Werte Bremsenprüfstand - wirklich in Ordnung?

  • Gestern war die 5-Jahres Inspektion und TÜV bei meinem ND von 05/2016 bei 50.000 km. Plakette bekommen und es hieß 'alles in Ordnung'.

    Da bei meinem ND hinten seit 3 Jahren dauerhaft ein leichtes Schleifen von der Bremse kommt, das ich mehrfach bei verschiedenen Werkstätten angesprochen habe, frage ich immer explizit wegen der Bremsen nach. Es hieß immer, das sei alles noch im Rahmen und absolut in Ordnung, den meisten würde sowas gar nicht erst auffallen. Die Scheiben hätten ein paar Rillen und es ist eine Kante an der Scheibe außen zu spüren - mal mehr mal weniger, je nachdem, wie viel und heftig ich kurz zuvor gebremst habe. Auch geht das Schleifen nach vielen Vollbremsungen wie z.B. beim Fahrsicherheitstraining sehr kurzzeitig weg - kommt aber kurz drauf wieder.


    Auch fiel mir gestern beim erst 23 km alten Leih-ND auf, dass dessen Bremse um einiges kräftiger zupackte.


    Ich habe mir grad die Werte vom Prüfstand von vor 2 Jahren und von jetzt angeschaut. Hat sich natürlich verschlechtert - aber was mich wirklich irritiert ist, dass nur noch 56% erreicht werden, aber es sollen doch mind. 58% sein, damit das Fahrzeug den Prüfstandtest besteht.



    Das waren die Werte 2019:


    IMG_0068.JPG



    und das die aktuellen von gestern (Blockiergrenzen wurden erreicht - ist im Foto abgeschnitten):

    IMG_0069.JPG



    Nun die Frage an die Fachleute unter Euch: macht es, auch wenn die Werkstatt meinte, das reicht noch locker bis zur nächsten Inspektion, Sinn, mir mal Gedanken über neue Bremsen (Beläge? Scheiben? Alles? Original oder Zubehör???) zu machen?

    Mir sind gut und sicher funktionierende Bremsen extrem wichtig und will da nix riskieren.

    Antje - mit MAX und dem Sonnengelben (93er MR2)
    G160, EZ 05/2016, saphirblau, EL und Gedöns

    Einmal editiert, zuletzt von Highfidele ()

  • Highfidele

    Hat den Titel des Themas von „Werte Bremsenprüfstand - wirklich in Ordnung“ zu „Werte Bremsenprüfstand - wirklich in Ordnung?“ geändert.
  • Hm.... Ein "dauerhaftes Schleifen" würde mich automatisch nervös machen; dessen Ursache zu finden ist m.E. wichtig. Hier könnten schwergängige/hängene Bremssättel die Ursache sein, dauerhaft schleifende und dadurch in ihrer Wirksamkeit verschlechterte Beläge die Folge. Deine Beobachtung vom Fahrtraining könnte diese Möglichkeit stützen.


    M.Mn: Gängigkeit aller vier Sättel prüfen oder prüfen lassen von kompetenter Hand, bei Befund Sattelführungen reinigen, neu schmieren, ggf. Beläge und je nach Verschleißzustand Scheiben ersetzen.

  • Dieses "Schleifen" macht mich auch nervös, deswegen frage ich immer wieder nach und bitte, ein besonderes Augenmerk auf die Bremse zu legen. Es trat auf, nachdem der Wagen ohne angezogene Bremsen im Winter mal 3 Tage in der Garage stand und so blockierte, dass er mit einem fast schon Sprung nach vorn los fuhr. Die Tipps der Werkstätten waren z.T. abenteuerlich: Krönung war: ich solle doch mal mehr mit der Handbremse während der Fahrt bremsen usw. . Scheiben abdrehen wurde mal angeboten aber es hieß auch gleich, das mache kaum Sinn, da besser Bremsen wechseln, wenn sie runter sind.


