Beiträge von 179

    Moinsen Wolfram,


    da Du in Deinem Post mich als Beispiel unter anderen direkt nennst, erlaube ich mir eine Replik. Ich bin also ein HD-Hater? Hate/Hass ist ein großes Wort und eine große Emotion. Ich persönlich verbinde Hass mit IS-Idioten, High School Shooters oder Wahnsinnigen, die in Halle die Synagoge stürmen wollen, um möglichst viele Menschen zu töten. Solche Leute sind vom Hass getrieben. Du kannst versichert sein, dass mir Hass fremd ist (davon gibt es im Netz ohnehin zu viel, und sehr, sehr oft ohne Grund).


    Ich weiß auch gar nicht, wie Du zu Deiner Ansicht kommst. Ich habe hier nirgends HDs schlechtgeschrieben. In meinem Vorstellungsthread steht, dass eine HD und ich keine Freunde geworden sind. Und hin und wieder habe ich ohne weiteren Kommentar einen Daumen vergeben. Das ist doch meilenweit von Hate entfernt.


    Ich fahre hin und wieder mit Leuten von den Harley-Freunden Freiburg, manchmal tausche ich mit einem Kumpel das Moped und hinterher machen wir uns über gemeinsam seinen "HD-Kackstuhl" und meine "GS-Klapphelmträgergurke" lustig - freundschaftlich und ohne Hass. Als ich noch in den USA lebte, bin ich zur Daytona Beach Bike Week gefahren - mit der Harley eines Freundes, der nicht teilnehmen konnte. Tolles Event, tolle Leute und auch ein paar Beknackte. Aber das ist in jeder Community so, es gibt sicher auch ein paar bescheuerte MX-5-Fahrer. Insofern: nö, ich bin so einige Meilen auf HDs gefahren und plappere da nichts nach.


    Auch würde ich nie eine HD mit einem Supersportler oder megaagilen Bike vergleichen. In #542 RE: Motorradfahrer gesucht hast Du ein Video gepostet, was mit einer HD so alles geht. Sorry, aber hier versucht ein HD-Fahrer, sich selbst mit einem Supersportler oder einem Agilen zu vergleichen - also letztlich vergleichst Du das dann ja.


    Ich könnte jetzt einfach sagen, der Typ fährt Schxxxe und ein larmoyantes "Kennt man ja" hinzufügen. Mache ich aber nicht, sondern erkläre das mal. Der Typ kann nicht fahren, weil er nicht einmal die Physik vom Hanging Off verstanden hat. Man "hängt daneben", um das Motorrad weiter aufzurichten. Dann hat man bei gleicher Kurvengeschwindigkeit eine geringere Schräglage oder erzielt eine größere Kurvengeschwindigkeit bei gleicher Schräglage. So geht das richtig:


    HangingOff_Correct.jpg


    Wenn man hingegen auf dem Sitz zur Seite rutscht und dabei das Motorrad noch weiter in Schräglage drückt statt es aufzurichten, dann reduziert das die maximale Kurvengeschwindigkeit oder erhöht das Risiko, auf die Kauleiste zu fliegen. Halt so wie bei Deinem "Experten" - sinnlose Show:


    HangingOff_Incorrect.jpg


    Der "Experte" fährt übrigens in Linkskurven oft so dicht an der Mittellinie, dass er einen Meter in den Gegenverkehr reinhängt. Wenn da mal ein Truck mit Bullbar entgegenkommt, weiß ich, wessen Birne (oder Apfel) nicht gewinnen wird. Eine Werbung für eine HD und das, was sie ausmachen kann, ist das Video jedenfalls nicht - finde ich.


    Mit Bezug auf fehlende "Kohle" und "Neid" halte ich mich jetzt mal vornehm hanseatisch zurück, der Gentleman genießt und schweigt. Ich dachte, für den angeblichen Neid als unterstelltes Motiv bei Gegenwind von anderen ist hier im Forum jemand anders zuständig ...


    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß und Freude mit der Harley und Deinem neuen ND. Und ich wünsche Dir, dass Du bei dem Spaß und der Freude nie das Gefühl hast, dass jemand Dich mit Hass, Groll, Missgunst oder Neid verfolgt, denn das schmälert die Freude.


    Dir einen schönen Abend und Grüße


    Jan



    179, bei einem vollwertigen (semi-) aktiven Fahrwerk erledigt das alles die Regelung und ich muss gar nicht so viel abstimmen. Aber dafür fehlt hier die entscheidende Sensorik.

