Es ist egal, was gemacht wird. Gemeckert wird sowieso.

  • das mit der staffel haben wir doch schon sehr lange
    mich haben sie 91 oder 92 dreimal relativ kurz hintereinader geblitzt und es wurde im bescheid ausdrücklich daruf verwiesen, dass wegen der mehrfachtäterschaft in kurzer zeit das bußgeld wesentlich höher war


    gruß helmut

    Das ist soweit richtig und gilt im gesamten Ordnungswidrigkeitenrecht. Es ist aber eine Kann-Regel.


    Zitat
    Auch eine wiederholte Geschwindigkeitsüberschreitung kann relativ schnell zum Fahrverbot führen.


    Ganzer Text:
    https://www.bussgeldkataloge.de/wiederholungstaeter/



    Und genau weil es eine Kann-Regel ist, ist wieder viel Spielraum für Interpretationen.

  • Meistens wird doch an Stellen geblitzt, wo entsprechend viel Verkehr ist und Kasse gemacht wird. Die Städte und Gemeinden sind auf diese Einnahmen angewiesen und planen auch entsprechend in ihrem Haushalt.
    Würde öfters und an verschiedenen Stellen kontrolliert, dann würde dies auf längere Sicht mehr Wirkung zeigen als fortwährende neue Verbote und Verschärfungen.
    Na klar, dies kostet natürlich auch und erfordert einen entsprechenden Personalschlüssel.


    Eins zu den Forderungen nach mehr Härte ?( .


    Wir befinden uns noch in einem Autoforum und da befremdet es sehr, dass man an dem Ast sägt auf dem man sitzt :evil: .


    Das Herbeisehnen nach ständig härteren Maßnahmen passt irgendwie nicht hierhin :( .


    Ich möchte keinen totalen Überwachungsstaat mit immer mehr Verboten und Maßregelungen.


    Würde im Straßenverkehr sinnvoll kontrolliert und entsprechend Personal hierfür eingesetzt, dann würde man die Drängler und Raser auf lange Sicht sozialisieren oder aber aus dem Verkehr ziehen.

    ND 2,0 Sports-Line, ST mit SP, Soul Red Crystal, BBS, SPS Street, I.L. Spurplatten, Lenkrad Zymexx ZStyle#1 Performance, Fox ESD re. mit Zymexx Diffusor, Mesh Grill „s“ , sequentielle Blinker h. u. The Cone

  • Ich sehe das genau konträr. Gerade wenn wir weiterhin Spass am Auto haben wollen, dann müssen wir auch zeigen, dass wir damit verantwortungsvoll umgehen können.
    Die Argumentation, ich habe Spass am Auto und deshalb sollte das möglichst rechtsfrei sein kann doch nicht der richtige Weg sein.
    Gerade Raser und Leute die andere Gefährden bringen doch unser Hobby in Verruf und sorgen dafür, dass überall Schulder aufgestellt und z.T. sogar Straßen für Motorräder gesperrt werden.


    Ich habe echt kein Verständnis dafür, dass gejammert wird, weil man innerorts keine 70 fahren darf, ohne den Führerschein los zu werden.


    Was ich gut verstehe ist die Angst davor mal ein Schild zu übersehen, insbesondere auf der Autobahn.
    Wer es innerorts bei 50 km/h nicht schafft ein 30 km/h Schild zu erkennen, der sollte vielleicht über seine Eignung ein Kraftfahrzeug zu führen nachdenken, oder mal zum Optiker gehen ;) .
    Da kommt dann nämlich schnell der Verdacht auf, dass das spielende Kind genauso übersehen wird und damit spielt man den Verfechtern strengerer Regulierungen nur in die Karten.


    In dem Sinne finde ich die Idee von @hifi_nok aber sehr zielführend. Ein Freischuss für das Übersehen eines Schildes wäre fair, aber beim zweiten oder dritten Mal sollte man es dann verstanden haben.
    Und selbst die Autobahnsituationen kann ich entschärfen, in dem ich mich an die Richtgeschwindigkeit halte. Dann wird die Wahrscheinlichkeit ein Schild zu übersehen, oder nicht mehr rechtzeitig verzögern zu können, schon deutlich kleiner.


    Aus meiner Sicht kann und darf es kein Recht geben, andere grundlos zu gefährden, weil ich mich austoben möchte.


    Macht Trainings, bucht Trackdays und lernt richtig Auto fahren. Das bringt mehr und macht deutlich mehr Spass, als auf der Autobahn stumpf den Pin aufs Bodenblech zu drücken.
    Gerade seit dem ich viel die Möglichkeit habe auf abgesperrten Strecken zu fahren, fahre ich draußen deutlich ruhiger und disziplinierter. Das macht nämlich nur halb so viel Spass es im öffentlichen Straßenverkehr krachen zu lassen, ist aber um Faktoren gefährlicher.

