Mein 4er BMW hat beides: Dreh-Drücksteller und das berüchtigte „Mega-Display“, das wie draufgeklatscht aussieht. Den Drehknopf habe ich genau einmal benutzt. Warum soll ich ewig drehen, bis ich den richtigen Button ausgewählt habe, wenn ich „drauftatschen“ kann? Geht viel schneller. Touch ist so einfach, dass es sogar Kleinkinder beherrschen.
Die Klimaeinstellung läuft ebenfalls nur über Touch und funktioniert einwandfrei. Meiner Meinung dank des großen Displays sogar besser als so manche gezwängte „Mäusetastatur“ (Klimabedienteil bei Porsche 991).
Ach ja, der BMW hat eine ausgezeichnete Sprachbedienung, mit der man fast alles (auch die Klima) steuern kann. Das ist sogar sicherer als ein Knopf. Reifendruck muss man nicht mal im Menü suchen, sondern einfach „wie ist der aktuelle Reifendruck?“ sagen. Der Sicherheitsgewinn durch diese Assistenten (Sprachassistent, Totwinkelwarner, Notbremsassistent, Spurverlassenswarner) ist meiner Meinung nach größer als der unterstellte Sicherheitsverlust weggefallener Tasten, wird bei der Diskussion aber meist verschwiegen.
Beim ND 2 hat mich das alte Mazda Connect wahnsinnig gemacht. Während der Fahrt war die Touch-Funktion in Apple Car Play gesperrt (warum auch immer) -> ging nur über den Drehknopf. Bei aktiver Navigation über Google Maps ploppt allerdings immer die Meldung „Navigation in Maps öffnen?“ (oder so ähnlich) am unteren Bildschirmrand auf und ist vorausgewählt. Das heißt, das fröhliche Drehen, bis man wieder auf dem richtigen Button landet, geht wieder von neuem los. Blöd nur, wenn sich genau in dem Moment Google Maps schon wieder meldet und die aktuelle Auswahl auf das Pop-Up geht. Bedienung in dem Fall unmöglich bzw. über mehrere Sekunden ablenkend. ND3: Drauftippen, fertig.
Fazit: Ich habe Autos mit Tastenbedienung, mit Touch-Bedienung, mit Gebimmel, ohne Gebimmel und bin immer wieder erstaunt, was für ein riesen Thema daraus gemacht wird. Mir würde das sonst gar nicht bewusst auffallen. Es gibt so viele wirklich wichtige Dinge an einem Auto, von denen ich eine Kauf- (oder Behalt-)Entscheidung festmache.
In 10 Jahren wird sich kaum jemand mehr drüber beschweren. Da gibts dann schon längst neue „Skandale“ und man führt die Technik von vor 10 Jahren als gute Referenz an