    Svanniversary


    Klar, die Regelung macht das natürlich dann automatisch. Aber bevor sie das machen kann, brauche ich doch erst einmal die Regelalgorithmen, die Sollwerte usw. Die sind doch auf jeden Fall fahrzeugspezifisch (also Compression, Rebound, eventuell jeweils Highspeed und Lowspeed je nach Situation). Mein Moped hat ein semiaktives Fahrwerk mit diversen Modi, die ich bei gewissen Parametern nachjustieren kann. Ein BMW-Entwickler hat mir das mal so erklärt, dass es einen enormen Aufwand bedeutet, die Grundwerte für jeden Modus zu ermitteln, an die dann adaptiv geregelt werden kann. Das meinte ich damit, dass man halt auch hier erst einmal ein "Setup" braucht und dass ich davon ausgehe, dass in der Regelung dann der Aufwand steckt. Und deshalb habe ich bei solchen semi(aktiven) Aftermarket-Fahrwerken Bedenken (und wegen der fehlenden Sensorik/Signale, aber das schrub ich ja schon). Aber vielleicht habe ich das auch falsch verstanden, Du bist der Fahrwerk-Experte ;).

    Bevor Wolframs Thread hier mi OT zugemüllt wird, halte ich jetzt mal die Klappe. Vielleicht anderer Thread oder PN ...


    Schönen Abend an alle

    Moinsen


    Etwas in der Art scheint es von TEIN für das Flex Z auch zu geben, nennt sich EDFC Active Pro. Das funktioniert mit G-Sensoren und der GPS-Geschwindigkeit als Eingangssignal.


    Vermutlich gibt es im Aftermarket-Bereich deshalb nur so wenige "elektronische" oder "adaptive" oder "dynamische" (DDC-)Fahrwerke (oder was als Namen noch so alles herumgeistert), weil vielleicht der Einbau selbst einigermaßen Plug & Play sein mag. Aber damit hat man noch keine Werte für ein fahrzeugspezifisches Setup für die verschiedenen Modi (Rain, Sport, Race, Track, Wald, Wiese, Eifel holprig, Eifel Schlagloch usw.). Das muss man sich wohl über viele tausende Kilometer unter den unterschiedlichsten Bedingungen im wahrsten Sinne des Wortes "erfahren". Welcher Aftermarket-Fahrwerkshersteller kann vernünftige Grundeinstellungen für drei Modi bei vertretbarem wirtschaftlichem Aufwand angesichts der wohl eher geringen Stückzahlen seriös "erfahren"? Nachdem man so etwas eingebaut hat, dürfte die eigentliche Arbeit überhaupt erst beginnen.


    Erschwerend kommt hinzu, dass die Aftermarket-DDCs erst einmal keinen Zugriff auf die Fahrzeug-ECU haben. Damit bleibt die Auswahl der verarbeitbaren Eingangssignale auf das beschränkt, was die ECU des Fahrwerks mitbringt. Ein G-Sensor für Quer- und Längsbeschleunigung und ein GPS liefern nicht so viel. Bei meinem Track Bike mit serienmäßigem "semiaktivem" Fahrwerk werden da unter anderem Gasgriffstellung, Drosselklappenstellung, Bremsdruck, Bremshebelstellung, IMU usw. berücksichtigt. Mit so vielen Eingangssignalen kann man dann auch vernünftige Plausibilitätsprüfungen in der Software implementieren. Was passiert, wenn bei so einem Aftermarket-Fahrwerk das GPS ausfällt oder ungenau wird? In welchen "sicheren Zustand" schaltet das dann?


    Das Buch dazu könnte wohl Sven Svanniversary schreiben - oder hat er schon, wer weiß ;).


    Statt aktiv, dynamisch, adaptiv ... DDC wäre für den hier in Frage stehenden Anwendungsfall vielleicht ein von innen auf Knopfdruck verstellbares Fahrwerk mit vielleicht drei Einstellungen eine Option. Dann kann man immerhin je nach Straßenbeschaffenheit umschalten, ohne lange herumfummeln zu müssen. Das geht u.a. mit dem Tein, das ja nun wohl verkauft werden soll.


    Oops, sil-ber war schneller mit dem Hinweis auf Tein :thumbsup:

    So sieht es in einem gewöhnlichen Driftauto aus. Etwas Ähnliches wie mx5?


    Der Punkt ist: Die Ergonomie ist sehr gut. Es ist ähnlich wie bei speziell zum Driften gebauten Autos.


    Darüber muss man aber nicht lesen, man merkt es gleich beim ersten Gebrauch.