    Für mich stellt sich, auch aufgrund der ja schon häufiger besprochenen Sattelproblematik, die Frage, ob ich auf Originalteile beim Austausch setze oder würdet Ihr da was aus dem Zubehör empfehlen.


    Und hätte bei nur 56% überhaupt eine Plakette erteilt werden dürfen?

    Antje - mit MAX und dem Sonnengelben (93er MR2)
    G160, EZ 05/2016, saphirblau, EL und Gedöns

  • Lass doch mal die Profis in Lüdinghausen draufschauen, ist doch von dir aus echt nicht so weit weg, oder? ? Da habe ich selber auch ein viel besseres Gefühl, als bei meinen fMH, auch wenn das (von Mazda Seite her) echt traurig ist ?

  • Während der langsamen Fahrt hin und wieder die Handbremse zu nutzen ist tatsächlich keine abenteuerliche Idee, macht beim MX5 nur recht wenig Sinn, da die Feststellbremse hinten auf die regulären Bremsbeläge wirkt und nicht auf eine separate "Trommelbremse" in der Bremsscheibe (zB. BMW). Das heißt die Handbremse wird beim MX5 auch bei regulären stärkeren Bremsungen mitgereinigt.

    Ich würde von einer kompetenten Werkstatt die Freigängigkeit der Sättel prüfen lassen wie es auch BJ323F empfohlen hat.

    Bei schlechtem Tragbild der Scheiben und starker Kante am Scheibenrand Beläge und Scheiben wechseln lassen. Bei 50tkm Laufleistung ist das keine Schande.

    Das Losbrechen der Bremse nach längerer Standzeit bei suboptimaler Witterung oder Restfeuchte an der Bremsanlage ist völlig normal und nicht besorgniserregend.

  • Ganz so abenteuerlich finde ich die Ratschläge der Werkstätten nicht.

    Was schleift sind höchstwahrscheinlich die Rostkanten. Die kann man auch mal von Hand abschmirgeln - ganz weg geht's aber vermutlich nicht mehr.

    Disclaimer: Kann hier natürlich keiner *wissen* vielleicht ist es etwas ganz anderes - hatte ich aber genau so schon mehrfach bei meinen Autos.


    Daher auch der Rat des Freibremsens. Wenn es Rost auf der Scheibenfläche ist, geht der dadurch weg. Wenn er am Rand ist, eher schlechter bis gar nicht.

    Beim MX-5 werden die ganz normalen Hinterachsbremsen für die Handbremse genutzt, oder? Dann ist der Tipp mit der Handbremse natürlich Quatsch. Normales Bremsen hat denselben Effekt.

    Bei anderen Fahrzeugen gibt's häufig eine Trommelbremse an der Hinterachse, die ausschließlich für die Handbremse genutzt wird. Wenn die vergammelt und schleift, hilft es tatsächlich, bei der Fahrt *leicht* die Handbremse zu ziehen. Mache ich jedes Mal bei meiner A-Klasse - klappt.

    Was ich da aber auch schon hatte, waren die vollgesabbelten und nicht mehr ordentlich zurückstellenden Beläge/Sättel, wie es BJ323F geschrieben hat.

    Hier hilft nur eine Demontage/Reinigung/Schmierung. Und das auch nicht sicher und für ewig. Gerüchten zufolge spart Mazda da ja am Gleitmittel, weshalb das auch gut die Ursache sein kann.


    Sorgen um die Bremsleistung würde ich mich (wie gesagt: Nur aufgrund Deiner Beschreibung und nicht als geprüfter Fachmann ;) ) nicht machen.


    Beim Bremsentausch einfach darauf achten/bestehen, dass die Gleitschienen ordentlich gefettet werden. Ich glaube kaum, dass es da andere Komponenten gibt, die etwas ändern - OEM gut geschmiert sollte also reichen - ich lasse mich da aber eines Besseren belehren.