  • Hi idefix,


    na ja, wo kein Verkehr ist, ergibt eine "flächendeckende Überwachung" auch keinen Sinn ;)


    Autoforum, Ast absägen.
    Das hat nichts miteinander zu tun. Selbst wenn man das in einer philosophischen Diskussion führt, so muss einfach festgehalten werden, dass das Auto in der letzten Vergangenheit immer mehr zum Buhmann wurde. Warum also dann noch völlig ohne Not auch noch Öl ins Feuer gießen?


    "Wir" können uns an der Stelle ein Beispiel bei der Zweiradfraktion nehmen. Dort war und ist es in weiten Teilen angesehen, fernab jeder Verkehrsregel bestimmte Streckenabschnitte zu "durchschießen". Die gleichen Typen jammern jetzt rum, dass immer Front wegen der "lauten Raser" gemacht wird. Und die Typen merken es nicht einmal, das sie die Stimmung gegen sich selbst aufheizen.


    Überwachungsstaat will keiner. Auf der anderen Seite zeigen - leider - alle Regeln unseres Zusammenlebens, dass ohne "Überwachung" jede Regel sinnlos ist. Das fängt schon im Kindergarten an.


    Bei deinem Satz "Würde im Straßenverkehr sinnvoll kontrolliert...". drehen wir uns doch wieder im Kreis. Sinnvoll kann doch in dieser Diskussion auch bedeuten "viel, aber an anderen Stellen". Also doch Überwachungsstaat, nur eben da wo ich nicht bin ;)

  • Wir befinden uns noch in einem Autoforum und da befremdet es sehr, dass man an dem Ast sägt auf dem man sitzt :evil: .



    Das Herbeisehnen nach ständig härteren Maßnahmen passt irgendwie nicht hierhin :( .
    .

    Kurz und knapp: So eine Meinung finde ich extrem egozentrisch und beweist einen sehr schmalen Horizont mit "wir und die anderen"-Denke, die ich persönlich so für verachtenswert halte. (da sie sich auch in anderen Bereichen widerspiegelt)

  • @hifi_nok


    Es ist doch ähnlich wie im Strafrecht. Die Gesetzte sind da und müssen erst einmal konsequent angewendet werden. Was bringen die Verschärfungen, wenn es schon davor an einer Anwendung gefehlt hat?


    Wenn ich überall mit einer Kontrolle/Blitzer rechnen muss, dann passe ich auch allgemein meine Fahrweise diesen Umständen an.
    Mit Überwachung war von mir eine Unverhältnismäßigkeit in Bezug zu den dafür vorgesehenen Bußgeldern und Strafen gemeint.


    @Levi
    Du kannst nur Beleidigungen von Dir geben und Meckern.
    Jedenfalls fällt mir das seit längerer Zeit auf.

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  • Ach so, habe ich noch im Zusammenhang mit "Wiederholungstäter" vergessen....


    Das gilt in der Regel bei Geschwindigkeitsübertretungen auch nur, wenn mehr als 26 Km/h d'rüber anliegen. In der Stadt also mehrfach mit >76 Km/h!

  • Wenn ich überall mit einer Kontrolle/Blitzer rechnen muss, dann passe ich auch allgemein meine Fahrweise diesen Umständen an.

    Was hindert Dich daran, dass generell - für Dich - zu machen, egal wie das sanktioniert wird?


    Die anderen sind doch kein Maßstab. Hier auf dem Dorf fährt die eine Hälfte mit 60-70 über die Landstraße und die andere knallt mit 140 an Dir vorbei. Da fühle ich mich mit meinen knapp über 100 sauwohl und habe das Gefühl alles richtig zu machen.

  • Da sind wir in weiten Teilen sogar einer Meinung.


    Es ist aber andererseits auch wieder ernüchternd, wenn nur dann die Regeln eingehalten werden, wenn überall überwacht wird.


    Das heißt, durch deinen Satz


    "Wenn ich überall mit einer Kontrolle/Blitzer rechnen muss, dann passe ich auch allgemein meine Fahrweise diesen Umständen an."


    forderst du ja praktisch die Politik auf, noch mehr Überwachung einzusetzen.



    Und dann wird auch irgendwann über einen Kurswechsel nachgedacht werden müssen. Ganz viele Überwachungen mit kleinen Strafen, die achselzuckend hingenommen werden oder lieber weniger Überwachung mit "deutlich merkbaren" Sanktionen.