    Ja nee, is klah :saint:

    "Gewöhnliche Driftautos" kenne ich gut, die fahren zu Tausenden durch den Schwarzwald, man trifft sie überall, selbst auf den Feldwegen. Ich könnte mal ein gewöhnliches MotoGP-Mopped zeigen, aber die kennst Du bestimmt, denn denen kommst Du sicher ständig driftend auf der Landstraße entgegen - und wenn eins vor Dir ist, versägst Du es schwengelwedelnd ...


    Achtung, "schwengelwedelnd" und "versägen" wird Google Translate ziemlich sicher falsch übersetzen, ebenso wie "gewöhnlich".

    Aber diese Handbremse ist nicht zufällig so gut. Ein Ingenieur oder eine Gruppe von ihnen hat es dort an der perfekten Stelle platziert ... und dieser Ingenieur lacht jetzt, während er diesen Thread liest.

    Als Theoretiker reiße ich jetzt mal heftig an meinem perfekt konstruierten Lachschwengel (Zeigefinger, zweites Fingerglied) und stimme quietschend in das Lachen der Gruppe von Ingenieuren ein, die sich unter Garantie bei der Lektüre hier vor Vergnügen auf die Schenkel klopfen :D:D:D:D:D.

    Konfuzius sagt: "Friede, Freude, Eierkuchen und den Menschen ein Wohlgefallen und alle sind lieb zueinander." Oder so ähnlich ...

    Zitat
    Zitat von 179 Und ich habe viel Erfahrung - neutral formuliert - mit Motorrädern auf der Rennstrecke

    Das erklärt meine Verwunderung bei Deinem letzten Post. Da ein PKW nicht die gleiche Beschleunigung hat, wie ein Mopped, dafür bessere Haftung in der Kurve, bremst man wesentlich weniger in die Kurve herein, ist um den Scheitel schneller, und tritt später als der Moppedfahrer auf den Pinsel. Hab auch lange versucht, mit Spiegels Technik Auto zu fahren, anders geht‘s schneller.

    Du hast natürlich völlig recht. Aber keine Sorge, die Unterschiede bei zwei und vier Rädern sind mir durchaus bewusst, wann wo weniger Grip/Traktion und langsamer/schneller usw. Bei allen Unterschieden ergibt es aber meiner Meinung nach in keinem Fall einen Sinn, am oder sogar nach dem Scheitelpunkt zu bremsen, sofern man den Scheitelpunkt mit der richtigen Linie richtig getroffen hat. Mir ging es darum, dass das nicht nur sinnlose "Show", sondern auf öffentlichen Strecken gefährlich sein kann (weil in den seltensten Fällen wirklich kontrolliert).


    Vielleicht reagiere ich auch deshalb ein bisschen allergisch auf solche "Könner", weil mir schon einmal einer in der Kurve auf meiner Seite entgegengekommen ist und ich mit dem Mopped ins Gelände ausweichen musste und das Mopped sehr und ich ziemlich kaputt waren. Der Heini ist übrigens einfach weitergefahren. Zum Glück gab es einen Zeugen und der Heini bekam entsprechend Ärger. Ein weiteres Indiz dafür, dass an der These was dran sein könnte, dass bei manchen Menschen der Hirntod über viele Jahre unentdeckt bleibt.


    OT-Alarm: Fahren nach Spiegel (ich schmeiße hier noch mal den Bert in die Runde, damit niemand auf die Idee kommt, es geht rückwärts) hat sich übrigens auch etwas geändert, selbst wenn das meiste nach wie vor zutrifft. Je mehr Leistung das Mopped hat, desto "spitzer" oder "V-förmiger" werden die Kurven gefahren. Die wegen des engeren Radius an der "Spitze" kurzfristig geringere Kurvengeschwindigkeit kann man durch die geringere Schräglage auf den beiden Schenkeln des V beim Bremsen und vor allem beim Beschleunigen mehr als wettmachen. Das kann man wunderbar sehen, wenn man die Linien eines Moto3-Moppeds und eines MotoGP-Moppeds vergleicht. Das MotoGP-Mopped ist in vielen Kurven im ersten Drittel der Kurve am Curb, löst sich dann zum Scheitelpunkt etwas vom Curb und ist im letzten Drittel wieder dran am Curb.


    Sorry, wenn ich Euch mit Dingen über "schwengellose" Zweiräder (die allerdings mit der separaten Hinterradbremse durchaus eine Art "Ersatzschwengel" haben, der von wirklichen Experten sogar beim Beschleunigen eingesetzt wird, allerdings nicht zum Driften) gelangweilt/genervrt oder sonstwas habe. Ich wünsche einen schönen Abend


    Jan