    Edit: MrPink hat schneller getippt ;)

    MX-5 ND G184 (08|2018) Signature Line, magmarot
    gr. Wischwasserbehälter; FOX ESD schw.; Trunkcover (Eigenbau); Batterietragegriff (Eigenbau); AAD Low Profile Seat Mounts; H&R Spurplatten (2x9mm bzw. 2x9mm+2x15mm); Lenkrad: meinlenkrad.de; Radhausflaps schw.gl. foliert; Sommer: BBS CS012 7,5x17 ET38, Winter: Schw. OEM; Zymexx dunkle LED-Blinker; mx5things Fensterautomatik+ACC-Power-Controller+Trunk-Lid-Popper+DLR+Silhouette+TrunkLight; ATH Frontflaps+Heckschürze; OEM Seitenschweller; Stubby; AA+CP

  • Das normale Losbrechen ist mir durchaus vertraut - aber dieses einmalige war damals wirklich krass. In einer Parklücke wäre ich in einem vor mir stehenden Auto gelandet.... .


    Naja - der Werkstatttyp meinte damals nicht Handbremse bei langsamer Fahrt, sondern sagte, bei zügiger Fahrt, ggfs. auch mal auf der Autobahn. 8|


    Ich werde auf jeden Fall mal einen Termin zum Prüfen der Sättel vereinbaren. Und ggfs. Scheiben und Beläge tauschen lassen - aber gegen was? ;)


    Bezüglich der nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprechenden 56% dürft Ihr mir gern auch eine PN schreiben, falls das Thema zu heikel sein sollte.


    Edit: da kam noch ein Beitrag von Adrian_Wee ... . . Okay - also OEM-Bremskomponenten durchaus keine unsinnige Wahl

    Antje - mit MAX und dem Sonnengelben (93er MR2)
    G160, EZ 05/2016, saphirblau, EL und Gedöns

  • Dieses "Schleifen" macht mich auch nervös, deswegen frage ich immer wieder nach und bitte, ein besonderes Augenmerk auf die Bremse zu legen. Es trat auf, nachdem der Wagen ohne angezogene Bremsen im Winter mal 3 Tage in der Garage stand und so blockierte, dass er mit einem fast schon Sprung nach vorn los fuhr. Die Tipps der Werkstätten waren z.T. abenteuerlich: Krönung war: ich solle doch mal mehr mit der Handbremse während der Fahrt bremsen usw. . Scheiben abdrehen wurde mal angeboten aber es hieß auch gleich, das mache kaum Sinn, da besser Bremsen wechseln, wenn sie runter sind.


    Für mich stellt sich, auch aufgrund der ja schon häufiger besprochenen Sattelproblematik, die Frage, ob ich auf Originalteile beim Austausch setze oder würdet Ihr da was aus dem Zubehör empfehlen.

    Die originalen Sättel, Scheiben und Beläge sind m.E. völlig OK, nur die Schmierung der Sattelmechanik ist ab Werk häufig "fragwürdig". Sofern der Sattel noch nicht festgerostet ist, kann die Mechanik gereinigt und neu geschmiert werden. Sofern Manschetten defekt sind, sollten diese dabei getauscht werden.


    Bei gut gewarteter Mechanik hilft natürlich regelmäßiges kräftiges Bremsen zur Selbstreinigung der Bremsen.

  • Naja - der Werkstatttyp meinte damals nicht Handbremse bei langsamer Fahrt, sondern sagte, bei zügiger Fahrt, ggfs. auch mal auf der Autobahn. 8|


    Ich werde auf jeden Fall mal einen Termin zum Prüfen der Sättel vereinbaren. Und ggfs. Scheiben und Beläge tauschen lassen - aber gegen was? ;)


    Bezüglich der nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprechenden 56% dürft Ihr mir gern auch eine PN schreiben, falls das Thema zu heikel sein sollte.

    Wie oben gepostet - Handbremse ziehen während der Fahrt ist unnötig (gleicher Sattel) und durchaus gefährlich.


    Teile: Original, nur eben gut geschmiert. Wenn der Sattel hängt, nimmt jedes Verschleißmaterial (Beläge und Scheiben) Schaden.